Hallo,
muss mich heute mal etwas ausheulen, weil ich nicht weiter weiß. Vielleicht erinnert sich ja noch jemand an meine Story...
Es ist nun fast ein Jahr her, dass ich den Kontakt zu meiner Mutter abgebrochen habe. Sie hatte noch einen Versuch unternommen, aber ich habe ihr in einem sehr langen Brief geschrieben, dass ich sie nie wieder sehen/hören möchte und ihr, zumindest die gröbsten, Fehler ihrerseits aufgezählt, also warum ich Kontakt nicht mehr ertrage. Manchmal darf ich mir Vorwürfe von gemeinsamen Bekannten anhören, die das gar nicht verstehen können und mich für kaltherzig halten. Jede Nacht liege ich wach und habe das Gefühl, ein schlimme Sünde begangen zu haben. Dann lese ich mir eine Kopie des Briefes durch und überlege, wie es ohne Abbruch weitergegangen wäre, v.a. für meine Kinder und weiß dann auch, dass es der einzig richtige Schritt gewesen ist. Trotzdem werde ich dieses Gefühl von Schuld und Trauer nicht los und irgendwie schäme ich mich auch, insbesondere, wenn andere nach meiner Mutter fragen. Für Außenstehende ist meine Entscheidung auch kaum zu verstehen, weil wir nach außen hin immer glücklich gewirkt hatten. Wie geht man damit um? Hören die Schuldgefühle irgendwann auf?
Danke für's Lesen...
Wie kommt man damit klar?
https://www.urbia.de/forum/12-familienleben/5569133-was-soll-ich-nur-machen-vorsicht-lang
Das war mein ursprünglicher Beitrag, falls jemanden die Hintergründe interessieren...
Hey!
Der Kotaktabbruch ist die richtige Entscheidung gewesen. Für deine gesamte Familie.
Google mal nach "flying monkeys" dann weißt du, welche Funktion deine Bekannten haben, die dich stellvertretend für deine Mutter bequatschen wollen.
Hast du Außenstehenden mal von den Gründen des Abbruchs erzählt?
Du solltest das Verhältnis zu deiner Mutter und den Missbrauch aufarbeiten- dann siehst du vielleicht alles klarer.
Liebe Grüße
Schoko
Hallo,
ich habe deine älteren Thread gelesen und glaube auch, dass Du den ganzen Mist, der Dir widerfahren ist, therapeutisch aufarbeiten solltest!
Der Kontaktabbruch scheint mir gut und richtig und ich glaube, rational ist dir das auch klar. Aber wenn man jahrelang manipuliert wurde, ist es schwer sich zu lösen.
Alles Gute Dir und bleib stark!
LG
Ines
Du hast das einzig Richtige getan: dieses böse Wesen, welches leider biologisch mit dir verwandt ist aus deinem Leben verbannt. Jetzt musst du dir Hilfe suchen um zu verstehen und zu begreifen, dass nur weil es die Mutter ist, es keine Schande oder Verbrechen ist, sie nie mehr ins Leben zu lassen, wenn man sich so verhalten hat wie sie.
Unsere Erziehung diktiert uns, wie man eine Mutter zu behandeln hat durch romantisierte Vorstellungen, Schuldgefühle oder was auch immer. Fast alle haben ein gewisses Bild im Kopf, wie eine Mutter zu sein hat und wie nah sie einem stehen sollte. Aber wie bei allem, ist es unglaublich unterschiedlich und immer situationsabhängig. Mutter zu sein legitimiert einen nicht dazu, alles zu tun, was man möchte und dafür einen Freifahrtschein von den Kindern zu erhalten.
Du wurdest gequält, emotional missbraucht, geschlagen und erniedrigt. Das hat kein Kind verdient. Such dir Hilfe und schäme dich nicht für deine Handlungen. Gehe mit hoch erhobenem Haupt in die Welt und sage dir immer wieder, dass du dich aus dieser Welt der Abhängigkeit, Qual und Traurigkeit befreit hast. Du hast es geschafft, du bist es Wert glücklich zu sein. Suche dir nun Unterstützung um deine Zweifel zu beseitigen und um das Leben zu führen, welches du verdient hast.
Du bist an einem Punkt, an dem du ohne Unterstützung nicht mehr weiter kommst.
Such dir langfristig Hilfe bei einem Psychologen. Da wirst du wahrscheinlich kurzfristig keine Termine bekommen.
Vielleicht gibt es um dich kurzfristig zu unterstützen bei euch eine psychologische Beratungsstelle? Oder eine Familienberatungsstelle?
Ich kenne das. Ich habe 2003 zum ersten Mal den Kontakt zu meiner Mutter abgebrochen nach einem fetten Streit. Sie hatte mich angelogen, damit ich nicht mit meinem Baby bei einer Familienfeier auftauche. Tat ich dann doch, alles flog auf und sie reagierte wie der Teufel in Person.
Das hat dann das Fass (jahrelange Misshandlungen) zum Überlaufen gebracht.
2,5 Jahre hielt ich durch, mein 2. Sohn wurde geboren und ich wollte, dass meine Kinder nicht ohne Großeltern aufwachsen (meine SE sind tot).
Außerdem hatte ich auch Schuldgefühle.
Ich kam also wieder angekrochen und man verzieh mir großzügig
Im Laufe der Jahre spitzte sich die Situation dann wieder zu. Dann wurde ich 2010 schwer krank, lag wochenlang im Koma. Meine Eltern besuchten mich zwar im KH, aber meinen Mann und die inzwischen 3 Kinder ließen sie gnadenlos hängen.
2013 starb meine geliebte Oma und wieder wollte meine Mutter mich ausschließen, nicht zur Beerdigung mitnehmen etc. Ich erfuhr dann von ihrem Bruder von den ganzen Lügen und Lästereien über mich und dann war für mich endgültig Schluss.
Seitdem haben wir keinen Kontakt mehr. Aber ich habe versucht mich selbst zu theraperen. Ich habe mich im Netz eingelesen (www.narzissmus.org) und ich habe Bücher gelesen (Vergiftete Kindheit von Susan Forward).
Das hat mir die Augen geöffnet, dass nicht ICH der Buhmann und Schuldige bin, sondern einzig und allein meine Eltern.
Ich hatte viele Gespräche mit meinem Mann und meinem Onkel (Bruder meiner Mutter), der sich ebenfalls abgewandt hat von ihr.
Inzwischen haben nur noch 2 Geschwister von insgesamt 7 Geschwistern noch lockeren Kontakt. Aber ich merke, dass die beiden an MEINER Version nicht wirklich interessiert sind. Ich gehe damit auch nicht hausieren. Aber vielleicht solltest du mal kurz und knapp klar machen, was deine Mutter dir angetan hat--dann verstehen es die Leute vielleicht.
Alles Gute!
Ich habe den Kontakt zu meinen biologischen Eltern vor knapp 10 Jahren abgebrochen...
Und ich habe mich oft gefragt, wieso ich es nicht schon eher gemacht habe!!
Man muss sich von "Dingen" trennen die einem nicht gut tun - man hat nur dieses eine Leben & das ist zu kostbar!
Und wenn dir jemand Vorwürfe macht - arbeite an deinem Selbstvertrauen & Selbstbewusstsein! Jeder kann sich an seine eigene Nase fassen!! Und das muss auch deutlichst kommuniziert werden, nur Mut!
Mamchmal muss man egoistisch sein und nur an sich denken, damit es einem besser geht!
🍀
Nur weil sie dich zur Welt gebracht hat, bist du ihr nichts schuldig. Man ist nicht nur Mutter durch die Geburt eines Kindes sondern auch durch die Art und Weise wie man mit dem Kind umgeht.
Wenn sie dich schlecht behandelt hat, dann ist sie nicht mehr in der Position Forderungen zu stellen und die Bekannten sollen auch mal schön ruhig sein.
Niemand muss sich schlecht behandeln lassen, egal ob verwandt oder in einer anderen Art von Beziehung.
Und dass es nach außen gut ausgesehen hat, bedeutet gar nichts. Man kann nie nach innen schauen, wenn die Leute nicht wollen, dass was nach außen dringt.
Bleib beim Kontaktabbruch und komm weg vom schlechtem Gewissen. Es ist gut so, wenn es dir dadurch besser geht.