Kopfhörer im Alltag - Kommunikation mit Kindern

Bei uns ist es tatsächlich ähnlich und ich ärgere mich auch oft darüber. Vor allem, wenn er auf Ansprachen der Kinder überhaupt nicht reagiert und sie dann anfährt, wenn sie mangels Reaktion dieselbe Frage immer wieder wiederholen. Er hat allerdings keine Kopfhörer auf.
Das Phänomen kenne ich auch von meinem Vater als wir klein waren. Wir Kinder haben mit ihm geredet, Reaktion gleich 0. Als wären wir Luft. Ich fand das immer unmöglich. Von mir selbst kenne ich eine gewisse mentale Abwesenheit, wenn mich etwas extrem beschäftigt und ich es gerade nicht lösen kann. Dann nehme ich Ansprachen manchmal auch nicht wahr.

"die Kinder stellen oft ein und diesselbe Frage mehrmals, weil keine Reaktion kommt. Er sagt nie "Warte kurz... / Gleich..." o.ä. oder antwortet direkt. Es ist, als würde er es nicht hören (sein Gehör ist definitiv völlig i.O.). "

Wie genau muss man sich das vorstellen? Starrt er dann ins Leere oder schaut er den Fragensteller schon auch an und antwortet trotzdem nicht? Ich kann mir die Situation gar nicht vorstellen, es kommt mir so absurd vor.

"Gestern sollte er mit den Kindern den Spielbereich aufräumen, da ich noch etwas anderes zu tun hatte"

Er SOLLTE. Ganz offensichtlich WOLLTE er aber nicht, anders kann man sein Verhalten ja überhaupt nicht interpretieren. Ja, das ist ungünstig für dich aber er scheint niemand zu sein, der sich auf Aufgaben gut konzentrieren kann, auf die er keinen Bock hat. Eine Lösung dafür gibt es nicht, Zwang wird wohl kaum helfen und versetzt dich eher in eine Mutti-Position als die einer Ehefrau.

"Auch sonst setzt er im Alltag einfach manchmal die Kopfhörer auf und ist "weg". Ich habe ja nichts dagegen, dass er samstags Bundesliga hört aber es stört mich schon sehr, wenn er so "abschaltet", nichts hört, nicht mit uns kommuniziert."

Vielleicht ist er ein Mensch, der Auszeiten braucht.
Ich persönlich würde ihm vorschlagen, dass er sich Zeiten nehmen soll, in denen er für sich ist / Podcast hört / was auch immer tut aber dann eben auch wieder Zeiten in seinen Tag einplant, in denen er sich der Familie widmet.
Ich an deiner Stelle wäre da aber auch sehr deutlich und würde sagen: Die aktuelle Situation ist für uns als Familie nicht tragbar. Ich unterstützte dich gerne, wenn du Auszeiten brauchst aber wir brauchen dich auch hier, anwesend, bei uns. Bitte gib dir Mühe, das unter einen Hut zu bringen.

Das könnte tatsächlich mein Mann sein! Genauso geht es hier nämlich auch ab und seit er sich für die Arbeit AirPods gekauft hat läuft er auch ständig mit mindestens einem Stöpsel in ihr durch die Gegend und ist gar nicht mehr ansprechbar. Ich habe leider auch keinen Tipp für dich, kann dir aber sagen dass du nicht alleine bist und ich definitiv auch der Meinung bin dass die Männer sich genauso im Haushalt und mit den Kindern einbringen können wie wir Frauen. Ich verfolge deinen Thread und hoffe jemand hat noch eine gute Idee. Liebe Grüße

Das ist nicht männlich sondern

a) ignorant
oder b) kann ins krankheitsbedingte gehen.

Ich selbst brauche solche Pausen, weil ich ADHS habe. ABER ich sage das an.
Es ist unfair andere auflaufen zu lassen !
Ja, ich brauche diese Pausen und ja, ich will dann nicht gestört werden.
Damit das für mich gut funktioniert, habe ich aber gefälligst VORHER was zu sagen.

Mein Kind weiß bescheid.
Das habe ich von Kleinkind an so gemacht.
Moment, jetzt grade nicht. Ich mache noch .... fertig. Ich mache jetzt Pause! DANACH spielen wir xy.

Bedingung 1
ich kündige es an.
Bedingung 2
ich halte mein Versprechen ein und höre danach aktiv zu.

Sich nur rausziehen und andere auflaufen lassen, ist ignorant, unfair, nicht sozialisiert oder sonstiges.
Falls es in Richtung krankheitsbedingte geht, gilt
- zum Arzt gehen (ADHS habe ich diagnostizieren lassen, war beim Arzt und lebe gut damit, weil ich auch für mich Hilfe bekommen habe. Pausen sind weiterhin notwendig für mich. Aber ich kann das besser kommunizieren. PAUSE - REIZÜBERFLUTUNG in deutlichem Ton und mein heute Teenager weiß bescheid.
Umgekehrt darf mein Teenager auch zur Wohnungstür reinkrachen mit dem Fluchen "Schule war sch***" und dann weiß ich, dass ich mit dem Essen 30 Minuten warten kann, sie erst Zeit für sich braucht und sie weiß, dass ich sie dann in Ruhe lasse.)
So viel Fairness muss sein. 2-3 Worte reichen bei uns völlig aus und zeigen große Wirkung und BEIDE bekommen, was wir brauchen !

- wer weder zum Arzt geht noch kommuniziert, was los ist, der kann mir mal ***
a***l*ch Verhalten unterstütze ich nicht.
Wer sich so dermaßen nicht benimmt, braucht von mir keine Rücksicht und kann direkt ausziehen.

Auszeiten bekommt hier jeder. Auch Besuch. Rückzug ist jedem ermöglicht.
Grade weil wir viele AD(H)Sler in der Familie haben, kann es schnell kippen mit Reizüberflutung.
a) Raumwechsel. Dann hat jede/r seine/ihre Ruhe und ist anderen nicht im Weg
b) kommunizieren
c) gehen

aber mitten im Raum sich rausziehen, aber von anderen erwarten, dass diese alles mitmachen und in Ruhe lassen, aber nix kommunizieren, sondern nur erwarten.....
da ist es dann aus mit der Ruhe. Entweder die Person packt die Sachen und geht oder hört sich von mir an, dass ich dieses respektlose Verhalten NICHT dulde
(ausgenommen jemand kippt ohnmächtig vor mir um, dann ist diese unangekündigte Pause legitim)

Das mit dem sich mit den Kopfhörer. wegbeamen kenne ich in einigen Varianten. Stundenlang aufm Klo verschwinden. Das macht mein Mann gern wenn seine Eltern da sind weil er auf die keine Lust hat. Oder wie heute, morgen kommt ein neues Möbel, es muss in der Ecke geputzt und aufgeräumt werden, ein Kind quäkt, ein Kind macht massiv Arbeit weil es helfen will und tut sich nachher weh - und er verdrückt sich mit einem Abendbrot vorn Rechner sodass ich nachdem ich alle Arbeit gemacht und das Kind das beim „helfen“ dann noch vom Sofa fiel aufgepflückt habe auch noch allein mit den Kids essen konnte. Mann hat sich verdrückt weil er da schlichtweg keinen Bock drauf hatte.

Und ich mache in solchen Momenten das Gegenteil von dem was du machst. Ich bin geforscht und ich fordere ein. „Leg die Kopfhörer weg.“ „Kümmere dich aktiv und angemessen um die Brut.“ „Such raus, Wäsche oder Kinder ins Bett bringen.“ Wenn er mit dem sich ausklinken übertreibt gibt es eine Ansage dass das grade mieses partnerschaftliches Verhalten ist und Zwangseinbindung in Dinge auf die er keinen Bock hat.

Ich weiss wo er es her hat. Seine Mutter ist grenzenlos, die blubbert 25h fliessend ohne Luft zu holen auf dich ein. Ich bin ein nervliches Wrack wenn ich den 2-3 Tage ungefiltert ausgesetzt bin. Aber ich bin nicht seine Mutter. Und die Kids auch nicht. Ich erwarte dass er uns und blöde Jobs die er als Erwachsener halt auch machen muss nicht ausblendet wie seine Erzeugerin.

Ne, das ist bestimmt nicht "männlich". Ich finde, das klingt äußerst skurril. Jemand schrieb noch "absurd", das würde ich auch unterschreiben.
Ich finde das ziemlich asi, ums mal deutlicher zu formulieren, mir täten meine Kinder da sehr leid und ich würde auch deutliche Worte meinem Mann gegenüber finden.
Finds auch echt krass, dass einige schreiben, dass sie das ebenfalls kennen. Seid ihr vielleicht alle 10-15 Jahre jünger als ich? Ist das die neue Generation AirPod? 😆
Ansonsten würd ich wahrscheinlich auch mal nen Arzt vorschlagen.. Adhs, depressive Phasen oder dergleichen.

Ich hasse es, keine Antwort zu bekommen. Das mag mein Mann auch gar nicht.

Unsere Tochter liebt es natürlich öfter mal, uns zu „ignorieren“ und das bringt mich echt auf die Palme.

Ja, ab und zu passiert es auch uns erwachsenen, weil ich in Gedanken bin oder so, aber dann entschuldige ich mich (auch bei Motte!) und bitte, die Frage zu wiederholen.

Das Verhalten deines Mannes empfinde ich nicht als „männlich“, sondern als respektlos!

Kenn ich.
Allerdings ohne Kopfhörer. Mein Freund schaut aufs Handy, unsere Tochter sagt was, er schaut weiter aufs Handy und brummelt vor sich hin.
Mich nervt das sehr! Und ich sag dann auch, er soll das Handy weglegen, sie ansehen, normal antworten.
Ich habe manchmal den Eindruck, ich rede wie ein Pädagogikbuch (hab noch nie eines gelesen...), aber ich finde das echt wichtig, ein Kleinkind wie einen "normalen Menschen" zu behandeln, und dazu gehört ja auch, miteinander zu sprechen und sich dabei anzusehen.
(Mein Freund ist übrigens, wenn er am Handy ist, immer auf Facebook. Und ich frage ihn dann auch ganz ehrlich, was auf Facebook jetzt grad spannenderes passiert als in unserer Küche...).