Wenn man sich in unterschiedliche Richtungen entwickelt....

Mein Partner und ich haben mit den Jahren unterschiedliche Sichtweisen entwickelt, wir haben viel geredet aber es ist kein Konsens mehr zu finden.
Wir sind seit 6 Jahren ein Paar, ich habe zwei Kinder aus einer vorherigen Beziehung.
Mir tut das unheimlich weh, aber ich möchte die Trennung da wir so beide nicht glücklich werden.
Es fing damit an dass er mich letztes Jahr Weihnachten gefragt Jahren, ob ich ihn heiraten will.
Obwohl er wusste, dass ich eben das nicht will, hat er diese Frage gestellt.
Wir hatten von Anfang unserer Beziehung an bestimmte Dinge geklärt.
Dazu gehörten, dass ich nicht heiraten möchte und auch weitere Kinder ausschließe.
Mit den Kindern sind wir auch nach wie vor einig, aber mein Nein bezüglich des Antrags hat ihn wohl doch sehr gekränkt.
Wir haben im letzte Jahr sehr oft darüber geredet, ich habe ihm erklärt dass es eine grundsätzliche Kontra Einstellung ist und nichts mit ihm zu tun hat.
Mit dem Vater meiner Kinder war ich auch nicht verheiratet, es kommt unabhängig vom Mann nicht in Frage.
Jetzt kam noch ein Thema dazu, was wir bisher noch nicht hatten.
Wir haben uns vor 2 Jahren eine gemeinsame Wohnung zur Miete gesucht und er möchte diese jetzt mit mir zusammen kaufen.
Auch das kann ich nicht tun, eine gemeinsame Immobilie macht bei einer Trennung nur Probleme und außerdem finde ich es nicht gut , mich dafür zu verschulden.
Wir müssten beide fast 200.000 Euro Kredit aufnehmen, da wir beide kein bisschen Eigenkapital haben.
Mir ist diese Verpflichtung einfach zu viel.
Due Wohnung ist schön , die Miete wäre auch für mich alleine machbar und ich möchte nicht solche finanziellen Verpflichtungen eingehen wie einen Kredit 20 Jahre zurück zu zahlen.
Vielleicht gefällt mir die Wohnung nächstes Jahr nicht mehr oder ich möchte einen Job in einer anderen Stadt annehmen, ich bin 35 und möchte hier nicht 20 Jahre fest sitzen.
Also gab es deshalb auch wieder Streß und er Ist enttäuscht genau wie ich.
Mich belasten diese Diskrepanzen und alleine das letzte Jahr war schon sehr anstrengend da ich mich gefühlt mindestens alle 2 Monate für mein Nein zum Heiratsantrag erklären sollte.
Ich sehe keine Basis mehr, oder bin ich da zu pessimistisch?

1

Du scheinst dich generell nicht festlegen zu wollen. Dein Freund aber schon. Er möchte mit dir ein gemeinsames Leben aufbauen.
Ehrlich gesagt, kann ich ihn verstehen. Ich habe damals auch immer gesagt, ich möchte niemals heiraten und keine Kinder.
Tja, dann habe ich so einen tollen Mann kennengelernt, dass ich meine Meinung geändert habe.
Wenn dir das alles zu eng wird, dann seid ihr wohl auf unterschiedlichen Wegen unterwegs. So würdest du ihm die Möglichkeit geben, dass er noch eine Frau finden kann, mit der er richtig glücklich werden kann.

2

Aloha,

ich kann dich verstehen, solche grundsätzlichen Dinge müssen zusammen passen.
Du willst nicht heiraten, er schon - beides zusammen geht eben nicht. Ich weiß nicht, ob es einen Kompromiss geben kann - eine Verlobung, aus der nie eine Heirat wird (was auch beide wissen)? Aber vielleicht ist das auch für euch beide nichts.

Desgleichen bzgl des Wohnungskaufs, ich kann dich gut verstehen, dass du dich finanziell nicht an eine Immobilie binden willst, das war für mich eine sehr lange Zeit auch nichts. Wir haben als Kompromiss etwas gemeinsames im Ausland gekauft, das wir vermieten, das ist für uns super. Ich brauchte aber auch eine längere Zeit, darüber nachzudenken, diese Zeit hatte ich und es gab deswegen keinen Streit. Wenn ich es nicht gewollt hätte, hätten wir es nicht gemacht, für uns wäre das kein Trennungsgrund gewesen.
Wenn dein Partner eine Immobilie besitzen will, könnte er das ja auch ohne dich - vielleicht nie die, in der ihr lebt, aber das wäre auch ein Kompromiss. Aber auch diesen muss man eingehen wollen.

Wenn ein Thema, das ich für mich abgeschlossen habe spätestens alle zwei Monate unschön wieder durchdiskutiert wird oder ich mich rechtfertigen müsste, dann wäre das auf Dauer für mich nichts.

Wie steht er denn zu einer Trennung?

Viele Grüße,

Ae

3

Er merkt , dass wir so nicht weitergehen können.
Mittlerweile hatte er ja auch Zeit sich zu sortieren und sieht eine Trennung als mögliche Option.
Liebe ist schon da, aber das reicht eben nicht.
Ich liebe ihn sehr er mich auch, aber wenn es nicht passt, dann ist das eben so.
Ich habe halt meine Einstellungen und die habe ich weil ich das für mich brauche um mich wohl zu fühlen.
Ein Mann der heiraten will, den würde ich beim ersten Date schon aussortieren, wir hatten das vor 6 Jahren auch besprochen und ich war da sehr deutlich.
Natürlich kann man seine Meinung ändern , das kommt ja auch in anderen Lebensbereichen vor, dass es auch nach langer Partnerschaft nicht mehr passt.
Meine Eltern haben sich nach 40 Jahren noch getrennt weil ihre Vorstellungen von einem gemeinsamen Leben nicht mehr kompatibel waren.
Auch ganz ohne Drama, der gemeinsame Weg war einfach zu Ende.

4

vielleicht möchte er einfach, dass du abgesichert bist, wenn ihm etwas passieren würde?
und ohne Eigenkapital könnt ihr eh keine Wohnung kaufen. wobei ihr innert 20 Jahren sichrer mahtr als die 200000€ als Miete zahlt und das nicht nur für 20 Jahre, bie Zinssätzen von 0,7 % bei Hypotheken macht kaufen schon extrem Sinn

5

"Ich sehe keine Basis mehr, oder bin ich da zu pessimistisch?"

Mich verwundert diese Frage. Meinungen einholen zu der Heiratsfrage, wie das andere sehen, ob sie das belasten würden, sich "gefühlt mindestens alle 2 Monate für mein Nein zum Heiratsantrag (zu) erklären" oder wie andere zu der Frage eines gemeinsamen Immobilienkaufs stehen, ja, bis dahin fand ich dein Anliegen irgendwie nachvollziehbar.
Aber die Schlussfrage hat mich da rausgehauen. Wenn du die Basis daran festmachst, dann können auch andere nur sagen, dass da keine Basis mehr ist. (Und dann ist da vermutlich wirklich keine mehr.)
Aber wie ist die Basis in eurem gemeinsamen Alltag? In euren Gefühlen zueinander? In besonderen Momenten?