Hallo Leute
Ich wende mich mit einem Problem an euch, was mir gerade auf der Seele liegt. Ach, eigentlich ist es kein Problem, es ist in meinen Kopf, aber lest selber.
Wir sind eine 4 köpfige Familie, wohnen seit 6 Jahren in einer tollen Wohnung mit Garten ( was uns sehr am Herzen liegt) und haben 85 qm. Unser kleinstes Familienmitglied ist jetzt 10 Monate.
Nun plagen uns wohntechnisch einige Probleme:
Nur 1 Kinderzimmer Altersunterschied 3,5 Jahre , kein Keller- nur eine Abstellkammer mit Waschmaschine/Trockner, kein Arbeitszimmer ( gut, brauchte man vor Corona auch nicht,) wir lagern viel in der Garage und manche Sachen sind uns schon kaputt gegangen durch Feuchtigkeit.
Ich liebe aber unsere Wohnung und unser Wohngebiet, unsere Nachbarn, unsere Straße. Viele Erinnerungen hängen hier dran. Aber wir sind der Wohnung „entwachsen“.
Nun haben wir in unmittelbarer Nähe im gleichen Stadtteil ein Haus gefunden, alles fertig zum Einzug, doppelt so groß wie jetzt mit Garten und unterschrieben- und ich bin total traurig, dass wir hier ausziehen. Die Gründe sind klar, aber es tut mir trotzdem weh!
Ich würde mich gern mehr freuen, aber ich habe Angst vor der Veränderung!
Ich habe Angst vor der Veränderung *Silopo*
Ich kann das absolut nachvollziehen - ich habe bei größeren Wohnortveränderungen auch jedes Mal tagelang geheult wie ein Schlosshund. Es war eine ganz seltsame Mischung aus Angst vor Neuem, Traurigkeit das Gewohnte/Vertraute aufzugeben, Festhalten an liebgewonnenen Dingen/Personen/Gewohnheiten. Auch wenn viele das nicht nachvollziehen können oder gar seltsam finden: Irgendwie ist es doch auch gut und richtig so diesen Prozess des Abschiednehmens bewusst wahrzunehmen und zu durchleben.
Irgendwo habe ich dann mal diesen schönen Spruch gelesen: Das man möglichst schnell die neue Wohnung oder das neue Haus mit vielen schönen Momenten und Erinnerungen "füllen" soll, damit sich man sich dort bald genauso zu Hause fühlt wie in altem Zuhause. Irgendwie stimmt das tatsächlich finde ich und ist doch ein schönes Ziel. Alles Gute für Dich!
Oh, ich liebe deine Antwort und deine lieben Worte 💗🙏🏻 Vielen Dank, das mache ich! Ich auch überlegt mir tolle neue Osterdeko zu kaufen und sie direkt hinzustellen. Wir ziehen Anfang April um.
Hallo du, Angst vor Veränderung finde ich sehr verständlich. Vom Kopf her alles klar und die neuen Möglichekiten hören sich sehr gut an. Vielleicht hilft es dir, wen du dich von der Wohnung und all dem, was für dich emotional damit verbunden ist gut verabschieden kannst. Nochmal Fotos machen z.B. oder eine Erinnerungskiste, was für dich paßt. Evtl. vor dem Umzug ganz bewußt auch nochmal innehalten, dankbar sein für alles, was dort war und dann Abschied nehmen. Du mußt dich im neuen Haus nicht sofort im 7. Himmel fühlen - verlang das nicht von dir. Laß dir Zeit. Du bist weder die alte Wohnung noch das neue Haus, du bist immer du selbst und hast dein eigenes Glück im Herzen. Alles Gute wünsch ich dir!
Ich kann dich da auch ein bisschen verstehen. Aber das neue Haus ist dazu da, um neue Erinnerungen zu schaffen 😊
Ich denke es dauert kürzer als gedacht bis du dich da pudelwohl fühlst! Alleine die Freude und Aufregung vom großen Kind wird dich bestimmt schmunzeln lassen und vielleicht anstecken.
Es macht auch viel Spaß gemeinsam in schönen Erinnerungen zu schwelgen 😀
Ich wünsch euch, dass sich alle schön und schnell einleben 😃
Lg
Hey,
der Mensch ist doch (oft) ein Gewohnheitstier... Ich verstehe dich total gut.
Ich bin 2x in meinem Leben umgezogen. Von meinem Elternhaus in meine Wohnung und von dort dann mit meinem Mann in unser eigenes Haus. In die Wohnung bin ich gerne umgezogen, das war irgendwie okay. Vielleicht weil es zu Hause mit meiner Mutter nicht lief. Ich war plötzlich frei. Da die Wohnung allerdings sehr schnell sehr negativ behaftet war, war ich alles andere als traurig, als wir in unser Haus gezogen sind.
Doch hier kam dann der Tiefschlag. Ich hab mein Elternhaus so sehr vermisst, die Umgebung, alles. Ich dachte, ich würde mich hier niemals wohl fühlen und wollte eigentlich nur wieder weg. Wir wohnen mittlerweile über 14 Jahre hier.
Wie eine andere Userin schon schrieb, heißt es das neue Heim mit schönen Erinnerungen und Momenten zu füllen. Ähnlich wie mit einem neuen Auto, wenn man das vorherige vermisst. Eine schöne Tour fahren, etwas schönes erleben.
Wenn der Umzug erstmal überstanden ist und du dich eingelebt hast, wirst du vielleicht auch nicht mehr ganz so traurig sein. Es ist euer neues kleines Reich, euer Nest für eure Familie, in dem ihr viele unvergessliche Momente erleben werdet.
Wenn ich nun in deiner Haut stecken würde, würde ich unbedingt noch viele Fotos von der Wohnung machen. Alle Räume, verschiedene Blickwinkel. So kannst du, wenn du es doch mal brauchst, einfach einen Foto-Rundgang durch die Wohnung machen. Es wäre schade wenn du dann feststellst, dass du z.B. die Küche überhaupt nicht fotografiert hast. Also so würde es mir ergehen, das muss natürlich nicht für jeden gelten.
Mir bringen Fotos immer ganz viel. Das sind eben auch Erinnerungen, die man für das Auge festhalten kann. Daher wäre das mein Rat, aber natürlich ist nicht jeder so ein Freund davon.
Und lass die Traurigkeit auch ruhig zu. Auch das ist ein wichtiger Prozess der Verarbeitung. Man darf auch traurig sein, wenn man sein geliebtes Reich zurück lässt. Das ist total in Ordnung, egal wie schön es zukünftig sein wird.
Ich wünsche euch einen hoffentlich nicht allzu stressigen Umzug und einen tollen Start ins "neue Leben".
Liebe Grüße,
erdbeerchen
Ich kann dir ein verrücktes Beispiel von mir geben, da kommst du dir dann im Gegensatz total normal vor.
Als ich 10 war, ging unsere Waschmaschine ein. Ich hab Rotz und Wasser geheult, als sie abtransportiert wurde. Es fühlte sich damals an, als ob ein Familienmitglied verschwindet. 😅
Tja, so viel zu "Ich mag keine Veränderungen."
Mein Mann und ich haben unsere erste Wohnung meinem Schwager samt Freundin weitergereicht. Manche Möbel haben sie auch übernommen. Dort auf Besuch sein ist irrsinnig komisch für mich. Manches anders (andere Wandfarben), manches gleich ("unsere" Möbel mit anderer Deko). Bin dahingehend froh, dass wir nicht oft dort sind aus platzmangel.
Andererseits haben mein Mann und ich schon gesagt, im Alter werden wir die Eigentumswohnung meiner Eltern übernehmen, die Kinder sollen sich ums derzeitige Haus dann zanken. Und die Wohnung haben wir schon im Geiste eingerichtet. Derzeit sind es Träumereien wo ich mich drauf freue, aber wenn es dann soweit ist, kommt es mir sicher auch komisch vor, die Wohnung umzugestalten und auch das Haus anders zu sehen.
Gewohnte Dinge geben Sicherheit einfach. Das ist ein Urinstikt bei vielen Menschen. Sogar die Leute, die oft umziehen haben ein oder zwei Dinge, die überall mit hin müssen.