Ich lebe ohne Partnerschaft und ohne Kinder.
Das habe ich bewusst so entschieden.
Immer wieder begegnen mir deshalb Vorurteile, ich sei egoistisch oder sogar gestört, letzteres musste ich mir von meiner Schwester anhören.
Wenn ich dann sage, dass auch eine Entscheidung für eine Familie egoistisch ist, da man ja damit auch seine persönlichen Vorstellungen umsetzt , wird gesagt das wäre was anderes.
Ich finde das ziemlich unfair und ich trage meinen Lebensstil ja auch nicht wie einen Kelch vor mir her und binde das jedem auf die Nase.
Sondern ich erzähle halt, was ich so mache und erlebe und das weicht offenbar davon ab was andere erwarten oder selbst so erleben.
Ich habe zwei Freundinnen mit Kindern , die mittlerweile zwischen 10 und 18 sind.
Die erzählen dann von Schule, Pubertät, Lehre, ihrem Alltag mit Job, was gerade in der Partnerschaft los ist etc.
Ich erzähle von meinem Leben was natürlich etwas anders aussieht.
Da gibt es dann selbst von Freundinnen manchmal die Bemerkung ob ich nicht doch mal einen Partner brauche oder will..
Ich habe ja Männer in meinem Leben, aber halt keine feste Partnerschaft, ich habe regelmäßig Sex und Dates aber eben alles unverbindlich.
Dass ich keine Kinder habe war immer mal wieder Thema, da ich aber jetzt über 40 bin, hört das auf.
Ich habe es vor etlichen Jahren gewagt, zu erzdass ich sterilisiert bin, da war ich Anfang 30 und das war für meine Freundinnen und auch meine Familie völlig unverständlich.
Das ich damit sehr konsequent und verantwortlich gehandelt habe, hat niemand so gesehen..Im Gegenteil, ich habe mir die Chance verbaut, Mutter zu werden, dass das für mich aber Eibe Erleichterung war und mich weiter gebracht hat auch meinem Weg, konnte niemand akzeptieren..
Wenn ich heute sage, ich bereue das überhaupt nicht, im Gegenteil, es war absolut richtig kommt nur noch, dass ich mir das einrede.
Ich hab das Gefühl man kann dich hier gesellschaftlich nur anerkannt fühlen und zugehörig wenn man es macht wie der Mainstream..
Gehört man zu einer Minderheit wird man ausgeschlossen, nicht ernst genommen oder sogar diffamiert.
Kennt ihr das?
Bewusste Entscheidung gegen Partner und Familie
Meine Schwester hat auch keine Kinder und keinen Partner. Sie ist auch nicht auf der Suche, weil sie sehr glücklich alleine mit ihren beiden Hunden ist, und lieber Tante als Mutter ist. Ich habe noch nie gedacht, dass sie egoistisch sei. Im Gegenteil. Ich finde es, wenn man sich die Lage der Welt und unseren Ressourcenverbrauch anschaut, viel egoistischer Kinder zu haben als keine.
Ich bin mit meiner Entscheidung zur Trennung mit Kind und mit dem Auszug aus dem Eigenheim aus dem Mainstream gefallen. Abwertungen kamen deswegen nicht, wohl aber wurde Unverständnis geäußert mit dem Hinweis, genau drüber nachzudenken, was ich da tue und ob ich das wirklich will.
Auch wenn ich solche Kommentare nicht gebrauchen konnte und mir auch einfach mal nur Support und Verständnis gewünscht hätte, stand für mich im Vordergrund, dass sich diese Menschen vermutlich primär um mich gesorgt haben und sorgen...
Bindungen sind für uns Menschen als soziale Wesen so wichtig und ich glaube, ganz viele Menschen denken auch ans Alter und wer dann an ihrer Seite ist und mit ihnen lebt und sich kümmert, wenn man mal faltig und runzelig ist. Und da können halt nur wenige out of the box denken. Alternative Wohnkonzepte, die familiären Verbund ersetzen, gibt es ja nun auch noch nicht so viele.
Und dann ist es für viele einfach Lebensinn, sich zu vermehren und Kinder großzuziehen, und dabei lässt man viele Federn, stellt sich hinten an, kümmert sich... ist doch kein Wunder, wenn es da als Bedrohung im Sinne eines Hinterfragens gibt, ob es noch einen anderen Sinn des Lebens geben könnte, empfunden wird, wie du lebst.
Ich trage diesen skeptischen Blick auf Menschen, die so leben wie du, auch in mir. Ich versuche mal zu erklären, woher der bei mir kommt: du erinnerst mich an Frederik, die Maus, tust, was du willst, aber im Grunde genommen, tust du nix für die Gesellschaft (Stichwort: 2 Generationenvertrag, Verantwortung für andere übernehmen). Und wenn dann der Winter kommt, ernährst du dich von dem mühsam herbeigeschafften Futter der anderen. Und wenn das alle ist, erzählst du ein bisschen von deinem sonnigen, farbenfrohen Leben...ich als Arbeitsmaus kriege dabei echt Aggressionen und möchte Frederik schütteln, doch bitte auch mal an den Winter zu denken, während er Farben sammelt.
Ich weiß, da sind ne Menge Vorurteile bei, viel Unwissen, Annahmen etc.. Ich versuche für mich gerade selbst einen Mittelweg zu finden, im Moment zu leben, zu tun, was mit JETZT gut tut, dabei aber die Zukunft nicht ganz aus den Augen zu verlieren und damit meine ich nicht finanzielle Sicherheit. Für mich sind stabile soziale Bindungen eine viel wichtigere Altersvorsorge, mit Betonung auf "für mich" und ich kenn dich ja auch gar nicht...
Wollte dir nur meine Gedanken schildern.
Kinder zu bekommen, um eine gesellschaftliche Verpflichtung zu erfüllen finde ich völlig schräg.
Kinderlose tun also nichts für die Gesellschaft.
Dazu muss man Kinder haben.
Kinder verbrauchen Ressourcen, so kann man es auch sehen.
Wenn man keine Kinder möchte, ist einem irgendeine gesellschaftliche Verpflichtung völlig egal.
Leute die sich Kinder wünschen, beenden ja,auch aus, dass diese den Pkaneten zerstören.
Und das Argument, dass man andere verunsichert, weil man zeigt dass es noch neue gibt als Kinder groß zu ziehen, wirft kein gutes Licht auf Menschen mit Kindern.
Die hatten doch genauso die Wahl wie ich.
Ich mag Kinder, möchte aber keine eigenen.
Ich Spende jeden Monat 1000 Euro an eine Organisation, die Kinsern in der dritten Welt eine Schulbildung ermöglicht, habe 5 Patenkinder dort, die ich unterstütz, die ich besuche, mit denen ich schreibe und telefoniere.
Das mache ich seit über 10 Jahren und diese Kinder verdienen eine Chance .
Ich bin Patentante , das Kind meiner Schwester hat sogar zeitweise bei mir gelebt und ich habe ihr alles mögliche finanziert, Sprachwissenschaft, Führerschein etc und auch sonst immer ausgeholfen, die Kinder anderer Leute betreut, unterstützt.
Das alles tun Eltern mit eigenem Kind nicht in dem Maße.
Ich behaupte sogar, ich tue mehr für die folgende Generation als Menschen die zwei Kinder groß ziehen, denn ich habe wesentlich mehr Kindern geholfen, eine gute Zukunft zu haben.
Wenn ich von meinen Reisen und Erlebnissen in Afrika erzähle, von meinen Auslandsaufenthalten, kann ich nichts dafür wenn Frazen due für die Kinder alles aufgegeben haben, dann neidisch sind.
Du hast mich missverstanden. Ich bin mir dessen bewusst, dass ich Vorurteile habe. Wollte nur erklären, was vielleicht in den Köpfen der anderen vorgeht...
Dachte ich helfe bei der "Völkerverständigung".
Mir gegenüber muss sich niemand rechtfertigen.
Also ich finde ganz und gar nicht, dass du egoistisch lebst! Simeon Quatsch. Du hast dich bewusst gegen Kinder entschieden und das vollkommen in Ordnung! Ich denke, dass sich viele in so einer Art Rechtfertigungsposition begeben, im Grunde verteidigen sie vielleicht ihren eigenen Weg, wenn sie mit Alternativen konfrontiert werden. Und bei einer Frau ist ja besonders unverständlich! Da sind ja wohl immer noch viele der Meinung, dass Frau erst Frau ist, wenn Sie Kinder bekommen hat! Bei einem Mann in deinem Alter würde wohl kaum jemand sowas sagen.
Ich gehe mal von mir aus, ich glaube die Leute denken du verpasst was. Ich hab 2 Schwestern, bin die jüngste und die einzige mit Kindern. Ich würde meinen Schwestern aber niemals sagen sie sollen sich endlich nen Partner suchen und Kinder in die Welt setzen, nur weil ich das so gemacht hab.
Das kinderlose " nichts" zur Gesellschaft beitragen, meinen die Leute wohl weil ihr eben keine potenziellen Rentenzahler produziert habt.
Meine eine Schwester findet einfach keinen Mann mit dem sie ein Kind kriegen will und meine andere hat kein Interesse an irgendwem anderes geschweige den an Kindern. Aber beides ist doch ok. Besser als Kinder zu kriegen " weil sich das gehört" und die dann vernachlässigt oder sonst was.
Ganz ehrlich ich denke die anderen sind neidisch auf dich, ich glaube dein Leben ist viel erlebnisreicher wie das von einer Frau die stark in die Familie und vor alle an Kinder gebunden ist. Ich jedenfalls beneide meine Kollegin die nach Hause kommt und ihre Ruhe hat die sich nicht um Mann und Kind kümmern muss, allerdings würde ich niemanden auf seinen gewählten Lebensweg ansprechen jeder muss das für sich entscheiden, alle Lebensmodelle haben positive und negative Seiten.
Ich würde ignorieren wenn mich jemand auf mein Leben anspricht und mir dies schlechtreden will.
Interesant aber deine Kollegin ist nicht verpflichtet sich um Mann und Kind kümmern zu müssen, sie tut es freiwillig und hat diesen Weg gewählt.
Bei uns ist es so, das ich und mein Mann seit Jahren uns nach der Arbeit zusammen um das Kind kümmern. Ich komme Heim und wir leben unser Familienleben als Versorgung würde ich das nicht nennen. Den jeder haltet zusammen und jeder hat seinen Teil. Wenn ich Koche, spielt er mit dem Kind oder legt die Wäsche aus dem Trockner zusammen. Wenn ich in die Badewanne will räumt er nachdem Kochen die Küche zusammen. Wir putzen nur gemeinsam den dann ist es ganz schnell erledigt. Wenn ich mal müde von der Arbeit bin und keine Lust habe, gibt's halt nur Käsetoast oder Abendbrot.
Die meisten Menschen stressen sich einfach selbst. Bilden sich ein zb jeden Tag muss das warme essen selbst gekocht auf den Tisch stehen. Das muss es aber nicht. Letzte Woche haben wir nicht mal die Wäsche gefaltet und weg geräumt 😅😅 es war einfach viel los. Und soll ich dir was sagen? Heute wurde das letzte Handtuch aufgebraucht von dieser Wäsche und ist bereits wieder in der Maschine 😅😅😅 niemanden hat der Wäschekörb im Badezimmer gestört aber die 10 Minuten wurden Sinnvoller mit Familien Zeit genutzt. Und man kann Kinder schon in die Hausarbeit einbinden.
Meine Kollegin hat day Glück alleine zu wohen, ich habe Mann und Kind 😎.
Selbst wenn ich mich nicht täglich "kümmern" muss sind sie trotzdem da und ich habe nicht so die Ruhe wie meine Kollegin. Ich mag nicht unbedingt Menschen um mich, bzw stört es mich nicht wenn niemand da ist.
Die Leute reden IMMER und haben zu allem was „anzumerken“. Wenn man zu seiner Entscheidung steht, dann geht es einem ins eine Ohr rein, und ins andere raus. Hadert man mit seiner Entscheidung, dann macht man sich einen Kopf.
Jeder soll sein Leben doch so leben, wie er/sie möchte. Ich sehe da kein Problem darin. Wenn man keine Kinder und keinen festen Partner möchte, ist das doch genauso vertretbar, wie wenn jemand eine Großfamilie möchte. Es sind unterschiedliche Lebensentwürfe und jeder hat seine Vor- und Nachteile.
Was mich etwas schmunzeln lässt, ist, dass du dich quasi dafür rechtfertigst. Als ob doch tief im Inneren Zweifel aufkommen, ob es die richtigen Entscheidungen waren.
Was ich nicht ganz unterschreiben kann, ist dein "Das ich damit sehr konsequent und verantwortlich gehandelt habe". Es ist ja nicht unkonsequent und unverantwortlich, wenn man einen festen Partner hat und eine Familie gründet
Ich kann deinen Entwurf sehr gut nachvollziehen. Unsere besten Freunde leben zwar in einer Beziehung, haben sich aber auch ganz bewusst gegen Kinder entschieden. Warum auch nicht? Für mich wäre das unvorstellbar, aber die beiden sind total glücklich damit und erleben vieles, was mit Kindern nur schwer zu verwirklichen ist. Bei uns war das aber noch nie Gegenstand einer Diskussion. Ich würde meiner Familie schon arg den Marsch blasen, wenn sie mir ständig mit so viel Unverständnis und Vorwürfen gegenüber treten würden.
Wenn DU damit glücklich bist, hast du doch alles richtig gemacht. Egal, was andere sagen.
Mir persönlich ist das völlig egal, ob andere Kinder haben oder nicht, verheiratet sind oder nicht usw usf.. Leben und leben lassen ist mein Motto.
Wenn jedoch jemand auf die Idee kommt, einem ungefragt (!) sein Lebensmodell als das einzig Wahre zu verkaufen oder gar missionieren will, dann ist bei mir auch Schluß mit Toleranz.
Und Gott sei Dank kenne ich solche Extreme im real life nicht 😅.
Fröhliche Weihnachten von einer 4-fachen Mutter 🥰