Guten Abend,
Ich habe eine sehr spezielle Frage, vielleicht kennt sich jemand von Euch aus.
Meine Mutter ist psychisch krank und hat mehrere Suizid Versuche hinter sich und ist in der geschlossenen Einrichtung.
Wir haben kein gutes Verhältnis und keinen Kontakt seitdem sie dort ist.
Jetzt rief mich eben das Krankenhaus an und sagte mir, dass ihr Zustand sehr schlecht ist.
Mir stellt sich jetzt die Frage, wer für die Kosten aufkommen muss wenn sie stirbt?
Ich weiß nicht ob sie dafür vorgesorgt hat, wieviel sie auf dem Konto hat ob sie Schulden hat oder Geld.
Sie ist auch psychisch nicht mehr in der Lage mit mir darüber zu sprechen.
Jetzt weiß ich nicht wie das weitergeht.
Ich bin die einzige Tochter und sonst gibt es quasi keine Verwandtschaft.
Muss ich die Beerdigung trotzdem bezahlen und mich um alles kümmern? Auch wenn ich das Erbe ausschlage?
Oder erfährt man vorher wie hoch das Erbe wäre? Wie kann ich herausfinden, ob sie sich um irgendwas gekümmert hat?
Was kann ich tun?
Ich bin grade echt verzweifelt.
Ich selber bin unverheiratet, aber nicht alleinerziehend und habe einen kleinen Sohn und ein niedriges Teilzeiteinkommen.
Hat jemand eine ähnliche Situation oder Ahnung von der Thematik?
An wen kann ich mich wenden?
Mutter Suizid versuch, Beerdigungskosten?
Du bist in erster Linie bestattungspflichtig. Solltest du es ablehnen, geht es ans Ordnungsamt. Die gehen in Vorleistung für dich und holen sich das Geld aber irgendwann von dir zurück.
Ob sie vorgesorgt hat, wirst du nur durch sie erfahren können. Vielleicht hat sie noch irgendwo Unterlagen dazu.
Ansonsten kannst du auch schon einen Bestatter kontaktieren und dich beraten lassen.
Das kann sie nicht ablehnen! Sie ist dazu verpflichtet.
Das ist so nicht richtig.
Wenn sie das Erbe ausschlägt, dann kommt es auf die Unterhaltspflicht an.
Und da sie TZ arbeitet, ist sie das vermutlich nicht.
Achja: Du erfährst vorher nicht, was und wie viel du erben wirst. Das weißt du erst, wenn du das Erbe antrittst.
Stimmt nicht
Man kann es in Erfahrung bringen lassen vom nachlassgericht
Kostet zwar aber wenn sie wenig Geld hat würde es sich ggf lohnen. Sollte die Mutter im plus sein bekommt sie wenigstens etwas von den bestattungskosten zurück. Die Kosten für die Ermittlung sind gedeckelt
Natürlich erfährt man es. Auch ob Schulen da sind. Und dann muss man abwägen, ob man es annimmt oder nicht. Den erben tut man auch die Schulden.
Zumindest könntest Du die „günstigste“ Bestattung wählen. Friedwald/Ruhewald käme da glaub ich in Frage (und finde ich immer noch würdig und „schön“).
Vielleicht haben die Betreuer in der Klinik Unterlagen? Gibt es vlt einen Vormund? Das wäre noch ein Versuch wert.
Hallo.
Ich würde mit dieser Problematik zu einem Anwalt für Erbrecht/Familienrecht gehen. Meistens ist die Erstberatung kostenlos.
Da es sehr spezielle Fragen sind, bist du da bestimmt am besten aufgehoben.
Wünsche dir alles Gute.
Wenn du das Erne annimmst, dann musst du bezahlen.
Wenn du es ausschlägst, dann kommt es darauf an, ob du deiner Mutter gegenüber Unterhaltspflichtigen bist/gewesen wärst.
Wenn ja, dann holt der Staat sich das Geld von dir zurück.
Ja du bist 1. Erbe. Auch wenn du das Erbe ablehnst, musst du dafür aufkommen. Das ist in Deutschland so.
Traurig finde ich, dass du nicht nochmal den Weg suchst um dich wenigstens zu verabschieden.
Finde ich anmaßend so eine Aussage. Keiner weiß, was in der Vergangenheit passiert ist und ob die TE ggf. berechtigte Gründe hierfür hat.
Das ist ja wohl einzig und allein eine Sache der TE!
Ja, wenn sie nicht vorgesorgt hat, musst du selbstverständlich die Kosten der Beerdigung tragen. Das hat auch nichts mit Erbe etc zu tun.
Hallo du, ich kann deine Sorge gut verstehen und dir nicht professionell raten. Was ich weiß: Das Erbe kannst du innerhalb von 6 Wochen nach einem Todesfall ausschlagen, dafür mußt du zu einem Notar gehen. Du erfährst nicht, ob Vermögen, Versicherungen, whatever vorhanden sind. Sobald du aber z.B. die Wohnugn ausräumst, trittst du das Erbe an. Ich würde dir empfehlen, dich jetzt im Vorfeld mit einem Bestattungsunternehmen, möglichst ein kommunales, in Verbindung zu sezten und dich dort beraten lassen. Die kennen sich aus.
Andere Fragen: Hast du eine Vorsorge-Vollmacht? Oder bist du "nur" als Kontaktperson in der Klinik bekannt? Hat deine Mutter eine Patientenverfügung gemacht hinsichtlich möglicher Maßnahmen (Wiederbelebung, künstliche Ernährung, Beatmung etc...)? Letzteres kann dir die Klinik sagen, wenn du es nicht weißt.
Wie geht es dir mit der Situation? Möchtest du nicht vielleicht doch mit deiner Mutter einen friedlichen Abschied finden? Ihr noch irgendwas sagen, egal wie sie darauf reagiert? Das sind ja zwei ganz verschiedene Themen, also das Organisatorische und das Persönliche.
Ich wünsche deinrer Mutter, dass sie, wenn es soweit ist möglichst leicht über den Regenbogen gehen kann. Ich wünsche dir, dass du mit Bedacht schaust, ob und wie du sie bis dahin begleiten kannst und möchtest. Das entscheidest du. Alles Liebe und viel Kraft dir!
Natürlich erfährt sie auf Nachfrage, was an Erde, Schulden etc da ist.
Nein, ich habe beim Tod meiner Mutter garnichts erfahren, solange ich nicht ausdrücklich das Erbe annahm. Per Zufall erfuhr ich, dass das Sozialamt auf 10.000 DM lauert, von den Erben einzutreiben und konnte rechtzeitig ausschlagen. Beerdigung musste ich trotzdem bezahlen, trotz anwaltlicher Hilfe - ohne die hätte man mir noch 3 Monatsmieten aufs Auge gedrückt samt Wohnungsauflösung.
LG Moni