Krise wegen Umzug

Hallo

Ich gerate im Moment zunehmend in Panik und wollte einfach mal von Außenstehenden die ein oder andere Meinung einholen..
Folgende Situation: Mein Freund und ich sind jetzt etwas über 2 Jahre zusammen, ich bin vor einem Jahr mit meiner Tochter in seine Heimatstadt in Sachsen Angalt gezogen weil dort die Mieten günstiger sind und wir damals dachten das wir dann finanziell einfach mehr Spielraum hätten.
Wir haben vorher in Niedersachsen gewohnt, die beiden Orte trennen knapp 60Km. Ich fahre mehrmals die Woche zu meinen Eltern die in meinem Heimatort leben da meine Tochter einen sehr engen Bezug zu Ihnen hat.
Jetzt ist es so das ich schwanger bin, das hatten wir auch geplant und alle sind glücklich darüber das ist nicht das Problem, vielmehr geht es darum das ich meinem Freund gesagt habe das ich einfach gemerkt habe das ich so gut wie gar keine Unterstützung habe, er tut was er kann aber er arbeitet in 4 Schicht und ist dementsprechend unregelmäßig zuhause, seine Eltern die auch in der Stadt wohnen arbeiten ebenfalls beide bis abends und auch am Wochenende sodass auch da nur beschränkt Kontakt besteht, eben im Rahmen der Möglichkeiten. Andere soziale Kontakte habe ich dort auch nicht aber
das war bis dato auch nicht weiter dramatisch nur mittlerweile ist mir klar das ich bald mit 2 Kindern so gut wie allein dastehen werde und ich bin allgemein einfach nicht mehr glücklich dort..
Deshalb hatte ich ihm gesagt ich würde gerne wieder in die Nähe meiner Eltern ziehen, meine Mutter ist schon in Rente und bereit sich um die Kinder zu kümmern auch weil ich wieder arbeiten möchte und den Kleinen nicht sofort in die Krippe bringen möchte mit einem Jahr..
Er ist davon nicht begeistert, er hat früher immer gesagt ihm wäre egal wo wir wohnen und das er ja flexibel ist und er seine Eltern trotzdem jederzeit besuchen könnte es wäre ja nicht so weit also das es auch in Ordnung wäre wenn er zu uns ziehen würde, davon ist jetzt nicht mehr viel zu hören..
Gestern hat er mir dann gesagt nachdem ich mich entschuldigt hatte das ich ihm so einen Stress mache wegen dem umziehen, das wir einfach hinziehen können, ich bräuchte mich dann aber nicht beschweren wenn er kaum zuhause ist weil er dann für alles zum Beispiel zur Waschanlage fahren in seinen Heimatort fahren würde, aber das hätte ich mir ja dann so ausgesucht..
Danach war ich ziemlich traurig und bin es immer noch, weiß gar nicht genau wie ich mich richtig fühle, komme mir einfach nur blöd vor irgendwie..
Für mich fühlt es sich mittlerweile so an als könnte ich mich entscheiden, entweder ich beiße die Zähne zusammen und bin eben größtenteils mit allem allein oder ich hab dann zwar Unterstützung von meiner Familie aber auf lange Sicht keinen Partner mehr...

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Ich finde die Reaktion deines Freundes sehr kindisch und würde versuchen nochmal ein erwachsenes Gespräch zu suchen.

Zu sagen, dass man sowas besser vor einer geplanten Schwangerschaft besprochen hätte, nützt ja nun auch nichts mehr.

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Vielen Dank für deine Antwort,

Das ist ein guter Punkt. In der Tat hatten wir aber darüber gesprochen bevor ich schwanger wurde, da hieß es ja dann ihm wäre es egal das könnten wir ja dann entscheiden er ist ja flexibel etc.
Ich werde versuchen nochmal mit ihm zu sprechen und hoffe das da dann auch etwas Vernünftiges bei raus kommt..

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Hallo,
Naja du hast dich ja dafür entschieden zu ihm zu ziehen nun willst du zurück darauf war er ja nicht eingestellt.
Wie ist es mit seinem Arbeitsplatz? Wie weit fährt er jetzt und wie weit dann?
Du fährst mehrmals die Woche zu deinen Eltern was ja auch ein hin und her ist.
Ihr solltet die Vor-und Nachteile aufschreiben.
Es geht nicht nur um die kindernetreuung und deine Wünsche sondern seine müssen auch berücksichtigt werden.

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Ich verstehe nicht, dass du mit ihm eine Familie gründest, wenn du schon gemerkt hast, dass die Unterstützung nicht da ist. Und ich finde es sehr unfair, dass du wieder umziehen willst, weil er seiner Verantwortung als Partner und Vater nicht gerecht wird. Warum gründet man dann eine Familie, wenn wieder die Großeltern übernehmen, was die Sache der Eltern ist.

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Wer sagt denn das die Großeltern etwas übernehmen was Sache der Eltern ist?
Also ich kenne keine Frau oder Familie die sagt sie ist froh keine Eltern oder Schwiegereltern in der Nähe zu haben.
Verstehe nicht warum es gleich ein Extrem sein muss nur weil man froh wäre wenn Menschen da wären die im Wochenbett die Tochter mal in den Kindergarten bringen könnten oder eben sonst einem mal unter die Arme greifen.

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Und ich kann nicht verstehen, warum man zum Familie gründen zwingend die Familie braucht. Ich hab drei Kinder und keine regelmäßige Unterstützung. Wenn ich einen Termin hab Mal Babysitten. Ja das kommt vor. Das passiert im Jahr 5-6 mal und ist eher aus Bequemlichkeit. Wenn ich niemanden hätte würden wir das anders regeln. Und doch. Die Aufsichtspflicht und Versorgung der Kinder ist Aufgabe der Eltern. Dann geht die Tochter Mal zwei Wochen nicht in den Kindergarten nach der Geburt. Oder der Partner muss ran. Warum baut man eigentlich wie selbstverständlich auf die Großeltern? Die haben ihre Kinder großgezogen und ihr eigenes Leben. Es sollte immer auch ohne gehen.

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Ich kann verstehen, dass du dir ganz allgemein einen unkomplizierteren Kontakt zu deinen Eltern wünscht. Das ist halt schön, wenn man sich gut versteht, und bequem.
Auf der anderen Seite frage ich mich jedoch, wie du dir das vorstellst. Möchtest du dann jeden Tag bei deiner Mutter sein? Mit ihr zusammen die Kinder von dir und deinem Mann großziehen?

Es wirkt ein wenig so, als hättest du Angst davor, die Verantwortung für eure Kinder im Alltag zu tragen. Warum ist das so? Fühlst du dich zwei Kindern nicht gewachsen? Das frage ich wertfrei. Ich möchte lediglich verstehen, warum dir das so eine große Angst macht, dass du deswegen zurück zu deiner Mutter ziehen möchtest.

Ich finde es im Erwachsenenalter/als Eltern normal, dass man die meiste Zeit mit seinen kleinen Kindern und dem Partner verbringt und die eigenen Eltern nur ab und zu besucht. Mir ist klar, dass das jeder anders handhabt, aber deine Panik diesbezüglich finde ich ungewöhnlich und frage mich, woher sie kommt, zumal du ja auch trotz der Entfernung oft bei deiner Mutter sein kannst.

Was bereitet dir denn soviel Sorge bezüglich deines jetzigen Zuhauses, dass du die doch recht häufigen Besuche bei deiner Mutter nicht mehr ausreichend findest?

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Hey!

Es ist schon hilfreich, wenn jemand das Kind im Notfall betreuen kann- vor allem, weil dein Partner Schicht arbeitet. Das fängt schon damit an, wenn du nach der Geburt zu irgendwelchen Ärzten musst, du aber das (ungeimpfte) Kind nicht mitnehmen willst oder darfst. Es gibt ja auch noch das ältere Kind.
Ich finde es sinnvoll, in eurer Konstellation auf deine Eltern als Unterstützung zu setzen. Die Reaktion deines Partners, vor allem anbetracht seiner vorherigen Zusage, finde ich sehr bezeichnend. Wieso sollte er dich nun in seiner Freizeit alleine lassen, weil er zum Autowaschen nach Sachsen-Anhalt fahren muss?

Ganz ehrlich, auf jemanden, der sich in eurer Situation wie dein Partner aufführt, solltest du nicht bauen und dich auch nicht von ihm abhängig machen. Eure "Krise" wäre aus meiner Sicht ein Indikator, dass diese Beziehung nicht laufen wird. Ihr seid ja auch erst 2 Jahre zusammen, das ist einfach ein Zeitpunkt, zu dem viele Beziehungen auseinandergehen..

Ich würde an deiner Stelle auf keinen Fall bei deinem Partner bleiben, weil er dich erpresst. Es zeigt doch, dass er auf keinen Fall eine Bereicherung für dich sein wird- in Sachsen-Anhalt nur am Arbeiten, in Niedersachsen entweder arbeiten oder wegen unnötiger Fahrten zu Hause. Heißt: ohne ihn bist du besser dran.
Aber nach der Geburt kannst du ohne seine Zustimmung nicht mehr umziehen.

Liebe Grüße
Schoko

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Ich sehe es so, dass der Knackpunkt nicht seine Arbeitsbelastung ist, sondern seine Reaktion. Das zeigt einfach, dass du an seiner Seite zwischen Pest und Cholera entscheiden musst.

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Ich nehme jede Meinung und Anregung gerne entgegen zumal ich mich mittlerweile selbst manchmal frage ob ich es einfach sein lasse, aber danke für deinen Beitrag, schön zu lesen das ich doch nicht völlig absurd mit meinen Gedanken allein dastehe..
Es ist verzwickt, aber du hast schon recht, es spielt auch eine Rolle das ich immer mehr befürchte mich nicht auf ihn verlassen zu können und hier völlig aufgeschmissen allein bin dann mit 2 Kindern...

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Hallo,

ihr klingt beide so, als ob ihr noch nicht so sicher wärt, ob ihr miteinander eine Familie sein wollt.

Du bist zwar zu ihm gezogen, verbringst aber mehrere Tage pro Woche bei deinen Eltern. Jetzt, wo das zweite Kind unterwegs ist, möchtest du am liebsten ganz zurück...

Er hat immer seine Flexibilität betont, aber wenn er erklären muss, warum er nicht in deinen Heimatort (Dorf? Stadt?) ziehen möchte, muss er die Waschstraße bemühen, die demnächst 60km entfernt wäre?

Also erstmal:
Arbeitet ihr nur im Home-Office? Oder gar nicht? Oder warum spielen Entfernungen zu Arbeitsplätzen keine Rolle in deinem Post?
Dann: würde deine Mutter wirklich zwei Kinder während deiner Arbeitszeit betreuen? Und: willst du das?
(Nebenbei: ich habe das gemacht, weil es bei meinen Arbeitszeiten keine andere Lösung gab. Für die Kinder war das super. Für die Eltern ist das eine extrem blöde Idee - man hat nämlich überhaupt kein Backup mehr. Denn das Backup (Oma) ist ja schon die Kinderbetreuung. Und für private Dinge (Kino, Ausgehen etc) hat man auch niemanden mehr, weil Oma ja eh schon ständig die Kinder hat.)

Selbst wenn:
Wann willst du anfangen zu arbeiten, wenn du jetzt schon über einen Umzug aus diesen Gründen nachdenkst? Das Kind ist ja noch nicht mal da.

60km sind natürlich eine Strecke. Aber ist dazwischen eine Wüste oder warum könnt ihr euch nicht einen netten Wohnort auf halber Strecke suchen? Klar, die ehemalige Grenze ist immer noch sehr ländlich, aber irgendwas wird es doch wohl geben?

LG!

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Er tut, was er kann, heißt was konkret?

Bringt er sich aktiv ins Familienleben und gemeinsamen Haushalt ein, spricht mit dir?
Oder endet sein können dann, wenn er nicht will? Dann, wenn es dein Kind ist, dein Haushalt, deine Elternzeit etc?

Will er dauerhaft 4-Schicht arbeiten? Wenn ja, wie stellt er sich eure gemeinsame Familienzeit vor? Kann das klappen?

Wie weit wohnt er von deiner Arbeit weg? Wie weit müsste er dann fahren? Noch weiter als du zu deinen Eltern z.B. weil seine Arbeit in eine andere Richtung liegt?

Wieso würde er für alles in seine Heimatstadt fahren?
Zum Freunde treffen und co. macht das ja Sinn.
Einiges davon könnte er je nach Schicht direkt nach der Arbeit erledigen.
Sind dort die Preise so sehr unterschiedlich, dass sich die Fahrerei (inklusive Spritkosten) lohnt?

Wenn er nicht umziehen möchte, sollte er das sagen.
Ehrlichkeit ist mir in einer Beziehung sehr wichtig!
Denn nur wenn er ehrlich ist, kann ich mich auch an Lösungen beteiligen. Gibt mir jemand nur die Schuld, kann ich nichts damit anfangen, ich wüsste nicht, wo ich ansetzen könnte.
Sagt jemand ehrlich: ich will nicht dorthin ziehen, dann kann ich mit der Person besprechen, wie die Lösung stattdessen aussehen kann. So, dass jeder Kompromisse macht und beide glücklich sind.

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Naja, da er 4 Schicht arbeitet möchte ich immer etwas Rücksicht auf ihn nehmen, also "er tut was er kann" heißt er geht arbeiten und ab und zu spielt er mit meiner Tochter wenn es von der Schicht passt oder macht mal den Abwasch und bringt den Müll raus, ansonsten schläft er dann öfters nach der Arbeit oder vorher je nach Schicht..
Ich habe meinen Job damals aufgegeben weil er meinte dadurch das die Miete so extrem günstig ist könnte er uns locker erstmal allein versorgen bis ich hier eine neue Stelle gefunden habe, was auch stimmte, durch corona war es mit dem Kinsergarten aber anfänglich nicht so einfach neu anzufangen hier und dann kam das Thema zweites Kind auf und er meinte es würde ja gut funktionieren und ich könnte dann ja immer noch arbeiten gehen..
Er selbst würde wenn wir umziehen 15 Minuten pro Strecke länger fahren als jetzt da seine Arbeit auch nicht direkt in seiner Heimatstadt ist.

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Also macht er kaum etwas im Familienleben und für ihn läuft es gut, weil er kaum was machen muss.

Meinte er das mit dem Job abwarten rücksichtsvoll oder abhängig machend.
Beispiel: mit Vertrauen und in Absprache mit einem guten Partner kann ich mir gut vorstellen auch mal länger nicht zu arbeiten. Ich weiß, was ich kann und habe den Mut immer wieder neu anzufangen.
Als mir allerdings schon Heiratsanträge gemacht wurden mit der Intension (auf meine Nachfrage hin wurde es offen so gesagt): ich könne ja zu Hause bleiben, zu Hause für alles sorgen - mit Kind(ern) würde ich mich dann ja nicht trennen. Ich könne ja zu ihm ziehen, weil das finanziell gut wäre - damit ich nicht gehe, wenn es ungemütlich wird / er es ungemütlich macht. Mit Kind(ern), ohne Arbeit, in einer anderen Stadt wäre das alles ja kein Problem - für IHN, weil ich trenne mcih dann ja nicht und er kann Rücksicht einfordern, dass er nichts machen muss. Nur darf, wenn ihm mal gerade danach ist.


In eurem Fall würde ich absprechen, ob eine andere Arbeitsstelle möglich wäre: weniger Schichten oder so.
Wie anstrengend 15 Minuten mehr für ihn sind.
Ob ihr getrennt wohnt und du an seinen freien Tagen (Schichtenfreien Zeiten) zu ihm fährst.
Damit hättest du u.U. weniger Fahrerei, da du momentan eh öfter fährst. Er hätte seine Zeiten für sich und ihr würdet euch dann sehen, wenn er wirklich Zeit hat.
Allerdings müsste er dann seinen Haushalt selbst erledigen.

Weitere Möglichkeit: ihr zieht irgendwo in die Mitte. So dass er weiterhin zur Arbeit kann und du einen in etwa gleichen Arbeitsweg / Weg zu deinen Eltern hättest.

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Die Reaktion und auch die emotionale Erpressung, dass er unnötige Fahrten machen würde und dich dann mit den kids alleine lässt, wenn du den Wohnort wechselst, obwohl das ja vorher ja angeblich "egal" wäre ist ein No Go!

Du hast es bei ihm probiert, es funktioniert nicht so gut, nun brauchst du bald mehr Unterstützung mit 2 Kids. Er kann keine Unterstützung leisten, wegen seinem Job, aber deiner Eltern können das also geht es eben dahin. Die Reaktion ist für mich eine red flag, insbesondere weil es vorher angeblich okay wäre umzuziehen und er keine vernünftige argumente bringt vor ort zu bleiben. Statt sachliche gründe vor Ort zu bleiben zu nenne, versucht er dich zu manipulieren indem er dir droht dich absichtlich unnötig noch mehr mit den Kindern (und seinem(!) Kind) alleine zu lassen.

Hat er überhaupt interesse an seinem Kind was da bald kommt?

Er arbeitet schicht, kann so oder so keine besondere Unterstützung sein und bei deinen Eltern hast du wenigstens jemanden der das ältere Kind mal abnimmt und bessere Chancen später wieder zu arbeiten.

Zieh lieber dahin wo du dich wohl fühlst, wenn das Kind geboren ist kann es kompliziert werden mit seinem Kind den Wohnort zu wechseln, wenn (zB die Beziehung scheitert und) der Vater das unterbinden will. Noch bist du da frei und er hat keinerlei handhabe ausser emotionale Erpressung.

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Das hat mich auch wirklich sehr verletzt weil ich es in der Form nicht hatte kommen sehen..
Er fing an mit mir über ein zweites Kind zu sprechen, es war also mehr oder weniger seine erste Initiative aber dann eben gemeinsamer Wunsch..
Es geht mir ja auch wirklich nicht darum das meine Eltern meine Kinder großziehen sollen oder so ein Schwachsinn, sondern wie du sagst das einfach jemand zuverlässig da wäre wenn er es nicht kann..

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Habe ich das richtig gelesen: Ihr schafft es ernsthaft, wegen 60 (!) km eure Beziehung in Frage zu stellen? Bin ich die einzige, die sich darüber wundert?
Meine Schwiegereltern und meinen Schwager trennen 100 km und dennoch können sie Großeltern sowohl bei geplanten Terminen als auch spontan aushelfen.

Wegen 60 km so ein Fass aufzumachen finde ich echt albern…