Mutter stellt Kind bei uns ab

Heute morgen hat es bei uns geklingelt und vor der Tür stand die 13jährige Tochter meines Mannes, samt ihrer Mutter, die nur in die Sprechanlage brüllte, dass er sich ab sofort um seine Tochter kümmern darf. Die KM hat noch 2 Koffer ausgeladen. Als mein Mann runter kam, war die KM bereits wieder weg. Man muss dazu sagen, dass das Kind knapp 400KM entfernt in Deutschland lebt, wir leben in der Schweiz, sie hat sie noch nie hergebracht und der Weg ist auch etwas weit für eine Kurzschlussreaktion.

Das Kind hat erzählt, dass es wohl ziemlich schlimmen Streit mit dem Stiefvater gegeben hat. Daraufhin habe die KM das Kind mit den Worten „du kannst ab jetzt bei Papa wohnen, pack sofort deine Sachen“ quasi rausgeschmissen.
Die KM hat sowohl meinen Mann, als auch das Kind blockiert und reagiert auf gar nichts.

Wir sind gerade etwas überfordert. Das Kind müsste eigentlich am Montag wieder in die Schule. Da werden wir sie am Montag erstmal entschuldigen müssen. Sollten wir dann direkt das Jugendamt einschalten? Abwarten?
Wir wissen gar nicht, wie das weitergehen soll, mein Mann und ich arbeiten beide Vollzeit.

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Mir tut das Kind gerade richtig leid. In dem Alter hat man ohnehin Probleme mit sich selber und dann noch so eine "tolle" Mutter. Ich hoffe sehr, dass ihr dem Mädel erstmal helfen könnt. Das Jugendamt müsste ja wissen, wie man verfahren kann. Erstmal sollte sie zur Ruhe kommen können.
LG Moni

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Nicht sehr schön gelaufen
ABER
Ja,der Vater ist eben der Vater und er kann sich auch um die Tochter kümmern.
Ich würde dies dem Jugendamt telefonisch mitteilen und schauen das,das Kind sich einlebt und nach einer Schule schauen.

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Natürlich kann er sich kümmern, aber bitte doch nicht so! So etwas gehört besprochen und geplant. Mitten im Schuljahr das Kind dem Vater in einem anderen Land vor die Tür zu stellen, finde ich ein starkes Stück. Zumal die KM das alleinige Aufenthaltbestimmungsrecht hat, weil sie das unbedingt so wollte.

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Jo
Ändert aber leider nichts daran,das Kind ist nun mal da und kann nichts für seine Eltern-
Der Vater hat sich zu kümmern in meinen Augen

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Heute Morgen? Ja, da würde ich erstmal abwarten. Wie ist der Kontakt zwischen euch ansonsten- also zur Kindesmutter?

Ich will das echt nicht rechtfertigen- aber kann mir vorstellen das sich die Mutter wenn sich sie erste Wut gelegt hat bei euch meldet.

Weiß die Tochter die Mailadresse ihrer Mutter? Dann könntet ihr eine Mail verfassen. Wie geht es dem Kind denn?

Mit 13 sollte es möglich sein das die Tochter nachmittags alleine zuhause ist. Falls ihr euch vorstellen könnt das sie eine Weile bei euch bleibt müsst ihr sie bei euch zur Schule anmelden und ihr einen Wohnungsschlüssel geben.

Vielleicht kann sich dein Partner ein paar Tage frei nehmen? Und ja, ich finde es unmöglich von der Mutter. Aber ich hatte auch noch keine 13 jährige und vermutlich ist sie mit den Nerven am Ende. Meistens hilft schon ein Abstand von ein paar Tagen um sich zu beruhigen.

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Der Kontakt ist ansonsten leider auch sehr schlecht. Die Mailadresse haben wir, da reagiert sie aber bis jetzt auch nicht.

Ich hoffe ja auch, dass es jetzt erstmal nur Wut ist und sich das regeln lässt. Das Kind ist völlig fertig und mein Mann und ich sind auch gerade völlig durch den Wind. Wir werden jetzt am Montag erstmal Kontakt zur Schule aufnehmen und denen den Sachverhalt schildern. Das JA werden wir auch informieren, einfach damit die im Boot sind.

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Ich schlage vor, dein Mann meldet sich am Montag krank bzw. erzählt, was vorgefallen ist und nimmt sich den Tag frei.

Dann mit der Schule telefonieren und sie für drei Tage entschuldigen, mit dem Jugendamt telefonieren und die Situation schildern und evtl. einen Anwalt einschalten.

Könnte denn die Tochter bei euch wohnen?

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Wenn du aus der CH bist würde ich am Montag direkt bei der KESB anrufen. Die können dir sicher Auskunft geben in diesem Fall.

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Danke, dass ist eine gute Idee.

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Rechtlich zuständig aus Schweizer Sicht ist das JA am gewöhnlichen Aufenthaltsort des Kindes, d.h. dort, wo es bisher gemeldet ist. Anrufen kann man aber sicher trotzdem mal.

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Oh je. Das scheint ja ziemlich eskaliert zu sein zwischen der Tochter & der Mutter. Das ist natürlich eine Extrem-Situation.

Dein Mann muss jetzt erstmal gucken, dass er sich spontan Zeit nehmen kann für seine Tochter. Hoffentlich kann es das irgendwie mit seinem Arbeitgeber regeln. Aber mit 13 kann sie ja auch Mal allein bleiben. Aber: sie ist noch ein Kind & braucht GERADE JETZT ihren Vater!
Bist du denn bereit die beiden in dieser Ausnahmesituation zu unterstützen? Eventuell könntest du dir dann auch Zeit frei schaufeln.

In den nächsten paar Tagen werden sich die Wogen dann hoffentlich so geglättet haben, dass ein Gespräch mit der Mutter möglich ist.
Dann müssen die drei besprechen wie es jetzt weiter gehen soll.
Dein Mann kann deine Unterstützung jetzt sicherlich gut gebrauchen. Ich würde versuchen ihm jetzt etwas den Rücken frei zu halten. Und dann wartet erstmal ab.

Unterstützung könnt ihr euch natürlich schonmal beim Jugendamt oder Beratungsstellen holen.

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Sie kann natürlich erstmal hierbleiben, Sie hat hier ein eigenes Zimmer, das ist kein Problem. Ich kann mir leider nicht freinehmen, kann aber sicher etwas unterstützen.
Mein Mann wird versuchen, sich ein paar Tage freizunehmen.
Das Problem ist halt, wenn die Mutter wirklich ernst macht, brauchen wir sehr rasche Lösungen bezüglich der Schule.
Sie weiss leider auch gar nicht so richtig, warum das so furchtbar eskaliert ist, der Streit ist wohl daran entbrannt, dass der Freund der Mutter am Samstag dort übernachten wollte und sie deshalb auf dem Sofa schlafen sollte, was sie nicht wollte.

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Entschuldigung - hat sie dort kein eignes Zimmer oder sollte dort etwa der Freund schlafen ? Da würden aber aber alle Alarmglocken bei mir angehen.
Stellt sicher, dass die Tochter bei Euch bleiben kann.
Meldet sie in der Schule an und sichert euch das Aufenthaltsbestimmungsrecht.

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Ich würde zuerst mal dem Kind Sicherheit geben: Du bist erwünscht und geliebt!

Die ganzen rechtlichen Dinge würde ich im Hintergrund regeln. So berechtigt das natürlich ist, vermittelt es schnell das Gefühl, nicht gewollt zu sein - vor allem, wenn sie gerade bei ihrer Mutter rausgeschmissen wurde.

Ich würde ihre Schule anrufen und sie entschuldigen bzw. nachfragen, ob sie Hybrid am Unterricht teilnehmen kann.
Dein Mann sollte sich frei nehmen. Als 13-Jährige kann sie zwar theoretisch tagsüber auch allein bleiben, aber ich glaube, in dieser Situation wäre es besser, wenn sie merkt, dass ihr Vater für sie da ist.

Mit dem Jugendamt würde ich mich definitiv in Verbindung setzen. Das Kind wegen eines Streits 400 km ins Nachbarland zu fahren und dort einfach "abzuladen" geht gar nicht.
Wenn es bei der Mutter so schwierig ist (aus welchen Gründen auch immer), dann würde ich überlegen, ob es nicht andere Sorgerechtsregelungen gibt, die für alle Beteiligten besser sind.

Und ich habe anfragen an die Schlafsituation: Hat sie kein eigenes Zimmer? Wenn doch: Warum schläft sie bei ihrer Mutter? Ist das erwünscht? Warum gibt es keine alternative Schlafsituation für sie?

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Sie hat dort derzeit kein Zimmer. Es ist aber nur eine Übergangslösung, weil die Mutter mit ihrem Freund ein Haus bauen will und vor gut einem Jahr aber bereits aus ihrer alten Wohnung rausmusste. Wobei sie da jetzt schon über ein Jahr wohnen und der Bau wurde nicht mal begonnen.

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Schwierige Situation. Das arme Mädchen. Hoffentlich könnt ihr Sie gut auffangen.

Das Jugendamt sofort zu kontaktieren finde ich auch total wichtig.
Könnte das Mädel denn langfristig bei euch leben wenn Sie das möchte?

Wenn ja würde ich versuchen herauszufinden was das die Tochter deines Mannes möchte bzw. was das Richtige für sie ist.
Wenn Sie bei euch lebt lässt Sie ja auch ihre Freunde und Klassenkameraden zurück. Das ist ja in dem Alter nicht ganz leicht. Ein Schulwechsel ist ja auch nicht einfach. Sicher wären die alte und die neue Klasse nicht überall genau auf dem gleichen Stand.
Wenn Sie sich dann bei euch eingelebt hat und sich einen neuen Freundeskreis aufgebaut hat wäre es nicht gut wenn Sie nach einigen Monaten oder 1-2 Jahren auf einmal zurück zur Mutter soll.
Also solltet ihr in diesem Fall für euch entscheiden ob ihr das langfristig wollt, und dann auch das Sorgerecht mit der Mutter klären.

Vielleicht klärt sich das ja auch in den nächsten Tagen und das Mädchen geht zurück zur Mutter.
Da würde ich dann aber auch echt genau hinschauen. Das wenige, dass du geschrieben hast klingt nicht wirklich optimal. In dem Alter ist es ohne Rückzugsraum schon schwierig genug. Wenn dann das Verhältnis zur Mutter und /oder dem neuen Freund nicht gut ist sind das wirklich schlechte Voraussetzungen sich stabil zu entwickeln.

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Vielen Dank, das sind genau die Punkte, die uns auch Sorge bereiten. Wenn sie gar nicht mehr zurück möchte, könnte sie natürlich hier bleiben, allerdings müssten wir dann eine Ganztagsschule oder Internat suchen. Ich finde sie mit 13 zu jung, um den ganzen Tag alleine zu verbringen. Aber es sollte möglich sein, so eine Schule zu finden. Das müssen wir nur in Ruhe mit ihr besprechen. Jetzt warten wir mal die nächsten Tage ab. Mein Mann wird morgen früh Kontakt zur Schule und zum JA aufnehmen, ich rufe mal bei der Kesb an, ob die uns irgendwie beraten können. Das Kind in die Schweiz zu holen, hat ja weitreichende Konsequenzen.

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Du willst das Kind in diesem Zustand ins Internat geben?

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Gemeinsames Sorgerecht oder hat sie das Alleinige?

Beim Alleinigen würde ich auf jeden Fall das Jugendamt informieren, damit ihr später keine Schwierigkeiten bekommt. Sowohl was gesundheitliche Themen betrifft, als auch damit sie nicht behaupten kann, er hätte sie nach dem Umgang nicht rausgerückt.

Beim gemeinsamen kann er zwar nicht alleine entscheiden, aber so Sachen wie in der Schule entschuldigen etc. könnte einfacher sein.

Zudem würde ich einen Anwalt kontaktieren.
Für den Fall, dass sie später die Geschichte umdreht.
Auch, damit er nachweisen kann, er hat sich gekümmert. Aussitzen kommt nicht so gut, wenn sie/falls sie später anderes behauptet.
Außerdem auch für den Fall, dass sie länger wegbleiben würde, falls es Probleme mit der Schule gäbe (ggf. Ummeldung) usw.
Dokumentieren und beraten lassen.

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Es besteht zum Glück gemeinsames Sorgerecht, lediglich das Aufenthaltbestimmungsrecht liegt bei der Mutter. Das macht Sachen schonmal einfacher. Wir machen uns halt grosse Sorgen wegen der Schule. Ein unterjähriger Schulwechsel in ein anderes Schulsystem ist nicht leicht.
Wir versuchen, jetzt erstmal Ruhe reinzubekommen und überlegen mal, wie das alles gehen könnte. Das stand bisher nie zur Diskussion, deshalb haben wir uns da nie konkrete Gedanken gemacht.