Hallo,
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Ich muss mir einfach mal alles von der Seele schreiben. Ich bin noch nicht so weit mich einer Freundin anzuvertrauen.
Ich bin schon länger total unglücklich mit unserer Familiensituation. Mittlerweile denke ich schon über eine Trennung nach. Mein Mann und ich sind seit 15 Jahren zusammen und haben 2 Kinder, 7 und 3 Jahre alt.
Unser Problem ist, dass ich hier schon immer alles manage und mein Mann total unselbstständig ist. Mittlerweile wird mir das mit 2 Kindern alles zu viel. Ich war lange Zeit tagsüber mit den Kindern alleine, weil mein Mann weiter weg gearbeitet hat und 13 Stunden außer Haus war. Entsprechend haben die Kinder eine extreme Bindung zu mir. Vor allem der Große ist ein absolutes Mamakind. Zum Papa konnten die zwei nie so eine enge Bindung aufbauen. Nicht nur, weil er viel weg war, auch weil er seine freie Zeit nicht wirklich mit den Kindern verbringt. Er ist noch nie von sich aus auf die Kinder zugegangen um mit ihnen mal irgendwas zu machen. Vor kurzem waren wir alle vier in Quarantäne und es war die reinste Katastrophe. Die erste Woche war ich mit den Jungs alleine, mein Sohn war positiv, mein Mann auf Dienstreise. Ein paar Tage später waren mein kleiner Sohn und ich positiv und später dann auch noch mein Mann. Ich war mit den Kindern also 3 Wochen in Quarantäne, zwei davon war auch mein Mann da. Obwohl es uns beiden ein paar Tage nicht gut ging, er hat mir kein einziges Mal die Kinder abgenommen. Ich bin zum Schluss nur noch am Stock gegangen, zumal sich die Kinder momentan auch ständig streiten. Er geht nicht mit ihnen raus, macht ihnen kein Frühstück wenn ich mal länger im Bett bleibe, kümmert sich nie ums Abendessen, badet die Kinder nie und bringt sie nie ins Bett. In 7 Jahren nicht einmal freiwillig. Auch spielt oder liest er nur widerwillig wenn die Kinder ihn mehrmals drum bitten. Mittlerweile wollen die Kinder schon gar nichts mehr mit Papa machen. Wir waren letzte Woche im Museum, mein Mann musste nachkommen, ich bin also mit den Kindern vorgefahren und da sagte der kleine plötzlich er möchte nicht, dass Papa mitkommt. Das macht mich so traurig. Auf der anderen Seite denkt mein Mann er wäre mir eine große Hilfe, wenn er den kleinen mal gegen seinen Willen anzieht. Er zwingt ihn quasi dazu, obwohl er tierisch schreit, bis er schwitzt und hochrot ist. Das ist dann der Zeitpunkt wo ich dazwischen gehe und mir dann blöde Kommentare anhören muss. Oder eben wollte der Kleine vom Esstisch aufstehen, obwohl wir die Regel haben, dass zumindest die Kinder auf sich gegenseitig warten müssen. Papa hat ihn dann gegen seinen Willen auf den Schoß genommen und festgehalten. Der kleine hat sich natürlich total gewehrt und geschriehen, bis ich dazwischen gegangen bin. Er ist dann auf meinen Schoß gekommen und hat gewartet bis der Große mit Essen fertig war. Ich hab dumme Kommentare bekommen.
Auch wenn wir mal alle zusammen auf der Couch sitzen, der Papa in der einen Ecke, die Kinder mit mir in der anderen Ecke. Wenn es mir mal zu viel wird, guckt er nur von seinem Handy auf und sagt, lasst doch die Mama mal in Ruhe. Das war es dann. Ich schaffe es tagsüber nicht mal nur 10 Minuten zur Ruhe zu kommen. Wenn ich meinen Mann suche, ist er entweder auf dem Balkon, im Keller oder liegt mit dem Handy auf der Couch.
Ich kann so einfach nicht mehr weiter leben. Jedes Mal wenn ich das mal anspreche eskaliert es. Er würde zu wenig Liebe bekommen. Ja, ich habe mich in der Zwischenzeit sehr von ihm entfernt und das spiegelt sich scheinbar in den Kindern wieder. Aber ich fühle mich alleinerziehend und selbst jetzt, nachdem mein Mann einen neuen Job hat und spätestens um 16 Uhr zu Hause ist, ändert sich nix. Er hat so viel Freizeit, weil ich mit den Kindern auch unter der Woche beim Sport oder bei Verabredungen bin, aber diese Zeit allein zu Hause, hockt er nur im Keller oder mit Handy auf der Couch. Am guten Tagen, räumt er mal die Spülmaschine aus, saugt oder faltet Socken. Das mache ich an manchen Tagen alles zusammen, neben der Arbeit und Kinderbetreuung.
So hart es klingt, ich bin kurz davor mich zu trennen. Ich denke wir kommen als Familie nicht zusammen und haben unterschiedliche Vorstellungen.
Mich würden mal andere Meinungen interessieren, ob ich übertreibe und einfach die Pobacken zusammenkneifen muss. Aber so wie es hier gerade läuft, das halte ich nicht mehr lange aus. Denn Entsprechend gereizt bin ich auch den Kindern gegenüber wenn ich weiß, da sitzt jemand, der sieht, dass du Probleme hast aber nicht eingreift, bzw. nur mit dem Satz Lasst doch die Mama mal in Ruhe. Diesen Satz kann ich schon lange nicht mehr hören. Ich hab das Gefühl, als arbeiten wir gegeneinander und nicht als Team, wie es eigentlich sein sollte.
Danke fürs Lesen 🙂
Total unglücklich mit der Familiensituation
Hallo 🙋🏼♀️
Sind es eure gemeinsamen Kinder?
Dein Mann wohnt quasi wie im Hotel meiner Meinung nach. Weis er eigentlich was das für eine Arbeit ist? Du machst alles, gehst auch noch arbeiten, Teilzeit?
Liebe Grüße
Ja, es sind unsere gemeinsamen Kinder. Ich gehe teilzeit arbeiten, aktuell hauptsächlich im Homeoffice wegen Corona, aber sonst bis 14 Uhr im Büro und im Anschluss muss ich direkt die Kinder abholen bzw. kommt der große um halb 3 aus der Schule.
Er sagt immer er wüsste, dass es für mich anstrengend ist, aber die Kinder wollen ja nicht, dass er was macht. Und auch er hätte einen Job, der ihn viel fordert.
Das ist natürlich eine leichte Ausrede. Die Kinder wollen nicht, dass er was macht, weil sie es nicht gewohnt sind. Wenn man nicht damit anfangen werden sie sich auch nicht daran gewöhnen. Ich würde damit beginnen, dass du sagst du wünscht dir einen freien Nachmittag in der Woche. An dem Tag übernimmt er dann ab 16:00 Uhr. Und dann gehst du auch in ein anderes Zimmer oder am besten anfangs aus dem Haus. Dann gewöhnen sich alle daran: er hat keine Hilfe, die Kinder können nicht zu Mama rennen und Mama schreitet nicht ein.
Ich kann dich vollkommen verstehen und glaube da hat sich jetzt einfach richtig was aufgestaut und jetzt droht das Fass über zu laufen.
Du schreibst es gibt dann doofe Kommentare, wenn du dazwischen gehst oder es eskaliert, wenn du etwas ansprichst. Aber habt ihr denn da insgesamt mal drüber geredet? Alleine und wenn eigentlich gerade alles gut ist? Oder sprichst du es immer nur an, wenn dich gerade wieder etwas stört? Diese Situationen sind ja dann eh gerade emotional belastet, da klärt man in dem Moment dann nichts.
Irgendwie hat sich das natürlich aufgebaut. Was hattet ihr denn gemeinsam für eine Vorstellung von Familie bevor ihr Kinder hattet? Wie hat er sich dann mit dem ersten Kind als Vater entwickelt? Was hattet ihr für Vereinbarungen als es dann den Wunsch nach einem zweiten Kind gab? Wie habt ihr euch gemeinsam die Zukunft vorgestellt? Habt ihr da jemals in den 15 Jahren drüber geredet? Hat da mal einer gesagt: So wie es gerade läuft hatten wir das aber doch gar nicht gewollt! Versteh mich nicht falsch, du musst das jetzt nicht so hinnehmen, nur weil du da über Jahre hinein geschlittert bist. Aber natürlich ist es jetzt schwieriger da wieder raus zu kommen. Und ich denke man sollte da schon mal ein ganz offenes, ruhiges und sachliches Gespräch führen oder versuchen zu fügen - im Zweifel bei einem neutralen Berater oder so - bevor man in Erwägung zieht sich zu trennen.
Ich denke auch fürs Bindung aufbauen zwischen Vater und Kindern ist es ja noch nicht zu spät.
Ich kann dir fürs erste nur raten in der Kommunikation behutsam zu sein, Ich-Botschaften senden statt Du-Vorwürfe machen,… (Beispiel: Statt „Fu verbringst ja auch gar keine Zeit mit deinen Kindern.“ eher „Ich würde mir wünschen, du würdest mehr Zeit mit den Kindern verbringen.“) Klingt banal, ist ein Anfang. So kommt man besser ins Gespräch und es eskaliert nicht so schnell, weil das Gegenüber meint sich verteidigen zu müssen.
Ja wir konnten auch schonmal in Ruhe darüber reden. Es wird dann auch ein paar Tage besser, bevor es dann wieder einreißt. Heute musste er kurz zu meiner Mama fahren was abholen. Da ich erkältet bin, hab ich gefragt, ob er die Kinder mitnehmen kann. Das macht er dann auch aber von alleine wäre er nicht darauf gekommen. Ich habe aber durchaus wichtigeres im Kopf, als ihm ständig sagen zu müssen, was er tun soll. Er kann ja überhaupt nix alleine entscheiden. Er trifft sich noch nicht mal selbstständig mit Freunden ohne mich vorher zu fragen. Oder er fragt mich, welches Schnitzel ich möchte, damit er weiß welches er nehmen darf. Total banal, ich weiß. Ich mein, ist ja nett, dass er Rücksicht nimmt, aber irgendwann ist auch mal gut.
Wenn ich so zurück blicke auf die 15 Jahre fällt mir immer mehr auf, dass es schon immer so war. Das er immer das gemacht hat, was ich wollte. Manchmal denke ich, auf das zweite Kind hat er sich nur eingelassen, weil ich es wollte und es mir beim ersten schon so schlecht ging in der Kinderwunschzeit. Beide Kinder sind durch eine künstliche Befruchtung entstanden, beim ersten hat es 3 Jahre gedauert, bei Nummer 2 klappte es dann im ersten Versuch. Wir haben damals geheiratet, nicht weil er mir einen Antrag gemacht hat, sondern weil das Voraussetzung für eine künstliche Befruchtung war und mein Kinderwunsch so groß war. Er hat mir nie gesagt, dass es bei ihm auch so war. Jetzt rückblickend stell ich das natürlich in Frage, ob er es alles nur meinetwegen gemacht hat.
Bei uns hat es auch so lange gedauert und ich kenne das Thema: künstliche Befruchtung und Hochzeit deswegen Aber ich glaube da hättest du gemerkt, wenn dein Mann das gar nicht wirklich selbst gewollt hätte. Da gab es in meinem Freundeskreis eine Trennung in der KiWu-Zeit. Der Mann hat gar nicht mitgezogen, es war ihm schon zu viel, dass er ab und an mal in den Becher wichxxx muss. Er hat keinen Anteil genommen bei der Spritzereien, der PU, dem TF, den gescheiterten Versuchen.
Klar, dein Mann scheint eher zurückhaltend zu sein, vielleicht mag er es vom Typ her lieber geführt zu werden statt zu führen. Das hat doch aber auch seine Qualität. Wir Frauen wollen dann manchmal zu viel. Wie viele schreiben hier, sie ärgern sich, dass ihr Mann nichts in Haushalt macht, sie würden sich wünschen der Mann würde sehen, was erledigt werden muss. Ja, fänd ich auch toll, ist hier aber nicht so. Also gebe ich halt ganz klare Anweisungen, verteile Aufgaben,… Damit fühlt sich mein Mann wohl, er will das so. Ich freue mich also lieber darüber, dass alles klappt, was ich formuliere, statt dass ich es nicht formuliere und mich dann ärgere, dass es nicht von allein passiert. So teilen wir hier die Aufgaben ganz gerecht auf, nur der mental load ist eher bei mir. Vielleicht klappt das dann auch noch irgendwann.
Also ja, es schläft nach ein paar Tagen ein, dann erinnere wieder daran. Er kommt nicht von selbst drauf, die Kinder mit zu nehmen. Egal! Bitte ihn darum und genieß dann deine Ruhe statt dich drüber zu grämen, dass du bitten musstest. Und je öfter du dann bittest, je öfter er so Zeit mit den Kindern verbringt, desto normaler und selbstverständlicher wird es und irgendwann kommt er dann eben doch von selbst drauf.
Ich würde jetzt also erstmal daran arbeiten, dass du klarer kommunizierst und einforderst statt jetzt übereilte Trennungsüberlegungen anzustellen.
Liebe TE,
ich weiß aus eigener Erfahrung wie Du Dich fühlst.
Die Frage ist aber: liebst Du Deinen Mann noch? Möchtest Du mit ihm Deine Zukunft verbringen? Kannst Du Dir ein (Familien)Leben mit ihm vorstellen? Dann gibt es auch einen Weg, eventuell mit externer Hilfe (Paartherapie). Ihr müsst Euch zusammen setzten und reden, jeder über seine Gefühle, was ihr Euch vom anderen wünscht, was Euch fehlt. Wenn von Euch beiden die Bereitschaft da ist, dann kann es klappen.
Wenn Du Dich aber schon so weit von ihm entfernt hast, dass Du Dir das alles nicht mehr vorstellen kannst, Du froh bist wenn er nicht zu Hause ist, seine Berührungen und seine Angewohnheiten dich nur noch nerven, dann ist wahrscheinlich eine Trennung besser.
Ihr müsst reden ...LG
Dein zweiter Abschnitt beschreibt meine Gefühlslage zu 100%. Ich hab die Erfahrung gemacht, alles besser im Griff zu haben, wenn er nicht da ist.
Trotzdem ist es mit einer Trennung einfach total schwer. Ich will auch nicht alles kaputt machen und einfach so hinschmeißen.
Huhu, fühl dich einfach mal gedrückt von mir. Also so wie du es beschreibst und was ich auch für einen Gemütszustand aus deinen Zeilen heraus lese .. würde es dir vermutlich wirklich ohne ihn besser gehen. Ihr seid ein recht eingespieltes Team ihr drei und habt euch quasi mit euren Regeln und allem was dazu gehört schon ohne euren Papa das Leben so notgedrungen eingerichtet.. natürlich ist es in vielen Familien so, dass Männer z.b. nur am Wochenende zu Hause sind oder 12h (und mehr ) Tage haben und kaum am Familienleben teilhaben können, aber was hier bitter aufstößt, dass dein Mann es schlicht dazu auch nicht möchte. Die (unerfüllte) erwartungshaltung, die du an ihn als Familienvater logischerweise -wenn er da ist - hast, führt zu unglaublichen Stress und zu Frustration, das kann ich mir gut vorstellen.. also so wie du es beschreibst.. ja ich denke ich würde eine Trennung ernsthaft in Erwägung ziehen.
Alles Gute euch.
Genau so ist es. Wir drei sind ein Team und Papa das 5. Rad am Wagen. Es ist einfach traurig, dass es so weit kommen musste. Ich hab auch keine Ahnung, ob wir da jemals wieder rauskommen aus diesem Hamsterrad.
aua....das tut beim Leben echt weh. Dein Mann tut mir leid. Ich habe weiter unten schon was geschrieben, dann hab ich das hier gelesen. Es ist DEINE Aufgabe, deinen Mann wieder in euer Team zu holen und den Kids klarzumachen, dass der Papa auch dazu gehört. Da du das aber irgendwie selber nicht mehr so siehst, handeln auch deine Kinder dementsprechend, weil sie deine Gefühle spüren.
Die Situation ist ziemlich verfahren. Vielleicht täte euch externe Hilfe gut!
Dein Mann hat den Einstieg ins Familienleben wohl irgendwie verpasst. Und jetzt das gefühl, dass er eh nix richtig machen kann (scheint ja auch so).
Du wünschst dir einerseits, dass er die Kinder nimmt und was tut, aber wenn er es macht, endet es auch nur in Streit 😅 und du übernimmst.
Daher würde ich überlegen, wie ihr realistisch die Kinder und den Vater zusammen führen könnt. Dass diese aktuell schreien (also zumindest der 3 jährige) ist doch normal, er kennt es halt nicht mit Papa. Meine Motte (2,5) schreit auch schon mal bis sie knallrot ist, egal wer sie anzieht 😜 gibt aber Dinge, da muss sie auch durch 🤷♀️ Wir trösten sie natürlich, aber sie nutzt auch gerne aus, dass sie nach dem schreit, der grade nicht da ist/sie anzieht und betreut usw.
Ob du letztlich dem ganzen eine Chance geben willst (und dein Mann auch), das kannst nur du wissen bzw dein Mann. Ein ehrliches und ruhiges Gespräch ohne Vorwürfe ist aber dringend fällig. Wie sieht dein Mann die aktuelle Situation? Möchte ER denn so leben? Was würde er gerne verändern? Was würdest du gerne verändern? Zusammen? Getrennt?
Alles Gute euch!
ihr seid 15 Jahre zusammen und 15 Jahr sagst du , was er tun soll, und jetzt soll er es selbstständig machen? ihr lese nirgends, dass ihr redet, gibst du Anweisungen ? du behandelst ih wie ein 3 Kind.
Und die aKtion mit dem 3jährigen am TIsch finde ich okay, nur nicht , dass du dich einmischt,das ist für die Kids nämlich Mama ist gut und Papa der Böse. ein 3 Jähriger kann am TIsch sitze bleiben, bei mir sassen die Kinder bis alle fertig waren, hat mit dem Lernen von Anstand und REspekt zu tun. Ichj habe das Gefühl, du siehst deinen Partner gar nicht in deinem Team. IHr müsst mehr reden, sonst geht es kaputt
Ich sage ihm nicht seit 15 Jahren was er tun muss. Das hat sich mit der Zeit und den Kindern irgendwann eingeschlichen.
Er benimmt sich so, dass ich ihn wie ein Kind behandeln muss. Ich habe öfter geschrieben, dass ich das gar nicht möchte, sondern dass er wie ein erwachsener Mann selber Entscheidungen trifft. Dass er auf die Kinder zugeht, mir freie Zeit gönnt. Meine freie Zeit beginnt abends frühestens um 21 Uhr, wenn alle im Bett sind. Selbst mein Mann schläft dann schon.
Und ich finde nicht, dass er das Kind zwingen sollte auf seinem Schoß zu sitzen. Vielleicht wäre er ja auch wieder auf seinen eigenen Stuhl gegangen und hätte gewartet. Aber so ist die Situation eskaliert.
Ihr habt eine festgefahrene Routine und er kommt da nicht ran.
Wenn er was versucht, geht es schief. Das frustriert euch alle. Ihn, weil er u.U. das Gefühl hat, sowieso nichts zu können - die direkte Reaktion der Kinder, die unterschwellige Stimmung von dir und dass du eingreifst; die Kinder - sie zeigen es auch, du - weil du auch unsicher bist, wie du damit umgehen kannst.
Wie wäre es mit Aktivitäten, bei denen er erst mal nichts falsch machen kann.
Kind anziehen ist schon eine Herausforderung, wenn man es noch nie gemacht hat.
Bei meiner eigenen hatte ich Übung. Bei anderen Kleinkindern war ich unsicher.
Bevor ich ein anderes Kind umziehen würde, würde ich erst mal Zeit mit dem Kind verbringen, kennen lernen, herausfinden, wie sich das Kind beruhigen lässt.
Nur weil er biologisch mitdrinhängt, hat er noch keine Übung.
Welche Interessen hat er?
Was kann er gut?
Meine profitiert von Bezugspersonen, die deren eigene Interessen weitergeben. Das baut Bindung auf! Das schafft Vertrauen.
Ihm sagen: mach mal oder du bist der Vater, du musst auch...
ist ungefähr so hilfreich wie mich vor einen Wagenheber zu stellen und zu sagen: mach mal nen Ölwechsel. Also ich würde mich da eher dafür entscheiden ein fremdes Kind zu wickeln. Eine Freundin definitiv für den Ölwechsel (das macht sie häufiger und hat daher Routine).
Wenn es zwischen euch nicht klappt und er das Gefühl hat, eh alles falsch zu machen oder insgeheim (angespannt) darauf wartet, dass du sowieso wieder eingreifst, wird es schwierig.
Wenn er wirklich Interesse hat
- Vätertreffen. Manchmal lernen Männer von Männern mehr und effektiver. (Ich hab auch erst einiges lernen müssen, als ich Mutter wurde. Da hab ich gute Tipps von Müttern bekommen; aber auch einige von Vätern!)
- Familiencoach oder so.
Dann wäre er nicht sofort allein mit den Kids (besseres Gefühl für dich, weniger Druck für ihn); aber auch ohne diese Konstellation zwischen dir und ihm.
Damit du weniger angespannt bist, er aber (noch) nicht kann: Babysitter und andere Bezugspersonen für die Kinder möglich machen.
Dann kommst du wieder ins Gleichgewicht, das macht sehr viel für die zwischenmenschliche Stimmung und dann ihn Stück für Stück einbeziehen.
(MIr könnte durchaus jemand erklären wie ein Ölwechsel funktioniert. Aber nicht, wenn ich spüre, dass die Person seit Tagen nicht geschlafen hat, bei jedem vielleicht oder auch nicht Fehler stimmungsgeladen reagieren könnte. Selbst wenn die Person nach außen hin ruhig ist, ich spüre die Anspannung - das macht mich unsicher - dann passieren mir noch mehr Fehler - und ich hoffe irgendwie aus der Situation rauszukommen. Obwohl ich es eigentlich gerne lernen würde, aber bitte nicht unter zusätzlichem Stress. Auf einen Ölwechsel bin ich nicht angewiesen. Wenn es um mir wichtige Menschen geht, erhöht sich der Druck und die Angst es nicht zu schaffen)
Ihr seid alle so festgefahren, dass es Hilfe von außen braucht.
Alternativ mit Aufgaben beginnen, bei denen er sich sicherer fühlt.
Vorlesen ist auch nicht meines; ich zeig Kindern lieber, wie man mit Werkzeug umgeht.
Oha, das ist gehörig schief gelaufen.
Für mich wäre eine solche Familiensituation untragbar, deshalb habe ich es gar nicht erst soweit kommen lassen. Hätte, hätte Fahrradkette hilft Dir jetzt aber auch nicht.
Wenn man unzufrieden mit etwas ist, hat man drei Möglichkeiten:
1) Love it: ausgeschlossen
2) Change it: Hier musst Du erstmal in Dich gehen und Dir selbst ganz kritisch die Frage stellen, ob Du diesen Mann, der da mit seinem Handy bei Euch ab und zu auf der Coach rumliegt, Euch im Prinzip eher nervt und Arbeit macht, überhaupt noch liebst. Seid Ihr (noch) zusammen, weil es bequem ist oder weil Ihr Euch wirklich mögt, schätzt und respektiert?
Wenn ersteres der Fall ist, ist Möglichkeit drei eine ernstzunehmende Option für Dich. Wenn zweiteres der Fall ist: "Verabrede" Dich mit Deinem Mann (aber bitte nicht mit dem Satz "wir müssen reden"), das Handy beiseite legen und dann erklärst Du ihm ruhig, kurz und unmissverständlich, welche konkreten Verhaltensänderungen Du von ihm erwartest, wenn er weiterhin daran interessiert ist mit Dir und seinen Kindern unter einem Dach zu leben. Ist er nicht dazu bereit bzw. tut Deine Bedürfnisse als "haltlos" ab, dann springe zu Möglichkeit drei.
3) Leave it. Selbsterklärend.
Wenn ich mir Deinen Text so durchlese, kann man durchaus den Eindruck bekommen, dass Ihr vielleicht etwas ähnliches wollt - ernstgenommen werden, vom anderen gesehen werden, respektiert und ja, geliebt werden.
Dies sind ganz essentielle Bedürfnisse, die man an seinen Partner stellt und stellen darf. Es ist aber keine Einbahnstraße, "wenn, dann" oder "wenn Du, dann", nee. Jeder muss sich jeden Tag um den anderen bemühen und mit ihm mindestens respektvoll und so oft es geht, auch liebevoll umgehen. Das muss nicht jeden Tag ein großer Blumenstrauß sein, sondern zeigt sich viel eher in kleinen Gesten. Wer mit seinem Partner so umgeht, wie er sich das für sich selbst wünscht, macht es in der Regel auch seinem Partner viel leichter gleichzeitig gut mit einem selbst umzugehen. In Vorleistung treten muss dazu aber keiner, sondern beide Partner können parallel genau jetzt damit anfangen.
Wenn Du Dir vorstellen kannst, dies einmal auszuprobieren, dann tue es aber ebenfalls nicht heimlich, still und leise in der Hoffnung, dass Dein Mann dies irgendwann mal merkt. Teile Deinem Mann ganz konkret mit, wie Du bereit bist, Dich besser um ihn zu kümmern unter der Voraussetzung, dass er genau parallel zu Dir anfängt, respekt-, liebe- und rücksichtsvoller mit Dir umzugehen. Formuliere auch hierzu ganz konkrete Handlungen, auch sehr kleinteilige, die Du hierzu von ihm erwartest. Auch hier gilt wieder:
--> lässt er sich drauf ein --> super, weitermachen. Übung macht den Meister.
--> tut er es ab, lässt er sich nicht drauf ein --> belaste Dich nicht weiter mit einem parasitären Menschen.
Rede vielleicht doch mal mit einer Freundin oder einer Beratungsstelle (das geht auch anonym), einfach um für Dich mal Deine Gedanken zu sortieren und auszuloten, welchen Weg Du gehen willst.
Alles Gute!
Hm. Ich finde es schwierig.
Es gibt immer einen der macht und einen der machen lässt.
Für dich war es offenbar schon immer "normal"
Warum sollte dein Mann was ändern?
Es ist unabhängig, wie lange ein partner außer Haus ist.... man zieht trotzdem an einem Strang. Müll raus bringen, Kinder bespaßen, sie ins Bett bringen.
Es sind gemeinsame Kinder. Du lebst aber schon immer so, als seien es Deine.
Natürlich kümmert sich meisst ein Elternteil mehr um die Kinder aber dein Mann hat sich noch nie wie ein Vater um die Kinder gekümmert sondern ist nicht mehr, als Gast in eurem Haus.
Ich finde es hochbedenklich dass er die Kinder quasi auch nie anspricht.
Viele Väter sind auf Montage ....aber Kinder sollten sich ja trotzdem immer freuen wenn Papa wieder da ist.
Ich finde es zu spät, für ein ernstes Gespräch.
Er hat den Kontakt zu seinen Kindern schon lange verloren bzw er war nie da.
Er ist nie in die Vaterrolle geschlüpft, warum auch immer.
Eine Tennung wäre in dem Fall für mich auch der einzige Weg.
Alles Gute!🍀