Kann man das einem Schulkind zumuten?

Hallo in die Runde,

ich kann nicht schlafen, mache mir gerade viele Gedanken.
Es geht um meine große Tochter.
Sie ist 7 und letztes Jahr eingeschult worden, besucht also aktuell die 1. Klasse und wir sind sehr zufrieden, sowohl mit ihren Leistungen als auch mit der Klasse/der Lehrerin.

Nun gibt es folgende Situation, ich Versuche sie kurz zu halten:

Wir sind 4 Personen und möchten dringend unseren Wohnraum vergrößern.
Viele Hobbys, Kinderwunsch, Luxus - es müssen mindestens 110qm + großer Garten und Garage sein. Auch, um der Tochter vieles zu ermöglichen, bspw Haustiere.

Wir wohnen in einer Stadt und die Situation hier ist eine Katastrophe. Entweder zu klein oder zu teuer oder beides. Wir müssen immer Abstriche machen, obwohl wir "zu viel" bezahlen.

Wir sind Familienmenschen und wohnen schon immer nah bei meinen Eltern (die wohnen im Neubau Eigenheim, wir in 73qm Wohnung ohne Garten).

Wir hatten die Möglichkeit in das Mehrfamilienhaus des Bruders meines Partners zu ziehen mit Aussicht auf Kauf.
Es sind mind. 150qm Wohnraum (!) Mit Garten, Garage, Grundschule 200m, weiterführende 800 m entfernt. Kinderfreundlich, Einbahnstraße, eher ländlich aber dennoch in der Stadt. Näher am Arbeitsplatz meines Partners und die Miete ist unschlagbar günstig (knapp 1000€ warm).
Also wirklich perfekt. Aber leider 35km weit weg von meinen Eltern und der aktuellen Grundschule. :(

Mit meinen Eltern kann man bestimmt reden, es ist mir sehr wichtig, dass weiterhin guter Kontakt besteht.

Aber ich mache mir ehrlich Gedanken wegen dem Schulwechsel.
Kann man einem Kind einen Schulwechsel in der 1./2. Klasse zumuten?
Ich habe ein schlechtes Gewissen - dabei würde sie auch enorm profitieren. Keine Ahnung, wieso sich das so fest gebissen hat bei mir.

Morgen werde ich Mal mit ihr reden, möchte ihre Meinung hören. Über ihren Kopf hinweg wird nichts entschieden.

Ist sowas in Ordnung? Habt ihr das Mal gemacht?

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Ich versteh dich total gut. Ich würde es aber unbedingt machen. So klein gewöhnen sich die Kinder schnell um. Der aktuelle Markt ist eine reine Katastrophe. Wer weiß, ob ihr sonst nochmal was findet und dann steht ihr vielleicht in ein paar Jahren vor dem gleichen Problem. Später finde ich es dann nicht mehr so einfach, wenn richtige Freundschaften entstanden sind.

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Meine Eltern haben das mit mir gemacht 🙂
Sie haben allerdings im Vorfeld mal die potentielle neue Grundschule kontaktiert und einen "Testtag/Schautag" vereinbart und ich war dann dort einen Tag beim Unterricht dabei und lernte meine zukünftige Klasse kennen.
Nach den Sommerferien / erster Tag der 2. Klasse bin ich dann gewechselt.

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Das ist eine tolle Idee. Ich muss die Schule ja sowieso kontaktieren, weil ich gar nicht weiß, wie die Anmeldung etc bei Zuzug so läuft. Dann könnte man das ja direkt machen.

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Huhu
Meine Eltern sind umzogen, als ich in der 2. Klasse war.

Es war ähnlich wie bei dir: von der kleinen Großstadt Wohnung- rein ins ländliche mit großem Garten usw

Ich war meinen Eltern nie böse dafür. Ich fand es als Kind schon toll. Den Wechsel habe ich problemlos überstanden und mich ruckzuck gut eingelebt.

Wenn ihr es nicht macht, verpasst ihr eine riesen Chance.

35 km zu deinen Eltern, sehe ich übrigens nicht als Problem dar. Diese sind doch schnell gefahren. Man kann sich trotzdem regelmäßig und oft treffen

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Und ich dachte, Ihr wollt mit den Eltern die Wohnungen tauschen.

Bei Eurem Kind geht es um die Grundschule, das Ist doch eh ein überschaubarer Zeitraum. Ich würde nicht diesem Teilaspekt die Bedürfnisse der ganzen Familie unterordnen.

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Wir haben das gemacht, ja. Unser Mittlerer hat damals nach den Sommerferien von der 1. Klasse in die 2.Klasse auf eine andere Grundschule gewechselt. Für ihn war es überhaupt kein Problem, er ist sofort super aufgenommen worden. Gerade in dem Alter finden Kinder sehr schnell Anschluss, ich würde es an Eurer Stelle machen. Besser jetzt, als in ein paar Jahren.

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Der Schulwechsel würde mir weniger Sorgen machen als der Umzug ins Haus des Schwagers,wenn es ihm gehören sollte.
Oder gehört es nicht ihm?
Unter einem Dach ist oft anders als sich regelmäßig zu besuchen.

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Gehört ihm, er wohnt aber nicht dort. Und in ein paar Jahren würde er es uns verkaufen wollen.

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Das klingt natürlich schon viel positiver.

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Puh ich finde einen Schulwechsel immer schwierig. Würde aber wohl sagen, wenn dann lieber jetzt. Dann hat sie noch 2-3 Jahre Zeit, bevor es auf die weiterführende Schule geht, findet in der Zeit noch Freundschaften usw.

Meine Eltern wohnen auch 35 oder 40 (weiß es gar nicht so genau 😂) km entfernt. Die Strecke ist aber auch super, brauche quasi 20-25 Minuten und wir sehen uns daher trotzdem oft :) das ist echt kein Problem 😊

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Hallo, unser Jüngster hat aus dem gleichen Grund schon Mitte der 1.Klasse Schule gewechselt. Er hat sich ganz schnell eingefunden, hat sich total gefreut über sein neues großes Zimmer, den schönen Garten usw.
Leider wurde die Klasse irgendwann geteilt und er bekam zusammen mit seinen neuen Freunden zur 2.Klasse eine neue Lehrerin, die dann nach einem halben Jahr krank und ersetzt wurde. Er hat auch das locker weggesteckt, obwohl er eigentlich ein sehr schüchternes Kind ist. 3/4 war dann mit einer sehr strengen Lehrerin stabil.
Ich würde es immer wieder so machen, für die ganze Familie war es das Beste.
Alles Gute

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Ich würde auch sagen: unbedingt machen. Kinder sind oft flexibler als man denkt.

Ich hab 3 Grundschuleb besucht. Das erste Mal nach der 1. Klasse, dann das zweite Mal nach dem 1. Halbjahr der 2. Klasse. Im Gegensatz zu eurer Situation war bei mir die familiäre Situation auch schwierig. Mutter alkoholkrank, Zeitlang bei Onkel und Tante gelebt, dann Wechsel in eine Pflegefamilie.

Erneuter Schulwechsel nach der 5. Klasse und Umzug von BaWü nach Nds.

Hat mir nicht geschadet. Im Gegenteil, ich kann mich heute super schnell auf neue Situationen einstellen.