Ihr Lieben
Erstmal ein riesen Dankeschön für die ganzen Zahlreichen Antworten auf meinen Beitrag.
Ich wollte deshalb nochmal ein Update zur aktuellen Situation geben.
Meine Tante ist mittlerweile in einem Hospiz untergekommen. Wir sind sehr zufrieden und ihr selbst gefällt es dort auch sehr. Die Mitarbeiter sind alle wundervoll und bemühen sich wirklich sehr.
In Absprache mit ihr und ihrem Arzt haben wir uns dazu entschlossen keine weiteren Behandlungen mehr durchzuführen und ihr "nur" die Schmerzen zu nehmen das sie die letzten Wochen die sie noch hat noch soweit es ihr Zustand zulässt wahrnehmen kann. Sie bekommt viel Besuch von alten Freunden und jahrelangen Weggefährten.
So schwer es für mich und auch meinen Bruder auch ist zuzusehen wie sie immer weiter abbaut sind wir doch froh zu wissen das sie nicht alleine ist und das sie viele Menschen hat sie sich gern haben und an sie denken.
Leider kann sich unser 3 1/2 Jähriger Sohn nicht verabschieden...Ich habe Angst das ihn ihr momentaner Zustand ängstigen oder verstören könnte.
Alles in allem versuchen wir die letzte gemeinsame Zeit so gut es geht zu genießen.
UPDATE: Angst eine falsche Entscheidung zu treffen
Das klingt nach einer guten Lösung!
Alles Gute euch!
Als die Oma aus unserer Familie nach langer schwerer Krankheit in die Endphase kam wollte sie nicht, dass die Kinder nochmal kommen und sie so mit Krankenhauszeug in Erinnerung behalten. Deshalb hat sie sich aufrecht hinsetzen lassen und so Schläuche bisschen aus dem Bild und ein Video gemacht für die Kinder und sich da verabschiedet. Das haben wir den Kindern gezeigt und die haben ihrerseits Bilder gemalt oder Videos gemacht oder was immer sie tun wollten und das haben wir dann mit ins Krankenhaus genommen.
Vielleicht wäre das eine Idee. Ich denke aber dass euer Kind das mit 3 1/2 noch nicht recht realisiert und dass du es ihm wahrscheinlich in einfachen Worten erzählen kannst und er das aufnehmen wird wie jede andere Erklärung auch. Die emotionale Tiefe zu verstehen was das heißt, ist eher herausfordernder mit älteren Kindern.
Da stimme ich zu. Kinder stecken das viel besser weg. Wichtig ist kindgerechte Erklärung und nur so viel zu erzählen, wie das Kind dann selbst nachfragt.
Meine Nichte hat ihren Vater (meinen Bruder) verloren, als sie fast drei war. Am Anfang hat man es versucht, von ihr fernzuhalten, was natürlich nicht geklappt hat. Lieber einmal direkt mit dem Kind sprechen (kindgerecht) als dass es Fetzen und die Stimmung mitbekommt und nicht zuordnen kann. Das war für sie sehr verwirrend. Sie hat später angefangen"Einzelbefragungen" zu machen. "Weißt du, wie mein Papa gestorben ist? Ach, wie denn?" um rauszufinden, ob jemand sie anlügt bzw was anderes erzählt.
Daher wäre die Frage, wie eng der Kontakt zwischen Kind und deiner Tante war/ist und ob es nicht gut wäre, dein Kind zu fragen, ob es der Tante "Tschüss" sagen will - direkt mit den Möglichkeiten Besuch/Video/Telefon/Bild malen. Bzw. ob deine Tante so etwas stemmen kann.
Natürlich ist es deine Entscheidung als Mutter, du kennst dein Kind am besten und du weißt, wir die Gegebenheiten sind. Aber sprich darüber und versuche bitte nicht, das Thema Trauer/Abschied von ihm fernzuhalten. Gib ihm die Gelegenheit zu lernen, wie man Abschied nimmt bzw. wie man trauert.