Hallo.
Ich habe ein Dilemma mit meinen Mann im Umgang mit unserer 10 Monate jungen Tochter.
Er lässt sie für meinen Geschmack viel zu oft und zu lange unnötig weinen und ich habe angst das es ihr schadet.
Sie hat einen sicheren Spielbereich bei uns, dort spielt sie auch sehr brav. Oft will sie aber nicht alleine Spielen und stellt sich dann zum Rand des Gitters und jammert. Ich rede mit ihr oder singe, sag ihr das ich noch kurz etwas fertig machen (muss) dann geh ich sofort zu ihr. Das sind meist 1-2 Minuten die sie warten muss.
Wenn ich sie mit meinen Mann alleine lasse weint sie in 9 von 10 Fällen wenn ich heim komme. Er sitz am Tisch und macht etwas oder kocht und ignoriert sie komplett. Wenn ich ihn frage warum sie jammert, sagt er, das macht sie schon die ganze zeit. Er hat versucht mit ihr zu spielen aber sie jammert trotzdem. Setzte ich mich zu ihr und spiele, ist sofort ruhe.
Wie kann ich damit umgehen oder ihm klar machen das er sich dann halt mit ihr beschäftigen muss und seine dinge zweitrangig sind?
Ich will garnicht mehr alleine weggehen, weil ich weiß das er die kleine einfach jammern lässt. Er setzt sich,wenn wir beide zu Hause sind, total oft zu ihr und Spielt mit ihr. Also er kann wenn er will.
Aber wenn er grad was andres machen will, muss sie warten.
Umhang mit Baby
Jammern oder verzweifeltes Schreien?
Jammern habe ich zur Kenntnis genommen, geguckt, dass Alternativen da sind, aber bin auch nicht immer gesprungen. Das konnte schon mal längeres Jammern sein.
Dabei habe ich mich allerdings vergewissert, dass es Jammern! ist.
Bei Weinen / aufschreien, Verletzungen, Windel voll, ich BRAUCHE Nähe, bin ich direkt hin. Ggf. Herd aus und zum Kind - oder so gekocht, dass im Zweifel das Essen verkocht, aber nix passieren kann, wenn der Herd kurz an bleibt.
Es gab Tage im Kleinkindalter, da hat sie vom Aufwachen bis einschlafen durchgejammert. NIchts konnte ihr Recht gemacht werden.
Zum Vergleich: das kam an 3 Tagen in vollen 3 Monaten vor. Da hatte ich einfach Glück bei meiner.
Auch da habe ich unterschieden: ist es ein mit sich selbst unzufrieden sein, egal was wer tut oder nicht tut, sie braucht einfach da durch zu müssen. Begleitung ja. Aber das konnte schon auch sein: fass mich nicht an, geh weg, ich will dich nicht sehen, aber bleib in der Nähe - ich weiß nicht was ich will, gib mir einfach was ich brauche und hilf mir das durchzustehen. 50x hoch runter auf den Arm und doch nicht habe ich nicht mitgemacht. Ich war so da, dass sie zu mir konnte, sich nicht verletzten konnte, aber durchjammern ohne Pause gab es auch.
Und wenn sie tun gebraucht hat, dann habe ich gehandelt.
Gemerkt habe ich das an
- Schrei (ist nicht jammern)
- Mimik
- Gestik
- Verzweiflungston (oder gefrustet sein)
- Angst, Hunger, Schmerzen, Windel voll, Verzweiflung (oder unzufrieden)
Bei Notfall stand ich auch schon mal um 3 Uhr morgen senkrecht im Bett, aus dem Tiefschlaf heraus glockenhell wach.
Bei "ich will aus dem Bett, kann zwar die Öffnung nehmen, sehe dich, will zu dir, aber lieber heraus gehoben werden" hab ich sie auch schon mal meckern lassen. Wach-müde hin oder her. Signalisiert, dass ich da bin, habe ich durchaus. Ob sie rauskam oder weiter jammerte, war dann ihres.
Bei euch kann ich nicht viel sagen. Ich habe da irgendwie den beschriebenen Mittelweg genommen.
Gar nicht mehr weggehen, wenn er sie nur jammern lässt (ernsthaftes erkennt und handelt !) , wieso? Wenn er ernsthaftes erkennt und handelt, würde ich trotzdem weiterhin weggehen.
Handelt er auch bei Schreien, Schmerzen, Hunger nicht. Ignoriert sie komplett, macht gar nichts mit ihr, würde ich natürlich nicht ohne sie weggehen.
Würde er das tagtäglich über Stunden so machen, dann hätte ich auch Bedenken.
So ab und zu (bei jammern, nicht schreien), sehe ich keinen Schaden nehmen.
Ich würde da allenfalls noch mal mit ihm sprechen. Vielleicht für einen Mittelweg. Also nicht deinen Weg einfordern, aber vielleicht besprechen, womit du dich wohler fühlen würdest.
Finde sein Verhalten nicht in Ordnung.
Das Kind braucht Nähe/Jemanden. Dann muss er seine Tätigkeit unterbrechen, sie vielleicht in ein Tuch/eine Trage packen.
Es gibt Momente, da muss das Kind kurz wartet, wenn ich zB aufs Klo muss.
Aber bei ihm klingt es nach "keinen Bock haben". Das stresst das Kind und du hast ein schlechtes Gefühl.
Klingt für mich nicht nach keinen Bock habe
Ich finde es nicht schlimm, wenn ein 10 Monate altes Kind *mal* 10 Minuten jammert, weil man was fertig machen muss; in dem Alter muss man nicht mehr sofort rennen.
Wenn deinem Mann aber nichts anderes einfällt, als das Kind im Laufgitter jammern zu lassen, dann finde ich das bedenklich.
Wie ist das denn, wenn ihr beide zuhause seid, geht er dann mal hin, oder wartet er immer bis du gehst?
Jammert sie nur ein bisschen? Also so knatschi? Ich finde, dann muss dein Mann nicht sofort alles stehen und liegen lassen.
Schreit sie? Bis sie kaum noch Luft bekommt? Dann sofort hin! Dann können andere Dinge meist echt warten.
Beschäftigt er sich denn wirklich mit ihr? Oder ist seine Erwartung, dass sie „nur nebenher läuft“?
Mein Mann und ich haben (und tun es noch immer) uns sehr viel mit Motte beschäftigt. Insgesamt mehrere Stunden am Tag, es ging und geht wirklich viel um sie. Daher muss sie durchaus auch mal warten, wenn wir 10 Minuten Kaffee trinken oder ich 20-30 Minuten koche. Da springe ich auch nicht sofort (als Baby natürlich noch eher, aber auch da: eher in die Trage und meinen Kram weiter machen oder sie neben mich legen, statt aktiv zu bespaßen). Jammern nehme ich dann hin, denn natürlich darf sie es blöd finden 😜
Wenn dein Mann 3 Stunden aufpasst, davon 5 Minuten halbherzig mit ihr spielt und sie dann jammern lässt - das geht gar nicht und ich wäre auch pissig.
Passt er 3 Stunden auf, spielt 2-3 Stunden mit ihr und dann jammert sie, weil er was anderes erledigen muss - dann verstehe ich deinen Mann irgendwo. Wie gesagt, nur wenn sie wirklich nur jammert und nicht herzzerreißend schreit und heult.