Ich bin Ende 40 und wenn ich auf mein bisheriges Leben zurück blicke, sind einige Dinge anders gelaufen als erwartet bzw als ich es von mir erwartet habe.
Nach meinem ersten Kind bin ich schnell wieder arbeiten gegangen und war überhaupt nicht traurig darüber, ich hatte gedacht, ich würde eine Mutter sein, die darunter leidet ihr Kind nur abends kurz zu sehen, aber das war gar nicht der Fall.
Ich bin dann später als Kind zwei kam, 1 Jahr zu Hause gewesen, aber genossen hab ich es nicht, ich wollte es einfach ausprobieren.
Also im Gegensatz zu meiner eigenen Erwartung bin ich überhaupt nicht in der Mutterrolle aufgegangen.
Dann fand ich Treue immer wichtig, bis ich, obwohl verheiratet, mich verliebte.
Ich verließ meinen Mann und mein neuer Partner seine Frau, etwas was ich immer ausgeschlossen hatte.
Meine Kinder waren da schon 15 und 9 und wollten beim.Vatee bleiben, und ich war der zahlende 14 Tage Wochenende Elternteil, allerdings habe ich doch die Kinder stark vermisst und bin oft zwischendurch zu ihnen gefahren um.sie zu sehen.
Karriere dagegen wollte ich eigentlich immer, war mir dann aber doch den Aufwand nicht wert und ich bin einfach da geblieben wo ich war , da das Geld stimmte.
Wer kennt das auch von sich?
Dinge, die anders kommen als erwartet oder erhofft
Hört sich für mich nicht so toll und erstrebenswert an. Würde ich auch nicht mit hausieren gehen. Eher unstet und planlos .
Warum bekommst du noch ein 2. Kind, wenn du nein 1. merkst, es ist nicht deins? Weil du mal ausprobieren wolltest, wie es ist ein Jahr zuhause zu sein. Das ist ja keine Reise ins Surf-Camp, die man mal macht, um auszuprobieren, ob man da Lust zu hat.
Was ist denn daran unstet und planlos, wenn man sich nach grob geschätzt 20 Jahren Ehe verliebt und sich scheiden lässt?
Und wieviele Männer und Frauen nehmen sich als junge Menschen die große Karriere vor und sind dann irgendwann doch zufrieden damit, wo sie sind? Übrigens dann auch das Gegenteil von unstet.
Wahrscheinlich würde auch mal wieder niemand einem Mann vorwerfen, er hätte in seiner Vaterrolle versagt oder kein 2. Kind bekommen sollen, wenn er sich neben den Kindern auch gern anderweitig verwirklicht und nicht 24/7 die Kinder betreut betreut.
Für mich klingt der ganze Post eigentlich ziemlich normal. Also normal insofern, als dass man nunmal vorher nicht weiß, wie das Leben so spielen wird. Nicht alles kann oder sollte geplant werden.
Hört sich für mich so an als hättest du als Mutter, Ehefrau und beruflich nicht das erreicht, was du dir vorstellt hast und würdest jetzt hören wollen "trotzdem alles richtig gemacht, wenn du glücklich bist".
Ich finde als Familie geht es immer darum, dass alle Beteiligten möglichst glücklich sind.
Und auf deine Frage zu antworten, ich kenne das nicht. Habe witzigerweise vor kurzem eine Zettel gefunden, den ich als Teenie geschrieben habe, wie ich mir mein Leben zu vorstelle und durfte feststellen, dass glücklicherweise bisher alles so kam. Nur ein Kind mehr.
So ist das eben. Ich kenne fast niemanden, bei dem immer alles gelaufen ist wie geplant.
Das muss nicht unbedingt schlecht sein.
Ich habe mit Ende 20 noch einmal ein 2. Studium angefangen, weil ich gemerkt habe, dass ich mit dem ersten auf dem Arbeitsmarkt keine guten Chancen habe.
Ich hätte gerne mein erstes Kind mit Anfang 30 bekommen und wollte bis 35 zwei Kinder haben und mit dem Thema fertig sein. Ich bin jetzt 36 und immer noch ungewollt kinderlos.
Ich habe eine Eigentumswohnung gekauft und dachte, ich ziehe dort nicht mehr aus, dann bin ich doch noch in ein anderes Bundesland gezogen.
Karriere könnte ich wohl machen, wenn ich mich mehr engagieren würde, aber ich weiß nicht genau, wozu, ich habe auch so ein gutes Auskommen und bis auf Ausnahmesituationen ein gutes und entspanntes Arbeitsumfeld.
Belastend finde ich nur die Kinderlosigkeit und bereue, es nicht schon früher versucht zu haben, ansonsten nichts.
Mein Leben ist total anders verlaufen als geplant, und wenn man so von außen drauf schaut, könnte man sagen, ich habe auf ganzer Linie versagt.
Ich wollte in der Wissenschaft Karriere machen und mit spätestens Mitte 30 mindestens 2, am liebsten 4 Kinder haben. Heute habe ich einen stinknormalen, eher unspannenden Job, und meinen einzigen Sohn habe ich mit 39 bekommen.
Aber ich mag mein Leben. Mein Sohn ist super toll. Natürlich wäre es schön, hier wurden noch ein paar mehr Kinder rumspringen, aber im Grunde bin ich zufrieden, wie mein Leben bisher verlaufen ist. Und man kann ja nicht wissen, ob einen das "Traumleben" wirklich glücklicher gemacht hätte.
Ich hab mein Leben auch etwas anders gedacht -
Ich dachte mir macht ein Job mit Kindern Spaß - seit ich eigene Kinder habe sind die ganzen Kinder in der Arbeit für mich nur noch stressig und nervig und ich würde lieber einen Bürojob machen.
Ich dachte auch, ich könnte mir später ein Haus kaufen und Haustiere halten. Aber ich bin leider nicht reich genug und außerdem gegen fast alle Tiere allergisch.
Ich dachte auch dass ich etwas sportlicher und musikalischer bin und nicht so faul bzw ausgebrannt als Erwachsene.
Aber sonst läuft mein Leben schon recht ähnlich wie erwartet (wie ich die Freizeit verbringe, wie ich meine Kinder erziehe, wie die Lebensumstände generell sind).
Ich hätte nie gedacht, dass ich mal ein Kind haben werde und einen auf Familie mache. Nun mache ich genau das seit 13 Jahren Und das ich mal mehr als ein paar Jahre in derselben Wohnung wohne und nicht immer ständig arbeitsbedingt von einer Stadt in die nächste ziehe, hätte ich auch nicht gedacht. Nun, seitdem ich Mama bin, wohne ich seit 13 Jahren in der gleichen Wohnung. Hach ja......
Ich wusste immer, dass ich mal Mann, Haus und Kinder haben möchte. Das habe ich heute mit 30 Jahren auch, ich kann mich absolut nicht beschweren.
Allerdings dachte ich, dass ich das alles mit meinem Ex (Langzeitfreund, bereits zu Schulzeiten zusammen gewesen) haben würde, dass ich zuvor mein Studium durchziehe und etwas von der Welt sehen werde bevor ich Kinder bekomme, dass wir eher städtisch statt ländlich leben würden und mein Weg einfach insgesamt „geradliniger“ verläuft.
Nunja, mit 18 Jahren gab es einen Bruch mit meinen Eltern und die Beziehung zueinander bauen wir gerade wir einigermaßen solide zueinander auf. Mein Ex ist Geschichte und ich zog zu meinem jetzigen Mann aufs Land, mein Job ist toll aber etwas gänzlich anderes als ich studiert habe und zum 1. Kind war es ein längerer Weg inkl. Kiwu-Klinik.
Ich liebe mein Leben und kann auch nicht behaupten, dass es gänzlich anders kam als erwartet. Mittlerweile glaube ich, dass es immer Umwege und Auf und Ab im Leben gibt und diejenigen, bei denen das Leben völlig sorgenfrei und geradlinig zu laufen scheint, bloß nicht offen darüber reden. Jeder hat sein Päckchen zu tragen.
Finde es auch völlig ok, etwas zu versuchen und hinterher festzustellen dass man darin nicht zu 100% aufgeht. Auch das Mama-Sein ist sowas. Nur weil jemand nicht vollständig im Mama-Sein aufgeht oder „nur Wochenend-Mama“ ist heißt das nicht, dass man eine schlechte Mutter ist und die Kinder nicht liebt. Man darf/kann das Gefühl haben, dass man nicht allein für seine Kinder lebt und ihnen trotzdem genug Liebe und Fürsorge bieten oder eben dafür sorgen, dass die Zuwendung die man selbst nicht geben kann, vom Papa kommt. Schließlich ist man als Mutter auch nicht komplett alleine für das Wohl der Kinder verantwortlich.
Auf so viel Leben kann ich noch nicht zurückschauen aber trotzdem ist es bis jetzt anders verlaufen als ich dachte und als es mir von vielen Seiten erzählt wurde.
Ich war auch der Hauptschule und dachte immer, dass ich Kinderpflegerin o.ä werde (Traumjob war aber immer Lehrerin), das wurde mir auch immer so gesagt (mehr schaffst du eh nicht).
Hab dann eine Ausbildung zur Kinderpflegerin gemacht, mein Abitur auf dem zweiten Bildungsweg nachgeholt und Lehramt studiert. Nebenbei hab ich eine Ausbildung zur Erzieherin gemacht.
Ich hab schon sehr früh gesagt, dass ich auf keinen Fall Kinder will. Erst mit ca 28 kam der Wunsch nach einer eigenen Familie (mein Freund war auch sofort dabei). Jetzt hab ich eine kleine Tochter und das ist das Beste was mir je passiert ist ä.
Ich wollte sehr früh unabhängig sein und bin 400km von zuhause weggezogen. Kurz vor der Geburt unserer Tochter sind mein Freund und ich zurück in meine Heimat gezogen und mir geht es so gut wie schon lange nicht mehr.
Das Einzige was bis jetzt anhält ist der Gedanke, dass ich nicht heiraten will aber wer weiß, ob das so bleibt 🤷🏻♀️
Alles in allem kam irgendwie fast nichts so wie ich es vorher gedacht habe. Es kam alles viel besser.