Hallo, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Im Jahre 2012 habe ich mich von meinem Exmann getrennt, 2014 kam die Scheidung. Unsere Tochter war zum Zeitpunkt der Trennung 3,5 Jahre alt.
2013 habe ich meinen neuen Partner kennengelernt. Leider war ihr Vater nie der Papa wie er im Bilderbuch steht. Er ist recht Rational und kühl, wird gern und schnell laut. Er hat seit 2020 eine neue Freundin mit zwei Jungs. Seitdem ist er ein Vorzeigepapa. Er hat aber unserer Tochter immer klar gemacht, dass sie nicht an erster Stelle steht. Es liefen so viele Intrigen. Es dreht sich immer alles nur um Prestige und Geld. Sie ist mittlerweile 13 und genießt natürlich diese Form von Aufmerksamkeit. Ich selbst kann ihr dies gerade nicht bieten, da wir nochmal Nachwuchs bekommen haben (8Monate alt). Ich weiß, dass sie mich liebt, aber ständig sagt sie mir durch die Blume, dass es bei uns langweilig ist und möchte auch häufiger zu ihrem Papa. Einerseits bin ich froh, aber andererseits macht es mich auch irgendwie traurig. Habt ihr einen Tipp, wie ich besser damit umgehen kann?
Gefühlschaos, wenn Tochter viel Zeit mit Exmann und neuer Familie verbringen möchte
Ich kann dich verstehen, das zwackt sicher im Herzen.
Aber - selbst wenn es die Scheidung nicht gegeben hätte, dann wäret ihr sicher dennoch so langsam aber sicher langweilig geworden... :D Euer Mädel wird ein Teen, da sind Eltern selten noch cool und spannend.
Dass ausgerechnet ihr Papa nun die Rolle des Coolen hat, ergibt sich sicher eher aus dem Seltenheitsfaktor heraus.
Was ich an deiner Stelle machen würde - versuch, Quality Time mit deiner Großen zu haben. Feiert und zelebriert, dass sie nun größer ist und evtl an anderen Dingen Interesse hat. Das kann ein Shopping-Tag mit Mama sein, evtl sogar eine kleine Kurzreise, wenn das Baby dann größer ist, ein besonderer Ausflug, je nachdem eben, wo ihre Interessen liegen.
Das tut eurer Beziehung gut und dir als Mama sicher auch :)
Das stimmt … sie ist ein Teen und hat andere Bedürfnisse. Ich versuche diese auch so gut es geht zu erfüllen… wir gehen shoppen, ins Kino, machen Beauty Abende, wenn der Kleine schläft.
Was den Vater angeht, so hat er sich die letzten 9 Jahre kaum gekümmert. Er kam ständig zu spät, hat sie versetzt oder ihr Vorhaltungen gemacht, dass er Geld an Mama zahlen muss.
Und jetzt auf einmal ist er der Super Dad… es war sogar so schlimm, dass sie in der Anfangszeit als mein Ex seine Freundin kennengelernt hat, nicht mehr bei ihm sein wollte… ich habe ihr immer gut zugeredet.
Das ist natürlich schade, dass ihr Vater bisher keine Konstante in ihrem Leben war. Aber offenbar holen die beiden gerade auch etwas auf. Freue dich für sie, dass sich das Verhältnis verbessert und verbuche es vielleicht insgeheim als deinen Verdienst, weil du über Jahre daran gearbeitet hast, dass sie den Kontakt nicht verlieren.
Ich verstehe, dass du etwas gekränkt bist. Aber ehrlich, du hast ein Baby zu Hause. Das ist doch für die wenigsten Teenies das ganze Wochenende spannend.
Sie ist nun in der neuen Familie ihres Vater gut aufgenommen und fühlt sich wohl. Er beschäftigt sich an den Wochenenden mit ihr, was du in der Form zurzeit verständlicherweise nicht leisten kannst. So hat sie doch einen guten Anlaufpunkt für Wochenenden und lungert nicht irgendwo rum. Zudem scheint er ihr einige materielle Wünsche zu erfüllen und dir bleiben diese Ausgaben oder Diskussionen darum erspart. Sieh es im Sinne deiner Tochter nicht als Konkurrenzkampf sondern als win win für alle.
Huhuuu,
Hier auch Patchworkfamily
Mein Mann hat eine Tochter mitgebracht, ich einen Sohn, eine gemeinsame Tochter.
Die Große meines Mannes war so oft sie konnte bei uns, sie hat sich damals riesig gefreut, einen kleinen Bruder bekommen zu haben.
Allerdings steht sie bei meinem Mann seit jeher an "erster Stelle". Wie äußert sich das denn bei euch, dass deine Große das beim Papa nicht ist?
Ich kann dir nur von uns erzählen, dass die Mama der großen Tochter das unendlich gefördert hat, dass die Tochter gerne zu uns kommt und mich und meinen Sohn und später die gemeinsame Tochter ins Herz schließt und ich bin dieser Frau unendlich dankbar dafür. Für mich ist sie über die Jahre eine echte Freundin geworden.
Mit meinem Ex lief es nicht ganz so toll anfangs, er war auch jemand, der meinen Sohn mit Spielzeug etc bestochen hat. Da war ein Konkurrenzdenken da. Wo ist es toller, bei Mama oder bei Papa? Und mein Sohn ist auch, als er kleiner war, darauf angesprungen. "Bei Papa habe ich ein Tablet, warum habe ich hier keins?"
Es wurde aber besser mit der Zeit. Genau genommen ab dem Zeitpunkt, ab dem wir die freundschaftliche Ebene mit meinem Ex gesucht haben.
Vielleicht könnt ihr das auch? Ihn und seine Neue samt den Jungs auf nen Kaffee einladen, wenn deine Große abgeholt wird?
Das ist bei euch aber auch gar nicht mehr nötig, denn deine Tochter ist in einem Alter, wo ihr nicht mehr als Eltern alles regeln müsst.
Ich kann dir nur als Tipp geben, das Konkurrenzdenken so weit als möglich abzuschalten. Sie hat nur eine Mama und nur einen Papa. Das ergänzt sich, da gibt es keinen Wettkampf.
Wenn es deinem Exmann um Prestige und Geld geht, dann lass ihn. Das ist sein Weg, du hast deinen eigenen. Nimm's nicht persönlich, wenn sie gerade mehr zum Papa will.
Dir sollte dein Draht zu ihr wichtig sein, völlig und komplett unabhängig von ihrem Verhältnis zum Papa.
Patchwork ist spannend, ich würde es um nichts in der Welt tauschen wollen !
Wünsche euch alles, alles Gute ! 🥰
Vielen lieben Dank für die netten Worte… leider ist es bei uns nicht ganz so harmonisch.
Mein Ex hat sich die letzten 9 Jahre kaum gekümmert, hat sie versetzt. Er hat mich stets schlecht gemacht und unsere Tochter ins Gewissen geredet.
Jetzt, seitdem er eine neue Frau hat, ist er wie ausgewechselt… ganz das Gegenteil, aber nur solange sie da ist.
Anfangs wollte meine Tochter nicht mehr zu ihm… es ging ein ganzes halbes Jahr so. Er hat ihr immer zu verstehen gegeben, dass sie nicht mehr an erster Stelle steht.
Ich selbst habe sie kennengelernt… wenn sie nicht so eifersüchtig auf mich wäre, könnte. Auch ich tatsächlich eine Bekanntschaft daraus entstehen lassen. Ich bin für sie leider ein rotes Tuch.
Mir wäre ein entspanntes Miteinander auch viel lieber als alles andere. Es ist so Kräftezehrend und unnötig.😞
Aber umso schöner ist es doch, dass sich deine Tochter mittlerweile doch wohlfühlt bei Vater und dessen Freundin. An anderer Stelle schreibst du, dass du sie immer bestärkt hast. Es ist also auch dein Verdienst, dass sie nun wieder gern Zeit mit ihrem Vater verbringt und darauf darfst du stolz sein.
Gleichzeitig bin ich mir sicher, dass deine Tochter den harten Weg bis hierhin nicht vergessen hat. Vielleicht ist er ein wenig verblasst, aber sie wird sich sehr wohl noch an die Verletzungen erinnern - und auch daran, dass du immer hinter ihr standest.
Das "für Papa" ist also keineswegs ein "gegen Mama". Ihr ergänzt euch, so wie das ja auch eigentlich sein soll.
Ich kann dir gar nicht genau sagen warum, aber ich hatte beim Lesen deines Textes das Gefühl, dass deine Tochter jetzt zurückstecken muss weil ja das Baby da ist. Du schreibst nur, was alles nicht mehr möglich ist weil du das Baby hast. Was machst du denn für deine Tochter möglich? Das Baby ist 8 Monate alt und nicht 8 Tage. Da kann man doch durchaus auch Mal am Wochenende etwas unternehmen, zum shoppen kann man doch auch mit Baby, oder abends mit der Tochter ne Stunde exklusiv Zeit verbringen wenn das Baby schläft. Irgendwann wird ja dein neuer Partner auch Mal da sein und dann kann er aufs Baby aufpassen damit du Zeit für deine Tochter hast. Vielleicht sucht sie beim Vater einfach die Aufmerksamkeit, die sie bei dir im Moment nicht bekommt. Ich meine das gar nicht böse, aber vielleicht solltest du Mal reflektieren, ob du deiner Tochter noch genügend Zeit schenkst.
Selbstverständlich steckt die Tochter zurück, wenn ein Baby in die Familie kommt.
Das ist aber völlig normal!
Und sicherlich ist es auch richtig, dass die TE mal alleine Zeit mir der Tochter hat.
Wenn der dazugehörige Partner aber beruflich viel unterwegs ist und es keine Großeltern mehr gibt, dann kann "Zeit für die Große" auch anders aussehen, als unbedingt regelmäßig zu zweit unterwegs zu sein.
Das Baby ist 8 Monate alt. Es hat sicherlich seine Schlafphasen und ist auch kein Störfaktor, was gemeinsame Rede- und Kuschelzeit angeht.
Man kann auch zu Hause Gespräche führen, Beautyabende mit Maske und Nägel lackieren veranstalten, zusammen die Lieblingsserien der Tochter binge watchen und sich als Mama-Tochter-Gespann eine gute Zeit machen. Oder Freundinnen der Tochter dazu einladen und ne Pizza in den Ofen schieben.
Zumal, wenn der Papa die andere Seite sprich die anderen Bedürfnisse abdeckt!
sehe ich nicht so, sie ist 13, da kann man schon mal abends was machen.
wenn sie so zurückstecken muss, könnte es sein, dass sie übr kurz oder lang ganz geht.
Das sollte einem auch bewusst sein, mit 14 entscheidet sie
<<<Sie ist mittlerweile 13 und genießt natürlich diese Form von Aufmerksamkeit. Ich selbst kann ihr dies gerade nicht bieten, da wir nochmal Nachwuchs bekommen haben (8Monate alt).<<<
Liebe TE,
ok was das materielle anbetrifft kann ich das verstehen. Aber alles andere, da würde ich dran arbeiten, dass deine Tochter auch von dir genügend emotionale Aufmerksamkeit bekommt. Geh mit ihr ins Kino, vielleicht ein wenig shopping und anschließend vielleicht Eis essen oder was noch Spaß macht. Sie ist Teenager. Man muss nicht nur den Focus auf das Baby haben. Auch wenn deine Tochter schon groß ist, sie brauch ab und an mal deine ungeteilte Aufmerksamkeit.
LG Hinzwife
Danke für Deine Worte und ja, da gebe ich Dir recht. Sie braucht auch mal meine ungeteilte Aufmerksam, nur ist dies manchmal schwierig umzusetzen, ganz alleine.
Ich kann dich verstehen und sage dir, das was du erlebst ist absolut üblich.
Was helfen kann? Vergleiche nicht. Definiere deine Beziehung zu deiner Tochter so wie du die Beziehung zu deiner Tochter haben möchtest und sei die Mutter die du für sie sein möchtest.
Z.B.
Du möchtest ihr bestimmte Werte vermitteln, daher gibts nicht alles in den Po...du möchtest Mutter und nciht Freundin sein, daher bist du oftmals langweilig, du möchtest nicht nur Wochenend-Mutter, sondern auch Alltagsmutter und Erziehungsperson sein. Du möchst sie intensiv durch alle Lebenslagen begleiten, dafür brauchst du Einblick in den schnöden Alltag. Du möchtest Grenzen setzen, deswegen bist du oft die Blöde. usw.
Und was helfen kann. Alles was deiner Tochter guttut, ist ein Plus auf ihrer Ressourcenseite und stärkt ihre Psyche für ihr gesamtes Leben. Ich liebe alle Menschen, die meinen Kind etwas Gutes geben...auch wenn ich manchmal schon das GEfühl hatte "verdammt..ich schaffe es nciht ihr das zu geben".
Ganz toller und wichtiger Beitrag, da musste ich sofort ein Herzchen dalassen 👍