Ich kann mir den Junggesellenabschied nicht leisten

Hallo,

Ich habe schon mal einen ähnlichen Beitrag zum JGA verfasst, jetzt wo die Pläne konkreter geworden sind, brauche ich nochmal eure Hilfe.

Meine Schwägerin heiratet und ihre Freunde planen nun den JGA.
Unser Verhältnis ist relativ gut, aber nicht sehr eng. Wir haben privat kaum Kontakt und treffen uns halt bei Familientreffen regelmäßig. Bei ihren JGA hätte sie mich dennoch gerne dabei, war ihre Aussage. Ich würde uns nicht als Freunde bezeichnen.

Nun wurden einige Ideen gesammelt und ein Programm zusammengestellt. Das ganze kostet 100 Euro und dabei sind die Getränke und das Essen noch nicht mit eingerechnet. Ich schätze also mal so ca. 130 Euro insgesamt.

Zu meiner Situation :
Aus privaten Gründen musste ich meine Elternzeit um 15 Monate verlängern. Diese Zeit lebe ich ohne Einkommen und von meinen Ersparnissen. Ich habe rund 200 Euro zur Verfügung für mich selbst pro Monat.
Außerdem habe ich gesundheitliche Probleme mit meinem Herzen. Phasenweise geht es mir gut, phasenweise aber auch schlecht, ich weiß natürlich am besagten Tag nicht, wie es mir geht. Eigentlich steht mir auch noch eine OP am Herzen bevor, um die Ursache zu ermitteln, aber diese wurde wegen Corona aktuell abgesagt.
Aus dem Grund kann ich auch keinen Alkohol trinken.

Die Rahmenbedingungen sind natürlich sehr schlecht für mich und ich bin grade echt verzweifelt was ich tun soll.
Ein Programmpunkt beinhaltet auch sportliche körperliche Anstrengung und ich weiß nicht ob ich das hinbekomme bzw. habe angst, das es mir aufs Herz schlägt.

Grundsätzlich würde ich dran teilnehmen um meine Schwägerin nicht zu enttäuschen.
Aber ich kann es mir einfach nicht leisten. Das ist soviel Geld für mich momentan. Und bei der Hochzeit selber gibt man ja auch noch Geld als Geschenk.
Hinzu kommt das alles geplant ist was mit Alkohol zu tun hat. Trinkspiele etc, auch damit kann ich leider nicht dienen. Und dann natürlich noch die Sache mit dem Herzen.

Es spricht einfach alles dagegen.
Ich möchte meine Schwägerin aber nicht enttäuschen oder habe angst, dass sie es mir übel nimmt wenn ich absage.
Sie ist generell immer sehr schnell beleidigt oder fühlt sich angegriffen was ihre Belange betrifft.

Mein Mann kann mir auch nicht helfen, da er quasi momentan alles an Kosten schon zahlt und dann vom Bräutigam auch noch auf dem JGA ist, was ja wiederum auch kostet.

Wir sind 10 Leute, es ist also nicht so das dann niemand anderes da wäre.

Was würdet ihr an meiner Stelle tun?
Habt ihr Tipps wie ich verständnisvoll absagen kann?
Ich bin über jede Antwort und Ratschlag dankbar.

Ich fühle mich grade so schlecht deswegen, aber das ist einfach grade großer Mist mit der finanziellen Situation und den Herzproblemen 😩

Hilfe....

Vielen Dank.

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Ich würde ihr einfach die Wahrheit sagen.
Sie muss nichts vom fehlenden Geld wissen, aber die Herzerkrankung ist Grund genug.
Dafür hat man Verständnis. Gerade zu Corona Zeiten.
Wenn sie keines dafür hat, dann ist sie einfach doof.

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Ich würde die Absage einfach mit deiner gesundheitlichen Situation begründen und nochmal auf die aktuellen Corona-Zahlen hinweisen. Es ist dir halt momentan zu gefährlich, weil Ärzte und Krankenhäuser auch überlastet sind usw. Deine Schwägerin wird es dir auch sicher nicht übel nehmen, wenn du darauf hinweist, dass du an dem meisten der geplanten Aktionen sowieso nicht teilnehmen könntest.
Wenn dir die finanzielle Situation unangenehm ist, lasse den Teil einfach weg. Ich finde, deine Gesundheit als Grund sollte vollkommen ausreichen. Wie sollte man dir denn Herzprobleme übel nehmen?
Eigentlich wollte ich jetzt noch einen Vorschlag machen, was du ihr als Alternative anbieten könntest, damit ihr ersatzweise Zeit miteinander verbringen könnt. Aber anscheinend habt ihr sonst gar nicht so viel Kontakt auf freundschaftlicher Ebene... Also mach dir einfach keinen Stress. Absagen und Haken dran.

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Du kannst ohne schlechtes Gewissen mit einer kurzen, bündigen Erklärung dazu absagen.

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"Ein Programmpunkt beinhaltet auch sportliche körperliche Anstrengung und ich weiß nicht ob ich das hinbekomme bzw. habe angst, das es mir aufs Herz schlägt.

Grundsätzlich würde ich dran teilnehmen um meine Schwägerin nicht zu enttäuschen."

Und noch mal die gleiche Antwort:

Sage wie es ist. Du kannst es dir nicht leisten. Weder finanziell noch gesundheitlich.
Punkt.
Kippst du dort um (Egal ob direkt Herz oder Panik die Herzattacke auslöst und dir passiert was, ruinierst du den Abend viel mehr, als wenn du ehrlich nicht hingehst).

Entweder macht sie sich Sorgen und Vorwürfe (dann ist ihr Abend gelaufen)
oder es war ihr egal (dann war deine Aufopferung umsonst).

Freu dich, dass sie dich dabei haben möchte. Sieh es nicht als Zwang an.

1. man kann es nicht allen Recht machen (dann geht man selbst zu Grunde / Das ist der Beweis, dass es allen! recht machen nicht möglich ist - denn bei allen, ist man selbst mitgerechnet)

2. mach so weiter und du gehst gesundheitlich drauf. Herzprobleme hast du eh schon. Herzinfarkt wegen Aufopferung und anderen gefallen wollen, lohnt sich NICHT.
Im Freundeskreis meiner Eltern gab es ein paar. Immer am hier schreien, niemals jemandem nein sagen. Die meisten sind früh gestorben - wenige haben grade so überlebt und haben in der Herz-Reha gelernt NEIN zu sagen. Warum war das dort Programmpunkt? Weil die Ansage von Ärzten und Therapeuten war: wenn sie so weier machen wie vorher (nie jemanden ehrlich NEIN sagen, dann sehen wir uns bald wieder - wenn sie Glück haben. Wenn nicht behandelt Sie der Kollege in der Pathologie).

Sorry, wenn ich das so direkt schreibe.
Beim ersten Beitrag habe noch empathischer geschrieben. Beim zweiten sage ich wie ich es erlebt habe - viele überleben die JA-Sagerei und allen ANDEREN Recht machen wollen nicht.

Deine Schwägerin hat nichts davon, wenn du hingehst und dir passiert was.
Dein Kind hat nichts davon - wenn du es anderen recht machen willst / recht machst - und dabei selbst auf der Strecke bleibst.

Und wenn Geld UND Gesundheit der Schwägerin nicht als Argumente ausreichen, dann wäre ihre Einstellung Grund genug nicht hinzugehen.

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Hallo!
Ich stand auch mal vor diesem Problem. Ich habe dann gesagt, dass ich am Programmpunkt xy dazu komme. Den Teil für die Braut habe ich natürlich auch gezahlt.
LG Julia

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Hey,
kann es sein, dass du einfach keine Lust hast und deine Gründe selbst für dich deshalb wie Ausreden klingen?
Denn eigentlich könntest du doch Alternativen finden. Vielleicht nur ein paar der Aktivitäten mitmachen oder wie auch immer.
Ich persönlich finde das gar nicht schlimm. Für mich sind solche Veranstaltungen das Grauen schlechthin und ich mache das nur für Menschen mit, die mir unglaublich wichtig sind. Allerdings kommuniziere ich das genauso und hab dann auch kein schlechtes Gewissen.

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Sorry aber du hattest dazu doch unlängst schon Tips hier erhalten. Das Thema scheint sich ja ordentlich zu triggern. Sag doch nun endlich ab wegen der gesundheitlichen Bedenken u gut ist. Finde auch nicht schlimm ehrlich zu sagen, dass das nötige Geld derzeit einfach auch fehlt. Mir wäre ehrlich lieber als dieses wochenlange keine Entscheidung fällen oder antworten zur Einladung

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Lade sie auf einen Kaffee ein und erkläre es ihr. Vielleicht könntest du vorschlagen, sie stattdessen nochmal vor der Hochzeit zu einem Spa-Tag einzuladen (Therme, Maniküre) stattdessen. So könntest du ihr zeigen, dass es nicht darum geht, dass du keinen Bock auf sie hast, das Programm aber einfach zu heftig ist. Therme und Maniküre würden zwar auch kosten, aber vermutlich deutlich weniger - am Ende könntet ihr noch was schönes essen und ein Filmeabend wenn ihr Lust habt. Wahrscheinlich hat sie so dann auch mehr von beidem als wenn du mitmachen würdest- ohne richtig mitmachen zu können.
Wichtig ist aber: Lerne, auf deinen Körper zu hören und nimm auf ihn Rücksicht. Es macht keinen Sinn, dich zu gefährden, nur damit deine Schwägerin nicht sauer ist. Du musst an dich und vor allem an dein Kind denken!

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Sprich mal mit der Organisatorin.
Du könntest ja zB mit essen gehen und das auch entsprechend bezahlen. So startet ein Abend ja häufig. Und dann aber beim Sport und saufen dich ausklinken.
Niemand ist gezwungen, das ganze Programm mitzumachen, vor allem, wenns gesundheitlich nicht geht.