Hallo,
Ich fand den Beitrag paar unter mir, ist leider schon geschlossen.
Ich möchte auch mal schreiben, wie es uns mit den Leuten geht.
Vor genau einer Woche am späten Abend kamen 2 Frauen um die 50 und 3 junge Frauen mit Kindern an durch eine Gemeinde. Sie wohnen bei 3 verschiedenen Familien.
Wir sind eine davon.
Wir nahmen eine ältere Frau, eine jüngere und ein Kleinkind bei uns (Mein Mann, meine Tochter (10), ich) auf. Sie bekamen den Dachboden. (1 Zimmer, etwa 35 qm)
Wir sprechen deren Sprache nicht. Und englisch auch kaum (bis gar nicht 🙈) . Die jüngere Frau ist im englischen etwas fitter, als wir. Also tiefe Gespräche unmöglich. Aber dank Google translate können wir alles besprechen.
Die Leute sind sehr dankbar. Wirklich sehr. (Was wir in diesem Maße nicht erwarten, denn für uns ist es normal zu helfen)
Sie essen hier alles, was wir auf den Tisch packen. Am Tag 3-4 haben wir erfahren, dass die ältere kein Fleisch isst. 🙈 Sie hat sich nicht getraut, das zu sagen.
Tagsüber sind die entweder draußen und treffen andere, oder oben bei sich im Zimmer. Es fällt kaum auf, dass hier noch jemand ist.
Wir haben schon Klamotten für die besorgt. Von Freunden.
Schuhe für den Frühling haben wir den 2 Frauen gekauft. Beim einkaufen kommen sie mit und holen auch sich, was sie brauchen. (Kleinigkeiten haben die sich geholt, wie Grieß, Müsli, Joghurt für den Kleinen)
Wir verstehen uns, trotz sprachlicher Barrieren sehr gut. Der Kleine ist mega süß, hat ein lautes Organ und erzählt mit mir ganz oft, keine Ahnung was. Ich antworte aber fröhlich. Meinen Mann mag der Kleine sehr, da er ein Papakind ist, er vermisst auch sehr den Papa. Zu ihm haben die Frauen selten Kontakt, das er seit Tagen ohne Strom ist… Einzelne Wörter lernen die Frauen schon. Abends kochen wir gemeinsam oder machen gemeinsam Haushalt.
Es läuft wirklich gut.
Uns war die finanzielle Belastung völlig klar, aber ob wir 200-300 Euro irgendwo spenden, oder direkt jemanden helfen, finden wir egal.
Die 3 sind schon angemeldet und dürfen bald in eine Wohnung ziehen und wir, als Paten werden helfen, Möbel zu bekommen.
Ich wollte euch nur schildern, dass es auch gut laufen kann mit den Gästen. Und in den Fällen, die ich kenne, läuft es auch so. Man muss aber wirklich auf was ganz anderes offen sein und spontan sein. Sehr spontan. 😃
Wir sind ohne Erwartungen in das ganze rein. Und auch ohne Druck, wie lange es wohl geht. Wenn Monate, dann Monate. Egal. Wir nehmen es locker.
Ukrainische Familie Aufgenommen- Meine Erfahrungen
Hallo,
ich finde es toll, dass du so positiv berichtest. Es ist schön zu hören, dass es bei euch gut klappt. Ich habe den Bericht unten auch gelesen. Ich denke es ist schwer zu erwarten, dass die Leute viel rausgehen, wie es in dem Bericht stand - soll nicht böse klingen -, aber die Leute haben eine lange Reise hinter sich und ruhen sich bestimmt gerne auch mal aus.
Toll, dass das bei euch anders ist und so gut passt. Das ist doch schön zu hören. Schön, dass ihr euch so gut kümmert. Ich denke man muss schon sehr gastfreundlich sein um so etwas zu machen. Hilfsbereit alleine reicht da vielleicht nicht aus. Viele von uns halten es ja manchmal mit den eigenen Verwandten nicht aus , ich zum Beispiel. Ich finde das immer schön in anderen Kulturen zu sehen. Da sitzen alle zusammen und quatschen den ganzen Abend. Ich glaube man muss schon sehr gastfreundlich sein.
Toll wie ihr das macht! Lg
Das ist jetzt übertrieben, dass die den ganzen Tag draußen sind… wenn ich von der Arbeit komme, ist entweder die eine, oder die andere mit dem Kind bei den anderen Familien. Ist alles etwa 20 Minuten zu Fuß. Oder die kommen zu uns. War spannend die Woche, wer mir die Tür bei mir zu Hause öffnet. 🙈😂
Der Kleine hatte durch die 5 tägige Reise einen völlig zerstörten Rhythmus… Um Mitternacht rannte er auf dem Dachboden herum. 🤪 ist aber eben so, stört uns nicht.
Von gestern auf heute hat er 15 Stunden geschlafen! Die ersten 2 Tage haben die Frauen auch fast nur geschlafen oder waren halt bei den Verwandten. Die kommen alle aus einer Stadt, die es nur noch auf der Landkarte gibt. Und bangen täglich um die Männer… da ist es das Minimum, dass wir die nicht als störende Personen wahrnehmen.
Mein Mann hat heute dem Kleinen einen Spielzeug auswählen lassen, wir haben ja nur Puppen und so. Sie sind sehr dankbar.
Die ältere ist wohl auch sehr religiös, sie hat eine Jesus Halskette und der Bibel steht bei ihr auf dem Tisch. Russisch Orthodoxe. Sie hat schon nach einer Kirche gefragt. Da werden wir sie demnächst hinfahren. (Ich muss mal noch nachlesen, was das heißt, wir leben gar nicht religiös, aber es ist uns wichtig, dass sie ihre Religion ausüben kann) (wahrscheinlich isst sie auch deswegen kein Fleisch? -das sind aber so Sachen, die mit google Übersetzer zu schwierig sind. 🙈)
Und das beste war, dass bis gestern mein Vater auch zu Besuch bei uns war. Als ich ihm sagte, wir würden gerne Leute aufnehmen, packte er seine Sachen sofort auf dem Dachboden und zog in mein Arbeitszimmer um. (Er kommt aus Ungarn, wie ich)
Ungarn hat ja gemeinsame Grenze zu der Ukraine. Wir finden täglich Wörter, die sehr ähnlich sind. 😃
Und mein Mann, der Deutscher ist… Hut ab vor ihm. Ich rede mit meiner Tochter Ungarisch, die Gäste ukrainisch und er schaut seelenruhig TV und stört ihn nicht. 😂
Wir sind Kunterbunt gemischt.
So schön, was für ein großes Herz ihr habt und wie liebevoll und offen du das alles schilderst!
Es könnte übrigens sein, dass die ältere Dame nur derzeit kein Fleisch isst, wegen der Fastenzeit vor Ostern. Ich kenne auch einige Menschen mit orthodoxem Glauben und manche nehmen das sehr ernst (manchmal sogar gar keine tierischen Produkte an gewissen Fastentagen).
Hallo,
ich möchte dir einfach nur meinen Respekt aussprechen. Hut ab und toll, wie ihr das macht. Ich könnte dies nicht in meinem Zuhause, daher helfen wir auf andere Weise.
Wenn jeder so hilft, dass es sich gut für ihn anfühlt, dann ist das auch in Ordnung denke ich und wir können es gemeinsam schaffen.
Noch einmal meinen Respekt an dich und deine Familie.
Gruß,
Purzel
Dankeschön.
Ich weiß, dass das nicht für jeden ist. Und das ist auch völlig ok.
Es ist schön, dass viele so oder so helfen. 🧡🧡
Das ist wirklich ein sehr schöner Erfahrungsbericht :)
Toll, dass es so gut klappt!
Dankeschön.
Mir ist es wichtig, das zu schildern, nicht dass jetzt nach dem vorherigen Beitrag jemand denkt, alle sind so.
Natürlich kann man Pech haben.
Aber wenn jemand vielleicht mit sich hadert, hilft mein Beitrag. Und man sollte das vielleicht durch einen Verein oder Gemeinde machen, wo es Leute gibt, die die Papiere mit denen ausfüllen und sich um vieles kümmern. Dass man selbst einleuchtend nur den Unterkunft bieten muss.
* nur den Unterkunft* soll da stehen.
Hallo Panni,
ich finde es toll, dass ihr euch für diesen Schritt entschieden habt und es gut läuft. Die Zauberformel heißt ganz sicher Flexibilität und Spontanität und viel gegenseitige Toleranz. Ich stelle es mir schwierig vor wenn jeden Abend 2 "fremde" Frauen mit mir zusammen kochen oder ein Kleinkind um Mitternacht durch das Haus springt, wenn meine Kinder gerade eingeschlafen sind. Umso mehr bewundere ich Menschen wie dich, die mit diesen Umständen gut umgehen können. Vor allem auch auf längere Zeit.
Wir können und das für unsere Familie nicht vorstellen, aber wir helfen anderweitig mit Geldspenden und Sachspenden. Hauptsache jeder leistet seinen Beitrag wie es für ihn richtig erscheint.
Ich wünsche euch alles Gute mit euren Gästen.
Liebe Grüße
Ja, das war gestern Abend ein „lass den Kleiner schnell wieder einschlafen“ um 23 Uhr, da meine Tochter heute um 7 Uhr morgens schon zum Wettkampf musste. 🤪😅 Ging aber gut. Der Kleine schlief schnell ein und meine Tochter holte eine Silbermedaille. Und wir haben im mit den Ukrainern meine Tochter im TV Livestream angefeuert. 😎 Läuft.
Das ist so schön zu hören. Es gibt doch noch sehr viele Familien die dankbar sind und die Hilfe wertschätzen. Das tur gut sowas zu lesen. Hatte mich nämlich schon erschrocken, wie die Familie im anderen Beitrag so fordernd war, dass macht angst jemanden aufzunehmen. Aber wie wundervoll, auch mal sowas zu hören, mit lieben gästen.
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