Hallo zusammen,
ich weiß nicht, wie ich das Problem lösen kann, ohne dass mein Verwandter böse auf uns wird.
Er kommt aus der Heimat, mein Mann hat ihm eine Arbeitsstelle in der Firma beschafft, er hat dann Visum bekommen und ist am 12.01.2022 zu uns gekommen. Vereinbart war, dass er bei uns bleibt bis er eine Wohnung findet, also 2-3Monate bis er halt auch 2-3 Lohnabrechnungen hat.
Tja... er ist immer noch hier und hat sich in der Zeit für zwei Wohnungen beworben, für die er keine Antwort bekommen hat. Wir leben in einer Großstadt in Eigentumswohnung.
Er sucht nicht mal aktiv, hat noch gar keine Wohnung besichtigt und reagiert immer genervt, wenn mal meine Schwester oder jemand von uns ihm mal einen Link mit Wohnung schicken. Entweder zu teuer oder zu weit oder zu klein .... oder er reagiert gar nicht, und spricht nicht darüber.
Also, er ist eigentlich ein super lieber Mensch, hatte es schwer im Leben. Er hat beide Eltern in einem Jahr mit 20 verloren und ist Einzelkind. Also hat er seit fast 20 Jahren (er wird bald 40) alleine in der Heimat gelebt. Ich weiß nicht, ob er sich dann wohl fühlt, weil er nicht alleine ist oder zu geizig ist, eine Wohnung selber zu bezahlen. Seine Freundin soll dann nachziehen, wenn die mal im Sommer geheiratet haben (die zwei sind seit 2003 zusammen).
Ich bin einfach jeden Tag genervt. Eigentlich will ich abends meine Ruhe haben und mit meinem Mann Zeit verbringen. Das geht aber nie so richtig, da er immer dabei ist. Also sitze ich meist dann im Schlafzimmer. Es liegt daran, dass ich im Januar meinen Vater verloren habe und ich die Zeit für mich brauche, eigentlich will ich zur Zeit kaum Leute sehen und sprechen.
Er macht so nichts großes falsch, aber ich bin genervt und fühle mich nicht wirklich wie Zuhause.
Wie bringe ich ihm bei, dass es eigentlich Zeit ist auszuziehen? Ich habe die Befürchtung, dass er böse wird wenn ich sowas sage.
Ich hoffe, ihr habt eine Idee.
Vielen Dank schon mal fürs Lesen
Verwandter zieht nicht aus
Ich würde es ihm sagen wie es ist und wie es abgemacht war. Warum sollte er dann wütend werden? Es war doch klar, dass er nicht für immer bei euch einzieht.
Ihr habt ihm bis hier hin geholfen, aber nun ist es an der Zeit sich selbst eine Bleibe zu suchen. Dann muss man eben erstmal nehmen was kommt und darf nicht wählerisch sein.
Er hat 20 Jahre alleine gewohnt. Das soll doch jetzt kein Problem darstellen. Seine Frau kommt nach? Soll sie dann auch bei euch wohnen? Vermisst er sie nicht?
Normal müsste er schon deshalb aktiv werden.
Ja, gute Frage. Ich habe diese Beziehung noch nie verstanden. Sie ist 35 wie ich, er wird dieses Jahr 40 und haben noch nie zusammengelebt obwohl er ja alleine zuhause gelebt hat. Sie wollen auch erst jetzt nach 19 Jahren Beziehung heiraten, damit sie nachkommen kann. Dies kann aber erst passieren, wenn er einen Mietvertrag hat.
Sie kommt jetzt am Freitag und besucht ihn bzw uns für eine Woche.
"Warum sollte er dann wütend werden?" Ich habe so den Eindruck, weil er vom Thema Wohnungsuche immer abweicht. Er ignoriert sehr oft unsere Vorschläge (auch von meiner Schwester und Schwager) und geht gar nicht drauf ein.
Mein Mann hatte ihm mal erzählt, wie er die ersten Monate gelebt hat, als er nach Deutschland kam. Und unsere erste Wohnung war auch eine Souterrainwohnung von 40m2. Man fängt halt klein an und macht Schritte zum Ziel.
Dazu meinte er "ja, nicht alle müssen deswegen dadurch" boah, war mein Mann beleidigt.
Aber ja, ihr habt recht, ich komme nicht drum herum und wir müssen mit ihm sprechen. Ich muss wirklich mein Mitleid überwinden, wenn ich ihm in die Augen sehe... das ist der Teil, der mir am schwersten fällt
Lasst euch nicht ausnutzen und setzt ihm eine Frist. Er sollte bei soviel Dreistigkeit ein schlechtes Gewissen haben, nicht ihr.
Setzt euch durch, es ist eure Wohnung.
Gibt es eine Sprachbarriere, die ihn daran hindert aktiv nach Wohnungen zu suchen und zu Besichtigungen zu gehen?
Könnt ihr ihn dabei unterstützen?
Ich würde das Thema täglich zur Sprache bringen und aktiv Wohnungsanzeigen raus suchen und ihm bei den Anschreiben helfen. Vorteile von einzelnen Wohnungen hervor heben, aber auch ganz direkt sagen, was man vom örtlichen Wohnungsmarkt hinsichtlich Preis, Größe und Ausstattung erwarten kann und was nicht. Ich würde ihn mit dem Thema schon etwas mit nerven.
Hilft er bei euch im Haushalt mit?
Zahlt er auch mal einen Einkauf?
Beteiligt er sich an den Nebenkosten?
Wenn nicht, freundlich aber bestimmt den Hotelserviece runter fahren.
Hi. Eine Sprachbarierre gibt es nicht, er hatte Deusch in der Heimat studiert aber hat abgebrochen. Er spricht aber ziemlich gut, min. B1.
Als ich wieder nach dem Tod meines Vaters zurückgekommen bin, habe ich ihm auch Wohnungen bzw. die Links dazu geschickt, meine Schwester und Schwager noch öfters. Obwohl mir abends gar nicht danach war bzw. noch ist Aber er geht nicht drauf ein und mittlerweile antwortet er nicht mal drauf. Er blockiert, wenn es um Thema Wohnungsuche geht. Mit der Zeit haben wir dann halt aufgehört, weil es uns unangenehm war.
Hilfe im Haushalt... er hat paar mal Geschirr gespült, ein mal eingekauft und ein mal Pizza bezahlt. Aber er beteiligt sich an keine Kosten. Ich hätte das auch für 2-3 Monate nicht erwartet, aber mittlerweile will ich meine Ruhe haben, mich halt auch ausweinen und nicht immer nett gucken und noch ihn bedienen...
Eigentlich ist es mir klar, dass wir mit ihm sprechen müssen, nur sobald ich ihn sehe tut er mir Leid und ich bringe kein Ton mehr über die Lippen diesbezüglich.
Schraub dein Mitleid runter, ihr werdet gerade von vorne bis hinten ausgenutzt.
Verständlich, dass er nicht ausziehen möchte, wenn er bei euch wie die Made im Speck lebt.
Ihr habt sehr dringenden Redebedarf!
Ich weiß, dass Gastfreundschaft sehr wichtig ist, aber der Bogen wäre da bei mir schon lange überspannt.
Ich würde ihm eine Frist von max. 3 Monaten setzen, Hilfe bei der Suche anbieten, aber auch bis dahin eine Beteiligung an den Kosten verlangen (mind. 200-300€ pro Monat fände ich angemessen) und einen Putzplan aufstellen.
In einer eigenen Wohnung müsste er sich schließlich auch darum kümmern und putzen und sich verpflegen.
Ich weiß, leichter gesagt als getan. Ich bin auch jemand der eher leiser und diplomatisch ist... Aber da müssen du und dein Mann jetzt auf die Hinterbeine stehen und klare Regeln vorgeben - gemeinsam!
Vielleicht gefällt es ihm gar nicht so? Hat Heimweh, fühlt sich noch nicht wohl genug um tatsächlich ernsthaft sesshaft zu werden?
Das haben wir uns auch überlegt, aber er blockt das Thema ganz und will nichts konkretes sagen, woran das ganze scheitert.
Ich habe eben mit meinem Mann gesprochen, dass wir jetzt am Wochenende mit ihm sprechen, dann ist auch seine Freundin da. Sie sollen sich überlegen ob sie hier leben können und uns Bescheid sagen, woran wir sind. Wenn sie halt hier bleiben möchten, dass sie auch dringend eine Wohnung finden müssten.
Ein Gespräch wird uns nicht erspart bleben.
Vielen Dank für die Antworten 🍀
Hi,
ihr lasst euch ganz schön ausnutzen, aber das weißt Du ja selbst.
Er und seine Freundin, können die Woche in eine Ferienwohnung ziehen, warum sollte sie auch noch bei euch unterkriechen?
Ab Mai, hat er +- 150 Euro Nebenkosten zu zahlen, und Einkäufe werden halbiert, solange er bei euch wohnt, Putzplan, oder eine feste Ausgabe, solltet ihr ihm "zuweisen". Daheim hat er ja auch putzen, waschen, spülen müssen.
Auf jeden fall, Wohnungsmarkt beobachten, und ihm alles schicken, was euch zwischen die Finger kommt.
Ihr werdet um ein unangenehmes Gespräch nicht drumherum kommen................
Alles alles Gute
Wie denkt denn dein Mann über euren "Dauerbesucher". Manchmal ist ein Gespräch unter Männern ja zielführender?
Was ist sofort einführen würde: Es muss Miete zahlen und sich an den Haushaltskosten beteiligen. 300 € monatlich würde ich dafür angemessen finden. Alles andere wurde schon gesagt
Vielleicht ist er froh, nicht mehr alleine wohnen zu müssen? Zudem in einem fremden Land?
Ansonsten: ehrlich sein! Es geht so nicht weiter, du brauchst deine Wohnung wieder für dich.
Begeistert wird er nicht sein, wäre mir aber „egal“.
Ich Wunder mich das du das überhaupt mitgemacht hast. Warscheinlich wäschst bügelt und kochst du noch für ihn. Das hört sich sehr strange bei mir an. Ich würde nicht zum Wochenende warten sondern sofort mit ihm reden. Auch Ausreden würde ich nicht dulden. Frist setzen bis wann er raus muss und es durchziehen. Nebenkosten Verpflegung zahlen lassen. Verwandter hin oder her. Es gibt genug Möglichkeiten. Das hat nichts mehr mit Gastfreundschaft zu tun. Ich hab auch gerne Gäste da aber ich bin doch nicht für einen erwachsenen zuständig der auswandert. Helfen gerne aber jeder ist doch für sich selbst verantwortlich.
Er ist aber schlau. Er hat( Sorry) 2 dumme gefunden die ihn versorgen. Hier ein bisschen abblocken da genervt tun und ihr springt um ihn rum.
Setz ihm ne Frist.
Deutsch und deutlich. Und ab nächsten Monat gibt er stattlich Miete ab. Das wird am meisten helfen.