Hallo zusammen,
ich plane die, ab Mitte der 1970er Jahre an mir begangene sexualisierte Gewalt, innerhalb meiner Herkunftsfamilie öffentlich zu machen.
Aus Gesprächen mit anderen Betroffenen weiß ich, dass auf solche Offenlegungen überwiegend mit Abwehr reagiert wird. Hier im Forum habe ich festgestellt, dass die meisten dazu tendieren, dem betroffenen Kind/Person zu glauben.
Ich habe zwei Fragen und würde mich über Antworten freuen, um mir ein Meinungsbild zu verschaffen.
Frage 1:
Mich interessiert, ob der betroffenen Person ebenso konsequent geglaubt würde, wenn es sich bei der beschuldigten Person um den eigenen Vater/Schwiegervater/Bruder/Sohn/Ehemann handeln würde. Wäre es dann nicht vielleicht doch so, dass eher gedacht würde, dass das nicht sein kann oder es sich um ein Missverständnis handeln muss? Mein Eindruck ist, dass die Angelegenheit immer solange pro Kind/Frau betrachtet wird, so lange alles weit weg ist. Sobald Fälle sexualisierter Gewalt, egal ob an Kindern oder an erwachsenen Frauen (oder auch Männern) im eigenen sozialen Umfeld oder innerhalb der Familie stattfinden, wenn der (mutmaßliche) Täter bekannt, vielleicht sogar sehr vertraut ist, ist die Sachlage nicht mehr so klar und eindeutig ist.
Frage 2:
Aus Gründen des Selbstschutzes (ich möchte mich nicht beleidigen und beschimpfen lassen) und weil meine Herkunftsfamilie an verschiedenen, weiter entfernten Orten wohnt, plane ich Briefe zu schreiben.
Denkt ihr, es wäre hilfreich zur Glaubhaftmachung ärztliche Atteste/Gutachten (verschiedener Ärztinnen aus verschiedenen Jahren und Städten), beizufügen, um meine Geschichte glaubhaft(er) zu machen? Ich bin unschlüssig, weil das schon sehr privat ist und ich möchte derartige Informationen nicht irgendwann im Internet finden. Ich bin auch unsicher, inwieweit solche Atteste in der heutigen Zeit von Photoshop etc. überhaupt überzeugend sind, wo sie ja praktisch ganz leicht gefälscht werden könnten. Dazu kommt, dass ich in meiner Herkunftsfamilie durch meine Mutter und den Täter systematisch diskreditiert wurde. Um von den tatsächlichen Problemen in unserer hochgradig dysfunktionalen Familie abzulenken, wurde ich zum Sündenbock erkoren und alles schlechte auf mich projiziert. Bei Familienfesten musste ich mich regelmäßig für Dinge rechtfertigen, die ich nicht getan habe. Jemandem, der so „durch und durch schlecht“ ist, wie es mir nachgesagt wurde, sollte kein Problem haben, selbst erfahrene Psychiaterinnen zu täuschen.
Zur Einordnung noch folgende Infos: Ich habe vor fast vierzig Jahren jeden Kontakt zu meiner Herkunftsfamilie abgebrochen. Nun gab es in den letzten Jahren einige Todesfälle. Auch der Täter lebt nicht mehr. Bevor es zu spät ist, möchte ich gegenüber den noch lebenden Verwandten, die Lügen, die über mich erzählt wurden, gerade rücken.
Vielen Dank schon mal.
Umgang mit Offenlegung sexualisierter Gewalt in Herkunftsfamilie
Hallo, es tut mir sehr leid, was dir angetan wurde und auch, wie deine Familie dich hinterher behandelt hat.
Du wirkst sehr reflektiert, trotzdem würde ich in den Briefen eher auf deine Gefühle und Emotionen eingehen, als auf Beweise. Du stehst ja nicht vor Gericht, dir geht es doch darum, wieder Kontakt zu bekommen und eine Chance, das unverdient schlechte Bild von dir verändern zu können.
Ich würde wenig auf den Täter und deine Mutter eingehen, mehr mit Ich-Botschaften arbeiten und was dj dir jetzt wünschst. Du kannst natürlich mit reinschreiben, dass du in ärztlicher Behandlung warst, das gehört zu deinem Leben dazu. Und das du, falls dj das bist, bei Fragen gerne bereit bist für ein persönliches Gespräch.
Alles Gute!
Die Beweise sollen der Glaubhaftmachung dienen. Und Kontakt möchte ich keinen. Möglicherweise ergibt sich ein Kontakt, was aber nicht mein Ziel ist. Ich möchte einfach meine Version der Geschichte erzählen, bevor es zu spät ist und niemand mehr da ist, dem ich sie erzählen könnte.
Ich sehe da überhaupt keinen Sinn drin irgendwelchen Familienangehörigen solche Briefe zu schreiben.
Ich würde mich fragen was das soll besonders weil der Täter tot ist und es 40 Jahre her ist.
So einen Brief würde ich einfach in den Müll werfen.
Puh, das ist schwierig.
Zu 1) gerade weil Du überall schlecht geredet wurdest... und dann ist der Täter auch noch verstorben... das macht es schwer. Verdrängung ist ja sehr beliebt, am Ende heißt es noch, Du beschmutzt aus Boshaftigkeit das Andenken. Könntest Du damit umgehen, wenn Dir erneut eine Welle aus Ablehnung entgegenkommen würde?
Zu 2) Wenn man Dir nicht glauben will, wird auch kein Attest der Welt diese Meinung ändern. Daher würde ich schreiben, was für mich wichtig ist, was ich den anderen sagen will. Du kannst am Ende vermutlich nur wenig beeinflussen, ob Dir geglaubt wird.
Hast Du jemanden, der Dich gut kennt und mit dem Du das besprechen könntest?
Danke, ich habe Unterstützung und es hat auch sehr lange gedauert, bis ich den Entschluss zur Offenlegung gefasst habe. Mir geht es hier um ein zusätzliches Meinungsbild.
Dass mir unterstellt wird, ich würde das nur aus Boshaftigkeit behaupten, befürchte ich auch, daher schreibe ich Briefe. Sollte eine oder mehrere Antworten kommen, wird das vorab auch jemand lesen und evtl. entsorgen, falls die Antwort nur aus Beschimpfungen besteht.
Hallo,
du bist das Opfer und du darfst tun was du denkst, dass du brauchst. Also schreibe die Briefe. Ich würde...gerade, um nicht augenscheinliche die Lügen zu bestätigen, die über dich erzählt wurden, in dem Brief bei dir bleiben. Ich -Botschaften, keine Angriffe gegenüber dem Täter und der Mittäterin. Sie sind nicht relevant. Du erzählst was passiert ist und was du du loswerden möchtest. Und nciht "Mama hat dann lügen erzählt", sondern "DAss ich xy getan hätte, wie erzählt wurde, ist nicht wahr".
Schreibe rein warum du den Brief schreibst. Erzähle, dass du überlegt hast, doch dass du es so lange mit dir herumträgst und du jetzt merkst, du kannst das nicht bis zum Lebensende mit dir herumtragen. Achte aber darauf, dass der Brief nciht zu lange wird...ich glaube das wäre nciht gut. 1 DINA 4 Seite vielleicht (also vorne und hinten beschrieben). Aber wenn es länger wird...dann ists so.
Es braucht keine genauen Beispiele und Beweise. Auch wenn es hart ist...die Leute werden entweder dem ganzen Glauben schenken, oder nicht. Sie werden sich damit auseinandersetzen wollen oder nciht. fUnd wenn dir jemand nciht glauben will, dann nützen auch keine Beispiele. Wenn dir jemand glaubt, dann braucht er keine Beispiele...und wenn jemand das Gefühl hat da ncoh drüber sprechen zu müssen...dann soll er sich bei dir melden.
Es ist nicht wichtig, was die Leute denken. Es ist wichtig, dass du dich nach all der Zeit von dieser Last befreist, dass dir großes Unrecht getan wurde. Erst durch deie Tat und das Decken derselben, dann durch die Lügen. Und die FAmilie un Leute die den Brief erhalten, die werden sich vielleicht selbst fragen "hätten wir auf das Mädl zugehen müsse? Habe ich sie eigentlich einmal gefragt wie es ihr geht? Habe ich mir ihre Sicht der Dinge angehört? Oder habe ich blind die Vorwürfe geglaubt und sie als "aus der Spur geraten" abgestempelt?"
Deine BEfreiung von dem Ganzen ist nicht abhängig von der Meinung dieser Leute. Deine Freiheit besteht darin, dass du weißt, dass du wertvoll bist und nicht auf das Wohlwollen von Menschen angewiesen bist, die dich lieber verurteilen, als dir zuzuhören.
Ich kann verstehen, dass man sich als Familie damit nicht auseinandersetzen kann/will. Ich könnte es auch nciht glauben, wenn jemand zu mir kommt und sagt mein Bruder würde meine Nichte missbrauchen oder so. Aber komplett Augen verschließen und nur eine Seite hören ist nciht der WEg. Agenommen meine Nichte würde soetwas erzählen...dann könnte ich sie nicht einfach ignnorieren und als pubertierend oder so abstempeln. Selbst wenn sie eine solche Geschichte erfinden würde...stünde da eine große Not dahinter.
Viel Kraft.
Hallo,
Es tut mir leid was dir passiert ist.
Ich glaube es wird den Opfern nicht geglaubt oder ihnen eine Teilschuld gegeben weil man sich sonst positionieren müsste. Z.b. den Ehemann verlassen oder den Kontakt zu jemandem abbrechen. Das ist unangenehm und viele Menschen scheuen den Konflikt. Der einfachere Weg ist es, dem Opfer dann nicht zu glauben.
Erwartest du denn Reaktionen? Bekommst du mit ob die Familie dir glaubt? Wirst du dich nach deinen Briefen besser fühlen?
Ich würde keine Atteste einfügen, entweder dir wird geglaubt oder nicht. Da der Täter nicht mehr lebt ist die Chance höher, dass dir geglaubt wird. Es entsteht ja kein Loyalitätskonflikt mehr.
Alles Gute!
Ja, ich bin überzeugt, dass es mir nach den Briefen besser gehen wird, weil ich es dann ein Stück weiter loslassen kann.
Reaktionen erwarte ich nur von einer Person, der ich das notwendige Reflexionsvermögen zutraue. Aber ich habe seit fast vierzig Jahren keinen Kontakt zu diesen Menschen, in einem so langen Zeitraum können allerhand Entwicklungsprozesse stattfinden.
Der Täter ist tot, aber die Mitwisserin lebt noch.
Hallo Phoenix,
erst einmal tut es mir sehr leid für dich, dass du so etwas erleben musstest und vor allem die Reaktion innerhalb der Familie ist wirklich schrecklich. Deine Fragen kann ich dir nicht beantworten, da ich mich mit diesem Thema nicht auskenne, aber ich möchte Dir meine Gedanken dazu da lassen.
Zu1: Diese Thematik innerhalb einer Familie ist grundsätzlich immer schwer vorstellbar für "normal denkende" Menschen. Nichts desto Trotz passiert das immer wieder und oft auch in Familien oder von Menschen, von denen man es am wenigsten erwartet. Meine Meinung dazu ist auf jeden Fall das ich dem Opfer glauben würde auch wenn mir die Familie vertraut wäre und die Sachlage wäre für mich persönlich auch eindeutig wenn man sich im strafrechtlichen Bereich bewegt. Ich verstehe deine Frage aber, da Angehörige versuchen werden das Geschehene zu relativieren unter dem Motto, war doch gar nicht so schlimm oder war doch gar nicht so gemeint usw. Deine Familie hat ja auch "Vorarbeit" geleistet, indem sie dich schlecht gemacht und als Lügnerin bezichtigt haben. Das ist wirklich ganz schlimm, denn DU bist das Opfer.
Zu2: Grundsätzlich finde ich die Idee mit den Briefen ganz gut, allein schon für dich selber. Irgendwelche Atteste von Ärzten oder persönliche Dokumente über dich würde ich Menschen, denen ich nicht vertraue definitiv nicht vorlegen, auch wenn ich deine Absicht dahinter verstehe.
DU musst denen gar nichts beweisen. Dir ist die letzten Jahre nicht geglaubt worden und daran wird sich auch jetzt nichts ändern. Man hat dich zum Sündenbock gemacht, das ist der Schutzmechanismus der Betroffenen. Deine Mutter hat jahrelang versucht dich zu diskreditieren und wird es auch weiterhin tun, um das was war zu vertuschen. Du wirst natürlich mit deinen Briefen eine Welle der Empörung auslösen aber das sollte dir egal sein. Ich verstehe deine Ambitionen "etwas ins rechte Licht rücken zu wollen" aber von diesen Menschen kannst du nichts erwarten und nach all den Jahren erst recht keine Einsicht, leider. Wenn es DIR wichtig ist, mache es, sonst lässt es Dir keine Ruhe. Ich persönlich würde mich von diesen Menschen fernhalten und mich nicht weiter zum Sündenbock machen lassen und erklären musst du dich bestimmt nicht.
Eine Frage habe ich an dich und das meine ich absolut nicht böse sondern es interessiert mich einfach. Warum hast du damit so lange gewartet bis der Täter verstorben ist? Es wäre für dich selber vielleicht gut gewesen IHM deine Worte zukommen zu lassen. Die Familie wird dir das wahrscheinlich auch negativ auslegen, jetzt wo er gestorben ist und sich nicht zu diesen Vorwürfen äußern kann kommst du mit so ungeheuerlichen Anschuldigungen, weisst du was ich meine?
Du kannst die Menschen nicht ändern und auch nichts tun, damit sie dir glauben, sie denken am Ende eh was sie wollen.
Mach was du für richtig hältst und was dir wichtig ist und schließe mit diesen Menschen ab.
Ich wünsche Dir alles Gute.
Ich beantworte deine Frage gerne. Ich habe letzte Woche zufällig erfahren, dass er tot ist. Er wäre aber ohnehin nicht mein Hauptadressat. Das ist meine Mutter, die das alles zugelassen hat und es hätte beenden können.
Ich halte mich schon fast vierzig Jahre fern und werde daran ganz bestimmt nichts ändern. Diese Menschen sind absolut toxisch.
Danke für Deine Antwort.Das war keinesfalls böse gemeint, mir schwirrte lediglich beim Lesen diese Frage im Kopf rum. Ich kann verstehen, dass es Dir wichtig ist DEINE Sicht der Dinge/das Erlebte öffentlich zu machen, es wird Dir auch helfen damit abzuschließen. Du möchtest das, was Dir auf der Seele brennt loswerden, das ist nachvollziehbar und auch wichtig, ganz gleich was die anderen draus machen. Die Idee, das jemand anders die Briefe öffnet, falls überhaupt etwas zurück kommt finde ich auf jeden Fall gut. Mach dich aber diesen Menschen gegenüber nicht nackig, du brauchst denen nichts vorlegen um glaubwürdiger zu wirken. Sollte von denen jemand auf dich zu kommen, kannst du davon immer noch erzählen. Alles Gute.
Auch wenn das nicht direkt auf eine Deiner Fragen Bezug nimmt: Ich glaube,, dass die Gesellschaft hinsichtlich der Offenheit über dieses Thema überhaupt zu sprechen, seit den 70ern einen Quantensprung gemacht hat.
Die Sensibilisierung von Kindern hinsichtlich dieser Thematik ist ja heute schon sehr früh. Ich kann mich daran bei mir nicht erinnern. Mir ist erst Los Teen Ende der 80er klar geworden, was mir als Kleinkind passiert ist, weil ich da bewusst mediale Berichterstattung zu diesem Thema mitbekommen habe und es endlich einen Begriff dafür gab.
Insofern glaube ich schon, dass vor allem die jüngere Generation Deiner Familie da durchaus aufgeschlossener sein könnte. Ich drücke Dir auf jeden Fall die Daumen, dass Dich diese Aktion ein kleines bisschen freier machen wird. Und es ist gut, dass Du Unterstützung hast, die evtl Reaktionen für Dich filtert.
Bist du in Therapie?
Hast du ein gutes Auffangnetz?
Deine Ideen klingen sehr rational.
Was ist mit deinen Gefühlen? Hast du Backups? Menschen im Heute, die davon wissen, die dich begleiten?
Den Wunsch alles offen zu legen, kann ich nachvollziehen.
Wie darauf reagiert wird, ist sehr individuell.
Zum einen würde ich auf das eigene Bauchgefühl hören. Zum anderen ein Netz im Heute aufbauen. Auch wenn es rational/emotional eine gute und wichtige Entscheidung ist, emotional kann das vieles auslösen. Von Freude, weil es endlich raus ist, bis Panikattacken bei nicht damit gerechneter Reaktion.
1. ja, die Reaktionen sind sehr unterschiedlich.
Die allerwenigsten Täter/innen, Mittäter/innen, Mitwisser/innen werden etwas zugeben.
Diejenigen, die nichts wussten.
Diejenigen, die ihr schlechtes Gewissen erleichtern möchten (sowohl denen es um dich geht, als auch denen es nur um ihr Gewissen geht).
Jene, die zum Betäuben ihres Gewissens - etwas geahnt zu haben - dich fertig machen. Dann ist es nicht passiert.
Von einzelnen, die dir glauben - weil sie etwas ahnten, aber nie den Mut hatten.... selbst Angst vor dem/der Täter/in hatten .... selbst auch wurden
über jene, denen es auch angetan wurde, die aber weiterhin Schweigen und die Fassade aufrecht erhalten *mir darf das nicht passiert sein, also ist mir das auch nie passiert* auch *wenn das bei mir rauskommt, hab ich Spießrutenlauf im Ort*
Jene, die Täter/in noch weiterhin anhimmeln und kein schlechtes Wort drüber kommen lassen
usw.
Die Möglichkeiten sind sehr viele.
Ja, ich habe schon sehr tolle Reaktionen mitbekommen.
Vieles hängt von den Einzelpersonen ab, wie sehr sich diese selbst weiter entwickelt haben
und auch von der Familienstruktur.
Es gibt etliche Familien in denen Missbrauch über Generationen weitergegeben wird, weil die Machtstruktur viele zum Schweigen bringt.
Baue dir ein Netzwerk auf, damit du aufgefangen werden kannst.
Lege es für dich offen, weil du für dich das Schweigen brechen willst!
Renne aber nicht dem Irrglauben nach, dass es eine Änderung gibt. Das kann passieren, muss aber nicht.
2. auf keinen Fall!
na ja, nur wenn jemand empathisch auf einen Brief reagiert und du dann in vielen Gesprächen den Eindruck hast, es könnte helfen.
Einfahch so dazu legen, zeigt viel über eure Struktur. Selbst wenn du mit Fakten kommst, bist du als Mensch nichts wert. Deine Emotionen schon xfach nicht.
Dann bringen Fakten nichts. Es geht um dich, also werden Mittäter/innen alles umdrehen, was auch nur dazu dienen kann, dich als Täterin/Schuldige hinzustellen. Der aaaaaaarme Täter .... unterlag deinem Charme, deiner Krankheitsgeschichte, konnte dich ja nicht schädigen - du warst ja schon kaputt. usw
Mit jedem Beweis legst du die Chance, dass es umgedreht wird.
Würdest du ernst genommen werden oder jemand hätte Respekt zu dir gehabt, .... anders gesagt: den Kontaktabbruch gab es ja aus wichtigen Gründen.
Auch hier: tue es für dich. Sprich aus, weil du selbst das Schweigen brechen willst, weil du für dich reinen Tisch machen willst.
Aber erwarte nicht, dass andere sich darauf einlassen. Wenn sie es tun ist es gut. Das kann wichtig sein.
Zudem können beigelegte Fakten als Manipulation behauptet werden. Sensible Daten, die für dich intim sind. Wenn diese schlecht geredet werden, wird es dich u.U. noch mehr treffen, als wenn es "nur" um deine Gefühle geht, die eh schon oft schlecht geredet wurden. Schütze dich, in dem du nur Preis gibst, was an Wut raus muss. Begib dich nicht in die Rechtfertigungsspirale.
Alles was neu ist, würde ich außen vor lassen.
Erst und nru dann, wenn jemand fragt, wie es dir heute geht, dann antworten.
Sonst kann es gemacht werden zu: na, wenn es dir heute gut geht, ist das doch ein Beweis, dass früher nichts war.
Hör auf dein Bauchgefühl
manchmal ist auch was anderes richtig, anstatt üblich
achte auf dich
besprich ggf. mit einer Therapeut/in wie es dir dabei geht und mit Freunden im Heute.
Viel Kraft und den Mut das zu tun, was DIR gut tut
Ich bin selbst nur Laie in dem Thema und nicht betroffen, von daher sind meine Überlegungen rein hypothetisch.
Aber scheinbar wurde viel Mist über dich erzählt. Dass du es grade rücken und sogar „beweisen“ willst, verstehe ich sehr gut. Trotzdem vermute ich, dass dir viele nicht glauben würden. Dazu besteht das falsche Bild von dir einfach schon viel zu lange!
Atteste usw würde ich nicht mit schicken und tatsächlich grundsätzlich überlegen, ob du die Kraft hast, diesen „Kampf“ zu führen. Nämlich die anderen, zu denen du eh keinen Kontakt hast, zu überzeugen.
Sie wurde großes, unverzeihliches Unrecht angetan. Das ist schlimm! Aber was erhoffst du dir davon, es gerade zu rücken? Möchtest du wieder Kontakt?
Überlege gründlich, ob du diese Tür öffnest. Im besten Fall glauben dir alle sofort, im vermuteten Fall zumindest ein paar und im worst Case glaubt dir keiner. Könntest du mit allen Ausgängen umgehen und leben?
Ich persönlich würde solche Briefe niemals verschicken und wenn ich nach 40 Jahren Funkstille sowas bekomme, würde der wohl ungelesen im Müll landen. Ich bin mir sicher das sehr viele aus deiner Familie wussten was bei euch passiert, sie haben damals die Augen verschlossen und werden es auch jetzt tun, sie glauben was sie glauben wollen, da kannst du soviele Beweise beilegen wie du willst, keiner wird sie glauben wenn er das nicht möchte. Ich hätte Angst vor unverschämten Antworten auf diesen Brief. Du hast den Kontakt zu diesen Menschen aus gutem Grund abgebrochen, ich würde das dabei lassen und mich nicht aufs Neue verletzten lassen.
Du würdest also einen Brief ungelesen in den Müll werfen, ohne den Inhalt zu kennen? Dann wirfst du sicher viel Post in den Müll
Dass ich keinen Kontakt suche oder will, habe ich geschrieben. Insofern kann mich auch niemand verletzen. Ich empfehle den Diskussionverlauf zu lesen. Ich finde es sehr anstrengend, mich ständig wiederholen zu müssen. Du bist nämlich nicht die einzige,die sich so verhält.
Ich denke mal, die Userin bezogen sich auf deinen Absender. Sie wirft sicher nicht jeden Brief ungelesen in den Müll. Aber würde mir beispielsweise der Typ schreiben, der mich betrogen, belogen und dann abserviert hat, würde ich solch einen Brief auch ungelesen wegwerfen. Und deine Verwandten haben ein Bild von dir, was zwar nicht der Wahrheit entspricht, aber ihn ihre Realität passt und so bleibt. Ich denke nicht, dass die Userin dich angreifen wollte. Ich denke sie wollte nur, dass du dir die Frage stellst, ob es der Mühe wert ist.
Alles Gute.