das 3. Kind und das Geld

Ein heute anonymes Hallo, daher auch nicht im Unterforum Finanzen,

wir hätten gerne ein 3. Kind, aber ich mache mir Sorgen um das Geld. Bitte nicht falsch verstehen, das Geld ist nur EIN Aspekt unter vielen und sicherlich auch nicht der wichtigste. Aber mit diesem Thread erhoffe ich mir eben genau dazu Einschätzungen von außen, zumal ich selbst nicht mal weiß; bin ich diesbezüglich völlig naiv oder ist alles im grünen Bereich und ich mache mir viel zu viele Gedanken.

Unsere Situation:
- Nach Abzug der laufenden Kosten haben wir momentan ca. 900 Euro im Monat „übrig“, aber davon müssen größere Anschaffungen, Reparaturen (wir wohnen in einem teilsanierten Haus (60er), an dem sicherlich Sachen kommen werden…) bestritten werden. Außerdem wollen wir ein Teil dieses Geldes in Sondertilgungen einbringen, was zum nächsten Punkt führt.

- Wir haben Schulden von ca. 450.000 für das Haus, niedriger Zins (0,8%) und niedrige Rate. Theoretisch könnten wir, bis wir alt sind, abbezahlen, aber das wollen wir nicht, sondern vor Ablauf der Sollzinsbindung die Restschuld drücken. Dann sind wir ca. 50 Jahre alt und haben große Kinder, die wir vielleicht finanziell in der Ausbildung unterstützen wollen oder wir wollen sparen / investieren für unser Alter…

- Gespart haben wir aktuell ca. 45.000, die auch nicht in eine Sondertilgung fließen sollen, sondern bereit stehen sollen für ein neues Bad/ Dach / Heizung / Auto, was das Schicksal will.

Momentan arbeite ich sehr wenig und mein Anteil am Nettoeinkommen aus Arbeit (gemeinsam ca. 5100 Euro) sind momentan gute 20%. Ab Sommer werden unsere Kinder 6 und 3, dann würden wir theoretisch beide gerne etwas aufstocken. Dann wäre das gemeinsame Einkommen ca. 5.900 und mein Anteil daran bei ca. 35%. Darüber hinaus bekommen wir noch ca. 800 Euro aus anderen Quellen.

Was zu meinem Berufswiedereinstieg feststeht: Sollten wir ein 3. Kind bekommen: Ich fange, wenn es 1 ist, in sehr kleiner Teilzeit wieder an, sodass wir keine Fremdbetreuung in Anspruch nehmen. Wenn es 3 wird, langsam mehr und frühestens wenn es 10 ist, wäre für mich eine Vollzeittätigkeit denkbar.

So, was meint ihr nun, rein zum finanziellen Aspekt?

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Klingt traumhaft. Sich bei diesen Voraussetzungen Sorgen zu machen ist... vielleicht einfach zu viel Sorge.:-D

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beruhigende Perspektive, Danke für deine Antwort

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Findest du?
Und was passiert wen der Hauptverdiener ausfällt?

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Hallo!
Ich denke, ihr könnt euch noch ein Kind leisten, dann wird es allerdings etwas knapper. Zumal die Schulden echt hoch sind.

Schließt ihr kategorisch Betreuung unter 3 aus? Das wäre für mich so der entscheidende Punkt. Mit Betreuung, so dass du auch ab 1 Jahr mehr arbeiten kannst, würde ich sagen, kein Problem. Du schreibst leider nicht wie viel du genau arbeitest, daher kann ich nur schätzen das es 50 Prozent (20 Std.) sein sollten, damit es finanziell passt.

Rechnung: welche zusätzlichen Kosten entstehen und welches Geld fehlt, wenn du nicht wie geplant wieder mehr arbeiten kannst.
Geplant ist 900 Euro mehr Einkommen (durch mehr Stunden) dazu die Kosten für ein weiteres Kind (statistisch im Durchschnitt 500 Euro pro Monat).
Euch kostet ein weiteres Kind also ca. 1400 Euro pro Monat.
Jetzt musst Du wissen, ob das machbar ist, oder nicht.

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Danke für deine Antwort! Im Grunde ist das auch mein Gedanke - wir könnten es uns leisten, aber alles irgendwie knapp......

Die Schulden sind hoch! Aber wenn wir bei 2 Kindern bleiben, würde sich das Bauchweh diesbezüglich in Grenzen halten....
Momentan bin ich noch Teilzeit in Elternzeit mit ca. 13 Stunden. Ab Sommer wären es dann ca. 50% / 20Stunden.

Ich finde, deine Rückmeldung passt sehr gut auf die ersten Jahre gesehen. Aber dann würde ich ja hoffentlich nur später auch wieder mehr arbeiten können. Ob so viel wie mit 2 Kindern, wohl eher nicht?

Unsere ersten beiden Kinder sind ab 1 in die Kita gegangen; das erste weil ich noch in der Ausbildung war, das zweite, weil ich Teilzeit angefangen habe zu arbeiten. Was uns im Alltag das Genick bricht, ist, dass die Kinder oft krank sind, besonders im 2.+3. Lebensjahr. Das erzeugt so einen unfassbaren Druck, weil Kindkrankmeldungen immer zu größeren Problemen führen. Ich saß so viele Nächte in den letzten Jahren dann am Schreibtisch. Das will ich definitiv nicht mehr. Also entweder bald wieder mehr Fokus auf meinen Beruf (worauf ich prinzipiell auch große Lust habe!) oder eben nochmal ein paar Jahre richtig zurückstecken und Fokus auf die Kinder (was eben irgendwo ein Herzenswunsch ist, der uns nicht los lässt).

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wielnage sind eure Zinsen festgeschrieben? die Zinssituation wird sich wiedr ändern, geht es noch, wnn ihr zum Beispiel 5% zahlen müsstet? wir haben beim ersten Hausbau in den 90zigern 9% incl Tilgung bezahltm was ist wenn einer ausfällt, geht es dann noch?

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insgesamt noch zwischen 13 und 14 Jahren.
Bei 5% könnten wir das Haus noch halten.
Ab 7% wäre es für uns ohne Sondertilgungen bzw. höhere Rückzahlung zu dem Zeitpunkt nicht mehr machbar.
Diese Überlegungen sprechen meiner Meinung nach stark für Sondertilgungen. Auch wenn wir aktuell dadurch nicht sooooo viele Zinsen einsparen; das lohnt sich dann vermutlich hinten raus, da ich auch davon ausgehe, dass das Zinsniveau kaum so niedrig bleiben kann.
Theoretisch können wir davon ausgehen, bis dahin noch etwas zu erben, aber das habe ich nirgends mit eingerechnet und will ich auch nicht.

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Ab vom Thema:
Wir haben auch gerade einen Kredit aufgenommen mit 1,04%. Wir werden nicht jährlich sondertilgen, sondern das Geld dafür anlegen und dann nach der Zinsbindung einen großen Teil auf einmal abzahlen. Im Moment bekommt man in jedem guten ETF-Fonds mehr als 1% Zinsen, sodass sich das mehr lohnt, als es jedes Jahr der Bank zu geben.

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Bei diesen Finanzen kann ich deine Sorgen nicht nachvollziehen.

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aufmunternd! :-)
Alles ist relativ!

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Ich finde die Schulden viel zu hoch für eure Einkommen und 900€ übrig nicht viel. Daher würde ich dir raten mehr zu arbeiten, auch wenn das Kind noch unter drei ist.

Ich weiß nicht, wie eure Ansprüche sind. Finanziell möglich wäre wahrscheinlich ein drittes Kind.

Bitte bedenke unbedingt, dass es bei der Finanzierung der Ausbildung eurer Kinder nicht auf WOLLEN ankommt. Sofern ihr finanziell leistungsfähig seid, MÜSST ihr zumindest die erste Ausbildung unter 25 zahlen. Den gesamten Lebensunterhalt. Das kann also auch dreimal Studium in einer anderen Stadt sein. Bedenke dazu bitte auch, dass Eltern, die 45.000€ auf der hohen Kante haben, lange leistungsfähig sind und zahlen müssen, bevor die Allgemeinheit dran ist. Denn nichts anderes ist Bafög. Und von jobben wird man in 20 Jahren sicher kein Studium mehr finanzieren können.

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Pauschal nicht richtig. Bafög muss teilweise zurückgezahlt werden.

Nach den Ersparnissen wird beim Bafög Antrag niemand gefragt( außer der, der den Antrag stellt)

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Danke für die Info

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Ich frage mich, wieso du dir da überhaupt gedanken machst?
Euch würde es selbst mit drei Kindern besser gehen, als vielen mit 1-2 Kindern. Wenn du rein vom Gefühl her denkst, es wird eng, dann musst du eben früher wieder Vollzeit arbeiten gehen oder zumindest deine Teilzeit aufstocken. Liest sich so, als ob du alles willst: Drittes Kind, Haus schnell abbezahlen, gleichzeitig viel sparen für Renovierungen/Modernisierungen/neues Auto etc., für später Geld sparen um den Kindern die Ausbildung zu finanzieren usw. und dabei gleichzeitig am liebsten so lange wie möglich so wenig wie möglich arbeiten.
Es ist Luxus nur 20% des Einkommens beisteuern zu müssen, während die Kinder in der Kita (das ältere sogar vtl schon in der Schule?) sind. Da du schreibst, ihr würdet dann beide wieder aufstocken wollen, arbeitet aktuell doch noch nicht einmal dein Mann Vollzeit. Es passt für mich nicht zusammen, dass du dir einerseits Gedanken im das Geld machst, aber ihr andererseits den Luxus habt, beide nicht Vollzeit arbeiten zu müssen. Wenn es eng wird, dann erhöht doch einfach die Stunden oder spart dann eben nicht nebenbei eine Summe an, die andere gerne überhaupt erstmal für ihre eigentliche Hausraten hätten.

Wir haben ein 210 Jahre altes Haus, das wir von Grund auf in Eigenarbeit renovieren/modernisieren, üben gerade für das dritte Kind und verdienen beide zusammen 5500€ (beide ca gleich viel). Monatlich haben wir nicht mal 600€ über, weil das meiste in die Renovierung fließt. Dafür haben wir in 10 Jahren mit Anfang 40 alles abbezahlt und sind bis dahin auch mit der Renovierung/Modernisierung durch. Wenn das dritte Kind kommen sollte, werden wir halt langsamer renovieren müssen, damit mehr Geld über bleibt. Ich gehe aber auch seitdem meine Kinder 1 Jahr alt sind Teilzeit wieder 5 Std. am Tag arbeiten während die Kinder in der Krippe sind.
Ausbildung und/oder Studium müssen sich unsere Kinder später selber finanzieren. Genau wie mein Mann und ich damals auch!

Das Leben ist kein Wunschkonzert und irgendwo muss man nun mal Abstriche machen.

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Danke für deine Antwort.
Dass das Leben kein Wunschkonzert ist, wusste ich allerdings schon. ;-)

Trotzdem hast du natürlich Recht - mir kommen meine Sorgen selbst sehr privilegiert vor. Ich habe auch Freunde, mit denen ich darüber aus Taktgefühl nie sprechen würde.
Mein Mann arbeitet insgesamt etwa voll, aber es ist schwer zu sagen, weil er quasi in mehreren Jobs arbeitet und er ein bisschen Spiel hat. Bei ihm wird nicht nach Stunden geschaut, sondern nach Ergebnis. Je nachdem, wo gerade wie viel ansteht und wie schwer das ist, nimmt er mehr oder weniger Aufgaben an.
In meinem Job geht es auch um Leistung und ich trage viel Verantwortung. Mal schnell ein paar Stunden mehr hinlegen, ist sehr schwierig, weil eine Menge Vorarbeit dahintersteht, teilweise muss man auch wirklich kreativ und ausgeschlafen sein. Solange meine Kinder in der Kita sind, bekomme ich es in der Regel gut hin und bin auch zufrieden. Wenn meine Kinder krank sind, stehe ich stark unter Druck und kriege oft auch richtig Probleme. Ein Kind ist sehr häufig krank, ich hoffe aber, dass es bald besser wird.
Grundsätzlich mag ich meinen Job sehr gerne! Meine Frage drehte sich ja rein ums Finanzielle. Aber zumindest dein einer Eindruck, dass ich am liebsten so lange wie möglich so wenig wie möglich arbeiten würde, stimmt überhaupt nicht. Ich würde sehr gerne wieder mehr arbeiten, sehe aber nicht, wie ich das mit einem dritten Kind vereinbaren könnte, das ich mir auch wünsche. Und da kannst du jetzt natürlich wieder schrieben, das Leben ist kein Wunschkonzert und das stimmt dann auch. Bzw. man muss sich halt über seine Wünsche klar werden, dann ist es vielleicht doch eins? Aber das war ja nicht meine Frage mit dem Geld...

Im Übrigen klingt es toll, wie ihr das macht mit Familie, Finanzen, Berufen, Haus usw.!

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Bei 5.500€ Nettoeinkommen wird Dir schon noch von passender Stelle erklärt werden, dass ihr sehr wohl die Ausbildung eurer Kinder finanzieren müsst. Das gehört eben zu Kindern dazu. Sie von vornherein dazu intern zu verpflichten, alles selbst zu finanzieren und alles andere quasi als „unehrenhaft“ abzustempeln, denn ihr habt es ja schließlich auch gemacht, ist sehr kurzsichtig und einfach nicht richtig.

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Wohnt ihr in eurem Haus schon? Seit wann zahlt ihr den Kredit ab? Wie lange schon ist eure finanzielle Situation stabil?

Dass ein so hoher Kredit Bauchschmerzen macht, kann ich verstehen. Aber das habt ihr ja geplant. Das soll sich lohnen - ihr wohnt im Eigenheim, toll.

Der Restbetrag von 900€ kommt mir wenig vor.
Wir brauchen mehr. Wir haben aber auch Strom- und Gasrechnung von fast 250€. Ohne Müll, Grundsteuer etc. Oder hast du das schon abgezogen?
Dann die Frage nach Hobbys: ein Instrument verschlingt schnell mal 80-100€ im Monat, ein Reithelm kostet 80€... aber der Sportverein nur 30€ im Jahr.
Ein Hotelurlaub mit 5 Personen geht schon bei einer Woche richtig ins Geld, Freizeitpark auch, aber auf skandinavischen Campingplätzen ist es egal, ob da eine Person mehr dabei ist.

Das könnt ihr alles ganz gut überblicken. Aber wie es mit den normalen Lebenshaltungskosten hinkommt, könnt ihr ja nur ausprobieren. Nebenkosten, wie oft tanken...?
Deshalb meine Frage, ob ihr schon so wohnt und wirtschaftet.

Wenn Geld fehlt, erreicht man über Zuberdienst unendlich viel mehr, als über Sparen.
Deshalb im Zweifelsfall mit dem dritten Kind einfach ein Jahr warten, Situation überprüfen und das Elterngeld fällt auch höher aus, wenn du zwischendurch mal ein Jahr lang mehr gearbeitet hast.

LG!

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Die NK waren bereits berücksichtigt. Finanzielle Situation war vor dem 2. Kind schon mal besser, aber da ist auch die Perspektive, dass es wieder besser wird.

Den Hinweis nehme ich mit - Zuverdienst bringt mehr als Sparen! :-)

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Ich sehe kein Problem bei einem dritten Kind.
Vor allem, weil es einige Stellschrauben gibt, die du dir jetzt auf bestimmte Weise wünschst, die man aber auch verändern könnte, wenn es hart auf hart kommt.
Wenn es nicht anders geht, kannst du
- früher mehr arbeiten
- weniger sparen
- weniger sondertilgen

Also ich sehe kein Problem, warum es nicht so gehen sollte wie du dir wünschst. Aber im Notfall habt ihr viel Luft nach oben. Ist doch prima.

Und dieses Märchen, dass man immer so planen muss, dass man das Haus auch halten kann etc wenn der "Hauptverdiener" ausfällt, das halte ich für völligen Schwachsinn. Wer soll denn dann überhaupt noch ein Haus kaufen können?
Wir sind zwei gut verdienende Akademiker und kaufen gerade in einer Großstadt in NRW ein Haus. NATÜRLICH ist der Kredit etc auf unsere beiden Gehälter ausgelegt! Bei den Preisen zur Zeit ist es doch für einen Alleinverdiener mit Familie fast unmöglich, ein Haus zu finanzieren! Klar, wenn man sehr unsichere Jobs hat ist das ein hohes Risiko. Aber sonst....

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Ich sehe es ganz ähnlich und weiß nicht, warum andere hier wettern, dass es nicht passt.

Ich habe gerade mal bei uns geschaut und und wir kommen auf 4200 Euro netto (mit Steuerklassenoptimierung wäre es wahrscheinlich 200 Euro mehr, und das bei zusammen 66 Stunden Arbeit). Wir dürften uns auch einen Kredit von 450.000 Euro leisten. Und bei uns sind die Vorraussetzungen mit 4 Kindern und mehr Arbeitsstunden viel schlechter.

Wir wohnen zwar nur zur Miete aber zahlen ca. 1400 Euro Miete im Monat und haben momentan 1000 Euro drüber. Aber das kann sich natürlich schnell mal ändern, wenn die Kinder älter werden und mehr/teurere Hobbys haben.

Bei der TE sehe ich es ähnlich, dass es sehr viel Luft nach oben gibt, falls eine Schieflage aufkommen sollte. Und für den Fall dass der Mann stirbt/berufsunfähig ist, kann man sich gut absichern (BU, Lebensversicherung). Wobei man sich beidseitig absichern sollte, da ja auch der Mann ohne Frau, seine Arbeit kaum leisten kann.

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Da stimme ich dir völlig zu.

Merkwürdig, wie viele Frauen hier Wert darauf legen, dass sie ja (Vollzeit) berufstätig sind, um im Zweifelsfall alles alleine stemmen zu können.
Der Mann verdient dann wohl nur noch Geld für überflüssigen Luxus...

Ich frage mich, was man mit all dem Geld tut, wenn zwei Menschen berufstätig sind, man aber im Notfall auf einen davon komplett verzichten könnte...

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Das klingt nach einer sehr soliden finanziellen Basis für drei Kinder sorgen dürfet ihr hinbekommen.

Bestimmt könntet ihr den Haushalt auch etwas abspecken. Man gibt ja immer mehr Geld aus als nötig wenn ausreichend davon da ist. Ich verstehe aber deine Bedenken, hatte ich bei Kind 2 auch kurz. Ist halt eine gewaltige Belastung, auch finanziell.

Aber wir haben auch keine Probleme unser zweites Kind zu füttern. ;-)

Frohe Weihnachten