arbeiten oder Haushalt mit 1 Kind anstrengender?

hallo ihr lieben,

vor ein paar Tagen habe ich mich mit meiner Nachbarin unterhalten. Sie hat ein Mädchen von 2 Jahren, ich einen Sohn von 9 Monaten. Sie selbst sagt, sie freut sich rießig wieder aufs arbeiten, weil sie Haushalt mit Kind sehr viel stressiger empfindet als zu arbeiten. Sie hat einen guten Job bei BMW am Empfang.

Ich hingegen empfinde die arbeit mit Haushalt und Baby 100 mal entspannter. Beispiel jetzt, habe ich zeit zum schreiben und schaue TV. Wir haben zeit in der früh im Bett zu kuscheln und für unseren täglichen Spaziergang. Natürlich fordert mein Bub mich, aber das ist nicht vergleichbar. Ich bin OP Schwester, hatte immer Schichtarbeit, Früh-Spät-Nacht, manchmal Rufbereitschaft, dass war extrem stressig. Jetzt ist alles so wunderschön. Ich bleibe 3 Jahre zuhause, wir haben das große Glück und können uns das leisten.

Ich kann mir jetzt alles viel mehr freier einteilen und es gibt keine fixen Zeiten mehr. Kann mich mal eben auch tagsüber etwas hinlegen. Wir gehen in den Garten zum spielen, ein Traum. Das konnte ich während der OP arbeit nicht, dass war der absolute Horrorstress.

Es gibt bei dem Thema kein richtig oder falsch. Mich würden Meinungen interessieren, wie empfindet ihr das? Ist arbeiten oder 1 Kind mit Haushalt anstrengender?

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Das hängt m.E. viel von dem Beruf/den Arbeitsbedingungen, den eigenen Anspruch an Haushaltsführung und dem Charakter des Kindes ab.

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So kann man das in wenigen Worten absolut treffend zusammenfassen!
Schließe mich vollumfänglich an :-)

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Da schließe ich mich an!

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Es hängt einfach extrem vom Kind ab, vom genauen Alter und auch extrem vom Job ab, das würde ich nicht verallgemeinern. Außerdem ist es auch unterschiedlich, ob einem das Hausfrauendasein liegt oder nicht.
Die Frage ist auch, ob man sich die Kinderbetreuung nach Feierabend und nachts aufteilt, oder ob man dann 24/7 zuständig ist, das wird ja auch in jeder Familie anders gehandhabt.

Also ein Kind das nachts häufig wach ist 24/7 zu betreuen und nebenbei Haushalt zu machen finde ich anstrengender als einen durchschnittlichen 40h Job, aber ein bis zwei Kinder von 7 bis 17 Uhr zu betreuen und dabei etwas Haushalt zu machen finde ich angenehmer als in dieser Zeit arbeiten zu gehen, weil ich es einfach gerne mache.

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Hi,
da ich deine Arbeit nur zu gut kenne , weiß ich zu 100 % , was du meinst 😉. Selbst mit 4 Kindern zwischen 16 und 2 ist es viel , viel entspannter für mich, zu Hause zu sein 🤷🏻‍♀️.
LG 👩🏻‍⚕️

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Ich finde der Vergleich funktioniert nicht so einfach, wie du in darstellst.
1) Ihr arbeitet völlig unterschiedlich, ganz verschiedene Aufgaben und verschiedene Arbeitszeiten. Das sucht man sich ja zumindest teilweise aus, und auch was man als stressig empfindet ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Schichtarbeit ist anstrengender von den Zeiten her, ein Bürojob kann inhaltlich extrem fordernd sein- alles hat Vor- und Nachteile.
2) eure Kinder sind nicht mal im vergleichbaren Alter, und eben verschiedene Kinder. Mit 9 Monaten ist der Tagesablauf echt ein ganz anderer als mit zwei Jahren. Mit 9 Monaten ist „anstrengend“ anders definiert als mit zwei Jahren. Da wissen die Kinder nämlich, was sie wollen und testen sehr viel aus.
Mein Kind ist Ultra mega entspannt, hat nie großartig anstrengende Phasen- trotzdem sage ich, dass es jetzt anstrengender ist als mit 9 Monaten. Da saß bzw. lag sie im Kinderwagen, wir waren zwei mal täglich spazieren und sie hat gepennt. Hausarbeit mit Tragetuch und Trage, ich hab dabei sogar Vollzeit studiert- jetzt muss ich putzen, wenn sie schläft, weil sie sonst auf dem feuchten Boden ausrutscht.
3) wie stressresistent ist man selbst. Stresst es mehr, den ganzen Tag mit Kind zusammen zu sein und jede Kleinigkeit auszudiskutieren oder vielleicht hundert Mal zu sagen? Oder ist es stressiger, morgens alle fertig zu machen, in die Kita zu bringen, zu arbeiten, in der Mittagspause die Einkaufsliste schreiben, Kind abholen und vielleicht mit knatschigem Kleinkind noch einkaufen und kochen zu müssen? Da ist Schichtarbeit nicht mal erwähnt, genauso wenig ein mehr oder minder involvierter Partner/Vater.

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Hallo! Ich gehöre definitiv zur Fraktion deiner Nachbarin. Dabei habe ich nicht einmal einen ruhigen Job, sondern bin Lehrerin, hauptsächlich in der Mittel- und Oberstufe. Aber meine beiden Kinder empfand ich als Baby und Kleinkind so dermaßen anstrengend, dass der Unterricht mit pubertierenden Teenagern die reinste Erholungskur war. Zwischendurch mal hinlegen? Mit viel Glück fand sich ein zweiminütiger Slot für einen Toilettengang #schwitz. Als sie so etwa 3/4 und 6/7 Jahre alt waren, hat sich das wieder in die andere Richtung verschoben.
Liebe Grüße!

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Ach so, da explizit nach einem Kind mit Haushalt gefragt war: ja, auch mit nur einem Kind in den ersten drei Jahren fand ich Kind und Haushalt wesentlich stressiger als die Arbeit.

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Es gibt verschiedene Berufe und verschiedene Kinder, deswegen wird man das kaum pauschal sagen können.

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Ich würde eher sagen Frauen sind unterschiedlich stressresistent.

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Das ist das dritte Puzzleteil, das ich vergessen hatte. Und das vierte: Väter auch.

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Kommt wohl sehr darauf an, wie anstrengend dein Kind ist. Du schreibst "Baby", dann nehme ich an, dein Kind ist unter 1 Jahr alt.
Ich fand es ab 1 jährig mega anstrengend, läuft überall rum, schmeist alles runter, macht überall dreck mit dem Essen. Und ich habe hohe Ansprüche an Ordnung und Sauberkeit.

Meine Arbeitstage im Verkauf finde ich da meistens entspannt. Vorallem bleibt die Wohnung in dieser Zeit "sauber" da der Kleine in die Kita geht.

Für mich ist der Mix perfekt. 2 Tage arbeiten im Job, 3 Tage zuhause "Haushalt/Kind". 2 Tage Wochenende mit Mann.
Naja nach dem Wochenende ist meistens Chaos und ich muss erst mal alles waschen und putzen.

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Hallo,

hmm...also ich bin Krankenschwester, alleinerziehend.

1 Jahr Elternzeit, 10 Jahre 1 Schichtsystem und seit 2 Jahren wieder 3 Schichtsystem...

Es hat alles irgendwo Vor und Nachteile...

Manchmal fand ich es auf Arbeit erholsamer als zu Hause 😅

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Wenn ich mir manche Threads hier so durchlese, haben manche Mütter mit Haushalt etwa so viel zu schaffen, wie ein Hirnchirurg und ein Raketenwissenschaftler gleichzeitig. Ich sah Kinder und Haushalt eher entspannt und wenig fordernd, ich hatte das Gefühl zu verblöden. DAS fand ich wirklich nervig. Daher war ich Gott froh, als ich wieder arbeiten konnte.