Brauchen wir eine Therapie?

Hallo meine lieben. Ich Versuch euch mal kurz bisschen was von uns zu erzählen.

Wir (22,25) haben 2 Kinder (2 & 6monate) letztes Jahr als ich schwanger war mit unserer Tochter hat sich mein Partner von mir getrennt. Die Gefühle für mich waren weg, er ist ausgezogen. Ich konnte die Trennung nicht akzeptieren und habe nach Antworten gesucht. Ich habe mir eingeredet (weil wir beide nach unserem Sohn erstmal keine Kinder mehr wollten, unsere Tochter aber trotzdem noch kam) die Trennung stattfand wegen unserer Tochter. Ich habe die ganze Schwangerschaft verabscheut und keine Bindung zu meiner Tochter aufbauen können: eben weil ich sie als Grund für die Trennung sah. Seine Gefühle kamen nach und nach wieder und er spürte, dass sie nie wirklich ganz weg waren. Nun haben wir uns langsam wieder angenähert und sind seid einigen Monaten wieder zusammen und es läuft prima. Allerdings ist die Bindung zu meiner Tochter immernoch nicht so da meinerseits, wie man es von einer Mutter „erwartet“. Sobald ich unter Stress stehe bin ich genervt von ihr und wünsche mir oftmals ich hätte mich gegen sie entschieden. Ich habe mit meinem Partner schon oft darüber geredet, und wir sind zu dem Entschluss gekommen dass hier etwas getan werden muss.

Nur frage ich mich jetzt, was genau? Muss ich zu einer Therapie? Oder wir als Familie?

Bitte seid lieb mit mir und verurteilt mich nicht. Ich möchte gern dass alles wieder gut wird.

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Hey!

Das klingt nach einer harten Zeit für dich.

Bei deinem Partner scheint ja nun alles ok zu sein und alle Fragen geklärt- du aber hast die Trennung noch nicht verdaut. Daher würde ich den Fokus einer Therapie auf dich legen und ggf ihn bei Bedarf mit einbeziehen.

Liebe Grüße
Schoko

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Es tut mir leid, dass ihr in dieser schwierigen Situation seid! Eine Einzeltherapie setzt in der Regel eine psychische Erkrankung voraus - dafür sehe ich bei dir keine klaren Hinweise. Alle anderen Therapieformen für Paare oder Familien muss man selbst zahlen und das kostet einiges. Wendet euch doch erstmal ab eine Familienberatungsstelle, die können auch psychologische Gespräche anbieten oder euch mitteilen, was es noch für Ansprechpartner gibt.

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In der Regel passt eigentlich jedes Problem in einen ICD-Schlüssel.
Wenn man einen Therapeuten gefunden hat und die 5 probatotischen Sitzungen absolviert hat, wird die Therapie in der Regel von der Kasse genehmigt.

Das würde mich also nicht abhalten, ne Therapie anzustreben.

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Das ist dann ein toller Therapeut..
Eine Kurzzeittherapie bekommt man als Therapeut bei der Kasse meistens durch, aber so lang wie die Wartelisten sind, sollte man vielleicht trotzdem erstmal die Menschen mit psychischen Erkrankungen behandeln.

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Hallo,
ich denke es wäre passend, wenn du eine entwicklungspsychologische Beratung/Therapie beginnst. Ich weiß nicht was, wie, wo, wer das bei dir anbietet und ob derjenige es über die Kasse abrechnen kann. Aber google mal, das Angebot könnte das passende sein.
Es gibt auch die Koordinationsstelle Frühe Hilfen. Die könnten dir evtl. mit Adressen weiterhelfen, oder vielleicht wäre für den Anfang eine Familienhebamme etwas für dich. die Koordinationsstelle kann eine solche bei euch einsetzen. Die Familienhebamme könnte wöchentlich für ein paar Stunden zu euch kommen und dich und das Baby beobachten, mit dir sprechen, sich einen Überblick verschaffen und evtl. den Bedarf besser definieren.
Insgesamt denke ich aber die entw.psych. Beratung wäre gut.

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Oh je, das klingt nicht gut.
Umso besser, dass du den Mut hast, es anzugehen!

Google mal "Emotionelle erste Hilfe". Deiner Beschreibung nach trifft das ins Schwarze.

Sollte keine Beraterin in deiner Nähe gelistet sein: kontaktiere den Verband. Meine Beraterin ist dort auch nicht gelistet.

Dort wird euch geholfen. Für Bindung ist es nicht zu spät!!

Alles Gute für Euch

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Hast du eine Hebamme? Diese würde ich als erstes mal ansprechen.

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Ich finde es echt interessant und gleichzeitig erschreckend, was alles über Psychotherapie in solchen Foren geschrieben wird.

Wenn du einen Leidensdruck hast (und den scheinst du ja zu haben), dann kannst du dir natürlich einen Therapieplatz suchen. Auch systemische Therapie könnte ein hilfreicher Ansatz sein.
Freie Therapieplätze kannst du über die Krankenkasse oder die Krankenkassenvereinigung vermittelt bekommen.
Und zum Thema Diagnose - eine Anpassungsstörung ist das, was man in solchen Fällen häufig diagnostiziert und abrechnet.

Ansonsten kannst du schauen, wo es bei euch Erziehungsberatungsstellen in der Nähe gibt. Die sind noch etwas niederschwelliger und man kriegt meist ganz gut einen Termin und muss normalerweise auch nichts zahlen.

Ich finde es toll, dass du an dem Thema arbeiten möchtest. Denn damit hilfst du v.a.deiner Tochter, die es sich nicht aussuchen konnte, unter welchen Bedingungen sie zustande kam.