Ihr Lieben,
ich mache mir immer mehr Gedanken darüber, wie man in der Situation den Flüchtlingen aus der Ukraine helfen kann.
Natürlich - Sachspenden. Habe ich schon gemacht. Aber ich halte nichts davon, Altkleider an die Flüchtlinge abzugeben - da spende ich lieber Geld, damit wirklich passende Sachen besorgt werden können.
Und nun stellt sich mir die Frage, ob es Sinnn macht, Flüchtlinge aufzunehmen.
Natürlich macht das Sinn - aber welche Voraussetzungen muss man haben - Gästezimmer? Wie eingerichtet?
Für wie lange muss man sich dafür bereit erklären?
Was muss man substitionieren?
Wieviel Zeit muss man wohl am Tag für sie haben?
Und und und ... es sind viele Fragen, auf die ich keine Antwort finde.
Ich kenne die Meldeadressen - aber diese Art der Informationen habe ich noch nicht gefunden.
Hat jemand von euch Flüchtlinge bei sich Zuhause aufgenommen und mag davon berichten? Oder hat jemand es vor und wie stellt ihr euch darauf ein?
Wir haben zwei große Hunde und unser Haus ist nicht Kleinkindsicher. Das Gästezimmer ist unter dem Dach und hat eine sehr steile Treppe - nichts für Kinder. Dennoch ist da ein Zimmer frei und vielleicht gibt es auch Frauen ohne Kleinkinder - oder Jugendliche, die eine Unterkunft auf Zeit suchen oder bin ich da naiv - kann ich das gar nicht aussuchen?
Über ganz viele Antworten freut sich
Luna
Flüchtlinge aufnehmen
Hallo,
Ich habe es (noch) nicht gemacht, aber Freunde von mir:
Wichtig ist es, dass die Leute einen eigenen Space haben, eigentlich am besten mit eigener Kochgelegenheit und Bad. Sie haben eine Menge durchgemacht, allein schon der Schock, sein Zuhause so verlassen zu müssen. Wenn sie dauerhaft Gast bei jemandem sind, dann ist es auf Dauer für alle anstrengend.
Zeit solltest du mitbringen, um ihnen zuzuhören, sie zu Behörden oder Arzt zu begleiten.
Viele Grüße
>>Wichtig ist es, dass die Leute einen eigenen Space haben, eigentlich am besten mit eigener Kochgelegenheit und Bad. <<
Eigenes Bad ja - Kochgelegenheit ... ähm, nein. Und tatsächlich wäre das auch ein no-go bei mir, dass jemand im Schlafzimmer irgendetwas kocht. Wir haben ja eine Küche.
Ich spreche weder Russisch noch Ukraiinisch ...
Das sind so Hürden, an denen es vielleicht scheitert. Und Zeit - ähm ja ... aber ich muss ja auch noch arbeiten.
die jungen sprechen alle perfekt Englisch!
ich hatte in Deutschland zusammen mit einer Freundin Deutschunterricht für Syrer bei uns provat orgenisiert. die waren dann regelmässig im Haus.
KOmmischer weisse hört man gar nicchts mehr, wenn den Syrern die nach wie Vor zwischen Belarus und Polen im Wald vegetieren und nicht ins Land gelassen werden. TRagisch, die einen holt man ab und die anderen lässt man erfrieren. Und da war auch der Russe im Land und hat genauso gewütet
Hallo,
meld dich doch mal bei Nebenan.de an. Das ist eine NachbarschaftsApp und die ist in Berlin recht gut vernetzt. Bei mir im Kiez haben anscheinend viele Nachbarn Menschen bzw. ganze Familien mit mehreren Kindern aufgenommen. Ich denke, es kommt sehr darauf an, was du dir vorstellen kannst. Ich hab Bilder gesehen von Menschen am Hauptbahnhof, die Bilder mit "2 Personen, 3 Tage" hochgehalten haben. Ich dachte, es wird immer was für länger gebraucht, aber anscheinend werden auch wenige Tage angeboten.
Gerade wenn die so eine länge anstrengende Reise hinter sich haben, macht es wohl Sinn, den Aufenthalt etwas länger zu ermöglichen. Wenn du Eigentümer bist, kannst du unbegrenzt, als Mieter nur 6 bis 8 Wochen ohne Genehmigung des Vermieters aufnehmen. Im Radio meinten sie neulich, man müsse halt aushalten können, dass sehr traumatisierte und teils depressive Menschen bei einem unterkommen. Was machst du, wenn sie dann keine Kraft haben, sich was neues zu suchen. Das würde ich alles klären. Vielleicht gibt es vertragliche Vordrucke, so eine Art Untermietvertrag.
Für unbegleitete Jugendliche kann man sich wohl über das Jugendamt bewerben. Es gibt mittlerweile Vermittlungsseiten im Netz für Anbieter und Suchende, die allerschlimmste wohl ganz schön überlastet sein sollen. In der Zeitung war daher neulich der Tipp einfach zum Hauptbahnhof zu fahren und dort sein Zimmer für Ankommende anzubieten.
Hut ab, wenn du das machst. Wir haben leider nicht genug Platz. LG
Ich komme aus NRW ...
Ah OK. Dein Peofilbild zeigt Familie Berlin, daher dachte ich, du kommst auch aus Berlin...
Hallo,
ich finde es toll, dass Ihr Euch Gedanken macht!
Natürlich ist es in Ordnung abzustecken wen man aufnehmen kann, es muss ja auch passen und das kann man bei den Vermittlungsseiten auch angeben. Auch die Aufenthaltsdauer - empfohlen werden mind. 14 Tage, damit die Menschen etwas zur Ruhe kommen können.
Ein Gästezimmer unter dem Dach hört sich nach einem ruhigen und privaten Bereich an, auch die örtlichen Gegebenheiten (Hunde, Treppen, etc.) kann man angeben. Die Flüchtenden haben ein sehr hohes Sicherheitsbedürfnis, daher ist es super, wenn sie ihr Zimmer/Schlafplatz abschließen können um zur Ruhe zu kommen.
Es sprechen viele Englisch, ansonsten hilft Google translate super weiter.
Wenn ihr Beide arbeiten seid, dann kann es eben sein, dass sich der/die Untergekommene alleine in Eurer Wohnung aufhält, also Du kannst nicht angeben oder erwarten, dass diese in der Zeit verlassen wird.
Ein ruhiges Zimmer ist super, die anderen Räume woe Bad und Küche können für einen begrenzten Zeitraum geteilt werden, auf Dauer ist das für alle Beteiligten wahrscheinlich eher anstrengend und sollte dann sehr genau überlegt sein.
Ich bin davon überzeugt, dass auch "wenige" Nächte sehr helfen damit die Betroffenen erstmal zur Ruhe kommen können und überlegen können wie es weitergeht. Ja sie sind traumatisiert, ja sie haben alles verloren. Aber es sind Menschen wie Du und ich und die hatten ein Leben wie wir - mit Familie, Arbeit und Freizeit.
Es gibt Seiten wie "warmes Bett" und "Unterkunft Ukraine", überall in Deutschland wird gesucht - von den Flüchtenden selbst aber auch von Verwandten und Helfern in den Erstankünften. Manche Landkreise unterstützen die private Unterkunftsvermittlung auch sehr, andere sind überfordert.
Ich wünsche Euch viel Erfolg! :)
Bekannte von mir haben vor einer Woche eine5 köpfige Familie mit Hund aufgenommen. Von dort aus wird jetzt
eine passende Wohnung gesucht.
Sie schreibt:
Die Familie ist sehr nett, offen, ordentlich und ruhig. Die Kinder sind bereits für die Schule angemeldet und gehen seit ein paar Tagen in die Betreuung im Lernfreundehaus, wo sie auch Deutsch lernen.
Eine Arbeit hätten wir auch für die Eltern, sobald alle notwendigen Behördengänge erledigt sind.
Du kannst vorher angeben, für wie lange du die Unterkunft anbieten möchtest und wer zu dir und deinen Gegebenheiten passt.
Mach es.... ich finde es großartig dass du helfen willst... schmeiß dein herz voran und spring hinterher.
Wir haben eine Mama mit ihrer Tochter aufgenommen und dafür das Kinderzimmer frei gemacht, da unsere Kinder eh noch bei uns im Zimmer schlafen. Bad, Küche und Wohnzimmer haben wir uns geteilt.
Die beiden haben mittlerweile Verwandte in Deutschland ausfindig gemacht zu denen sie dann gefahren sind, sie waren also nur zwei Nächte bei uns, das wussten wir aber noch nicht als sie bei uns ankamen.
Das mit der Sprache war schon ein bisschen herausfordernd, Google Translate funktioniert da echt ganz gut. Die beiden konnten russisch und ukrainisch und ich habe eine Russin in der Familie die dann kam und ein bisschen übersetzt hat, weil face to face doch irgendwie besser ist als nur über Technik. Ich war erst zögerlich weil sie ja Russin ist, aber das hat sich als völlig unbegründet herausgestellt. Ich habe den Eindruck viele Ukrainer haben ohnehin Verwandte und Freunde in Russland und umgekehrt, in unserem Fall kamen sogar die Eltern der Frau die wir aufgenommen haben aus Russland.
Was man sich auch bewusst machen muss ist dass es auch für einen selber seelisch belastend sein kann, weil so dieser Krieg irgendwie viel „näher“ kommt. Wenn man mit jemandem zusammenwohnt dessen Mann und Sohn gerade im Krieg kämpfen ist das schon nochmal anders als nur in den Nachrichten davon zu hören, zumindest für mich.
Deshalb wollen wir uns jetzt eine kurze Pause nehmen und dann wahrscheinlich nächste Woche noch einmal jemanden aufnehmen.
Hut ab das du dich sowas traust. Ich muss gestehen ich hätte nicht den Mut dazu wildfremden Menschen in meine Wohnung zu lassen. Eine Nachbarin hat das zu Zeiten der Flühtlingskrise gemacht und ihre Ferienwohnung einer 6 köpfige, syrische Familie überlassen. Das ging leider nicht so richtig gut aus. Ich würde sowas nur Wohltätigkeitsorganisationen überlassen, für die Leute wird hier gesorgt, niemand sitzt auf der Straße.
Seid über einer Woche wird hier z. B. extrem aggressive gebettelt, die Leute haben Zettel auf denen steht das sie aus der Ukraine sind, Geld, Arbeit und eine Wohnung wollen, sie sind extrem unhöflich und aggressiv und ich glaube nicht mal das sie aus der Ukraine sind da sie scheinbar kein russisch verstehen und einfach die Situation ausnutzen.
Ich persönlich bin ein extrem misstrauischer Mensch und möchte keinen Fremden in meiner Wohnung, wenn überhaupt würde ich Geld spenden, die meisten Flüchtlinge haben hier Familie oder Freunde wo sie unterkommen können ( Ich habe ukrainische Kollegen und die nehmen alle ihre Leute auf). Auch Glaube ich das viele eine besondere Betreuung/ Begleitung brauchen, ich denke nicht das wir dazu nebenbei in der Lage sind.
Ich habe früher häufig mit afghanischen Flüchtlingen zu tun gehabt, habe bei Behördengängen und der Papierflut geholfen ich weiss also ungefähr von was ich rede.
Wenn du dich damit anfreunden kannst, auf längere Zeit mit fremden Küche, Bad und viel Zeit zu teilen, mach es.
Bei uns passen die wohnlichen Gegebenheiten nicht. 3-Zimmerwohnung und das KiZi wird von den Kindern auch genutzt. Natürlich könnten wir alle zusammenrücken und wir mit den Kindern im Schlafzimmer schlafen und in der Wohnküche spielen, aber wie lange geht das gut? Nicht mal mit meinen Eltern machen wir das, sondern die gehen ins Hotel wenn sie hier übernachten. Wenn es nicht passt, sollte man in dem Punkt ehrlich zu sich sein.
Ich habe auch "nur" Geld gespendet, statt Sachen rauszusuchen/zu kaufen und damit die Anlaufstellen anzufahren. Grund: ich habe einfach momentan wahnsinnig viel zu tun, war nebenbei noch krank und die Kita wegen Corona zu. Man soll sogar lieber Geld an die bekannten Organisationen spendem statt irgendwelche Sachen nach Polen zu fahren, die vor Ort vielleicht gar nicht gebraucht werden.
Wenn du dir also vorstellen kannst, dass es funktioniert, mache es.
Sehe ich wie du. Wir haben zwar ein großes Haus und sind zu 3, aber die Küche müsste man trotzdem zusammen nutzen. Man kann den Menschen ja auch nicht sagen, ihr bleibt nur in eurem Zimmer.
Dann kommt noch die Frage der Kosten.
Wer übernimmt die Mehrkosten durch Wasser, Strom und Gas? Wie sind Sie versichert? Wer kommt für Schäden auf?
Zudem geht man ja arbeiten und die Menschen wären dann allein bei einem zu Hause. Da hätte ich ein nicht so gutes Gefühl. Warum, kann ich nichtmal genau sagen.
Auf Dauer müssen andere Lösungen her. Wohnraum war vorher schon knapp, wird es jetzt sicher noch mehr.
Wir haben Geld gespendet um wenigstens etwas zu tun.
Für dauerhafte Unterbringung macht min. ein Raum der dauerhaft zur Verfügung gestellt werden kann + eigenes Bad, wenn möglich eigene Küche Sinn. Die Flüchtlinge sollte zeitnah registriert werden, dann bekommst du auch Zulagen für Nebenkosten und der Flüchtling kann eine Art Grundsicherung beantragen und man kann eine Miete festlegen. Also da sollte man sowas wie ein privates Ferienappartement oder eine Einliegerwohnung für Familien einplanen. Für Einzelpersonen geht natürlich auch ein Zimmer und das Leben in WG. Allerdings muss man beachten, dass man als Privateigentümer natürlich tun kann was man will, aber als Mieter muss ich eine dauerhafte Aufnahmeabsicht mit Mietvertrag vorab zuerst mit dem Vermieter klären. Hier würde ich eher https://www.host4ukraine.com/ empfehlen
Eine kurzfristige Unterbringung für Flüchtlinge auf der Durchreise oder die sich noch nicht so ganz klar sind, ob sie in einem Ort länger bleiben wollen und für die es erstmal drum geht irgendwo nach dem ersten Schock in Sicherheit zu übernachten, dafür würde ich dir https://www.unterkunft-ukraine.de/ empfehlen. Dort kannst du auch kurze Zeiträume kommunizieren. Der kürzeste sind 2 Wochen. Das ist auch auf Deutsch alles. Du gibst an, was Du anbieten kannst und die flüchtende Person was sie braucht. Ein Vermittler kontaktiert dich, wenn es passen sollte und vermittelt dir den Kontakt. Auch hier sollte ein eigener Raum in meinem Augen aber eingeplant werden.
Bis zu 6 Wochen darf auch ein Mieter ohne Genehmigung vom Vermieter Schlafgäste aufnehmen. Bis zu 90 Tage darf sich ein Flüchtling ohne Visum unregistriert im Land aufhalten.
Ihr müsst euch also vorab genau Gedanken machen. Geht es bei dem Raum um Privat oder gibt es einen Vermieter und eine Untervermietung muss geklärt werden? Will ich helfen kurzfristig in der Not oder langfristig, wobei der Bedarf halt eher langfristig gegeben ist. Die Leute suchen eher Wohnungen. Will ich Leute die tendenziell eher bleiben oder weiterreisen. Dürfen sie Haustiere mitbringen.... Eignet sich meine Unterbringung auch für körperlich Behinderte Menschen....
Es gibt einiges zu bedenken. Die Sprache ist das kleinste Problem. Es gibt Apps fürs Handy, da spricht man Deutsch rein und es kommt russisch oder ukrainisch wieder raus. Man sollte zwar einfache Sätze bilden, weil das halt eher funktioniert wie Google Übersetzer, aber es klappt. Außerdem wenn sie länger bleiben wollen, sind sie in der Regel auch motiviert Deutsch zu lernen. Alleine schon weil die Kinder wieder zur Schule gehen sollen und sie hier wahrscheinlich Arbeiten dürfen.
Eine Verwandte hat eine Familie dauerhaft in ihrer Ferienwohnung aufgenommen. Mein Bruder fährt Hilfskonvois nach Polen und an die ukrainische Grenze. Wir haben uns für Kurzzeitübernachtung registriert, da wir nah an Berlin dran sind. Ich war gestern am Hbf und es waren viel mehr Ukrainer dort als es in Zeitungen und TikToks zu erkennen ist. Wenn noch mehr kommen, wird die Lage schwierig und das eine Zelt da wird nicht mehr reichen. Der halbe Bahnhof - und der ist ja ziemlich riesig - ist schon abgeteilt und quasi ein Flüchtlingszentrum. Es tut weh, dass in echt zu sehen. Mein Bruder sagt und auch die ukrainische Familie bei unserer Verwandten die Versorgungslage in Polen sei noch kritischer.