Hat Corona Euch auch irgendetwas Gutes gebracht?!

Hallo alle,

ich frage, weil ich gerade mit einer Freundin sprach, die "dank" Corona einen neuen,
viel besseren Job gefunden hat. Sie wurde coronabedingt gekündigt, hat sich neu orientiert
und ist nun seit einem Jahr total glücklich damit. Verdient mehr, besseres Arbeitsklima etc..
Ein anderer Freund muss nun auch nicht mehr jeden Tag 100 km pendeln dank Homeoffice,
das wird auch bleiben, der ist auch viel zufriedener.
Andere Freunde haben sich gefreut, die lästige Riesenfamilie an Weihnachten
nicht sehen zu müssen...

Meine Mutter ist im Mai unter strikten Besuchsregeln im Krankenhaus verstorben,
das war sehr schmerzhaft, ich habe Umsatzeinbußen etc.pp., also eher übel alles.

Das Einzige, was ich positiv fand, war der abnehmende Freizeitstress.
Es hatte sich irgendwie hochgeschaukelt, Hobby hier, Freunde da, Essen gehen dort...
Ein komplett freies Wochenende gab es kaum noch und so einiges davon waren so
Pseudo - Pflichtveranstaltungen, auf die man nicht wirklich Bock hat.

Da fand ich dann doch sehr erholsam, wochenlang mal nur easy vor mich hinzuleben.

Mein Partner und ich sind beide freiberuflich und haben uns generell viel gesehen, ich fand es aber
auch toll, dass wir uns selbst unter den Bedingungen nicht wirklich auf die Nerven gegangen sind
sondern das eher genossen haben, auch wenn wir wochenlang fast den ganzen Tag nur uns gesehen haben.

Gab es bei Euch etwas Positives?

LG, katzz

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Mir hat Corona die Erkenntnis gebracht, dass ich sehr pandemiekomoatibel bin und mir außer Essen gehen und Kino nichts groß gefehlt hat.

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Genau so.
Mein Mann hat viele Freunde, die weiter weg wohnen, die mag ich auch gern,
aber da für jede Feier hinzueiern und über Nacht bleiben zu müssen ist
auf Dauer irgendwann ätzend und anstrengend, da sind dann direkt immer zwei Tage hinüber.
Sowas fehlt mir tatsächlich auch nicht.

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Ich hab viele Freunde im Ausland, mit denen rede und spiele ich überwiegend am PC, also hat sich da nix geändert. Mit meinen Freunden hier haben wir dann auch einfach unsere Brettspieleabende an den PC verlegt. Es fehlte also wirklich nur, dass man sich in echt sieht.

Ich hab keine nervige Familie und sie ist so klein, dass nie eine Beschränkung auf uns zutraf.

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Hey Katzz,

der Verlust deiner Mama ist schlimm! Ich schicke Dir Kraft und Zuversicht. Auch als Selbständige und mit Umsatzeinbußen stelle ich es mir schwierig vor in dieser Zeit. #blume#klee#blume#klee

Der Kommentar zu der Familie die man Gott sei Dank nicht sehen musste...äähh...durfte.... Fand ich äußerst belustigend. Ging mir auch so! Fand ich gut! ;-) vor allem, weil die Corona so auf die leichte Schulter nehmen... Naja .. man sucht sich seine Leute nicht aus.

Ich persönlich fand toll, dass wir als Familie so super funktioniert und zusammengehalten haben. Gerade auch im Lockdown. Unsere Wohnung ist nicht so groß, unsere Tochter fünf und mein Mann und ich haben Homeoffice gemacht.

Gedacht hatte ich am Anfang: uff, das wird schlimm! Einfach wegen den Gegebenheiten, nicht, weil wir uns nicht leiden können ;-)

Aber es hat toll geklappt! Das bestärkt mich für alles, was kommt #pro

Tschakka!!! Haltet alle durch und bleibt stark und gesund!

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Das mit deiner Mama tut mir leid! Mein Beileid 🌸
Was hat Corona uns gutes gebracht... Tatsächlich Familienzeit! Mein Partner hatte auf einmal Homeoffice und keine, bzw sehr wenige Außendiensttermine, sein Nebenjob fiel komplett aus. Meinen Job in der Gastronomie hatte ich im zweiten Lockdown verloren, somit hatten wir auf einmal jedes Wochenende gemeinsam frei und Zeit für die Kinder. Das gab es davor ewig lange nicht mehr. Sonst war ich immer der Meinung es ist nicht schlimm, wenn man sich die Klinke in die Hand gibt, da ja immer jemand für die Kinder da war. Entweder Mama oder Papa. Aber das war falsch und ich hab es mir wohl schön geredet. Uns tat es so gut, dass wir beschlossen haben, dass ich nicht mehr in die Gastronomie zurück gehen werde. Wir wollen es nicht mehr missen, abends alle zusammen zu sein, sm Wochenende gemeinsame Dinge unternehmen. Die Kinder sind zufriedener und wir als Paar genießen es uns so oft zu sehen.
Positiv empfand ich auch die Entschleunigung. Diese Hektik aus dem Alltag ist verschwunden und auch kleine Dinge werden jetzt von uns allen bewusster wahrgenommen. Meine Großen haben sich z.B. aus Mülltüten und Geschenkband Hunde gebastelt und draußen Gassi gehen gespielt. Das gab es vorher nicht, weil gerade im Hort Richtung Konsum gepusht wurde.
Ich bin meinen Partner aber auch sehr dankbar. Er hat sich nach dem zweiten Kind beruflich umorientiert. Manchmal habe ich es ins lächerliche gezogen. Bestimmt auch aus Neid, weil ich die Möglichkeit nicht hatte. Auf jeden Fall ist er Bundesbeamter und durch diesen Status hatten wir sein monatliches Einkommen ohne Einbußen. Im Leben hätte ich das nicht auffangen können. Also war daran gut, dass ich ihn und seine Arbeit einfach mehr wertschätze und ich ihm wirklich dankbar bin, dass er uns so ein tolles Zuhause und Leben ermöglicht. Er wiederum schätzt mich als Mutter sehr. Im Homeoffice hat er dann ja viel vom Alltag mitbekommen. Seitdem sagt er mir immer wieder wie fasziniert und stolz er ist, dass ich das mit den Kindern bis dato immer alleine gemacht hab und ich eine ganz wunderbare Mama bin. Das war vorher auch selbstverständlich. Respekt haben wir slso auch dazu gewonnen.

Alles Liebe und bleibt gesund 😊

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Ich finde es eher beschämend, dass erwachsene Menschen nicht in der Lage sind, für sich Grenzen zu setzen und es dafür diese schreckliche Pandemie braucht.

In deinem Beitrag z.B. sich die "lästige Riesenfamilie an Weihnachten" vom Hals zu halten oder an "so Pseudo - Pflichtveranstaltungen, auf die man nicht wirklich Bock hat" nicht teilnehmen zu MÜSSEN, weil sie einfach nicht mehr stattgefunden haben.

Wenn ich Ähnliches in unterschiedlichen Threads lese, bekomme ich immer Bauchgrummeln und frage mich, ob den Leuten überhaupt klar ist, was sie da von sich geben.

So viele Menschen haben die Gundlage ihrer Existenz (fast) komplett verloren, so viele Tote und dauerhaft Kranke, so viele Menschen, die allein sterben mussten (ohne Familie), ich durfte so lange kaum Kontakt zu meinen Kindern haben, keine Familienfeste mehr.

Gut, für deine Freundin hat sich durch die Pandemie etwas zum Besseren gewendet, aber vielleicht hätte sie sich in zwei Jahre selber nach einem anderen Job umgesehen. Deine Freundin hatte Glück, aber sehr viele Menschen eben nicht.

Von daher kann ich dieser Pandemie überhaupt nichts Gutes abgewinnen. Und noch ist sie ja nicht vorbei.

Ich weiß nicht, ob mir gelungen ist, rüberzubringen, was ich sagen will. All das „Gute“, das den Leuten widerfahren ist DURCH die Pandemie, hätten sie auch erreichen können mit etwas mehr Rückgrat oder Mut oder „Arsch in der Hose“.

Mein Beileid zum Tod deiner Mutter, du musst nicht nur die Trauer verarbeiten, sondern auch die Umstände.
Dazu wünsche ich dir viel Kraft.

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Um gesund zu bleiben ist es wichtig sich auch in den schlimmsten Situationen gelegentlich auf das Gute zu konzentrieren.

Dass Corona schei** ist, ist eh klar.

Aber wenn wir nur noch das Schlechte sehen, macht das unsere Seelen krank.

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Deine Antwort zeigt mir, dass ich nicht klarmachen konnte, was ich eigentlich meine, schade.

>>>Aber wenn wir nur noch das Schlechte sehen, macht das unsere Seelen krank.<<<

Das war schon immer so, dazu braucht es keine Pandemie.

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Tatsächlich kann ich sogar ein paar positive Sachen aus der Pandemie ziehen. Ich bin schwanger geworden, was natürlich nichts damit zu tun hat, aber dank Corona bin ich im Beschäftigungsverbot nicht allein zu Hause, sondern mit meinem Mann im Homeoffice. Wir sind eh die Typen, die gerne viel aufeinander hocken, deshalb war es einfach himmlisch so.

Wir haben erkannt, dass wir das Auto quasi kaum noch brauchen und werden uns jetzt auch von einem trennen, denke ich.

Außerdem haben wir online eine kleine Community gegründet, die schon über ein Jahr besteht. Im Sommer, also als die Zahlen niedrig waren, haben wir uns sogar für einen Kurzurlaub getroffen. Ohne die Pandemie hätten wir vermutlich nie vermehrt online nach Kontakten gesucht.

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Ja doch, ein paar Dinge schon.

In dem ersten heftigen Lockdown habe ich meine Tochter aus dem Kindergarten genommen sprich Kitaplatz gekündigt, für den ich absolut keine netten Wörter mehr übrig hatte, bzw. die Menschen, die dort gearbeitet haben. Das wäre ohne Corona wohl so nicht passiert. Ich habe sie dann bis zur Einschulung in einer Vorschule zu Hause betreut. Das war mein Highlight in der Corona Pandemie. Das war glaube ich im April 2020?

Und in der ganzen StayingHome Zeit war mein Mann mal so richtig viel zu Hause. Das fand ich sehr schön.

Mittlerweile ist ein normales Leben ja weitgehends wieder möglich. Aber was ich schon cool finde, ist das Masken tragen. Sieht man mal kacke aus oder fühlt sich nicht wohl, Maske rauf und fertig. 😂
Das werde ich noch ein Weilchen genießen.

Am lustigsten finde ich, die Tatsache, das man total überrascht ist, wie andere Leute eigentlich aussehen, wenn sie die Maske abnehmen. Denn den Rest des Gesichtes malt man sich irgendwie im Gehirn selbst aus, welches aber nicht der Realität entspricht.

Es gibt wirklich Menschen, die kennen mich nur mit Maske und ich sie auch nur mit Maske. Grundschullehrerin meiner Tochter, neue Frauenärztin ect. Wir wissen eigentlich gar nicht, wie wir wirklich aussehen. 😄
Auf einem neusten und 1. Klassenfoto habe ich erstmals gesehen, wie die Lehrerin meiner Tochter wirklich aussieht.

Ich finde nicht alles schlecht, aber wie die Pandemie und die Gesellschaft sich nun entwickelt hat, finde ich schlimm.

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Ich finde die Pandemie und ihre Auswirkungen auf unser Leben überwiegend negativ. Das positive- ich kann dadurch mehr Homeoffice machen, spare Sprit und Zeit. Ein zweiter positiver Aspekt ist das wir viel Geld gespart haben. Und nun wissen was wir vermissen und was entbehrlich ist.

Nach den negativen Auswirkungen hast du nicht gefragt-aber der Vollständigkeit halber möchte ich die nicht unerwähnt lassen. Ich sehe manche Freunde kaum noch. Meine Kinder mussten andauernd auf völlig selbstverständliche Dinge verzichten und meine Tochter kennt es gar nicht mehr wirklich in einen Laden zu fahren, sie war zwei beim ersten lockdown. Sie fragt ob ich ihr ne Hose „bestellen“ kann. Das Verhältnis der Großeltern die etwas weiter weg wohnen (1,5,,Stunden Auto) und den Kindern hat sehr gelitten. Meine Schwiegermutter wusste nicht das meine Tochter vier wird als sie Geburtstag hatte.

Der Stress und der Schaden den die fehlende Kinderbetreuung hinterlassen haben ist kaum aufzuwiegen. Ich hatte kurz vor dem ersten lockdown im Dezember 19 einen neuen Job angefangen und war kaum eingearbeitet als der lockdown kam und ich mit zwei Kindern, darunter einer 2 jährigen, im Homeoffice arbeiten sollte. Mir ging es wirklich richtig dreckig, wochenlang. Ich konnte kaum noch schlafen und hatte extreme Stress Symptome.

Dieses Jahr begann dann damit das ich monatelang meinen Erstklässler parallel zur Arbeit im Homeoffice beschulen musste. Zum Glück durfte das Kindergarten Kind in die Notbetreuung, sonst weiß ich ehrlich nicht ob ich das irgendwie geschafft hätte.

In der Klasse meines Sohnes mussten vier Erstklässler wiederholen und sind nicht in die 2. Klasse versetzt worden. Das fand ich schon ziemlich erschreckend, wir leben hier in einer wohlhabenden Gegend wo die meisten Eltern Akademiker sind.

Ich fand es auch furchtbar und sehr belastend mit den Kindern wochenlang zuhause zu hängen. Kein Sport Verein, kein Schwimmbad oder Ausflug in den Zoo..nix konnte man unternehmen um den Kindern die Tag für Tag zuhause hingen etwas Abwechslung zu bieten. Ich hätte nicht gedacht das es mich so sehr stört, aber ich kam mir völlig eingesperrt vor. Eingesperrt mit kleinen Kindern, die gelangweilt waren. Leider haben die auch zwischendurch mehr Medien konsumiert als gesund war. Ich bin halt auch nur ein Mensch.

Also ich hätte diese blöde Pandemie ganz sicher nicht gebraucht.

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"Also ich hätte diese blöde Pandemie ganz sicher nicht gebraucht."

Die hat sicher keiner von uns gebraucht, alle hatten ihren Packen zu tragen und
genau deshalb habe ich nicht danach gefragt.

LG, katzz

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Ist mir bewusst. Aber ich finde es nicht so einfach bei so einem Thema nur über das Positive zu schreiben. Das käme mir total falsch vor und widerstrebt mir. Würde sich pietätlos anfühlen gegenüber dem Leid vieler Menschen wenn ich nur begeistert von mehr Homeoffice berichte.

Es ist ein öffentliches Forum- ich kann auf deinen Beitrag antworten wie ich möchte.

LG

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Mein Mann ist Handwerker, ich arbeite im Lebensmitteleinzelhandel. Für uns hat sich kaum was verändert, außer dass es noch stressiger als sonst ist und die Leute noch gereizter 😂

Letztes Jahr war ich noch in Elternzeit, ich war halt traurig, dass alle Kurse ausgefallen sind und wir dank Lockdown auch kaum was unternehmen konnten. Das war richtig schade.

Positiv finde ich eigentlich die Maskenpflicht beim einkaufen und diese Glasscheibe an der Kasse. Könnte beides von mir aus bleiben, wird’s aber sicher nicht. Abstand halten die Leute leider schon länger nicht mehr, das fand ich auch angenehm… dass einem keiner mehr in den Nacken atmet. Aber das ist meist leider schon hinfällig 🤷‍♀️

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Das einzig Gute für mich: dieses Händegeschüttel fällt gerade weg. Das habe ich schon immer gehasst und hoffe wirklich, dass es nicht wieder kommt.

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Das Bussi Bussi mit Freunden fällt da für auch drunter für mich.

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Ja oder das Umarme halb Fremder ;-)

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