Schließt sich Mutter sein und Promiskuität aus?

Ich bin Mutter eines Grundschulkindes, aber habe oft wechselnde Männer und auch Frauen mit denen ich mich treffe.
Ich bringe niemanden mit nach Hause, wenn mein Kind da ist, sondern das findet statt wenn mein Kind beim Vater ist, wir leben das Wechselmodell.
Dann bringe ich auch jemanden in die Wohnung oder übernachte halt auswärts beim jeweiligen Date.
Es sind weniger ONS, sondern es gibt einige Personen die ich seit mehreren Jahren date.
Aber auch immer wieder kurzfristige Affären.
Wenn mein Kind älter wird würde ich gerne offen damit umgehen wie ich lebe.
Allerdings befürchte ich dass sie irgendwann Kommentare hört, die meinen Lebensstil negativ bewerten.
Meine Mutter sieht mich auch als Schlampe, sagt ich wäre moralisch verkommen und eine Mutter müsste ihrem Kind Monogamie vorleben und eine feste Partnerschaft führen.
Es ist ja nicht so, dass ich ihr ständig andere Männer vorsetze, im Gegenteil, seit ihrer Geburt hat hier nie ein Mann gelebt geschweige denn, dass ich ihr meine Lover zumute.
Ist das so ein Moralding, man tut so was nicht oder was für ein Schaden droht denn dem Kind?
Der Vater meiner Tochter hat kein Problem mit mir, findet nicht dass das problematisch ist.
Was ist also negativ daran seinem Kind vorzuleben, dass man sich nicht fest binden muss sondern auch wechselnde rein sexuelle Beziehungen eine Möglichkeit sind.
Hat jemand vielleicht Erfahrungen mit Kindern, die so wie meins aufgewachsen sind.
Was für Schwierigkeiten sind aufgetreten?

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Keine Erfahrung, nur mein Senf dazu:

Die Moralkeule ist doch völlig unangebracht! Jeder darf alles mit jedem - sofern alle glücklich sind, dafür wird doch seit Jahrzehnten gekämpft.
Das geht keinen was an!
Allerdings auch deine Tochter nicht.
Ich wollte überhaupt gar nichts (0,0!!!) über das Liebesleben meiner Mutter wissen.

Vielleicht fragt sie eines Tages mal, dann könntest du es ihr detail-arm und altersgerecht erzählen.

Rechtfertigen musst du dich aber nicht!

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Ich habe keine Erfahrung und auch keine wirkliche Antwort. Aber dieses : wir MÜSSEN das den Kindern vorleben finde ich in manchen Situationen übertrieben.
Wenn das sooo wichtig und ausschlaggebend wäre, würde laut dieser Theorie (deiner Mutter) auch sie ein ähnliches promiskuitives Leben geführt haben. Woher hättest Du es sonst haben sollen 😋

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Ich finde daran nichts verwerflich, solange das Kind dann früh genug über die eigene Sexualität aufgeklärt wird & weiß, wie es sich schützen kann & auch lernt, das es nicht alles akzeptieren muss, nein sagen kann & es selbst akzeptiert.
Weißt du, was ich meine?
Leb dein Leben, nur du kannst darüber entscheiden. Du machst das schon richtig.

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Das gilt aber ja für alle Kinder.
Auch Kinder von Eltern die monogam leben gehören aufgeklärt.
Keine Kritik, ich weiß wie du es gemeint hast, wollte es nur ergänzen

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Natürlich gilt das für alle.

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Ich denke, ich würde mein Sexualleben, wie du es führst, niemals meiner Tochter vorleben oder irgendetwas davon erzählen.
Wäre ich dein Kind, ich würde es vermutlich nicht verstehen.
Im Erwachsenen-Alter könnte man eher darüber sprechen. Aber ob ich das dann wissen will von meiner Mutter? Keine Ahnung.

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Ich finde das Sexualleben ist nichts, was die Kinder mitbekommen müssen. Mein Mann und ich haben normalen Sex, aber auch ein paar Vorlieben, die nicht jeder als normal ansieht. Wir waren vor den Kindern auch ein paar Mal in frivolen Bars, also der light Version vom Swinger Club. Unsere Kinder müssen das nicht wissen. Sie sollen ihre Sexualität, wenn es soweit ist, selbst entdecken und nicht von Mama und Papa vorgelebt bekommen.
Standard und bevorzugte Variante ist ja immer noch der monogame Lebensstil. Ich gebe zu, ich war als Jugendliche und junge Erwachsene teilweise so wie du. Im Nachhinein bereue ich einiges davon und frage mich, ob das unbedingt sein musste. Für meine Kinder wünsche ich mir das definitiv nicht, daher werden sie das von uns niemals offen vorgelebt bekommen.

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"Wir waren vor den Kindern" = bevor es die Kinder gab
😄

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Also ich sehe es eher kritisch.

Auch Aussagen wie jeder kann machen, was ihn glücklich macht, sehe ich kritisch.

Solange man alleine ist, okay. Aber da ist nun ein Kind und dafür trägt man eben Verantwortung.

Ich bin mit einer Mutter groß geworden die sich freizügig fotografiert hat, online gestellt hat, freizügig gekleidet hat, gerne gefeiert hat und auch fremd gegangen ist.
Ich kann es bis heute nicht verstehen, weil alles was sie Tat, hatte Auswirkungen auf uns.
Zb war unser Haus das Puffhaus, Männer kamen zu mir und erzählten mir das sie was mit ihr hatten usw.
Und das ist das Leben, die Menschen reden. Die Menschen sehen vieles, tratschen usw.

Mich hat das sehr geprägt.

Wer frei sein will, frei sein Leben leben will, der sollten sich dann gegen Kinder entscheiden.

Es sind bei dir auch wohl einige Männer und Frauen, sowas spricht sich eben rum. Vllt ist dann auch ausversehen der Vater einer Freundin dabei oder oder.
Oder die Nachbarn, die dich beobachten. Menschen reden, reden gerne negative, sehr verletzend.
Dein Kind wird vllt auch damit konfrontiert werden. Und das kann sehr verletzend sein. Aber auch in Wut gegenüber dich umschlagen.

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Ich sehe es auch etwas kritisch.

Ich denke auch, dass natürlich jeder für sich schauen muss, was ihn glücklich macht, aber das ist immer noch zu unterscheiden von „nur für sich selbst verantwortlich zu sein“. Ich denke auch, dass es viele glücklich macht, zu reisen, im Ausland zu leben, keinen festen Wohnsitz zu haben, in den Tag hinein zu leben etc. Auch hier würde ich aber denken, ein Kind braucht Stabilität, braucht Stetigkeit und Verlässlichkeit, einen gewissen Alltag und Routinen, das kann man überlegen, wenn das Kind älter ist und diese Entwicklungsschritt abgeschlossen sind.

Bei Promiskuität, fehlende stabile Beziehungen, wechselnde Partner, da würde ich denken - zumindest der Laienpsychologe in mir - ob bei einem Kind hier nicht auch Bindungsprobleme entstehen können, bzw die Unfähigkeit längerfristig Beziehungen einzuheben, seien es Partner oder auch Freunde, ggf sogar im beruflichen Kontext, eine gewisse Kontinuität, die nicht vorgelebt wurde. Der soziale Aspekt, dass ein Kind dadurch vielleicht auch Tratsch ausgesetzt sein könnte, ist natürlich auch da. Wobei da natürlich auch der „falsche Job“, das „falsche Auto“, das „falsche Stadtviertel“ o.ä. Auslöser sein können, dass blöde Menschen blöde Sachen sagen..

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Kein Problem! Das ist dein Ding. Wenn dein Kind beim Vater ist, kriegt es das ja nicht mit. Und wenn dein Kind das trotzdem mal mitkriegen sollte, dann kannst du immer noch so tun, als seien das nur Freunde. '

Das geht deine Mutter auch nichts an, finde ich. Die Gefahr besteht allerdings, dass dein Kind das später mal durch die Oma erfährt. Hoffentlich macht sie nicht so einen Blödsinn.

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Also ich mache das auch seit ein paar Jahren so (und hier ist man doch eh anonym, verstehe nicht warum man dann grau schreiben muss). Meine Kinder lernen nur Menschen kennen, die in meinem und ihrem Leben längerfristig eine Rolle spielen. Also Freundschaft +. Die Affären würden das ja eh nicht wollen, die sind ja nur zum Sex da.

Sie sind inzwischen 15 und fast 14. Bei meinem Exmann gibt es aber klassische Beziehungsstruktur.

Ich bin aber auch sensibel veranlagt und der geballte Hass bzw. die Ablehnung (auch auf persönlicher Ebene von Männern die zwar gern mit mir Sex haben es aber dann nicht lassen können respektlos auf persönlicher Ebene zu werden) auf die man in der Gesellschaft trifft setzen mir schon zu. Weshalb ich da nicht großartig drüber rede.
Wenn man da eine dickere Haut hat ist das vielleicht was anderes.

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Ich kann mir schon vorstellen, dass deine Tochter irgendwann negative Äußerungen über deinen Lebensstil zu hören bekommt. Da hast du leider keinen Einfluss drauf, denn es hängt ja eher von der (In)Toleranz anderer Menschen ab.
Ich kann deinen Wunsch gut verstehen, dass du möchtest, dass deine Tochter das als "normal" ansieht. Aber mal umgekehrt gefragt: Kannst du dir das für deine Tochter auch vorstellen, wenn sie in die Pubertät kommt? Jede Woche einen anderen Jungen oder Mädchen mit nach Hause bringt?
Statt deiner Tochter deine eigene Sexualität vorzuleben, könntest du ihr vielleicht lieber ein großes Maß an Toleranz vorleben. Dann lernt sie, dass man andere Menschen nicht abwertet. Und wenn man mal ehrlich ist...auch wenn Eltern ihre Sexualität ohne besondere Vorlieben ausleben, wollen die Kinder doch keine Details von den eigenen Eltern erfahren.