Mutter-Kind-Kur

*beide Kinder sollte es heißen

Ich war selbst schon mal als Kind mit und uns wurde aufgrund der Erkrankung unseres Kindes angeboten, dass wir eine "Kur" (eigtl heißt es Reha) machen könnten.

Wegen der zahlreichen Erfahrungen im Bekanntenkreis haben wir es gelassen.

Du solltest dich vorab schon fragen, was du dir davon erhoffst. Eine MKK ist keine Erholung und kein Urlaub.
Man hat dort Seminare und Kurse. Dort bekommt man Hilfestellung zur Bewältigung des Alltags, es gibt auch Gesprächstherapien, Gruppengespräche, etc.

Das Einzige, was man als "Erholung" benennen könnte, ist eben die Kinderbetreuung.
Aber auch da muss man sich klar sein, ob man das will.

Viele haben leider ein vollkommen falsches Bild davon, was bei einer MKK passiert.

Es ist ein wirklich tolles, sehr hilfreiches Programm, das auch super wichtig ist.
Ich erinnere mich auch noch daran, dass wir Kinder dort eine sehr schöne Zeit hatten.
Aber als Erholung für den Elternteil würde ich es nicht bezeichnen.

Ich kann nur die Erfahrung einer Freundin weitergeben: sie würde nur eine Kur allein machen. Im Endeffekt ist sie von einer Anwendung oder Therapie zur nächsten gehetzt und war dann für ihre Kinder wieder zuständig. Eine echte Erholung und Entlastung fand sie nicht dabei.

Hey,
Ich habe 2019 eine Kur im Juni genehmigt bekommen.
Grund war meine Überlastung aufgrund persönlicher Lebensumstände, die sich auch körperlich (u.a. extreme Gewichtszunahme durch Stressessen, extreme Erschöpfung durch behindertes Kind) gezeigt hat. Ich hatte mir erhofft, dort Hilfen zu bekommen, entspannen zu können und ggf. auch Hilfen für die Nach-Kur-Zeit vermittelt zu bekommen.

Ich würde NIE wieder einen Antrag stellen. Die Ärztin hat zwar schnell eine verschrieben (es war auch mehr als offensichtlich, dass es mir nicht gut ging), und die KK auch schnell eine genehmigt. Allerdings bekam ich die Zusage dann für eine total schlecht bewertete Klinik am A... der Welt.
Egal, besser als gar nichts. Also dort angerufen. Dort wurde mir gesagt, vor August 2020 (!!!) wäre dort nichts frei, also über ein Jahr später. Ja gut, egal, besser als gar nichts.

Angerufen bei der KK.

Antwort: Ja, ihre Kurbewilligung ist aber nur 10 (?) Monate gültig. Sie können also nicht im August dahin.
Also ALLE Kurkliniken in Deutschland angerufen. ALLE. Eine konnte mir eine Zusage für März geben. Genommen, egal, besser als gar nichts. Auch wenn ich nicht wusste, wie ich noch 10 Monate schaffen sollte.

Dann kam Corona. Kur wurde auf August verschoben. Im August musste ich jedoch in einem neuen Job in die private KK wechseln. Private KK übernehmen jedoch keine Kur und schon gar nicht nur, weil die gesetzliche mal eine bewilligt hatte.

Also fand keine Kur statt. Inzwischen, knapp 1,5 Jahre nach meinem Hilferuf, auch ziemlich sinnbefreit.
Auf Kur war ich auch 2,5 Jahre später nicht, das wird auch nichts mehr. Dafür wurde mir wegen psychischen Problemen die Verbeamtung verweigert. Wegen "psychischen" Problemen (aka Erschöpfung und Überforderung), die nie, auch nur eine Sekunde behandelt worden waren oder sich ein Arzt auch nur angeschaut hatte. Danke. Naja, dadurch bin ich jetzt wieder gesetzlich versichert. Aber auf einen erneuten Kurantrag verzichte ich ganz sicher....

Hallo,

also ich war vor 3 Jahren mit meinen 3 Kids bei der Mutter Kind Kur und ich fand es super. Wenn ich lese, was du dir erhoffst, denke ich, ist es für dich das Richtige. Wir konnten die Kinder theoretisch den ganzen Tag in die Betreuung geben. Zwischendurch hatten wir Behandlungen wie Sport, Gespräche etc oder eben auch Freizeit. Also ich lag auch mal ohne Kids im Zimmer und konnte lesen.

Ich war in einer eher kleinen Einrichtung. Alle Mamas sind am gleichen Tag angereist. Wir waren also eine feste Gruppe mit festen Sitzplätzen im Speisesaal usw. Auch die Kinder waren in festen Gruppen. Der kleine, damals 2 Jahre, hatte es etwas schwer mit der Trennung. Das tat mir schon leid. Zum Glück durfte die große Schwester am Anfang immer erstmal mit rein. Das hat ihm geholfen. Ich hatte dann auf meinen Wunsch hin auch zwei Tage ohne Anwendungen bekommen, damit ich mit den beiden großen jeweils einen Tag mal eine Unternehmung nur zu zweit machen konnte. Also Exklusivzeit.

Ich hatte übrigens keine chronischen Erkrankungen oder so. Ich war einfach erschöpft vom Alltag. Antrag mit Hilfe des Hausarztes gestellt und dann habe ich zügig die Genehmigung bekommen. Wir waren nur 1,5 Stunden von zu Hause weg. Der Papa hat uns am Wochenende besucht. Viele fahren halt ans Meer, aber das stelle ich mir mehr als Massenabfertigung vor. Muss aber nicht so sein. Bei uns war ein kleiner See gleich um die Ecke. Das war unsere Ostsee.

Ich würde schon nochmal fahren, aber erst wenn meine nun Jüngste etwas älter ist. Da es dem Kleinen damals eben schon schwer fiel. Aber da du das jetzt brauchst, würde ich an deiner Stelle den Antrag stellen. Selbst wenn du dann dort wegen deinen Kindern nicht so viele Anwendungen nutzen kannst, hilft es ja schon, den Alltag mal hinter sich zu lassen. Nicht kochen, nicht putzen etc. Und vielleicht findest du bei dir in der Nähe auch so eine tolle Einrichtung.

Liebe Grüße

Hallo!

Ich war 2 mal mit meinem Kind auf Kur brw. Reha. Einmal war mein Kind 14 Monate, einmal 2,5 Jahre alt.

Es war definitiv keine Erholung! Ich war danach noch fertiger.
Mein Kind war bis dahin leider keine Fremdbetreuung gewohnt. Die Trennung war sehr schwer und mein Kind hat nur geschrien. Ich bin zur Anwendung gehetzt, konnte nicht abschalten und dann sofort zurück gehetzt um das brüllende Kind wieder zu holen.

Schlafendzeiten haben sich mit Therapien überschnitten. Und es werden immer alle Kinder krank. 😣
Wir hingen - wie alle anderen - mehrere Tage mit Magen Darm Grippe im Zimmer fest.

Ich geh nur noch alleine auf Reha!!
Da muss dann mein Mann und die Omas ran.
Mann hat nur Vormittags gearbeitet. Da waren die Kinder im Kiga/bei den Omas und mittags hat der Papa übernommen.

Das würde ich dir auch raten, wenn du einen Mann hast. Wenn du unangekündigt ausfällt, muss es auch gehen. So könnt ihr noch schauen, wie ihr die Betreuung regelt.

LG

Liebe TE,

ich stellte 2019 Antrag auf eine Muki-Kur für meinen Sohn (mehrfachbehindert durch Autismus+geistige Behinderung) und zwar über das Muttergenesungswerk. Mein Sohn ist bei meinem Mann gesetzlich versichert und ich PKV+Beihilfe. Ich musste zusätzlich neben der Befürwortung zur Kur zum Amtsarzt. War auch kein Problem mit meiner Krankheitsgeschichte und als pflegende Angehörige meines Sohnes. Ich war einfach null und alle und mein Sohn kurz vorm Durchknallen. Wir galten als beide behandlungsbedürftig. Und die Kur wurde auch von der GKV und PKV+Beihilfe genehmigt. Ich fand eine Kureinrichtung zu finden schwieriger als die Bewilligung der Kur. Musste kucken, dass ich eine Einrichtung fand, die sowohl GKV versicherte als auch die von PKV nahmen und auch eine Augenmerk auf Autisten hatten. Einmal wurde die Kur wegen Corona verschoben.

Ein kompletter Wellness-Urlaub war das natürlich nicht. Ich hatte auch Anwendungen, aber auch genügend Zeit, um mal ein wenig zu schlafen, ein Buch zu lesen oder einen Spaziergang zu machen zwischen den Anwendungen. Und ich hatte zum Glück auch nicht soviele Anwendungen. Viele waren wegen Corona auch nicht möglich. Hauptaugenmerk waren Nordish Walking, etwas Gymnastik und Massagen und ein paar Gespräche. Mein Sohn bekam Galileo, Krankengymnastik und wenig Bewegungssport. Er wurde von 8:15 bis 15:30 betreut. Mein Sohn war damals übrigens schon 16 Jahre alt. Für behinderte Kinder gibt es eh kaum eine Altersgrenze.

Ich würde es wieder machen. Endlich hat man mal Zeit für sich.

LG Hinzwife

Hallo,
ich schließe mich mit positiven Erfahrungen an.
Ich hatte Freizeit während des Kuraufenthaltes und natürlich auch Anwendungen z.B. Massage/Wärmekur, Physiotherapie, dann gab es so ein Massagegerät *schwärm*, Musiktherapie, Entspannungsübungen, Einzeltherapie. Vorträge hatte ich bei meiner ersten Kur, aber nur 1x wöchentlich für 45 Minuten. Da ging es dann über gesunde Ernährung fürs Kind, oder Geschwisterstreit oder so. Pro Tag hatte ich ca 3-4 Anwendungen und sonst Freizeit. Den Behandlungsplan kannst du mitgestalten, wenn es dir zu viel wäre, könntest du das ansprechen. Kinderbetreuung für unter 3jährige gab es nur von 7.30- 12 Uhr. Zum Mittagessen waren die Kinder dann also wieder bei einem. Man ist dann mit den anderen im großen Garten oder bei Angeboten gewesen. Bei meiner 2. Kur war meine Tochter schon 5 Jahre alt, da gab es Betreuung bis 16 oder 17 Uhr. Meine Tochter erinnert sich noch heute gerne an die Kur zurück. Sie hat so schöne Erinnerungen und ich auch.

Hallo,

ich bin gerade zurück von unsere MuKi-Kur, die wir leider vorzeitig abbrechen mussten, da ich mich dort mit Corona infiziert hatte. Nichtsdestotrotz kann ich ja kurz mal von meinen Eindrücken berichten.

Ich bin über die AWO Sano gefahren und war mit den Kindern in Kühlungsborn. Total tolle kleine Kurklinik. Super nette Ärzte, Therapeuten usw. Ich war sehr überrascht wie lieb alle waren. Sehr gute Küche, man versuchte es wirklich jedem recht zu machen. Auf Lebensmittelunverträglichkeiten und/ oder Allergien nahm man Rücksicht.
Schöne, gut durchdachte Zimmereinrichtung. Uns gefiel es wirklich gut.

Mir war wichtig, dass ich viel Zeit für mich habe und das wurde auch wirklich so berücksichtigt. Ich hatte maximal 2 Termine am Tag, an 2 Tagen auch gar nichts. Natürlich konnte man sich zusätzlich bei verschiedenen Sachen wie Nordic Walking, Rückenschule, Yoga, Bauch Beine Po usw. eintragen, wenn es einem zu wenig feste Angebote waren.

Die Kinder wurden dort betreut, allerdings nur bis 13 Uhr und dann wieder ab 13:45 bis 16:30. Mein Sohn (9) war nachmittags leider nicht nochmal dazu zu bewegen in die Betreuung zu gehen. Er wollte bei mir bleiben, die Kleine (5) ging aber sehr gerne in die Kur-Kita.

Ich hatte meine Kinder also immer 12:15 zum Mittagessen abgeholt und behielt sie dann bei mir.

Es ist kein Urlaub! Das muss einem klar sein.

Bei mir liegt ebenfalls eine Schilddrüsenerkrankung vor. Ich habe keine SD mehr, da ich ein kleines Karzinom hatte. Außerdem habe ich Arthrose in einer Schulter.
Ich bin erschöpft und die Mutter-Kind-Beziehung zwischen meinem Sohn und mir hat während Corona und Homeschooling sehr gelitten.
Mein Sohn hat mehrere Allergien und Lebensmittel Unverträglichkeiten.
Meine Tochter hat häufig Pseudo-Krupp-Anfälle.
Beide sind also als behamdlungsbedürftige Kinder mitgefahren. Das ist aber kein Muss.

Ich war sehr traurig, dass wir schon nach 1 Woche wieder abreisen mussten. Umso erstaunter war ich wie unkompliziert meine Krankenkasse direkt eine neue Kur bewilligt hat und ich bereits nach 4 Tagen meinen neue Bewilligung mit Termin im Briefkasten hatte. Ich musste mich um nichts kümmern. Richtig klasse. Ich fahre jetzt im Sommer nochmal, wieder über die AWO Sano, allerdings diesmal in den Thüringer Wald.

Rückblickend kann ich sagen, dass die meisten Mütter gut ankommen sind. Schwierig war es allerdings für Muttis mit sehr jungen Kindern, vor allem wenn sie noch keine Erfahrung mit Fremdbetreuung hatten. Das sollte man wirklich nicht unterschätzen.

Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen.

Alles Gute für dich