Wird euer Lebensstil akzeptiert?

Frage steht ja oben. Insbesondere richtet sich die Frage an diejenigen, die ein ganz anderes Lebensmodell gewählt haben als die Eltern und das soziale Umfeld in dem man aufgewachsen ist.
Kommen da noch Nachfragen oder sogar Vorwürfe dass ihr so lebt wie ihr es tut?

1

Nachfragen kamen am Anfang, das empfand ich aber nie als Problem....im Gegenteil. Jetzt kommen Fragen nur noch, wenn ich neue Menschen kennenlerne...auch das ist ja ja völlig okay.
Vorwürfe? Nee, jeder der uns besser kennt, weiß das es genauso zu uns passt. Ich denke einfach, das wir das auch ausstrahlen. Gesellschaftliche Vorgaben haben uns irgendwie noch nie wirklich interessiert....wir leben, wie wir wollen. Und das ist gut so. Unser Lebensmodell betrifft uns udn hat keine "schädigende" Wirkung auf unser Umfeld, von daher kann es gar keine Vorwürfe geben.

2

Nachfragen kamen.
Finde ich auch in Ordnung, weil wir anders leben, als wir vorher gedacht und gesagt hatten.
Unverständnis kam, ein paar angespannte Situationen zu Freunden, weil unsere Begründung für den Lebensstil schnell als Kritik an deren Lebensstil aufgefasst werden kann.
Das hat sich aber alles geklärt.
Die meisten verstehen nicht, warum wir uns so entschieden haben, aber sie akzeptieren es und kritisieren uns nicht.

3

Meine Eltern haben nachgefragt, ob ich glücklich bin und auch ehrlich gesagt, dass sie damit nicht gerechnet haben, dass ich so leben möchte.
Aber nicht als Kritik, sondern aus Interesse.
Ihr Verständnis ist zwar begrenzt, aber es ist kein Thema mehr.
Freunde reagieren unterschiedlich und mehr oder weniger tolerant.
Meine ehemalige beste Freundin seit der 5. Klasse konnte mit meiner Art zu leben gar nichts anfangen und der Kontakt ist daher abgebrochen.
Dafür sind andere Freunde dazu gekommen.

4

Mich würde ja interessieren WAS für ein Art zu leben jemand anderes dazu bringt, den Kontakt zu einem abzubrechen?🤔

weitere Kommentare laden
5

Ja, sie wird akzeptiert. Zu Beginn kamen Nachfragen und Kommentare, aber wichtig ist, dass du diese nicht gross zurückkommentierst und deinen Weg unbeirrt gehst.
Ich denke immer, genau die Leute hätten ja nie geschaut, dass es mir im Leben gut geht. Keine eigenen Ideen, Vorschläge. Also heisst es dann für sie "Klappe halten" - das liest ich sie spüren.

8

Was mir aufgefallen ist, dass es Menschen gibt, die meinen Lebensstil kritisieren, aber für sich in Anspruch nehmen, dass man den ihren akzeptiert.
Und zwar mit der Begründung, dass sie ja den vermeintlich richtigen, guten, akzeptablen Weg gehen und ich ja auf dem Holzweg sei.
Due fühlen sich moralisch überlegen und da beende ich dann auch das Gespräch.

6

Also Nachfragen halte ich für normal, tue ich ja auch wenn andere Menschen etwas spannendes machen was ich so noch nicht kenne. Offenen Vorwürfe wenig, aber so ein passiv-aggressives "ja da kann ich auch nicht helfen, IHR wolltet das ja so" etc. wenn mal was nicht 100% läuft schon. Nervt, ist aber auch vermutlich Selbstschutz.

11

Meine Eltern haben fast alles, was ich anders gemacht habe, als persönliche Kritik aufgefasst. Angefangen von der Anzahl der Kinder, Abstand zwischen den Geschwistern bis hin zum Wohnortwechsel. Alles wurde schlecht gemacht incl. meiner Kinder.
Seit 8 Jahren ist der Kontakt abgebrochen von beiden Seiten und das ist auch gut so.

17

Der Vater eins meiner Kinder kommt aus einem Elternhaus was sehr speziell war.
Alles Bürgerliche wurde konsequent abgelehnt.
Feste Partnerschaft, Feste Wohnsitz, jeglicher Besitz..
Auch Kinder waren spießig, vor allem mehr als eins und sich mit einer Frau länger abzugeben auch inakzeptabel.
Er hat auch den Kontakt abgebrochen da er, obwohl weit weg von konservativ, absolut nichts richtig machen konnte.

12

Nein, das hat sich mit der Zeit gegeben. Es ist über 1-2 Jahre abgeebbt und hat schließlich um ganz aufgehört. Es kommen inzwischen immer Mal wieder Bekundungen der Bewunderung...vielleicht verebben die auch bald noch.

16

Also ich musste wirklich schon viel Kritik einstecken, auch von meiner Familie. Aber egal in welcher Situation, haben sie trotzdem immer hinter mir gestanden. Vor allem als ich damals mit 15 schwanger wurde, wurde ich nicht verurteilt. Von anderen hingegen schon, aber das war mir von vornherein klar. Mein Lebensstil ist nicht geplant, es passiert wenn es passiert und ich lass es auf mich zukommen. Klar ich und mein Mann wollen bevor wir 30 sind noch unser Haus fertig haben, das ist aber unsere einzige Planung schon allein wegen den Kindern. Uns ist es egal wie andere unsere Einstellung finden, ihm ist es egal wie es andere finden das er sich eine Frau gesucht hat die schon 2 Kinder hat von 2 unterschiedlichen Vätern, und mir ist egal was andere davon halten das wir uns nach 4 Monaten schon verlobt haben, und ich mit 23 Schule und danach eine Ausbildung mache. Es ist uns egal, weil es unser Leben ist und wir glücklich mit unseren Entscheidungen sind und zusammen halten und Respekt voreinander haben. Bei uns ist zwar viel Chaotisch, aber ich hab es lieber Chaotisch und bin glücklich mit meiner Familie, als wenn ich alles vorher durchdacht und geplant habe und dann am Ende doch unglücklich bin weil doch irgendetwas fehlt. Sollen andere denken was sie wollen. Meine Oma wurde damals auch mit 16 schwanger, aber sie hat nur ein Kind und wollte nie mehr, sie verurteilt mich aber nicht weil ich eben mehrere habe, oder haben möchte. Sie macht sich sorgen, aber ausreden will sie nichts. Zur meiner Mama habe ich keinen Kontakt, weil ich finde sie hat aus ihrem Leben einfach nichts gemacht obwohl sie oft die Chance hatte, aber auch da mische ich mich eben nicht ein. Zu meinem Papa habe ich selten Kontakt, wenn was ist sind wir füreinander da, aber so haben wir nicht wirklich viel miteinander zu tun. Man hat sich irgendwie auseinandergelebt.

19

Ich weiß nicht, ob ich mich dazu zählen kann. Eventuell schon, wenn es meine Familie betrifft.

Ich habe deshalb eigentlich nur noch mit meinen Eltern guten Kontakt. Sie sind zwar geschieden. Aber der Kontakt besteht mit Mutter und Partner gut und mit meinem Vater und seiner Frau. Alle Drumherum habe ich verabschiedet, weil mir alle eher fremd sind, in ihrem Sein und ihrem eingefahrenen stinknormalen Lebensstil. Und gelästert wird dort sowieso immer. Etwas womit ich nicht leben kann und muss.

Ich möchte nicht alles erzählen, aber den ersten wunden Punkt, den ich getroffen habe, war das ich sehr jung Mutter geworden bin und mein Mann ein Schwarzer ist... und der letzte Wunde Punkt, den ich nun treffe ist, das wir nun unser 4. Kind bekommen. Obwohl wir mittlerweile schon 2 größere und ein Kind mittleren Alters haben, wird dieses 4 Kind den Lästernerv der gesamten Familie treffen. Sowas wird bei uns nicht als normal angesehen, eher assi. Ich bin froh, das ich das alles nicht mitbekommen muss. Es interessiert mich auch nicht mehr.

Ich bin aber auch nicht unglücklich darüber, weil ich mich mit den Menschen schon früher total unwohl gefühlt habe. Sie sind nicht meine Welle. Ich mach mein Ding und bin glücklich damit.

21

Hi,
unser Lebensstil ist ziemlich klassisch, aber unterscheidet sich generationsbedingt von dem meiner Mutter.
Wir erziehen unsere Kinder freier als es vor 30 Jahren normal war, da kommt gerne Unverständnis.
Wir leben eher nachhaltig/ressourcenschonend oder versuchen es zumindest. Meine Mutter lebt eher konsumorientiert, ständig werde ich dafür kritisiert, dass meine Kinder nur gebrauchte Klamotten/Spielsachen haben (es ist nicht so als wären die heruntergekommen oder so). Meine Mutter achtet sehr darauf, nach außen einen guten Eindruck zu machen, unsere Prios sind da etwas anders.
Achja Vegetarier bin ich auch, wenn wir zum Essen kommen, kocht sie gerne Gulasch oder so.
Also nein, wird nicht akzeptiert, obwohl wir jetzt nicht wirklich aus der Norm fallen.
Grüße

23

Das ist interessant.
Ich kaufe auch nur gebrauchte Kleidung und die Kinder haben nur wenig Spielzeug.
Der Jüngste hat noch die Fahrräder der 3 Älteren gefahren.
Ich lebe vegan, da ist das Verständnis noch begrenzter.

27

Hi,
ja, als Veganer hast du direkt verloren😂
Meine Kinder kriegen bei meinen Eltern immer extra viel Wurst/Fleisch, offensichtlich ist unser Essverhalten kurz vor Kindeswohlgefährdung... 😜
Lieben Gruß