Hallo!
Ich bin alleinerziehend mit 2 kleinen Kindern (3 Jahre und 9 Monate) und habe vor 3 Jahren den Fehler gemacht, zusammen mit meinen Eltern ein Haus zu kaufen! Es ist ein 2-Familien-Haus, d.h. Meine Eltern wohnen im EG und ich mit den Kindern in der Wohnung im 1. Stock. Damals fand ich es natürlich mega praktisch, insbesondere was die mögliche Hilfe bei der Kinderbetreuung angeht...
Jetzt kommt das große ABER: meine Eltern wissen immer alles besser was die Kinder und Kindererziehung angeht und wollen wir diesbezüglich Vorschriften machen (vor den Kindern!). Dabei sollten gerade sie m. E. die Füße stillgalten, denn sie waren nun alles andere als die perfekten Eltern - wenn es in der Kindheit von mir oder meinem Bruder mal "schwierig" wurde (z.B. man wurde längere Zeit in der Schule geärgert/gemobbt, die Noten waren mal nicht so dolle und man blieb sitzen, Probleme mit 14 beim ersten Job wie Zeitungen austragen usw.), dann stand man immer alleine da. Selbst auf Nachfrage keine Hilfe, weil es Ihnen lästig war, sie keine Lust hatten o.ä. Auch haben sie mit uns nie etwas unternommen - sie waren mit uns z.B. nie auf dem Spielplatz, sondern ich musste mit meinem Bruder alleine gehen obwohl wir beide damals erst 3 und 5 alt waren! Argument meiner Eltern: da war hier ja noch Neubaugebiet und viel noch unbebaut - da konnte ja nichts passieren. Auch im Urlaub waren wir nie, selbst ein Ausflug in den Zoo nicht - nicht wegen der Entfernung oder dem Geld sondern mehr wegen "keine Lust". Auch bei den Eltetnsprechtagen in der Schule waren meine Eltern nie, auch nach Ergebnissen von Klassenarbeiten oder Zeugnissen wurde nie gefragt.
Ihr könnt euch vorstellen, dass es mir deshalb übel aufstößt, wenn ich ausgerechnet von meinen Eltern Ermahnungen" oder "Vorschriften" bekomme wie ich meine Kinder zu erziehen habe, was ich zu tun oder zu lassen habe - "Ratschläge" sind es jedenfalls nicht. Letzte Woche z.B. war ich mit meinen Kindern im Wildpark und da kann man auch Ponyreiten - bei der Großen kein Problem. Mein Vater (meine Eltern hatten natürlich wie immer keine Zeit mitzufahren, da sie auf der Terrasse sitzen musdten *g*) aber vorher wortwörtlich zu mir: "Die Kleine setzt du aber gefälligst nicht auf das Pferd - nur damit das klar ist!" Als ob ich ein 9 Monate altes Baby, das noch nicht mal stabil alleine sitzen kann, auf ein Pferd setze 😳 Ich meine, was soll denn das?
Meine Kinder und ich haben zwar eine eigene Wohnung, aber dennoch stehen wir gegühlt unter der "Überwachung" meiner Eltern. Wenn ich z.B. das Haus verlasse (gemeinsamer Hauseingang), werde ich gefragt wo ich denn schon wieder hin möchte. Ich werde vor meinen Kindern dauernd gefragt, ob ich auch das Bad geputzt habe, die Küche sauber halte, die Zimmer gesaugt habe usw. Oder sie fragen vor mir meine Große, ob ihre Mama (also ich) das auch mache! Es gibt auch immer wieder abfällige Kommentare zu Lebensmitteln, die ich kaufe (können sie gar nicht wissen es sei denn die Müllbeutel werden angeschaut) und natürlich wird mir vorgeschrieben was ich meinen Kindern kochen soll, was ich nicht kochen soll usw.
Ich muss wohl nicht erwähnen, dass auch die angebotene Kinderbetreuung von meinen Eltern nur heiße Luft war. Habe es schon etliche Male erlebt, dass z.B. eine Woche vorher was ausgemacht war (Kind von der Kita abholen und noch 2 Stunden betreuen bis ich von der Arbeit komme) und es dann am Vorabend hieß "ich kann morgen nun doch nicht" (weil: muss feucht durchmischen, muss Blumen auf dem Friedhof pflanzen, muss zum Baumarkt und Gartenstühle holen). Mittlerweile frage ich schon nicht mehr, sondern organisiere Hilfe z.B. durch Freundinnen oder meinem Bruder wenn es ihm zeitlich passt.
Normalerweise würde ich ja einfach ausziehen und gut ist, aber uns gehört ja der Teil vom Haus und ich stottere noch monatlich den Kredit ab. Ein Verkauf nach nur 3 Jahren würde mich jetzt in den finanziellen Ruin führen! Habt ihr Ideen wie ich mich und meine Kinder weiter "zurückziehen" kann? Ich erzähle schon weniger, da ich mir denke : wenn sie nichts davon wissen, können sie es nicht dumm kommentieren und mir "Vorschriften" machen
Mit den Eltern im gleichen Haus - wie mehr absondern?
Warum würde dich ein Verkauf ruinieren? Bei uns sind die Preise viel höher wie vor ein paar Jahren und da du ja selber in der Immobilie wohnst fallen da, meines Wissens nach, auch keine Spekulstionssteuer an.
Ich würde an deiner Stelle wirklich ausziehen und mir ein paar Antworten überlegen die ich dann auch bringen würde. Ansonsten würde ich versuchen sie zu ignorieren und würde bei manchen Fragen nur knapp angebunden mit Ja oder nein antworten und mich vor allem auf keinerlei Diskussion einlassen.
Weil ich ziemlich viel in meinen Hausanteil, die Möbel usw. investiert habe und voel "passgenau" extra angefertigt wurde wegen den Dachschrägen. Aktuell bin ich auch noch für mind. 1,5 Jahre in Elternzeit, da ich für Herbst keinen Kitaplatz in der Kita meiner Tochter bekommen habe. Mit ner Tagesmutter habe ich damals bei meiner Tochter megaschlechte Erfahrungen gemacht, somit fällt das auch weg. Ich lebe somit in Kürze von meinen Ersparnissen - zu wenig um die vollen 3 Jahre zu Hause zu bleiben, aber zu viel Erspartes um Hartz 4 zu bekommen. So zumindest die Aussahe der Elterngeldstelle... Ein Umzug, ggf. Neueinrichtung der Wohnung etc. wäre nur mit größter finanziellen Kraftanstrengung möglich. Dazu kommt noch, dass 3 oder 4-Zimmer-Wohnungen hier nicht viele im Angebot sind. Ich könnte zwar auch in der Nachbarstadt suchen, aber ein Umzug dorthin hätte zur Folge, dass meine Tochter die Kita wechseln muss.
Alles in allem nicht optimal. Deshalb bleibe ich (borerst) auf jeden Fall im Haus, möchte aber natürlich die Situation verbessern. Der Tipp mit dem ganz kurz angebunden sein und nur ja und nein antworten ist schon mal gut
Ohne Arbietsplatz bekommst du sowieso keine Wohnung.
und wieso bringst du das KInd nicht in die Krippe, wenn du mit Tagesmütter schlechte ERfahrungen hast?
und Hartz 4 bekämst du eh nicht, da würde erst mal geguckt, was der Vater des Kindes zahlen kann, und dann deine Immobilie in Frage gestellt.
Bei der Bank beraten lassen.
Wäre vermieten möglich und du ziehst mit den Kindern woanders hin?
Therapeutische Unterstützung.
Sie haben euch allein gelassen. Trotzdem bist du mit ihnen zusammen gezogen. Warum? (Abhängigkeit, Wunschdenken, sonstiges?)
Welche Muster stecken dahinter? Worauf springst du an? Welche Knöpfe können sie bei dir drücken?
Erkenne die Mechanismen (auch die eigenen) und dann kannst du eher was machen.
Manche wohnen 1000 km weit weg - und springen trotzdem noch auf erlernte Muster an. Obwohl sie wissen, dass die Eltern sch***gebaut haben. Ein Piep und sie sind da.
Bei Tür an Tür ist das noch schneller.
Warum meinst du, dass es dich ruinieren würde?
Hast du mit der Bank gesprochen oder ist das deine Vermutung?
Bei Vermutung kann es auch ein Schutz vor sich selbst sein. Objektiv raus wollen, innen drin nicht raus können / alte Muster verändern müssen / Angst vor der Zukunft - weg vom Gewohnten. Wenn sie jetzt nicht betreuen, weißt du worauf du wütend sein kannst. Wenn du woanders wohnst, stehst du zwar auch so da, aber kannst nicht mehr auf sie wütend sein, sondern "müsstest" an die eigenen Gefühle ran. Enttäuschung, Kindheit, was das alles bei dir auslöst.
Wenn du schon mit der Bank gesprochen hast, wird es natürlich schwieriger.
Vermieten
an die Eltern verkaufen
Schuldnerberatung
Input von verschiedenen Stellen und Möglichkeiten einholen und dann entscheiden, ob es näher betrachtet wird oder doch nicht passt.
Klingt sehr danach, dass ihr euch eben nciht auf Augenhöhe begegnet. Sie sind die Erwachsenen du das Kind. Wie sie mit ihren Kindern umgehen und welche Hierarchie sie im Eltern-Kind Verhältnis für richtig erachten hast du ja beschrieben.
Es hilft nur eines (also abgesehen davon, dass ich auch irgendwie einen Weg zum Ausziehen finden würde) du musst raus aus der KInderrolle. Du muss erwachsen sein. Du musst bei dir bleiben, dich nciht auf die emotionale Ebene begeben, dich nicht triggern lassen. Das ist schwer, vor allem, weil du glaube ich ncoh gar nicht so genau weißt was zwischen euch abgeht, was dich triggert usw.
Du bist auch selbst ambivalent. Du möchtest sie als Babysitter, du redest abfällig, wenn sie auf der Terasse sitzen, anstatt mit euch zum Ponyreiten zu gehen...du suchst also auf einer Seite Nähe und Kontakt. Auf der anderen Seite willst du ABstand und dich abgrenzen.
Ich denke du müsstest erstmal, am besten mit externer Unterstützung, systemische Beratungen/Therapien würden sich hier anbieten, deine bzw. eure Muster usw. durchschauen. Deine Bedürfnisse und Gefühle durchleuchten. Nur, wenn du das alles erkennst, kannst du gezielt in die Abgrenzung gehen und die Gefahr reduzieren, dass du doch von irgendwelchen Befürfnissen (liebende Eltern haben wollen, Anerkennung bekommen, oder ihnen zeigen, dass sie doof sind, du das Opfer bist) oder Gefühlen (Wut, Trauer, Rache/Enttäuschung, Sehnsucht, Einsamkeit) geleitet wirst, oder getriggert wirst durch ihr Verhalten (Bevormundung, Abwertung, Besserwisserei, Ignoranz, Abgrenzung, Einmischung).
Es ist wichtig, dass du dich emotional von ihnen befreist. In dem Sinne, dass du ncihts mehr von ihnen Erwartest. Keine alten Mängel auffüllen, keine Entschuldigung für das was war und ist, keine Unterstützung, keine Anerkennung usw. Und es ist wichtig, dass du wirklcih erkennst und annimmst, dass ihr gemecker und ihre Bevormundung etwas über sie und nicht über dich aussagt. Sie arbeiten ihre Unzufriedenheiten und andere Gefühle an dir ab. Das musst du dir immer wieder bewusst machen. Du bist nur die Projektionsfläche.
Gut geschrieben!
Es ist schwer, an einen Therapieplatz zu kommen, aber bei einer Erziehungs- Familienberatungsstelle oder ähnliches bekommt man kurzfristiger Termine und die haben ebenso systemische Berater / Therapeuten. Dort könnte man auch lernen, wie man sich besser abgrenzt.
Hi,
du hast damals eine Fehlentscheidung getroffen, die du in deiner momentanen Situation nur sehr ressourcenaufwendig ändern kannst.
Im Grunde kannst du aktuell nur etwas an deiner Haltung ggü. deiner Eltern ändern, damit ihre Übergriffe dich gar nicht so sehr treffen, dir quasi einen inneren Schutzanzug anziehen. Wie heißt es so schön: du kannst den Wind nicht ändern, aber du kannst die Segel anders setzen. Wie man das macht, kann ich dir leider auch nicht sagen, aber sicherlich gibt es da irgendwelche psychologische Ansätze. Ich könnte mir vorstellen, dass du als Alleinerziehende gut eine Mutter-Kind-Kur beantragen kannst, da gibt's ja auch psychologische Hilfen bzw. auch Schwerpunkte in diese Richtung.
Sicherlich gibt’s da auch irgendwelche Ratgeber, wie z.B. „Das Kind in dir muss Heimat finden“ oder so.
Dennoch würde ich mich auch mal beraten lassen, wie es finanziell tatsächlich aussieht, wenn du deinen Anteil verkaufst.
vlg tina
Jede Menge freundlich vorgetragenen Sarkasmus. Und irgendwann hast du deine Ruhe.
"Hast du auch das Bad geputzt?“ “Nein, wieso? Das ist erst nächsten Monat wieder an der Reihe."
"Du setzt die Kleine aber nicht auf ein Pony." "Für die Kleinen gibt es extra Esel, die sind besser geeignet und das Reiten darauf kostet weniger. Ich bin doch nicht so blöd und zahle für ein Baby den vollen Preis fürs Ponyreiten."
"Du musst dies und das für die Kinder kochen." "Kochen? Wusstest du nicht, dass wir uns seit ein paar Wochen nur noch Pizza bestellen. Die Große mag am liebsten die mit Meeresfrüchten und die Kleine fährt voll auf Champignon Salami ab."
Ich würde einmal ruhig mit ihnen reden. „Mama. Papa. Ich hab ein Problem mit unserem Zusammenleben. Können wir sprechen?“
Und dann bittest du sie ruhig und sachlich dass sie sich mit „Abfragen“ zum Haushalt und Vorschriften was du mit den Kindern machst absolut zurück halten. Und auch das indirekt über die Kids zu tun. Weil du bist erwachsen. Es ist dein Haushalt. Und es sind deine Kinder. Einmal, als Ansage und Erklärung.
In der Theorie ist alles fein damit. In der Praxis kann es sein, sie bocken. Dann würde ich ruhig bleiben und drauf beharren dass sie es auch nicht cool finden würden wenn du ihnen den Speiseplan vorschreibst und dass du das nunmal auch blöd findest.
Und leider: sie werden damit weiter machen. Und da solltest du dir 10 Sätze zurecht legen die du deflektierend in Dauerschleife raus haust.
Wenn du eine Frage an mich hast stell sie bitte auch an mich (und nicht an die Kids).
Bitte lass meinen Haushalt meine Sorge sein.
Ich habe meine Kids im Griff, bitte zerbrich dir nicht meinen Kopf.
Und ggf macht es auch Sinn sie ein bisschen weniger reinschauen zu lassen. Also gar nicht erzählen dass das grosse Kind heute reitet. „Wir machen einen Ausflug. Bis später!“
Grenzen. Grenzen. Grenzen. Bis es klappt.
Ich würde den Eltern eine knallharte Ansage machen: Entweder sie halten sich aus deinem Leben raus oder du vermietest deine Wohnung und dann ziehen halt Fremde ins Haus. Du hast Rechte, du bist Miteigentümerin und du bist keine Bittstellerin. Das muss ihnen klar gesagt werden.
Ich vermute, deine Idee war der gemeinsame Hauskauf nicht?
Immerhin lebst du nicht durch ihre Gnade in ihrem Haus, wie man das so oft liest, sondern dir gehört die Hälfte. Man könnte auch nervende Nachbarn haben, denen würde man auch nicht jede Auskunft geben und sich rechtfertigen.
Und langfristig könnte man deine Wohnung vielleicht vermieten?