Hallo,
wir beschäftigen uns schon einige Zeit mit dem Gedanken aus der kath. Kirche auszutreten.
Die ganzen Missbrauchsvorwürfe und wie die Kirche damit umgeht
Wir möchten diesen "Verein" einfach nicht mehr unterstützen.
Unser Problem ist aber, unsere 2 Kinder -- beide getauft und werden bald die Erstkommunion und die Firmung erhalten.
Wir möchten Ihnen das nicht vorenthalten, weil sie selben entscheiden sollen, wenn sie alt genug sind, ob sie bei der Kirchen bleiben oder nicht ?? Den Glauben an Gott, wollen wir uns ja bewahren.
Hat das Nachteile für die Kids, wenn wir beide austreten ? hat da wer Erfahrungen ?
Vielen Dank schonmal
schönen Abend noch
Kirchenaustritt --- Vor und Nachteile ?
Ich bin schon vor Ewigkeiten ausgetreten. Ich könnte mir tatsächlich vorstellen, dass es ein Problem sein könnte, wenn ihr noch die Kommunion machen wollt. Ich durfte nichtmal Taufpatin werden sondern nur Taufzeugin. Was ein Schxxxxverein.
Mein Kind ist nicht geimpft. Ich will, dass es irgendwann aktiv entscheidet, ob es „rein will“ und nicht ob es „drin bleiben“ will.
Ich selbst habe nach der Kommunion abgebrochen und bin schon nicht mehr zur Firmung gegangen.
Taufpaten haben die Aufgabe, die Eltern bei der religiösen Erziehung des Kindes zu unterstützen. Wenn du aus der Kirche ausgetreten bist, stellt sich die Frage, ob du dieser Aufgabe dann gerecht werden kannst. Deswegen " nur" die Taufzeugin.
Das findet heute halt nicht mehr wirklich statt - weder religiöse Erziehung noch die Unterstützung dabei. Da ist die Kirche mal wieder an der Lebensrealität nicht dran.
Bei Kommunion, etc. scheint es ja eher ins Event und die Geschenke zu gehen als um das Leben von Religion und Glaube.
Ich würde auf jeden Fall bis nach der erstkommunion drin bleiben. Beid er Firmung ist das kind älter und entscheidet eher selbst. Vor der erstkommunion könnte es für das kind einfach blöd sein, wenn es deswegen ausgegrenzt wird.
Wenn mann einem Katholiken Hotspot lebt, vielleicht.
Hier in der Großstadt interessiert das niemanden.
Mein Stiefsohn ist nicht mit zur Kommunion gegangen und das war überhaupt kein Problem obwohl der einzige war von insgesamt 15 katholischen Kindern.
Der Rest der 25 waren Atheisten und Moslems .
Nein, die Kinder bleiben Kirchenmitglieder auch wenn die Eltern austreten. Eure Entscheidung wird also keinen Nachteil für die Kinder haben.
Allerdings dürft ihr keine „Ämter“ mehr ausüben wie Tauf-/Firmpate, Trauzeuge (bei einer kirchlichen Hochzeit) o.ä.
Auch wenn ihr evtl noch weitere Kinder plant, könnte das Auswirkungen haben weil die Kirche ungern Kinder von konfessionslosen Eltern tauft. Einige Pfarrer stellen sich da gänzlich quer, andere lassen mit sich reden und verlangen u.a. bspw dass die Taufpaten Kirchenmitglieder sind.
Mein Mann und ich sind bereits Jahre vor der Geburt von Kind 1 ausgetreten, aber da meine Familie väterlicher Seite relativ streng katholisch ist, hab ich mich zuvor ein bisschen belesen was die Konsequenzen sind und was es für unsere Kinder bedeuten würde. Kind 1 wurde aber letztlich nicht getauft und Kind 2 wird es auch nicht. Wenn sie sich später aus freien Stücken dazu entscheiden, ist das okay. Aber ich kann ehrlich gesagt meine Kinder nicht guten Gewissens dieser Instanz anvertrauen, ich bezweifle dass der katholischen Kirche der Nachwuchs allein aus Nächstenliebe wichtig ist.
Ich würde tatsächlich zumindest bis zur Erstkommunion des einen Kindes drin bleiben. Sicher ist sicher 😉
Mein Mann ist vor Jahren ausgetreten, aber lebt weiterhin seinen Glauben. (Ihm gefällt nur nicht das Konzept Kirche und Kirchensteuer).
Trotz seines Austrittes dürfen wir kirchlich heiraten,denn: auch wenn man austritt, bleibt man für die Kirche ein Christ. (So wurde es mir zumindest auf Nachfrage erklärt 🙂 )
Andersherum sind Freunde von mir beide nicht getauft, möchten aber nun ihr Baby taufen lassen. Ich weiß nicht bei wie vielen sie schon angefragt haben: keine Chance
Da man die Taufe aus Sicht der meisten (wenn nicht aller) christlichen Konfessionen nicht rückgängig machen kann, bleibt man natürlich einmal getauft auch immer Christ aus Sicht der Kirchen. Bei einem Wiedereintritt kommt es ja daher auch nicht zur erneuten Taufe. Nicht mal, wenn man die Konfession wechselt.
Grundsätzlich ist Kirchenaustritt ein sehr deutsches Phänomen und eher als Verwaltungsakt zu sehen.
Bei der Heirat wird wohl eher die Frage sein, ob ein Partner Teil der Kirche ist, ist dem so, dann ist die kirchliche Heirat in manchen Gemeinden möglich, in anderen aber auch nicht. So ist es mit zumindest in der EKD begegnet.
Das zwei aus der Kirche ausgetretene Personen kirchlich heiraten können halte ich dann doch eher für unmöglich.
Das sich Pfarrer schwer tun ein Kind zu taufen, wenn die Eltern beide nicht Teil der Kirche sind ist verständlich, denn es ist ja auch ein Bekenntnis dazu das Kind im Glauben zu erziehen. Es wird Pfarrer geben, die dies nur über Taufpaten möglich machen, aber kann mir vorstellen das es schwierig ist.
Religionsmündigkeit ist in Deutschland in 3 Altersstufen gegliedert (ab 10, 12 und 14). Mit 14 ist man als Eltern dann raus, da das Kind selbst entscheiden kann.
So weit ich weiß, wird man nicht getauft, wenn man von Katholisch auf Evangelisch wechselt, aber sehr wohl, wenn man von Evangelisch auf Katholisch wechselt. Reformierte Konfessionen sind da flexibler mit der Anerkennung von Taufen in anderen Konfessionen.
Ich bin mit 18 ausgetreten, mein Mann war niemals Mitglied. Keines unserer Kinder ist getauft. Sollten Sie je Interesse daran haben, können (und sollen) sie als mündige und informierte Erwachsene jeden Weg gehen.
Ich wünschte, ich hätte nicht zur Erstkommunion gehen müssen. Das brachte mir gar nichts. Firmung habe ich verweigert.
Wenn ihr wirklich mit der katholischen Kirche abgeschlossen habt, seid doch konsequent. Es wirkt sehr widersprüchlich wenn ihr sagt, "die Kinder sollen aber...", wenn ihr "den Verein" nicht unterstützen wollt. Ähnlich, wie bei den Menschen, die ihre Kinder wegen dem "schönen Fest" taufen lassen, ohne Interesse dahinter.
Ich denke, den Glauben kann man auch so Leben, wenn man einen Sinn dahinter erkennen sollte. Festtage kann man aktiv gestalten, den Kindern die Hintergründe erklären und die Werte vermitteln. Dies geschieht sowieso vorwiegend im Elternhaus.
Prinzipiell steh ich voll dahinter, konsequent zu sein. Ich finde es bspw falsch, sein Kind taufen zu lassen weil „es sich so gehört/so schön ist“ während man selbst aus der Kirche ausgetreten ist.
Ich glaube aber, viele Eltern tun sich schwer, den Kinder solche vermeintlichen „Meilensteine“ wie die Kommunion zu verweigern. Bei uns hier auf dem Land, überwiegend katholisch, wird das richtig groß gefeiert und mit Geschenken nicht gespart. Wenn alle Kinder im Umfeld ihre „Party“ und Geschenke bekommen, will man das dem eigenen Kind wohl nicht verwehren oder man findet es als Eltern eben selbst so schön.
Unsere Jungs werden auch ziemlich die Einzigen konfessionslosen in ihrem jeweiligen Jahrgang sein.
Mein Mann und ich haben uns überlegt, dass wir mit beiden einfach etwas Schönes unternehmen wie bspw Freizeitpark o.ä., irgendwas was sie sich wünschen, wenn andere ihre Kommunion feiern und mit tollen Geschenken überhäuft werden. In dem Alter werden sie noch nicht verstehen, warum alle anderen etwas feiern und nur sie nicht. Wir werden natürlich Versuchen, ihnen die Gründe zu erklären und sehen ja dann, ob sie es bereits verstehen und es ihnen sogar egal ist, dass die anderen Kinder feiern und Geschenke bekommen. Aber wenn ich sehe, dass sie es noch nicht begreifen und sich schwer tun zu akzeptieren, warum alle anderen etwas bekommen und nur sie nicht, dann tue ich mir irgendwie auch schwer damit, den Jungs keinen Wunsch zu erfüllen 😬 aber deshalb lasse ich sie nicht taufen und Kommunion feiern, gibt dann bei uns einfach ein schönes Alternativprogramm 🤷🏼♀️
Leider sehen viele, die kirchlichen Feiern als Eventveranstaltungen, die sich schön auf Fotos machen, obwohl bei ihnen nicht mal die Basis für einen vernünftigen Glauben vorhanden ist.
Kommunion war bei mir (1990 glaube ich), auch eine große Sache, da meine gesamte Familie "sehr" katholisch ist, mit riesiger Feier, Geschenken etc. Toll fand ich es dennoch nicht. Etwa 6 Kinder aus meiner Klasse sind damals zur Kommunion gegangen. Wir sind hier eher eine evangelische Gegend. Inzwischen ist es hier sehr multi-kulturell, den sozialen Druck, den ihr wahrscheinlich auf dem Land verspürt, haben wir hier gar nicht.
Als Eltern ist es selbstverständlich, dass ihr euren Kindern nicht dieses Fest verweigern wollt, besondern mit dem Hintergrund, dass ihr gläubig seid, aber die Institution ablehnt. Hier würde ich ansetzen und es den Kindern behutsam näher bringen, mit kindgerechten Argumenten. Wenn ihr dann als Familie, unter Berücksichtigung der Kinder entscheidet, zur Kommunion zu gehen, macht es. Es sind halt Kinder.
Ansonsten ist ein alternatives Event eine schöne Idee. Packt sie an dem entsprechenden Wochenende ein und fahrt Freitag bis Sonntagabend weg. Disneyland (wenn finanziell möglich) oder eine abgespeckte Version, sind bestimmt toll.
Du schreibst, die Kinder erhalten bald Erstkommunion und Firmung…
Im Allgemeinen liegen da ein paar Jahre dazwischen…
Im übrigen ist die Erstkommunion keine zwingende Voraussetzung für die Firmung, sonst gäbe es ja die Erwachsenen-Firmung nicht. Man kann sich jeder Zeit firmen lassen, wenn man getauft ist.
Die Firmung ist ein Sakrament aus sich heraus.
Die Erstkommunion nur der Anlass, dass die Kinder zum ersten Mal das Sakrament der Eucharistie empfangen.
Der Party wegen würde ich grundsätzlich ablehnen,, wenn man nicht dahinter steht, sollte man die Möglichkeiten auch nicht zu seinem Vorteil gebrauchen. Ich lehne aber auch die kirchliche Trauung ab, für Leute die die Kirche als Club, Schxxxxverein oder ähnliches empfinden. Dann lieber die Trauung von gleichgeschlechtlichen Partnern, die beide den Glauben haben (kommt hoffentlich irgendwann, sieht bisher noch nicht gut aus aber man soll die Hoffnung nicht aufgeben).
Man brauch ja auch keine „zwei“ Erstkommunion und Firmung. Weitere Weltanschauungen haben auch nur „einen“ Anlass, sei es Jugendweihe oder Konfirmation.
Wenn ich richtig informiert bin, sind Kinder ab 14 religionsmündig. Keine Kirche verweigert einem jungen Menschen die Firmung nur weil die Eltern nicht mehr Teil davon sein wollen.
Wir sind beide ausgetreten.
Dennoch sind beide Kinder getauft und werden auch konfirmiert, wenn sie das möchten.
Einziger "Nachteil" ist wohl, dass man nicht kirchlich bestattet wird. Dann übernimmt die Beerdigungsrede ein freier Redner anstatt ein Pfarrer.
Muss nicht immer so sein. Ein Freund, der in der DDR aufgewachsen war, wurde mit ev. Pfarrer bestattet, weil es sich die Familie wünschte, die zum Großteil evangelisch war.
Bei der Beisetzung meines Mannes hatte ich einen wunderbar herzlichen, empathischen Vikar, der mir als Erste beim Requiem die Kommunion reichte, obwohl wir wiederverheiratete Geschiedene waren, womit die kath. Kirche ja teilweise immer noch ein Problem hat, selbst wenn die Expartner garnicht mehr leben. Er machte alles so persönlich, als wäre es sein Freund gewesen und kümmerte sich die ganze Zeit auch um mich. Einmalig.
Mit dem einen oder anderen verkrusteten "Bodenpersonal" habe ich auch ein großes Problem, aber dafür habe ich zuviele herzliche und engagierte Pfarrer kennengelernt, um deswegen alle schlechtzumachen. Kirchenaustritt war für mich deswegen noch kein Thema - aber das muss jeder selber wissen.
LG Moni
Schön, dass es solche gibt.
Ich persönlich habe auch noch keine schlechte Erfahrungen mit ev. Pfarrern gemacht.
Ich selbst bin damals ausgetreten, als ich in Elterzeit war. Bzw. nachdem ich im Folgejahr einige Hundert Euro Kirchensteuer nachzahlen musste. Und das obwohl ich wegen Elternzeit so schon viel weniger wie sonst zur Verfügung hatte in dem Jahr.
Da habe ich mich so gefühlt, als würde mich die Kirche dafür bestrafen, dass ich Kinder in die Welt setze.
Davor, als ich immer arbeiten war, hat mich die Kirchensteuer nie gestört.
Meine Eltern waren nicht in der Kirche, als ich in der Grundschule entschieden habe, mich taufen zur lassen und zur Kommunion zu gehen. Es hatte keine Auswirkungen.