Leihoma Erfahrungen

Hallo zusammen, kurze Info: ich habe mit meiner Mutter den Kontakt abgebrochen. Zuviel schlimme Geschichten.
Meine Schwiegereltern sind leider verstorben. Ich hätte so gerne eine Oma für meine Kinder. Dabei geht es nicht um Baby sitting oder sonst was sondern eher darum, das die Kinder Mal was anderes haben außer mich.

Nun habe ich öfter von Leihoma gehört und wollte Mal fragen, welche Erfahrungen ihr gemacht habt.
Also kostet das was, wie finde ich eine seriöse Leihoma und wie gehen wir dann voran? Gibt's da Treffen wo ich hingehen kann?
Ich habe schlimme Missbrauchserfahrung, daher bin ich absolut vorsichtig und möchte meinen Kindern natürlich so etwas ersparen. Ich möchte dann auch keinen Opa dabei am liebsten, und vielleicht sogar sagen das ich keine Bilder oder WhatsApp mag und so weiter. Wäre das schlimm oder kann/darf ich das kommunizieren?

Danke und ganz liebe Grüße

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Hallo,

in vielen Städten gibt es Leihoma-Services. Musst du mal googeln. Wir wohnen leider zu weit außerhalb, weshalb wir das nicht nutzen konnten. Mein Bruder und seine Familie hatten allerdings Jahre lang eine Leihoma. Noch heute haben sie Kontakt und sie ist öfter auf Familienfeiern dabei. In meiner Stadt muss man den Leihomas die Fahrten zahlen. Mehr weiß ich leider nicht mehr, ist schon ein paar Jahre her.
Hier hat es sich übrigens ergeben, dass unsere beiden älteren Nachbarinnen gerne die Bonusoma machen.

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Hallo, vielen Dank für die Info. Dann rufe ich morgen nochmal bei der Stadt an. Liebe Grüße

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Hallo,

unser Kind ist 3,5 Jahre und wir haben schon seit Geburt eine Leihoma, da wir keine Familie hier haben. Sie unternimmt meistens einmal pro Woche etwas mit unserem Kind und wird wie ein Babysitter bezahlt. Wir haben sie per Aushang gefunden und möchten sie nicht mehr hergeben :-D.

Viele Grüße

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Bei uns werden Leihomas/Leihopas über den Seniorentreff, der von der Gemeindeverwaltung organisiert ist, vermittelt.

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Ganz ehrlich, das ist so ein Ding, das man immer wieder im Internet liest: du hast keine Großeltern/ verstehst dich nicht mit den Großeltern/ brauchst einen Babysitter -> such dir doch eine Leihoma. Alles total easy.
Ich kenne wirklich viele Eltern, ich bin schon eine lange Zeit Mutter, an verschiedenen Orten und habe mehrere Kinder, aber ich habe noch nie jemanden getroffen, der eine Leihoma hat. Und im Internet liest man das zwar immer als Tipp, Erfahrungen dazu aber so gut wie nie. Ich glaube deshalb, dass das nicht so einfach ist. Es ist halt letztlich meistens wohl doch eine fremde Person. Wie eine normale Babysitterin. Ob man dann wohl einen so guten Draht findet, dass man die Person in die Familie integrieren kann und will? Schwierig. Da kann man ganz bestimmt mal Glück haben, aber wahrscheinlicher ist es doch, dass sowas "natürlich" entsteht, also zb ein immer intensiver werdender Kontakt zu einer enkellosen Nachbarin oder so, oder gar nicht.

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Freunde von uns haben schon lange eine Leihoma.
Die leiblichen Großeltern wohnen weit entfernt und zum Teil ist das Verhältnis etwas schwierig.
Sie berichten nur Gutes. Sie wird auch auf die Geburtstage der Kinder eingeladen. Die Mädels sind jetzt 8 und 6 Jahre.
Nur waren die ersten Begegnungen zwischen Leihoma und leiblichen Großeltern etwas krampfig.

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Meine Kinder haben etwas "Ähnliches". Bei uns ist es eine ehemalige Nachbarin, mit der wir das Grundstück geteilt hatten. Sie hat unsere Kinder fast wie ihre eigenen Enkel behandelt, sprich: Sie durften mit in deren Pool, Eis gab es dann für alle, es gab ein kleines Geschenk zu Geburtstagen etc. Wir sind vor 3 Jahren weggezogen (innerorts), aber der Kontakt blieb sehr herzlich bestehen und intensivierte sich noch.

Es spielte sich dann ein, dass wir auch mal zusammen grillten, "offiziell" zu Kaffee und Kuchen einluden, die Kinder irgendwann Oma und Opa sagten (weil deren Enkel das halt auch taten). Unsere (2 und 7) sind jünger als ihre eigenen Enkel (11 und 15), ich denke das war für die älteren Leute auch nett, nochmal "was Kleines" zu haben, wie sie sagten :-) Als es letztes Jahr um die Frage ging, wer zum Schulanfang zur Feierstunde mit soll, war unser Sohn ganz sicher, dass die "echten" und die anderen Großeltern eingeladen werden sollen.

Aber das war wie gesagt eher ein längerer Prozess, der auf einer anfänglichen Gemeinsamkeit beruhte. Es entwickelte sich einfach. An Deiner Stelle würde ich vielleicht mal gnaz unverfänglich bei Kleinanzeigen oder im Wochenblatt eine kleine Anzeige reinsetzen und schauen, ob sich jemand meldet. Dann mal unverbindlich treffen (erstmal nur Du) und schließlich mit den Kindern zusammen mal ein Eis essen gehen oder so... Dranbleiben, dem Ganzen Zeit geben, nicht von Anfang an eine total innige Bindung erwarten. Sowas dauert seine Zeit.

Oder Du fragst mal bei der Kirche, machst einen Aushang im Betreuten Wohnen oder im Supermarkt, rufst mal bei der Stadt an, ob es da was gibt. Kinderschutzbund ist auch eine gute Anlaufstelle, die haben oft Ehrenamtliche.

Alles Gute für Euch!!

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Wir haben so etwas. Nur die Leihoma heisst bei uns Familienpate und sind über eine kirchliche Organisation betreut.
Im Gegensatz zur Leihoma können die Familienpaten jedoch auch jüngere Personen, sowie Männer, Frauen oder Paare sein.
Unsere Großeltern wohnen leider sehr weit weg (400 bis 700 km) und wir profitieren sehr von unserer Familienpatin.
Unsere Familienpatin ist an die 60 Jahre alt (könnte also passen mit der Oma) und kommt einmal die Woche nachmittags vorbei. Dann macht sie einfach mit unseren Kindern. Je nachdem worauf sie und die Kinder Lust haben, z.B. Trampolin springen, Obst im Garten sammeln, Brettspiele spielen, Vorlesen und meistens essen wir dann noch zusammen.

Ich bin eigentlich immer dabei, aber ziehe mich je nachdem zurück und kann beispielsweise schon kochen, oder andere Dinge erledigen. Oder hole die kleineren Kinder aus der Kita. Da wir mehrere und auch kleinere Kinder wäre, wäre ein komplettes aufpassen jedoch schwierig.

Ich finde ich es jedoch toll, dass meine Kinder eine andere Person haben, zu der sie Vertrauen habe und einfach Dinge machen für die mir die Kraft und manchmal die Geduld fehlt.

Die Familienpaten sind über Spenden finanziert und wir müssen nichts bezahlen. Die Paten werden über die Organisation betreut (da es einfach sehr unterschiedliche Familien gibt, manche sehr prekär, und andere einfach nur ohne familiäre Unterstützung, da kann es je nachdem Unterstützungsbedarf geben).
Zusätzlich gibt es Aktivitäten die angeboten werden. Diese sind meist für die Paten mit den Kindern, manchmal auch für alle zusammen, z.B. Theater, Grillen, Museumsbesuche, Stadtführungen.

Unsere Patin fährt nun dieses Jahr das erste Mal mit meinen zwei großen Kindern (8 und 10 Jahre) zu einem Wochenende in eine Jugendherberge.

Noch zu deinen Fragen. Du kannst bestimmt angeben, dass dir eine Frau lieber ist als ein Mann. Jedoch habe ich tolle Konstellationen bei einem Patentreffen kennengelernt, wo ein Mann Familienpate bei einer Alleinerziehenden Frau war. Der Sohn hat sehr davon profitiert. Jedoch sind die meisten Familienpaten sowieso eher weiblich.

Also schaue mal, was es bei euch in der Stadt gibt. Leihomas, Familienpaten oder Ersatzgroßeltern. Die Modelle sind sehr unterschiedlich. Und zudem muss man Glück haben, das man jemanden bekommt. Bei uns gibt es mehr Familien die Paten suchen als Familienpaten die sich anbieten. Außerdem muss es passen.