Ein liebes Hallo an Euch...
Mein "Problem" ist etwas seltsam und wusste nicht mal, welches Unterforum dafür wählen sollte.
Ich muss ein bisschen ausholen, bevor ich zum eigentlichen Thema komme:
Meine beste Freundin wohnte mit ihrer allergrößten Liebe zusammen und alles war perfekt...bis er Schluss machte, wegen einer anderen Frau.
Sie ziehten gerade aus dem gemeinsamen Haus aus.
Das Haus ist wunderschön und zur Miete...sie suchen schnellstmöglich einen Nachmieter (doppelte Kosten usw)
Nun komme ich ins Spiel: Soooo gerne möchte ich, mit meinen Kindern, im dieses Haus einziehen.
Da ich gerade sowieso auf Wohnungssuche bin (Eigenbedarf meines Vermieters), käme das sehr gelegen.
Alles kein Problem, könnte man denken.
Was läge näher, als die beste Freundin direkt als potenzielle Nachmieterin vorzuschlagen?!?
Aber meine Freundin möchte das nicht.
Weil...sie nie mehr was von diesem Haus sehen will.
Die Trennung war und ist schmerzhaft und deshalb wäre jede Erinnerung an die Vergangenheit mit ihm (einschließlich des Hauses), kaum zu ertragen.
Ja, ich verstehe sie zu 100 Prozent. (Wobei es auch irgendwann wieder ok sein wird), aber weiß nicht, welche Argumente gerade angebracht wären, um sie davon zu überzeugen, mir die Möglichkeit als Nachmieterin zu geben (Vermietung hat ja eh das letzte Wort)
Ich suche morgen nochmal das Gespräch mit ihr und liege nun wach, weil ich nicht mal weiß, was ich sagen soll.
Zum einen bin ich total empathisch und loyal ihr gegenüber, weil mich ihr Liebeskummer mit traurig macht,
Aber...
Ich bin ein wenig egoistisch, da ich so gerne dieses Haus mieten möchte.
Wie gehe ich nun vor?
Was würdet Euch überzeugen in ihrer Lage?
Möglichkeit wäre natürlich noch über ihren Kopf hinweg, den Vermieter direkt zu kontaktieren, aber das käme mir falsch vor.
Ach keine Ahnung...
Engel und Teufel kämpfen gerade auf meinen Schultern.
Übrigens...ihr Ex wäre froh, das Haus schnellstmöglich los zu werden, da er die Miete zu 100 Prozent zahlt (aber beide haben unterschrieben)
Leider habe ich keinen Kontakt mehr zu ihm direkt.
Danke fürs Lesen und es würde mich freuen, zu hören, wie Ihr da vorgehen würdet.
Lieben Gruß, Anne
HILFE beim Gespräch mit bester Freundin gesucht
Ich würde meiner besten Freundin sagen, dass ich das Haus wirklich sehr gerne mieten würde und ob sie da nicht über ihren Schatten springen kann. Allerdings würde ich wenn die Antwort nein ist das auch akzeptieren und sicherlich niemals über ihren Kopf hinweg etwas versuchen. Die Freundschaft wäre mir wichtiger.
Danke für Deine Antwort.
Natürlich ist mir ihre Freundschaft zu wichtig, als das diese "nur deshalb' aufs Spiel zu setzen.
Dennoch bin ich etwas traurig, dass sie mir nicht die Möglichkeit geben will, da sie weiß, wie dringend wir eine neue Bleibe suchen.
Es ist in unserer Gegend echt schwer, etwas gutes und bezahlbares zu finden
Dazu noch alleinerziehend mit einem Beruf, der mich nicht reich macht...
Sie kennt meine Situation und blockt es trotzdem ab, weil sie keine Erinnerungen will.
Wir sind Ü40...daher reich an Lebenserfahrung.
Aber die passenden, überzeugenden Worte fehlen mir gerade..
Dann sag ihr dass du genau aus den oben genannten Gründen verzweifelt bist. Nicht fordernd, sondern bittend, dass sie noch einmal darüber nachdenken soll.
Käme für mich auch immer darauf an ob das jetzt nur der Partner der letzten 2 Jahre gewesen ist (wo ich vielleicht etwas mehr Überzeugungsarbeit leisten würde) oder ihre große Liebe der letzten 15 Jahre (da könnte ich ihren Wunsch total nachvollziehen)
Kannst du ihr versichern, dass sie das Haus nie wieder betreten muss? Treffen dann nie bei dir zu Hause statt finden? Du ihr nichts vom Haus erzählst? Keine Fotos aus dem Haus schickst?
Also wenn ich mir vorstellen ich hätte nach der Trennung mein Haus verkaufen müssen uns meine beste Freundin hätte es abgekauft und bei jeden Treffen bei ihr wäre ich wieder in "meinem" Haus. Absolutes No-Go. Wenn sie da aber, wohnt, ich da nicht hin müsste, nichts davon erzählt bekommen würde, könnte man damit wohl eher leben. Allerdings ist Eigentum ja nochmals was anderes als Mieter zu sein.
Es ist doch aber nur gemietet .
Hab ich was anderes behauptet? Nur ich hatte mit meinem Ex ein Haus zusammen gekauft, als meine Ehe in die Brüche ging. Daher kenne ich persönlich den Fall mit Eigentum. Allerdings habe ich am Ende einen neuen Job bekommen, bei dem ich mehr verdiene und konnte mir das Haus am Ende alleine leisten.
Schwierig. Ich persönlich finde, dass deine Freundin sich da echt anstellt 😅
Ich würde dir natürlich die Möglichkeit geben, das Haus zu mieten. Aber andere ticken da anders, das stimmt.
Lad sie doch noch mal ein, alleine, bei nem Glas Wein und besprecht alles. Dass ihr verzweifelt sucht und das die Lösung wäre. Dass sie das Haus nicht betreten muss, wenn sie nicht will. Vllt kann sie ja über ihren Schatten springen :)
Das kommt ein bisschen darauf an, was die beste Freundin für ein Mensch ist und wie man mit ihr reden kann. Ich sehe da mehrere Optionen
- ganz sachlich. Es ist nur ein Haus. Du bist in "Not" und Du kannst nichts dafür. Ihr Schmerz lässt irgendwann nach, Erinnerungen verblassen. Sie ist sofort eine Sorge, die um den Nachmieter, los.
- "schönreden" - du gestaltest es ja "neu" sie kann dann neue Erinnerungen mit dem Haus verknüpfen, Das ist vielleicht ja auch für sie psychisch eine Hilfe, nach vorn zu sehen und die Trennung zu überwinden. Irgendwann sitzt ihr zusammen in der Küche bei einem Glas Sekt und stoßt auf eure Freundschaft an und die Vergangenheit ist nur noch Vergangenheit.
- kämpferisch: ihrem Ex beweisen, dass sie stark genug ist die Trennung zu verkraften, dass das Leben auch ohne ihn weitergeht und er sich von ihr aber nicht sie von dem Haus trennen kann und sie sich nicht in Selbstmitleid verkriecht.
- mitfühlend Ja, du verstehst sie, es ist hart, sie ist unglücklich. Du würdest niemals hinter ihrem Rücken und gegen ihren Willen handeln, eure Freundschaft ist wichtiger - aber für dich ist es auch schwer, du würdest sie ja nur ungern anbetteln, gerade jetzt wärst du gern viel mehr für sie da, aber du hast ja auch die Sorge wegen der Wohnungssuche... ganz blöde Situation, ob sie dich nicht auch ein bisschen verstehen kann, ob es eine Lösung gibt....
Vielen lieben Dank...genauso eine Antwort hatte ich mir hier erhofft.
Es gibt ein Für und Wider
Werde mit ihr in Ruhe reden und meine persönlichen Belange mit einbeziehen.
Egal was wird...für meine Freundin bin ich da. Und da kann ich auch auf dieses Haus verzichten.
Für mich wäre die Freundschaft vorbei, wenn meine Welt gerade zusammen bricht und MEINE beste Freundin sich wie ein Aasgeier auf die Innereien stürzt.
Sieh das mal so, hätten sie sich nicht getrennt, wäre das Haus nie frei geworden für dich. Und da der Ex aktuell 100%zahlt, kann sie ihm noch eins reinwürgen.
Ich weiß selber wie schwierig der Wohnungsmarkt aktuell ist. Aber es gibt einfach Grenzen die man nicht überschreiten sollte. Es wäre was ganz anderes, wenn sie dich von sich aus fragen würde ob ihr das Haus nicht haben wollt. Aber andersrum zeigt wie unwichtig sie dir ist
Sagen wir es mal so:
Ich hätte kein Problem damit, wenn ich in dieser Situation wäre.
Ganz im Gegenteil...wäre eine Win/Win -Sache.
Nachmieter sofort da...keine Einwände wegen renovieren...Sperrmüll etx würde ich auch noch entsorgen
Ich gebe ihr hoffentlich nicht das Gefühl ein Aasgeier zu sein...
War jetzt eh alles Zufall: ihre Trennung und meine akute Wohnungssuche.
Das lässt sich leicht sagen wenn man nicht in der Situation ist.
Außerdem bist du nicht in der Situation, sie schon. Wenn sie deine Freundin ist, dann respektierst du ihre Wünsche. Wenn dir die Freundschaft egal ist, dann übergehst du ihre Wünsche. Denn, wenn du hinter ihrem Rücken dir das Haus holst, wäre für mich die Freundschaft eh egal. Außer du landest auf der Straße wenn du nicht DIESES Haus jetzt nimmst. Alles andere ist kein wirklicher Grund in der Situation.
Wow krass, was für unterschiedliche Meinungen es zu dem Thema gibt.
Also ich persönlich fände es völlig ok dir das Haus zu geben und sehe hier nichts egoistisches von dir.
ich finde, wenn das Haus völlig umgestaltet ist bzw andere Möbel drin stehen etc, hat das sooo einen anderen Charakter und es wird sie früher oder später nicht mehr 1:1 an IHR Haus erinnern.
Und ich als Mutter kann absolut nachvollziehen, dass einem nach Eigenbedarfs Kündigung der Popo auf Grundeis geht, wenn bei der Wohnungssuche noch Kinder im Spiel sind - da muss auf so vieles geachtet werden und es passt einfach nicht jede Immobilie (hat sie auch Kinder?). Insgeheim würde ich mir da auch für deine Situation Verständnis von der besten Freundin wünschen auch wenn sie gerade einiges durchmacht.
Übergehen würde ich sie nicht (Thema Vermieter oder Ex kontaktieren), aber ich würde nochmal das Gespräch suchen. Verständnis zeigen, aber auch deine Situation erklären.
Liebe Grüße
Juju
Gerade in einem Forum sieht man deutlich, wie unterschiedlich wir ticken.
Danke für deine Antwort.
Du verstehst was ich meine... bin wirklich in Sorge, aufgrund meiner erschwerten Wohnungssuche.
Meine Freundin weiß das, aber zieht ihren Kummer gerade vor.
Ja...verständlich, aber trotzdem irgendwie schade, dass sie eben nicht meine Sicht der Lage genau erkennt
Morgen rede ich nochmal mit ihr und kann meine Gedanken hoffentlich gut ausdrücken.
Ich bewundere eher, dass du in deiner Situation ihr das nicht übel nimmst. In meiner Gegend (teure Großstadt) ist der Wohnungsmarkt so hart, ich denke ich würde in deiner Lage eher auf eine Freundschaft verzichten als auf eine bezahlbare und schöne Wohnung. Denn Freunde gibt es hier wesentlich mehr als bezahlbare schöne Wohnungen. Das weiß man bei uns aber auch und ich kenne durchaus einige Fälle, wo nach Trennungen Wohnungen am Freunde vermittelt worden sind. Ich kenne niemanden der so egoistisch wäre, einem Freund die Chance auf bezahlbaren schönen Wohnraum zu verweigern.
Insbesondere in deiner Situation finde ich das egoistische verhalten deiner Freundin echt fragwürdig. Als Alleinerziehende mit Eigenbedarfskündigung würde ich das schon als verrat an der Freundschaft werten, mir eine bezahlbare und schöne Wohnung/Haus aus "Teenagerliebeskummer-Gründen" zu verweigern. Hätte sie im Haus Gewalt erfahren, könnte ich es noch eher nachvollziehen, aber wegen 'ner schnöden Trennung. Wenn sie so übertrieben reagiert, war die Beziehung vielleicht doch extrem ungesund.
weisst du überhaupt, wieviel Miete bei dem Huas fällig wird?
wenn die da länger gewohnt haben.
Häuser sind rar und es wird fast jede Summe bezahlt. Könnt ihr euch überhaupt leisten?
So unterschiedliche Meinungen hier, da bist du nachher wahrscheinlich genauso schlau wie vorher 😂
Hier kommt meine Meinung:
Ich kann deine Freundin zu 100% verstehen und würde an deiner Stelle nicht nochmal nachfragen.
Du schreibst ja selbst, dass du sie zu 100% verstehen würdest und ihr gegenüber total loyal und empathisch seist. Trotzdem hast du sie gefragt und sie hat verneint. Weiteres Nachfragen fände ich da ehrlich gesagt übergriffig. Sie ist gerade noch in der Trauerphase und braucht dich als Freundin. Dass du nun versuchst, einen Vorteil aus ihrer schlimmen Trennung zu ziehen, kommt ihr möglicherweise auch wie ein Verrat vor.
Für dich ist es im Moment nur ein Haus, deswegen gehst du völlig rational an die Sache ran. Für sie war es ihr Zuhause. Ein Ort, in dem sie gerne gelebt hat, den sie gestaltet hat und in dem sie sich ihre Zukunft ausgemalt hat. Das wurde ihr nun unfreiwillig genommen.
Sie würde jedes mal wieder an dieses schmerzliche Erlebnis erinnert werden, wenn du als ihre beste Freundin nun darin wohnen würdest.
Das ist es doch nicht wert! Ich weiß, wie angespannt die Lage gerade ist, habe selbst viele Jahre gesucht. Aber wenn dir die Freundschaft wirklich wichtig ist, such dir etwas anderes.
... aber wenn die TE doch bereits gekündigt wurde, hat sie keine vielen Jahre, um eine neue passende Bleibe für ihre Familie zu finden.
Ich würde im Gespräch mit der Freundin Emphatie und Verständnis zeigen, aber trotzdem auch versuchen ihr zu verdeutlichen, wie verzweifelt ich angesichts des raren Wohnungsmarktes wäre.
Wie viel Zeit die TE noch hat, hat sie ja gar nicht geschrieben. Als Alleinerziehende kann man auch nicht so einfach wegen Eigenbedarf gekündigt werden. Man hat zumindest längere Fristen, weil man als Härtefall gilt.
Mir ist klar, dass sie vermutlich nicht mehrere Jahre Zeit hat. Durch diesen Zusatz wollte ich nur verdeutlichen, dass mir die Lage auf dem Markt klar ist.
Die Botschaft bleibt dennoch gleich: Ist ihr die Freundschaft wichtig, sollte sie nicht noch einmal fragen. Das ist auch nur meine persönliche Meinung, du darfst das gerne anders sehen.