Augen zu und durch? Dampf ablassen

Hallo
Kurz zu mir: ich bin verheiratet, habe 2 Kinder 1 und 4 Jahre.
Die Schwester meines Mannes wohnt 300 km weit weg, ebenfalls 2 Kinder 3 und 5 Jahre. Sie besuchen und über die Feiertage zu viert . Bisher waren wir immer dort, da sie ein großes Haus haben und wir eine Wohnung ohne Gästezimmer. Jetzt haben wir auch ein Haus und sie sind bei uns.
Ich beschreibe sie mal: lieb, hilfsbereit aber chaotisch. Die Kinder besonders die Jüngere brüllt in eine Tour wegen wirklich jedem Mist. Die Kinder schlafen schlecht und essen fast nichts ( besonders die Kleine), dementsprechend ist die Laune. Auch bei sich zu Hause übrigens und auch im Urlaub. Es gibt auch noch einen Hund und der geht auch über Tische und Bänke. Wir waren schon oft zusammen weg im Urlaub, aber immer in 2 Wohnungen, sonst geht es nicht. Im letzten Sommerurlaub haben die Nachbarn meiner Schwägerin gesagt, sie wären sehr froh, dass sie jetzt fahren und sie hat es nicht verstanden. Das wäre ja übertrieben.
Es ist sehr anstrengend. Ich bezeichne mich als organisiert, strukturiert. Mein Erziehungsstil ( ich mag das Wort nicht) ist ein anderer. Was ich nicht dulde und zwar nie! Ist Schreierei. Im Spiel dürfen sie natürlich laut sein, alles gut, toben singen, aber wegen jedem Mist Minuten langer Terror und die Eltern gucken. Sorry, aber da hätte ich meinem Kind gesagt, klappen halten oder nach Hause. Ich wäre mit meinem Kind im Auto eine Runde um den Block gefahren, damit er versteht ich meine es ernst,
Heute Morgen um 7 !! Uhr dauergebrüll, möchtest du was essen- Gebrüll, mein Sohn fragt, möchtest du spielen, Gebrüll. Dann hab ich gesagt : wie haltet ihr das aus zuhause? Ich würde das keine Tag schaffen, da würde ich wohl durchdrehen. Ehrlich gesagt ist das für mich ein eingeübtes Verhalten.
Krieg ist nicht, was ich will, machen die anderen nicht, was ich will, brülle ich.
Ich habe ihr heute Morgen gesagt, ich bin hier der Chef im Haus und ich sage, es ist jetzt Ruhe. Ist das nicht so, fährst du nach Hause.
Klingt hart, aber ich Steh dazu. Und ich bin auch eine Mutter, die ihre Kinder liebt, aber so ein Verhalten ist für keinen gut.

Ich musste es wohl mal loswerden.

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Um ehrlich zu sein kannst du äußerst froh sein, dass deine Kinder keine Schreihälse sind.
Ich habe 3 und eine von ihnen neigt auch sehr schnell zu Drama, Terror, Tränen, Gebrüll.
Nein, das ist nich zwangsläufig nur Erziehung, die Kinder bringen unheimlich viel Persönlichkeit mit.
Ja, das ist sehr anstrengend wenn man ein so emotionales Kind begleiten muss und Gott weiß ich bin sehr oft an meinen Grenzen und gebe mein Bestes. Aber in Liebe. Es nützt überhaupt nichts, ihr Ultimaten zu setzen wie "Dann musst du nach Hause". Ich verstehe dich! Man kommt sehr an seine Grenzen. Aber ich weiß auch sehr genau, dass das nichts bringt. Man muss versuchen, dass Kind einigermaßen in seinem Drama zu begleiten, es nicht überbewerten, vielleicht mit ein bisschen Gespaße zum ablenken vom Drama oder versuchen im besten Falle konstruktiv eine Lösung zu finden. Im worst case gemeinsam mit dem Kind die Situation verlassen und sprechen, erklären, beruhigen.
Und dennoch: sie ist nicht so um euch auf die Palme zu bringen, so viel Weitsicht und Berechnung kann ein Kleinkind gar nicht an den Tag legen. Sie kann nicht anders.
Meine Tochter ist schon 6 und immernoch äußerst nah an ihren Emotionen aber weißt du was das Gute daran ist? Sie trägt ihr Herz auf der Zunge, und die Emotionalität zeigt sich auch im Positiven. Kaum ein Kind freut sich so ausgelassen, kaum ein Kind lacht so tief und herzhaft.
Und man weiß immer, woran man bei ihr ist. Aber Drama ist und bleibt ihr zweiter Vorname... ;) Daran wird sich wohl auch nie etwas ändern.

Alles Gute auf jeden Fall!

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Ich danke dir für deinen Text.
Das ist kein Kind habe, dass nicht brüllt, würde ich so nicht unterschreiben. Drama gab und gibt es bei uns durchaus.
Am Anfang war ich so: ich muss es alles super-pädagogisch Ratgeber mäßig richtig machen. Dann hab ich gemerkt, dass bin gar nicht ich. Ich bin hart aber fair. Keiner brüllt, auch ich nicht, das gilt auch für mich. . Wenn mein nervenkostüm den Tag über angegriffen wird, kann ich nicht gut sein und wenn es mir zu viel ist, sage ich es und setze es durch.
Es gibt feste Zeiten und eine Hand voll Regeln und die ziehe ich durch. Mag ja sein, dass mein Kind mich später kacke findet, dann sage ich, mach’s besser, viel Erfolg.

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Den letzten Satz find ich persönlich inhaltlich schlecht.
Weil man ja auch so erziehen möchte, dass einem die Kinder am Ende nicht mögen (was wohl eher selten passiert) #augen.
Das hört sich nicht nach Augenhöhe an sondern nach ganzheitlicher Bestimmung. Kinder sollten genauso ihre Gefühle, Bedürfnisse und Gedanken ausdrücken dürfen, schließlich sind sie nicht weniger Wert als wir Erwachsenen. Auf dem Kopf rumtanzen muss nicht sein aber man kann vieles erklären, was sogar Kinder oft gut verstehen können.

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Kann ich Dich voll verstehen. Gebrüll nur um des Gebrülls willen gab und gibt es bei mir auch nicht. Da gibt es einen netten Hinweis, dass man bei uns normal spricht und dann gibt's Ärger, wenn es nichts nutzt. Wussten und wissen aber alle Kinder, die schon durch meine Aufsicht durch gingen - bereits zwei Generationen #cool
Wahrscheinlich würde ich das an Deiner Stelle auch nicht aushalten wollen - Familienfrieden hin oder her.
Mit 3 und 5 dürfen sie doch im Kindergarten auch nicht dauerbrüllen wie die Stiere - warum machen sie es dann daheim? Mit der wirklich nett formulierten Frage habe ich schon manche Mama zum Nachdenken gebracht.
Wünsche Dir gute Nerven.
LG Moni

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Ich danke dir für deinen Text und deine Antwort.
Ich muss aber zugeben, dass ich nicht immer ein Fan deiner Kommentare bin Ich lese häufig in den Foren und teile deine Meinung oftmals nicht, aber das ist für mich in Ordnung.

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Niemand muss meiner Meinung sein ☺ deswegen vertrete ich sie trotzdem - schon immer. Ist wohl schon ein Geburtsfehler 😎 (Ist absolut nicht böse oder sarkastisch gemeint)
Glaub mir, bei manchen Postings hier könnte ich auch entweder die glatte Wand hochgehen oder verfalle ins Dauerkopfschütteln.....aber - ich denke mir, Statements im Internet und im RL klaffen ganz sicher auch oft genug Lichtjahre auseinander....
LG

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Hallo.

Ich habe ebenfalls 2 Kinder, fast selbiges Alter. Unsere Große ist ein diplomatischer Typ und kann sich auch anpassen. Eher ruhig. Und die Kleine, 5 Jahre, seit Geburt an sehr "impulsiv". Kann sich woanders ausgeglichener verhalten. Nun ist es aber so, dass sie seit ich sie kenne, ihre Gefühle wie Wut, Trauer und Verzweiflung mit Gebrüll, Tobsucht und allem was dazu gehört raus lassen kann. Aber sowas von und mir hat es schon einige Nerven gekostet. Ich persönlich halte absolut nichts von...: "Bist du jetzt nicht ruhig, dann fahren wir nach Hause." Das ist der Versuch ein Kind emotional zu erpressen, weil hier schlichtweg andere Lösungsansätze fehlen und zeigt, dass die Hilflosigkeit und Verzweiflung eher beim Erwachsenen liegt.
Und das Kinder auch brüllen, weil es nicht nach deren Kopf läuft. Völlig normal.
Mein Tipp: Statt dich über deine Schwägerin auszulassen was sie für nen Erziehungstil hat oder du es offensichtlich besser weißt wie es geht... Hilf ihr doch und versuche ihr in nem Gespräch bei nem Gläschen Wein mal zu fragen, wo der Hase im Pfeffer liegt. Vielleicht kann sie mal ne argumentativ fundierte Meinung dazu gebrauchen ...

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Also für mich geht das gar nicht. Solange die Eltern da sind, ist die Erziehung der Kinder deren Aufgabe. Auch als Gastgeber finde ich das völlig unangemessen. Ich halte dieses Verhalten in diesem Alter (3?!)für nichts Ungewöhnliches. Selbst wenn dir das Verhalten nicht gefällt, kannst du es den Eltern sagen aber doch nicht dem Kind. Ich glaube auch nicht dass du eine dreijährige mit solchen Drohungen kriegst. Je nachdem wie smart sie ist, probiert sie es aus. Und dann? Schickst du alle heim oder lässt du sie gewinnen?
Erziehung ist Eltern Sache v.a. Wenn sie anwesend sind. Oder möchtest du, dass dir deine Schwägerin das nächste Mal in die Tour fährt?
PS. : weißt du, was deine Nachbarn im Urlaub über dich gesagt haben?

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Ich kenne die andere Familie nicht, aber ohne dir zu nahe treten zu wollen (weil ich dich natürlich auch nicht kenne), finde ich, dass du sehr überheblich klingst.
Zu sagen, dass gibt es bei mir nicht, nie, dass mein Kind schreit, das ist schön für dich. Dann hattest du wohl Glück und ein gut kontrollierbares Kind bekommen, so wie mein 1. Kind. Auch total brav, kaum Gezicke, nie ohrenbetäubend geschrien. Ja das war schön! Da habe ich auch noch total naiv gedacht, das läge an meiner guten Erziehung… Nein so einen Terrorzwerg gibt’s bei uns nicht. Nein. Das hab ich unter Kontrolle. Ja, ja…
Und dann kam unser Kleiner. Ein wundervolles Baby, auch ruhig und zufrieden, eigentlich bis er 3 wurde. Ab da wurde er immer schlimmer. Wutanfälle wegen jedem Sch🤐, ohrenbetäubendes Gebrüll, erschreckende Aggressivität (hauen, beißen, schubsen). Und denke nicht, wir wären nicht konsequent und zudem streng wo es Not tut.
Er hat uns gelehrt, dass in diesem Alter ALLES möglich ist und dass du ganz bestimmt nicht dazu beitragen kannst, dass dein Kind nicht schreit und sich nicht völlig wahnsinnig verhält, wenn es gefrustet ist, wegen Nichtigkeiten.
Erst da haben wir gemerkt, wie viel Glück und ja das ist es Glück, wir mit unserem 1. Kind im Hinblick auf sein Gemüt hatten.
Wir haben dahingehend nichts beeinflusst.
Ich denke, das kommt erst viel später, dass sich die Erziehung auszahlt, aber sicher nicht im Alter zwischen 2 und 6 Uhr würde ich jetzt mal ganz grob schätzen.
Was ich dir sagen möchte, ich habe die Eltern dieser Terrorzwerge auch verurteilt, bis ich selbst einen bekam und da bist du wirklich oft machtlos, egal was du schon probiert hast oder probierst.
Du hast wohl Glück mit deinem 1. Kind. Die ersten Kinder sind tatsächlich oft die „Braveren“. Warte mal erst ab, wie dein 2. Kind mit 3 Jahren ist und lies dir deinen Post dann nochmal durch. Vielleicht wirst du auch über deine Naivität lachen müssen.
Wenn du ein willensstarkes, temperamentvolles Kind im Trotzalter hast, hast du keine Chance ihm das Gebrüll zu verbieten. Alleine der Gedanke daran lässt mich schmunzeln.

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Du schreibst mir aus der seele :-D
Wie oft hab ich früher gesagt " wenn mein kind sich mal so vor wut auf den boden wirft flipp ich aus, sowas gibts bei mir nicht. Was haben die nur falsch gemacht?" Und plötzlich steht man mitten auf dem parkplatz, das kind, das gerade noch lachend an der hand lief liegt mit nem tobsuchtsanfall auf dem boden und du denkst nur omg was jetzt? Hoffentlich sieht uns keiner. Oh gott karma! Wärst du nur ruhig gewesen und hättest nicht vorschnell über andere geurteilt :-D

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Bei uns das gleiche.
Ein braves 1.Kind, Unverständnis anderen Eltern gegenüber, welche so brüllen unerzogene Kinder raus lassen....🤣

Tja, dann kam prinzesschen🤪

Gleiche Erziehung, gleiche Rituale , gleiche Eltern....aber sie ist ein wutbesen durch und durch.
Zuhause!!!
Sobald wir das Haus verlassen, ist die ein Engel.
Mir glaubt niemand, was hier zuhause los ist.
Sie ist 7.d.h. in der Schule habe ich schlimmsten erwartet....nix...wie ein deckchen.
Gutes Kind🤗🥳

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Halli hallo, puhhhh.. harter tobak.. ja, schreiende kinder sind -je nach eigenem nervenkostüm- unter Umständen auch mal nervig und wie Zähne ziehen.. aber als gastgeberfamilie finde ich persönlich deine Aussage mehr als unangemessen.
Das ist nunmal kein einfaches alter eurer Kinder (ich hab selber 3 und 2 in diesem alter), aber entweder ich habe die Nerven ein paar Tage meine kleinen nichten/Neffen mit einem Lächeln "auszuhalten" oder ich habe sie nicht, aber dann verbringe ich auch nicht mehrere Tage gemeinsam.
Ich persönlich finde diese Aussage entweder du hörst auf oder du fährst nach Hause unheimlich unfamiliär.. und stelle es in etwa mit "hör auf oder du ziehst aus" auf eine Stufe. Ich persönlich finde 3 Jahre auch noch wirklich sehr klein und .. ja auch wenn meine kleinen auch nicht solche schreihälschen sind, so haben auch wir schon mehrtägigen Besuch von recht anstrengenden kinder gehabt, aber da haben halt eher geschaut wie wir die kleinen ablenken können.. mir wär nicht im Traum eingefallen beo den Eltern (die ja ohnehin angespannt sind, weil es ihnen in diesen Momenten unangenehm ist) da noch extra Druck aufzubauen. Keine ahnung, wor werten das einfach gar nicht so. Kinder sind sehr unterschiedlich. Ich habe 3 . Während bei Kind 1 ein böser Blick oft ausreichte .. lächelte Kind 2 darüber nur müde :-)))
Ich finde, wenn ihr schon zusammen kommt, dann versucht doch die Zeit zu genießen und stelle keine Vergleiche an.. nehmt euch wie ihr seid.. wenn um sieben gebrüllt wird, ja dann schnapp dir ein buch und frage wer will mit der Tante ein buch ankucken.. oder irgendetwas in der art. Sollte das alles wirklich zu sehr am nervenkostüm kratzen, dann würd ich wie gesagt verschlagen.. wartet noch ein weilchen mit den mehrtägigen besuchen und Urlauben. Alles gute euch und LG

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Wir haben auch so einen Kandidaten. Bei dem erreicht man mit Druck und Drohungen nix. Zero. Nikese. Nada. Und ich frag mich tatsächlich, was man einem dreijährigen Grolltroll androhen soll, das ihn so nachhaltig beeindruckt, dass er aufhört. Unser Kind war dann in einem Tunnel. Mal abgesehen davon, dass das Hirn in dem Alter noch gar nicht so weit ist, wär man überhaupt nicht zu ihm durchgedrungen. Aussitzen und "abregnen" lassen war die Devise

Die Schwiegermutter hat Mal nahegelegt, dass wir ihn Mal ordentlich verwamsen müssen, um ihn zu disziplinieren. Ich bezweifle, dass das was genutzt hätte, aber wir haben es so oder so nicht ausprobiert.

An unserer Erziehung liegt es vermutlich nicht, der Zwillingsbruder ist nämlich komplett pflegeleicht.

Mit vier ist der Grolltroll übrigens das empathischste und schlaueste Kunz, das man sich nur vorstellen kann.

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So einfach ist das?! Ich sage meiner Dreijährigen einfach, sie darf nicht sinnlos brüllen und schon ist Ruhe im Karton?!

Wenn ich diesen ultimativen Tipp nur früher bekommen hätte!

Dein Text liest sich sehr hart, sehr kühl und sehr unwissend über die Entwicklung eines Kleinkindes. Mit drei Jahren ist ein Kind in der Hochphase des üblen Alters, in dem noch wenig Impulskontrolle vorhanden ist und alle möglichen Grenzen getestet werden müssen. Je nach Temperament des Kindes wird dass intensiver oder milder ausgelebt.

Ich glaube dir, dass es wahnsinnig nervt. Es nervt wirklich unheimlich, aber dann lade doch keine Familie mit zwei kleinen Kindern zum Übernachten ein (!)

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Ich hab ja lieber eine Familie mit kleinem Brulläffchen bei uns zu Gast als eine Familie mit einer Mutter, die Kinder gegenübern Worte wie Klappe halten und ähnliches fallen lässt.

Puh. Du bist eine furchtbare Gastgeberin, tut mir leid. Und: abgerechnet wird am Schluss. Bin gespannt, wie sich eure Kinder in den nächsten 10-15 Jahren entwickeln. Ob du dann immer noch so überheblich bist?