Hallo zusammen,
wollte mal wissen wie ihr damit umgehen würdet. Vielleicht kennt ihr das auch.
Wir haben eine ältere Dame als Nachbarin. Sie ist eigentlich ganz nett aber überschreitet meiner Meinung nach oft Grenzen. Beispielsweise muss sie meinen Sohn (2 Jahre) immer über dem Arm streicheln oder anstupsen wenn sie ihn sieht. Ich finde das geht gar nicht, oder? Ich ärgere mich jedes Mal über mich selbst, dass ich nichts sage. Was auch manchmal vor kommt ist, das sie ihn an der Hand nehmen will und ihm ihre Vögel im Garten zeigen möchte. Und zu ihm sagt, dass er mitkommen soll. Sicherlich meint sie es nur lieb. Aber genau das möchte ich ihm ja beibringen. Eben nicht mit Leuten einfach mitzugehen. Übertreibe ich da?
Nachbarin tatscht Kind immer an
Wenn die Leute nicht gänzlich fremd und eigentlich ganz nett sind, so wie du deine Nachbarin beschreibst, sag ich dann immer "der Kleine mag das nicht, ständig angefasst zu werden"... Meistens stimmt es auch, er findet es selbst nicht so prickelnd.
Wenn sie ihm die Vögel zeigen möchte, würde ich als Mutter ihn fragen "Benjamin, möchtest du nach den Vögel schauen? Mama kommt selbstverständlich mit"
Wenn er nicht möchte, hat die Frau eine ganz klare Antwort.
Allein würde ich ihn jedenfalls nicht mit ihr mitgehen lassen.
Hallo kleine Ente,
ich finde tatsächlich dass du übertreibst. Die alte Dame scheint es nur nett zu meinen. Wie findet es denn dein Kind? Stört es ihn? Wenn nein, dass lass ihn doch ruhig mal mit ihr die Vögel anschauen. Ist doch für beide sicherlich nett. Oder traust du ihr nicht über den Weg? Ich würde ihm generell beibringen „Stopp“ und „nein“ zu sagen wenn etwas gemacht wird was er nicht mag. Mein 2-jähriger macht sich auch in aller Deutlichkeit. Mag dein Sohn es überhaupt nicht angefasst zu werden, dann muss die Nachbarin das selbstverständlich akzeptieren. Stört es ihn nicht, dass sie ihm liebevoll großmütterlich über den Arm tätschelt dann ist das ok.
Liebe Grüße
Das sie ihm die Vögel im Garten zeigen möchte, finde ich nicht schlimm. Was ich aber nicht mag, dass sie ihn quasi dazu drängt. Sie hällt dann die Hand hin und sagt: Komm, ich zeige dir die Vögel. Die Mama brauchen wir nicht.
Beim Thema Berührungen denke ich da an mich. Ich mag auch nicht von fremden Leuten einfach so berührt werden. Auch nicht von einer netten Nachbarin.
Meine Antwort hatte ich schon abgeschickt, aber hierauf muss ich nochmal antworten.
Bei einem derart blöden Satz der Nachbarin würde ich ihr ganz deutlich machen das die Mama nicht ausgeladen wird und das Kind nicht alleine mitgeht. Frag deinen Sohn ob er möchte, nimm ihn an die Hand und geh mit. Möchte sie das nicht dann ist es sicherlich auch gut das dein Sohn nicht nicht rübergeht.
Mit dem anfassen war ich früher genauso. Da kommt aber nochmal das Kind ins Spiel. Mag es dein Kind oder nicht? Und danach solltest du handeln. Für Kinder ist körperkontakt die wichtigste Kontaktaufnahme. Das ist nicht so wie bei uns Erwachsenen. Aber wenn es das nicht nicht möchte dann sofort einen riegel davorschieben.
Es gab Menschen die haben ihren Kopf in meinen Kinderwagen gesteckt und mein 3 Wochen altes Baby auf dem Mund geküsst.
So schnell konnte ich gar nicht handeln! Dachte zuerst die wollen schauen hatte sie schon einen Schmatzer aus einem Zigaretten Maul.
Danach gabs aber was.
Seitdem bin ich mörderisch empfindlich und mein Kind fasst keiner an. Mach das deutlich!
Kann mich hier nur anschließen - manches muss ganz deutlich (!!) kommuniziert werden! Ohne Wenn und Aber! 👌
Ich habe mich immer über kinderliebe Nachbarn gefreut--und meine Kinder ebenfalls. Ich finde an dem beschriebenen Verhalten jetzt überhaupt nichts Schlimmes und er wird ja noch öfter mit Menschen (Erz./Lehrer/Eltern von Freunden etc.) konfrontiert werden, denen er vertrauen muss und mit denen er auch körperlichen Kontakt haben wird. Er geht in dem Fall ja nicht einfach mit, sondern du gibst dein Okay und das ist wichtig für den Lernprozess.
Mein Jüngster ist 12 und fragt immer noch nach, ob er mit xy mitfahren darf (z.b. Eltern von Schulkameraden). Das haben alle meine Kinder gemacht, da ich es ihnen so beigebracht habe.
Hallo, ich persönlich finde du übertreibst. Es ist ja die Nachbarin und keine wildfremde Person. Was anderes ist es , wenn dein Sohn es nicht mag. Dann würde ich was sagen. LG
Finde du übertreibst tatsächlich. Es gibt Sachen die ich net mag, küssen oder ins Gesicht fassen z.B. aber wenn eine nette Nachbarin einem Kind über den Kopf oder arm streichelt ist das für mich ein Zeichen von Zuneigung und einfach nur lieb.
Deutschland wird immer als Kinder unfreundliches Land abgestempelt aber wenn die alten mal lieb sind, ist es such nicht recht 😵💫
Ich sehe das ein bisschen anders.
Wie oben schon geschrieben, frage ich mich, wie ich mich dabei fühlen würde.
Ich würde es nicht mögen von Leuten einfacher über den Kopf gestreichelt zu bekommen. Das würde niemand bei einem Erwachsenen machen. Weil es eine Grenze überschreitet. Wieso ist es dann bei einem Kind ok?
Kinder sind allerdings keine kleinen Erwachsenen und ich würde vieles nicht mögen, was mein Baby oder Kind aber garnicht schlimm findet. Babys zum Beispiel lieben es berührt und gestreichelt zu werden. Ich denke, das ist in den Menschen fest verankert. Als Erwachsener mag man das nicht mehr.
Nein. Du übertreibst nicht.
Ich finde, nur weil jemand nett ist, hat derjenige nicht automatisch das Recht, mein Kind (oder sonst wen) anzutatschen. Nein, das geht einfach nicht. Egal wie nett, wie alt, wie gut man sich kennt.
Beim zweiten Thema wäre ich allerdings schon etwas gelassener. Sie möchte ihm die Vögel zeigen. So kannst du deinem Kind beibringen einer Person zu vertrauen, der du auch vertraust. Geh mit, sei interessiert, und dein kind wird (vermutlich) das gleiche tun.
Hi,
Jeder hat andere Grenzen und ich kann verstehen, dass du Angst hast, dass er evtl. mal mit Fremden mitgehen könnte. Aber das lernt ein Kind nicht, indem es anderen gegenüber misstrauisch oder verschlossen wird. Ich habe ein sehr offenes Kind, das ich aber gut gestärkt habe, sodass es mit keinem Fremden mitgehen würde und das wirst du sicherlich mit deinem Sohn genauso machen. Trotzdem darf er anderen gegenüber offen und freundlich sein. Das macht es ihm später auch leichter, wenn er in die Fremdbetreuung muss. Die Nachbarin scheint doch nett und m.E. nicht grenzüberschreitend. Sie zerrt ihn ja nicht in ihren Garten. Sie will dir vielleicht helfen und dir einen Moment Luft verschaffen, was in manchen Momenten geldwert sein kann. Stell dir vor, sie würde sich eher durch dein Kind gestört fühlen und sich alle naselang beschweren. Wir haben eine ebenso ältere, liebe Nachbarin, die mir meinen Sohn auch schon mal kurz abgenommen hat, wenn ich z.B. den Einkauf aus dem Auto geräumt habe oder krank und schwanger war. Da hat sie ihn zur Gassirunde mitgenommen und ich war ihr sehr dankbar. Sie hat keine Enkel und die Kinder sind schon groß, ein fröhliches Nachbarskind weckt da schöne Erinnerungen und sorgt für Zerstreuung. Für mich, wie gesagt, auch mal eine Erleichterung im Alltag. Vielleicht kannst du deinen Blickwinkel auf die positiven Aspekte lenken. Deine Nachbarin wird deine Nachbarin bleiben, eine Ansage deinerseits würde sie sicherlich persönlich treffen, zumal sie es nett gemeint hat und nichts verbrochen hat. Ich würde nochmal tief in mich gehen und überlegen, warum es mich so stört und versuchen, da ruhiger zu bleiben. Das wird sich dann mit der Zeit geben.
Alles Gute euch!
"goldwert" sollte das natürlich heißen