Mann möchte meine Eltern nicht treffen

Hallo,

mein Mann hat sich vor drei Jahren sehr schlimm verhalten. Ich hab damals unser Baby genommen und bin für ein paar Wochen zu meinen Eltern gegangen.

Inzwischen ist alles aufgearbeitet und geklärt. Nach einer längeren Auszeit, leben wir seit einem Jahr wieder zusammen und sind als Familie glücklich.

Aber mein Mann will meine Eltern nicht mehr sehen. Er sagt, weil ich damals mit unserer Tochter zu ihnen gegangen bin, haben sie jetzt ein schlechtes Bild von ihm und es ist ihm zu unangenehm, ihnen zu begegnen.

Es hilft auch nichts, ihm hundert mal zu sagen, dass meine Eltern ihn gerne wiedersehen möchten.

An Weihnachten sind wir bei meinen Eltern eingeladen. Er will nicht mitkommen. Mich macht das richtig traurig und ich finde es auch für unsere Tochter blöd.

Wie kann ich ihn doch noch umstimmen oder mich damit abfinden??

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Das muss ja schon eine mächtige Krise gewesen sein, die dein Mann ausgelöst hat, dass ihr zwei Jahre getrennt gelebt hat.
Deine Eltern sind bereit zu einem Neuanfang, dein Mann hat nicht den Arsch in der Hose, das Angebot anzunehmen, das würde mir zu denken geben.

In dem Jahr, das ihr jetzt wieder zusammenlebt, habt ihr (oder du) nie deine Eltern besucht und sie waren nie bei euch?

Fände ich auch merkwürdig.

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Doch, wir sehen uns etwa alle zwei Monate. Die Anfahrt ist recht weit, deshalb nicht öfter. Wenn sie herkommen, geht mein Mann in der Zeit zu Freunden oder woanders hin. Wenn unsere Tochter und ich dort sind, kommt er nicht mit.

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Dazu fällt mir nichts mehr ein, außer, dass ihr für mich nicht nach einer glücklichen Familie klingt, wenn er deine Eltern so ablehnt.
Käme eine Paartherapie in Frage, in der ihr nochmal abschließend sprechen könnt?

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Ähm, das klingt schon seltsam.

Ist er reuig und sieht wirklich ein, was damals falsch lief, dann sollte er das Rückgrat haben, sich seinen Fehlern zu stellen. Deine Eltern sind nur Nebenschauplatz.
Es ist ok, wenn er sich schämt, aber ihnen nicht die Chance zu geben, dass sie ihn - neu - akzeptieren, dann ist das schon feige.

Würden sie ihn deswegen fertig machen, dich aufstacheln ihn zu verlassen, abfällig über ihn reden. Dann könnte ich ihn verstehen. Anscheinend tun sie das aber nicht.
Also verstehe ich nicht, warum er nicht hin will.
Außer, dass er selbst ein Problem hat. Scham oder so.

Oder fürchtet er, dass du wieder zu ihnen hin könntest?
Wenn er WIRKLICH seinen Fehler eingesehen hat, dann sollte er sich doch dafür freuen, dass ihr Unterschlupf gefunden habt, dass du jemanden hast, die euch in der Not aufnehmen.

Oder ist er eifersüchtig oder hat Angst, dass du bei erneuten Problemen Rückendeckung hast, nicht alleine da stehst?
Menschen, die versuchen mich von der Familie, Verwandten oder Freunden zu isolieren, schrecken mich ab.
Besonders mit dem Motiv, sie KÖNNTEN

Entwedern sie TUN es - dann verstehe ich seine Haltung und würde den Eltern ggü. klare Worte sprechen
oder sie tun es NICHT, dann ist es SEIN Problem, seine Angst (vor was auch immer - seiner Scham oder seiner Angst oder o.g. Angst, dass du jemanden hast, der zu dir steht).

Ist es letzteres, dann wäre nur ein Teil geklärt.
Was will er denn tun? Sich die nächste Jahre, Jahrzehnte vor seinen Gefühlen verstecken und es deinen Eltern in die Schuhe schieben?
Oder stellt er sich einmal. Entweder es läuft gut, dann profitiert er davon, weil er keine Angst mehr vor ihrer Reaktion haben muss (höchsten vor seiner Scham, Reue, schlechten Gewissen etc) oder sie machen, was er glaubt, sie würden tun, dann wäre Klarheit und ich würde den Eltern ein deutliches Wort sagen und ihn dann aber auch verstehen. So finde ich es eher feige.

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Danke für deine Antwort.

Meine Eltern sehen ihn seitdem skeptisch. Aber sie würden das niemals raushängen lassen oder es vor ihm überhaupt nur ansprechen.

Ich denke auch, dass es vorteilhaft für ihr Bild von ihm wäre, wenn sie ihn treffen würden, denn er hat sich sehr verändert.

Er will mich nicht isolieren und auch unserer Tochter die Großeltern nicht vorenthalten. Er will einfach nicht mitkommen. Er sagt auch, ich soll mich da nach meinen Eltern richten und wenn sie uns am Heiligen Abend und am ersten Weihnachtstag dahaben wollen, soll ich die Zeit mit unserer Tochter dort verbringen und wir würden dann als Familie den zweiten Weihnachtsfeiertag zu dritt haben.

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>>Meine Eltern sehen ihn seitdem skeptisch. Aber sie würden das niemals raushängen lassen oder es vor ihm überhaupt nur ansprechen.<<

Naja, er soll sich mit Leuten treffen, die vorne herum lächeln und hintenrum über ihn herziehen. So ist deine Beschreibung deiner Eltern. Da würde ich auch freiwillig die Flucht suchen.

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Sein Verhalten klingt für mich nach Scham und Angst.

Schade, dass er zu feige ist, sich der Situation zu stellen. Ich denke er hat ein sehr kleines Selbstwertgefühl.

Einen Rat habe ich leider keinen. Aber ich denke, je länger er mit einem Treffen wartet, desto schlimmer wird es für ihn. Lieber Augen zu und durch. Vielleicht über eine Situation, bei der er sich notfalls entziehen kann.

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Danke für deine Antwort. Ich denke auch, dass Scham eine große Rolle spielt.

Wenn er meine Eltern bei uns treffen würde, könnte er ja einfach gehen, wenn es zu unangenehm für ihn wird. Ich schlage ihm das noch mal explizit so vor. Er kann ja wenigstens bei ihrer Ankunft daheim sein und dann gehen, wenn er es tatsächlich nicht aushält.

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Naya kann ich schon verstehen.
Es wird ihm unangenehm sein und scham eine große Rolle spielen .
Du schreibst ja, das deine Eltern seitdem eher skeptisch ihm gegenüber sind.
Auch wenn sie es nicht raushängen lassen, hat man das ja im Gefühl …

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Er scheint sich irgendwas geleistet zu haben, weswegen die TE sich mit einem kleinen Baby getrennt hat. Mir fällt kein Elternpaar ein, dass den Schwiegersohn ohne Skepsis wieder aufnimmt, als wäre nichts geschehen.. Wenn sie vorher wochenlang gesehen haben, wie die Tochter leidet.
Find ich völlig normal, und je nachdem, was passiert ist, auch verdient.
Klingt ein wenig so, als wolle jemand die Suppe, die er sich eingebrockt hat, nicht auslöffeln und Verantwortung für sein Handeln nicht tragen.

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100% Deiner Meinung! Da muss was Gravierendes vorgefallen sein und die Eltern möchte ich sehen, die dann nicht skeptisch sind, ob ihre Tochter wohl glücklich ist...wenn der Mann nicht den geringsten Anschein macht, auf ein entspanntes Verhältnis Wert zu legen. Immerhin sehen sie sich ja nicht ständig sondern eh nur alle paar Wochen mal.

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Ich kann ihn da schon verstehen. Du schreibst ja auch, deine Eltern sehen ihn skeptisch, auch wenn sie nichts äußern würden.
An seiner Stelle hätte ich auch weniger als gar keine Lust darauf mit ihnen Zeit zuverbringen, wenn ich im Vorfeld schon weiß, dass sie mir gegenüber nicht gerade wohlgesinnt eingestellt sind.
Andere User schrieben, er wäre es dir quasi schuldig und daran würde man seine Reue erkennen - ähm, nein. Er ist mit dir, nicht mit deinen Eltern verheiratet. Er verbietet dir ja nichts.

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Danke für deine Antwort.

„ An seiner Stelle hätte ich auch weniger als gar keine Lust darauf mit ihnen Zeit zuverbringen, wenn ich im Vorfeld schon weiß, dass sie mir gegenüber nicht gerade wohlgesinnt eingestellt sind.“

Ja, aber daran ändert sich ja nichts, wenn sie sich nie begegnen.

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Huhu,

mein heutiger Mann hat sich ganz zu Beginn unserer Beziehung auch ein richtiges Ding geleistet, Details irrelevant, aber auch meine Eltern waren natürlich erstmal skeptisch und er hatte Schiss, mitzukommen. Aber für mich war es Bedingung, dass er sich dem Ding stellt und auch mal mit der Meinung zu der Situation leben muss. Das war auch alles sehr sachlich geäußert. Und dann war gut und es gab einen Neuanfang für alle. Das Thema haben wir als Familie eben einmal richtig aufgearbeitet und nun sind wir alle ein Herz und eine Seele.

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So stellt man sich eine erwachsene Handhabung vor, prima!
Aber den Schwanz einzuziehen und sich zu verdrücken ist ziemlich schwächlich.
LG

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Super, dass ihr das gemacht habt. Wir haben es auch aufgearbeitet. Er hat eine Therapie gemacht. Nur zu meinen Eltern möchte er nicht.

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Eigentlich wollte ich antworten, das er sich nicht so kindisch verhalten soll und man eben nur erkennen kann, das es wieder gut zwischen euch ist, wenn man euch zusammen erlebt.

Dann habe ich im Verlauf aber gelesen, das deine Eltern doch so ganz ohne sind. Ich weiß nicht ob es möglich ist, sich in so einem Fall neutral zu verhalten, wenn es um das eigene "Kind" geht....aber anscheinend trauen sie ja auch deiner Entscheidung nicht. Da kann ich dann schon verstehen, das er dort nicht mit hin will....es gibt Menschen, die haben Antennen für solche Stimmungen, die spüren einfach, das eben nicht alles wieder okay ist.

So jetzt können deine Eltern ja denken, was sie wollen, aber das du so tust, als ob alles in Butter wäre.....hm, das ist jetzt nicht wirklich loyal deinem Partner gegenüber. Wären meine Eltern gedanklich so meinem Partner gegenüber unterwegs, ich würde definitiv nicht auf heile Welt machen, auch nicht an Weihnachten. Und wenn man meine Entscheidung (für den Partner) nicht akzeptieren kann, dann wäre ich mächtig sauer auf meine Eltern. Probleme gibt es immer mal, auch mal ne räumliche Trennung....das ist kein Weltuntergang.

Für mich bist also im Grunde du das Problem, denn du unterstützt ja diese Heuchelei deiner Eltern und stehst somit nicht hinter deinem Mann. Da würde ich, wie er, auch dicht machen.

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Dass meine Eltern sich Sorgen machen, merke ich an Rückfragen, die sie gelegentlich stellen. Vor allem als wir wieder zusammengezogen sind. Sie äußern sich aber nie negativ.

Ich rede zwar positiv über meinen Mann, aber ich denke, dass sich erst wieder ein positives, herzliches Verhältnis aufbauen wird, wenn sie Zeit zusammen verbringen.

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Kann kaum glauben, dass man so eine Antwort hier geben kann. Ganz ehrlich, wenn mein Kind mit nem Baby zu mir zieht, weil ihr Mann wohl Probleme mit Aggressionen hat (warum sonst eine Agg.therapie), dann hätte ich auch bedenken, und zwar Große! Und dieses "nicht mögen" wäre auch nicht grundlos, sondern dieser Mann hätte meine Tochter in größter Not im Stich gelassen. Und da wäre ich MINDESTENS skeptisch. Aber, dass die Eltern der TE den Mann einladen, ihn noch einmal "neu" kennenlernen wollen spricht dafür, dass das tolerante Eltern sind. Und Skepsis nach so einer krassen Sache ist etwas Gesundes, das sollte jedem klar sein.

Dass der Mann die Eier dazu nicht hat sich den Eltern zu stellen (er hätte sich schon längst auch bei Ihnen entschuldigen und bedanken sollen, dass sie auf SEINE Tochter aufgepasst haben) spricht dafür, dass seien Angst und Scham das größte Problem sind.

Und ganz sicher hat die TE KEINE Schuld. Sie will einfach nur ein harmonisches Familienleben mit all ihren Liebsten führen und dazu gehören nun mal auch ihre Eltern. Wer kann ihr das verübeln???

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Ich kann deinen Mann gut verstehen. Ich hätte auch keine Lust Weihnachten mit Leuten zu verbringen die mich nicht mögen. Ich würde an deiner Stelle mit Kind hinfahren und gut ist es.

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Du schmeißt das buchstäblich in einen Topf: Jemand grundlos oder eben einfach so nicht zu "mögen" oder einem Mann gegenüber skeptisch zu sein, der DEINER Tochter und ihrem Baby das Leben so zur Hölle gemacht hat, dass sie flüchten musste.
Passt nicht! Kann man auch nicht beurteilen, wenn etwaige eigene Kinder noch klein sind.
LG Moni

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Ich kenne die Vorgeschichte nicht, habe es aber im Bekanntenkreis erlebt das die Frau den Mann betrogen hat und als er es mitbekam hat er ihr eine Szene gemacht, sie flüchtete mit Kind zu ihren Eltern, diese machten dem Mann eine riesige Szene weil er es gewagt hatte es nicht gut zu finden das sie ihn betrügt... Am Schluss stelle sich raus das das Kind vom Seitensprung war aber selbst da gaben die Eltern noch ihm die Schuld. Ich weiß warum die TE damals zu den Eltern ging, ich bin immer der Meinung zu einem Streit gehören immer zwei...

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Ganz einfach. Er hat nicht das Rückgrat, deinen Eltern in die Augen zu sehen und sein damaliges Handeln zu erklären.

Das ist zwar sehr schade - aber zwingen kannst du ihn zu nichts.

Richte dich schon mal drauf ein, dass es solange so weitergehen wird, bis vielleicht deine Eltern einen Schritt auf ihn zugehen. Ist zwar nicht deren Aufgabe, aber vielleicht sind die beiden ja mutiger als dein Göttergatte. ;-)

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Ups. Jetzt hab ich deine Antwort oben erst gelesen.
Okay, wäre ich die Oma würde ich ihm eher einen Einlauf verpassen, als auf ihn zuzugehen. Hat sich erübrigt.....