Hallo,
Gestern hat es zwischen mir und meinem Papa geknallt. Wir haben ihm erzählt, dass wir den Kindern heute keine Geschenke vom Nikolaus geben würden (Wir wohnen in einem Land wo die Kinder vom Nikolaus beschenkt werden und nicht an Weihnachten) da beide (3 und 6.5) sich in letzter Zeit absolut unmöglich benehmen. Ich bin öfters am Ende meiner Kräfte mit den beiden Streithähnen. Wenn ich meinem Papa im Alltag davon erzähle ist laut ihm immer der Kleine Schuld und der Großwe würde leiden.
Mein Vater hat darauf hin gemeint, er kenne eine Geschichte wo ein Kind sich deswegen das Leben nahm. Er mache sich Sorgen, dass der Große das auch tun könnte. Sein Blick uns gegenüber war auch total herablassend und vorwurfsvoll.
Vor 2 Wochen hat der Große bei ihm übernachtet und hat morgends erbrochen. Ich bin dann hin, um meinen Sohn abzuholen. Da sagte mein Papa: er will lieber hier bei mir bleiben, er möchte nicht nach Hause da sein kleiner Bruder dort immer mit ihm streitet. Es geht ihm nicht gut zu Hause usw usf
Im Sommer habe ich von meinem Papa und den beiden Kindern ein Foto gemacht. Abends kam eine WA-Nachricht: das Bild würde ihn traurig machen, mein Großer sehe total unglücklich aus (ich habe das Bild noch anderen, unbeteiligten Personen gezeigt, niemand ist der gleichen Meinung)
Mein Großer ist das erste Enkelkind und darf bei meinem Papa alles. Es gibt kein Nein. Natürlich funktioniert das zu Hause nicht. Und wenn er beim Opa die ganze Aufmerksamkeit hat ist das schöner als sie sich zu Hause mit dem kleinen Bruder zu teilen.
Schon die beiden Vorfälle (Foto und Situation nach dem Erbrechen) haben mich zornig gemacht. Ja, der kleine Bruder ist anstrengend aber ich kann ihn auch nicht in Luft auflösen. Streiten die beiden, sage ich öfters zu dem Großen, er soll mal in sein Zimmer gehen bis sich die Situation beruhigt hat. Dies sieht der Große natürlich als Strafe an aber ich weiss mir im Geschrei und Geschlage oft nicht anders zu helfen um die beiden auseinander zu kriegen..
Aber muss ich mir deswegen vorwerfen lassen, ich würde mein Kind eventuell in den Suizid treiben?! Ich hatte gestern Nacht eine Panikattacke und haben die Geschenke / Süßigkeiten vom Nikolaus vorbereitet. Die Kinder waren heute morgen happy aber mir geht‘s immer noch beschissen wegen der Aussage meines Vaters.
Wie denkt Ihr? Was würdet Ihr machen?
Traurige Grüße,
Rabenmutter
Streit mit Vater über Erziehung
Hallo.
So eine Geschichte hätte ich vor ein paar Jahren auch schreiben können. Nur bei mir war es meine Mutter und ich habe zwei Mädels. Die zicken sich auch oft an.
Kurz zum Hintergrund:
Die große ist auch erstes Enkel und hatte als Kleinkind 3 Fieberkrämpfe (dadurch leicht entwicklungsverzögert). Bei dem ersten hatte meine Mutter sie (13 Monate damals) auf dem Arm und dachte, das Würmchen stirbt ihr im Arm weg. Seit dem hat meine große (mittlerweile 12 Jahre alt) bei meiner Mutter Narrenfreiheit.
Dann habe ich auch beschlossen - da waren die beiden 4 und 6 Jahre alt - dass der Nikolaus nichts in die Stiefel tut (Weihnachten die großen Geschenke schon), weil die zwei sich wochenlang nur angezofft haben und ich fertig war. Meine Mutter hat auch eine Diskussion vom Zaun gebrochen.
Da habe ich ihr vorgeschlagen, beide mal im Urlaub (sie war zu der Zeit noch berufstätig) für drei/vier Tage am Stück zu nehmen.
Was soll ich sagen: Sie hat drei Tage durchgezogen. Für mich Zeit zum Krafttanken und für meine Mutti ein Einblick in den Alltag der beiden. Wenn die beiden nur 2-3 Stunden bei meiner Mutti sind, können die zwei sich zusammen reißen und sind wahre Engel - aber länger ging es nicht.
Seit dem bewertet sie die ganze Situation anders.
Vielleicht deinem Vater mal beide geben über zwei Tage oder so.
Ich denke nicht, dass sich dein großer so extrem lange zusammen reißen kann, dass er wirklich keinen Zoff anfängt. Dann erlebt es dein Vater hautnah und nicht nur von deinen Erzählungen. Und kann sich eventuell so besser ein Bild von eurem Alltag machen.
Wünsche dir trotzdem eine wunderschöne Adventszeit, gaaaaaaaanz viel Kraft und Nerven aus Edelstahl. 😁
Hallo,
Zu dem was Dein Vater sagt, mag ich gar nicht groß was schreiben. Jedoch klingt Dein Post und auch das mit dem nur ein Kind ins Zimmer schicken und unten noch die Panikattacke nicht wirklich so, als wärst Du souverän in der Situation....
Ich habe auch 2 Kinder, etwas älter und kleinerer Altersabstand. Und ich muss sagen, Dein Streitmanagement, NUR das große Kind ins Zimmer zu schicken ist für das große Kind tatsächlich eine sehr unfaire Situation. Wie soll er sich denn sonst fühlen als bestraft?!? Immer zieht er den kürzeren, immer kommt der kleine fein raus während er weggesteckt wird... das ist echt unfair...
Der Kleine müsste mindestens die selbe Behandlung erfahren - mit 3 geht das schon. Auszeit nennt man das.
Und was machst Du denn dann mit den Kindern nach dem Streit? Wie schlichtest Du denn Streit? Unsere Kinder streiten auch mal, aber letztendlich müssen sie ja lernen, wie man Streit im besten Fall verhindert oder eben fair miteinander umgeht. Zeigst Du den Kindern Strategien? Lässt Du beide mal in Ruhe erklären, wie aus ihrer Sicht die Situation war? Sucht ihr gemeinsam Lösungen? Regeln? Klinkst Du Dich auch mal in den Streit ein und zeigst auf, wie man anders reagieren könnte als Hauen/ Schreien/...?
Vor allem dem großen Kind kannst Du ja erklären, dass kleine Kinder einfach noch nicht so viel können wie große. Von großen erwartet man manchmal mehr, das heißt aber nicht, dass Kleine keine Regeln haben. Du musst zusehen, dass BEIDE sich an Regeln halten.
Grundsätzlich würde ich an Deiner Stelle genau da ansetzen. Du musst Deine Kinde beide fair behandeln und Ihnen Wege aus dem Streit zeigen. Wo und wie sollen sie es denn sonst lernen?? Das ist doch Dein Job!
Und wenn sie nicht miteinander spielen können, spielt jeder für sich. Auch ok, so lange kein Streit da ist. Jeder lässt den anderen dann in Ruhe.
Mit dem Nikolaus: Da hättest Du vielleicht ne Rute schenken können mit wenigen kleinen Bonbons dran und einem Zettel, sie sollten doch in Zukunft artiger sein und weniger streiten wenn Dir das mit dem Schenken und Bestrafen wichtig wäre. Aber ob sie aus kein Nikolaus oder der Rute lernen, nicht zu streiten ist wirklich fraglich... Ich finde sie müssen erstmal wissen wie Nicht-Streiten geht...
Zu Deinem Vater doch nochmal ein Satz: Letztlich wird er sehen oder vielleicht auch vom Großen hören, dass Du ihn immer bestrafst und evtl macht er sich Sorgen um das große Kind. Vielleicht hat dieses dem Opa erzählt, dass Du ihn nicht magst... denn das folgert ein Kind, wenn es immer nur als schuldiger hingestellt wird.
Das mit dem Suizid und dem Rest ist ähnlich überzogen wie bei Dir die Panikattacke...
Viele Grüsse und gutes Gelingen beim Streitmanagement!
Schwierig! Also dein Vater übertreibt es massiv, also das es deswegen in den Suizid gehen könnte. Aber richtig finde ich es auch nicht. Die Kinder finde ich zu klein, um sie mit fehlendem Nikolaus zu bestrafen. Auch finde ich, macht ihr es euch echt einfach, in dem ihr den Nikolaus in die böse Rolle übernehmen lasst. So als würde der Nikolaus erziehen lassen, weil ihr es selbst nicht hinbekommt! Wie böse können ein 3 und 6jähriger bitte sein, dass dieses „Märchenwesen“ so reagiert?
Also ich finde die Maßnahme tatsächlich überzogen. Das hat was von massiver Hilflosigkeit. Aber die Meinung deines Vaters dazu ist auch überzogen.
Ansonsten finde ich, gib das Kind nicht zu Opa, wenn du seine Meinung so gar nicht teilst (was ich ein wenig verstehen kann).
Inwiefern dein Vater da recht hat bezüglich deines Kleinen, kann man schwer beurteilen als Außenstehender. Aber tatsächlich finde ich es auch nicht gut, wenn der Große „weg“ muss, weil der Kleine gerade Ärger macht. Das wirkt wirklich sehr hilflos und überfordert. Und es fordert weder die Bindung zum Großen, noch eine gute Bindung unter den Geschwistern.
Ich habe drei Kinder in 4 Jahren bekommen. Ich weiß also durchaus, dass es manchmal schwierig ist.
Wenn du deswegen Panikattacken bekommst, solltest du dir Hilfe holen. Für dich!
Naja, wenn Du nur den Grossen in sein Zimmer schickst, wenn die beiden sich zoffen, handelst Du schon ungerecht.
Mein Jüngster war mal mit einem Jungen befreundet, der hatte einen kleinen Bruder und der war - zumindest was seinen grossen Bruder betraf - ein kleines, hinterfotziges A****loch. Der kleine Bruder wusste genau, welche Schalter er bei Mama drücken musste, damit sein Bruder bestraft wurde und das hat er sowas von ausgenutzt. Ich möchte nun nicht unterstellen, dass Du genauso blind bist, aber wenn Du den Grossen bestrafst, indem Du ihn auf sein Zimmer schickst und den Kleinen nicht, sorgst Du schon für eine gehörige Schieflage.
Ich vermute, Dein Vater will das ausgleichen, indem er Deinem Grossen besonders viel Zuwendung gibt. Mir würde das ein wenig zu denken gebe, wenn einer meiner Söhne lieber woanders betüdelt wird als zuhause, wenn er krank ist. Andererseits kann es auch sein, dass Dein Papa Deinem Sohn suggeriert haben, dass er es bei ihm viel besser hat. Man weiss es nicht...
Kinder die Weihnachts(Nikolaus)geschenke zu streichen, weil sie sich nicht benommen haben, finde ich übrigens immer ein blöde Idee.
Grüsse
BiDi
Dein Beitrag hat in mir ganz viel ausgelöst. Erinnerungen an meine eigene Kindheit.
Ein ewig stichelder Bruder, welcher genau wusste wie er mich ausstechen und meine Mutter gegen mich aufhetzen konnte.
Eine überforderte, uneinsichtige Mutter welche mit ungerechten Strafen nur so um sich schlug.
Und Großeltern welche mehrmals das Gespräch mit ihr deshalb gesucht hatten, was sie jedoch wie du als ungerecht und bösartig empfunden hat.
Im Übrigen bin ich bei meinen Großeltern auch immer aufgeblüht. Nicht, wie meine Eltern meinten, weil ich dort verhätschelt wurde, sondern weil es dort positive Aufmerksamkeit, keine Schuldzuweisungen oder ungerechte Strafen gab.
Natürlich hast du uns nur einen kleinen Einblick gegeben, der mir jedoch 1:1 meine Kindheit widerspiegelte.
Suizid habe ich keinen begannen, sonst würde ich ja nicht schreiben. Jedoch den Kontakt zu meiner Ursprungsfamilie abgebrochen.
Ui.
Ich weiß gar nicht, wo anfangen.
Ok. Also, ich kann dich teilweise verstehen. Meine Madame bringt mich aktuell absolut an meine Grenzen und mein Mann und ich versuchen ebenfalls, auszuloten, welchen Weg wir aktuell gehen wollen, da es hier zur Zeit eher unharmonisch abläuft.
Allerdings ist es an uns Erwachsenen, den Weg zu finden und voran zu gehen.
So anstrengend das ist und so nervig und belastend, ich weiß, ich hasse es auch an einigen Tagen, dennoch ist es UNSERE Aufgabe. Nicht die des Kindes.
Wir reflektieren daher abends oft. Konsequenzen gibt es bei uns ebenfalls: logische, der Situation zugeordnete.
Niemals aber käme uns in den Sinn, dass der Nikolaus oder gar der Weihnachtsmann daher keine Geschenke bringen.
Geschenke zur Zelebration dieser Tage und zur Zelebration der Kinder als Personen sind keinesfalls abhängig vom aktuellen Verhalten. Sie sind ein Ausdruck und Zeichen der Liebe und des Willens, dem Gegenpart eine Freude zu bereiten.
Hättest du also mir von deinem Vorhaben berichtet, hätte meine Antwort ähnlich ausfallen können wie die deines Vaters.
Mit diesem Vorgehen hinterlässt du eine bleibende, sicher schmerzvolle Erinnerung im Leben deiner Kinder.
Ich habe ähnliches als Kind erfahren und niemals vergessen. Sicher war mein Verhalten nicht immer toll, aber ich war eben ein Kind.
Mmn gibt es wesentlich sinnigere Wege, nämlich Konsequenzen anstatt Strafen.
Zum Rest: Mag sein, dass dein Papa übertreibt mit Ausagen wie "Der Große sieht immer unglücklich aus."
Vergiss dabei aber nicht, dass dort am ehesten Sorge heraus spricht. :)
Vielleicht versuchst du ebenfalls mal zu reflektieren, ob du in manchen Streitsituationen zwischen den Brüdern nicht manches Mal Dinge sagst/tust, die aus der Perspektive des Großen unfair erscheinen.
Das eigene Zimmer kann Belohnung, aber halt eben auch Strafe sein. Und wenn immer derjenige das Feld räumen "muss", der eigtl nciht die Schuld trägt, kann das schon doof sein.
Achso, das mit dem Suizid ist natürlich massiv übertrieben, muss man nix zu sagen.
So ein Quark.
Aber ich lese jetzt erst das Alter deiner Kids! Ich dachte, die beiden seien wesentlich älter!
In diesem Alter käme ich noch gleich 10mal nciht auf die Idee, dass Nikolaus ausfällt...
Such dir bitte Hilfe. Du sorgst gerade dafür dass sich deine Kinder später hassen werden.
Warum wird der kleine nicht aus dem Zimmer geschickt? Er ist kein Baby mehr. Und wenn er über das normale hinaus am Rad drehen sollte, das vielleicht doch noch mal ein Gespräch mit dem Kinderarzt. Eventuell liegt ja etwas vor?
Kinder die sich Geschenke verdienen müssen tun mir leid. Ihr habt das schenken nicht verstanden. Wahrscheinlich ist das mit Liebe nicht anders bei euch.
Der letzte Satz ist unnötig, meinste nicht?
Hi,
wir haben die selben Abstände, 2 Jungs.
Der Kleine kann so hinterfurzig sein, das der Große, erstmal, wieder, Schuld ist.
Da ich aber eine 3, 5 Jahre jüngere Schwester habe, die es genauso gemacht hat, weiß ich wie es läuft.
Es werden immer beide "bestraft". Nicht nur der Große, der sich in seinem Zimmer vor Attacken schützen soll, der Kleine
mußte dann auch in sein Zimmer.
Ja, es wäre eine Möglichkeit, deinem Vater mal beide zu geben, aber dann wird er auch feststellen, daß der Kleine meistens anfängt, und der Große sich nur wehrt.
Ich habe gerne beide getrennt. Denn wenn sie dann wieder zusammenkamen, haben sie sich auch wieder besser verstanden, denn eigentlich mögen sich beide doch, und können auch gut miteinander spielen usw. ohne Zankerei.
So wurde dann immer 1 Kind zu den Großeltern geschickt, gerne Übernacht und ich konnte mal nur mit 1 Kind durchatmen und das Kind hatte Exklusivzeit mit mir.
Und leider muß ich dir sagen, es wird nicht besser, nur anders. Jetzt sind sie 15 und im Januar 12 Jahre, jetzt schaltet der Große das W-Lan aus, wenn der Kleine arschig zu ihm wird. Was bekomme ich dann zu hören, wenn ich von der Arbeit komme.
Gute Nerven
Claudia