Probleme mit ukrainischem Gastkind

Ich würde gern mal Eure Meinung zu folgendem hören:
Wir wurden Anfang März von einer deutschen Bekannten, die berufliche Kontakte in die Ukraine hat, gefragt, ob wir die Stieftochter eines Kollegen bei uns aufnehmen könnten. Die Mutter wolle wegen ihres Jobs die Ukraine nicht verlassen, aber das Kind solle raus. Wir wollten gern helfen, erkundigten uns beim Jugendamt nach dem Ablauf und weil das Jugendamt grundsätzlich auch sein okay gab, sagten wir der Mutter zu. Das Kind (14-jähriges Mädchen) wurde dann Ende April von seiner Mutter zu uns gebracht,die nach einem kurzen Aufenthalt wieder abreiste. Wir kontaktierten dann wieder unseren Ansprechpartner beim Jugendamt, der aber plötzlich meinte, er sei gar nicht zuständig. Da das Kind mit seiner Mutter eingereist sei, sei es kein unbegleiteter Flüchtling und damit das Jugendamt nicht zuständig. Für uns begann dann ein Kampf mit dem Behördendschungel -das Migrationsamt verwies ans Jugendamt, das Jugendamt ans Migrationsamt. Letztendlich bekamen wir dann für April/Mai Geld vom Migrationsamt (360 Euro für den Monat), für die erste Junihälfte Geld vom Sozialamt (190 Euro) und seit Mitte Juni (da war nämlich der 15. Geburtstag des Kindes) dann Geld vom Jobcenter (ca 450 Euro pro Monat). Auch Anmeldung bei der Krankenkasse und der Schule haben wir hinter uns gebracht.

Jetzt ist also so weit alles behördliche erledigt, wir verstehen uns mit dem Mädchen auch ganz gut. Allerdings haben wir das Gefühl, dass seitdem wir endlich die verschiedenen staatlichen Leistungen bekommen (in Absprache mit der Mutter auf unser Konto, denn das Kind lebt ja wie unser eigenes Kind bei uns) gewisse Begehrlichkeiten geweckt wurden.
Wir bezahlen den normalen Lebensunterhalt für das Mädchen, sie war im Juni mit uns im Urlaub (Hotel, Halbpension, essen gehen, Freizeitaktivitäten) und wird im September nochmal mit uns in Urlaub fahren (Ferienhaus, essen gehen, Freizeitprogramm). Sie duscht bei uns, wir waschen ihre Wäsche ,kochen für sie. Taschengeld bekommt sie 30 Euro im Monat, ich habe ihr auch schon mal Geld zugesteckt und wenn wir essen gehen oder ins Kino zahlen wir natürlich für sie mit.
Kurz und gut, sie hat ein rundum-sorglos Paket in einer normalen deutschen Mittelschichtsfamilie.

Jetzt kommen aber die Forderungen und zwar sowohl von der Mutter per WhatsApp als auch von dem Mädchen persönlich: Sie will ins Kosmetikstudio, sie will einen privaten Deutschkurs, den wir bezahlen sollen, weil wir ja das Geld vom Jobcenter einstecken. Sie will einen Gitarrenkurs an der Musikschule und sie will eine neue Uhr. Jetzt gerade will sie ein neues Handy, wir sollen dafür 400 Euro geben. Das Geld könnten wir ja (über 4 Monate gestreckt jeweils 100 Euro) vom Hartz IV nehmen. Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass Hartz IV Empfänger sich kein Handy für 400 Euro leisten können. Ich selbst habe ein zwei Jahre altes Handy ,das damals 179 Euro gekostet hat und ich habe einen sehr guten Job. Meine drei Kinder sparen ihr Geburtstags- oder Weihnachtsgeld und Taschengeld für neue Handies.
Wir sind jetzt echt ratlos, alles läuft super, aber es kommen vermehrt diese Forderungen und wir wissen nicht mehr, wie wir erklären sollen ,dass man als Hartz IV Empfänger eher arm ist und sich solche Extras nicht leisten kann und dass das Hartz IV nur für das nötigste reicht.

Inzwischen frage ich mich allerdings auch schon, ob es an mir liegt und ich zu geizig bin... Und wie sollte ich das ukrainische Kind insgesamt behandeln in Bezug auf Geld? Genauso wie meine eigenen Kinder oder ist es schon okay ,wenn sie weniger bekommt, da sie ja von Hartz IV lebt und meine eigenen Kinder nicht? Ich stecke meinen Kindern schon mehr Geld zu als dem Gastkind, mache das aber eher versteckt. Wie halte ich es an Weihnachten? Ich sehe eigentlich nicht ein, dem Gastkind genauso viel zu geben wie meinen eigenen Kindern. Oder sollte ich hier schon gleich behandeln? Meine Kinder sind 14, 16 und 18, haben einen ziemlich guten Eindruck davon, wie wenig Hartz IV ist und wieviel Geld mein Mann und ich verdienen. Sie reagieren immer ganz geschockt auf die Forderungen des Gastkindes und achten immer mehr darauf, dass das Gastkind nicht besser behandelt wird als sie selbst. Ich will auf keinen Fall, dass meine Kinder sich da irgendwie benachteiligt fühlen, fühle mich aber andererseits von dem Gastkind und seiner Mutter sehr in die Ecke gedrängt. Ich will mich ja auch nicht auf Kosten des Kindes an seinem Hartz IV bereichern und dieser unausgesprochene Vorwurf, dass ich dem Kind das nicht gebe, was ihm gehört, nagt sehr an mir....

3

Ihr habt dieses Kind aufgenommen und es lebt jetzt wie euer eigenes Kind bei euch. Es hat seine Heimat, seine Familie, alles hinter sich gelassen, um vor dem Krieg in Sicherheit zu sein. Soll dieses Kind jetzt immer spüren, dass es zwar "geduldet" wird, aber nicht wirklich Teil der Familie ist? Ich würde schon darauf achten, dass es nicht schlechter behandelt wird, als die eigenen Kinder. Dabei muss es nun auch nicht besser behandelt werden, aber ich würde meinen eigenen Kindern schon vermitteln, dass nicht immer alles aufgerechnet werden kann. Im Mittel kommt es schon hin und ihr gebt euch Mühe, dass am Ende keiner zu kurz kommt.
Um dem Mädchen und ihrer Mutter zu zeigen, dass ihr euch an ihr nicht bereichert, würde ich auch vorschlagen, mal genau vorzurechnen, wie viel das Leben so kostet. Lebensmittel, notwendige Kleidung, Wäsche, Wasserverbrauch, Duschzeug, Freizeitgestaltung (Kino, mal Essen gehen, Freizeitpark, Urlaub,...)
Rechnet wirklich alles mit rein, was euch einfällt, was eben so zum Leben dazu gehört. Kommt ihr am Ende auf einen Betrag, der unter ihrem Hartz IV Satz liegt, klärt, ob ihr den Restbetrag für sie spart oder ob ihr ihr Taschengeld angleicht. Kommt ihr am Ende auf einen Betrag, der über ihrem Hartz IV Satz liegt, erklärt dem Mädchen und der Mutter, dass ihr den fehlenden Betrag gern übernehmt, aber darüber hinaus eben nicht mehr viel Luft für z.B. teures Handy etc. ist.
Wenn ihr es euch leisten könnt, gönnt dem Mädchen auch mal etwas, wie ihr euren eigenen Kindern ja auch mal etwas gönnt. Wenn das Geld bei euch gerade mal etwas knapper ist, muss sie sich, ebenso wie eure eigenen Kinder, damit abfinden. Ich würde sie in die Erziehung ebenso wie alle in dem Haushalt einbeziehen. Sie gehört jetzt (zumindest vorübergehend) zur Familie.
Alles Gute euch und toll, dass ihr sie aufgenommen habt!

1

"Sie reagieren immer ganz geschockt auf die Forderungen des Gastkindes und achten immer mehr darauf, dass das Gastkind nicht besser behandelt wird als sie selbst."

Dieser Satz sagt alles...

Ihr scheint eine eher materiell geprägte Familie zu sein. Ihr glaubt, ihr habt euch das irgendwie verdient. Ich glaube, ihr hattet Glück (so wie ich auch).

Auf welche Weise ihr euch mit diesem Glück sozial engagiert, ist eure Sache.

Ihr habt euch dazu entschieden, ein ukrainisches Kind (!) aufzunehmen. Gleichzeitig wollt ihr sie aber nicht wie ein Kind behandeln.

Erklärst du den anderen Kindern auch, wie wenig Kindergeld ist und wie wenig sie sich davon leisten können?

Die einzelnen Ansprüche können unrealistisch sein. Dann muss man darüber sprechen. Rechnet ihr vor, was das Leben kostet und welchen Anteil davon ihr mit "ihrem" Geld finanziert...

Diese Art von Erziehung ist doch bei jedem 15Jährigen notwendig, oder?

Ansonsten finde ich eure Haltung zu dieser ganzen Situation wirklich merkwürdig.

34

> Erklärst du den anderen Kindern auch, wie wenig Kindergeld ist und wie wenig sie sich davon leisten können?<
Ja, natürlich wird darüber geredet, wenn man etwas mal nicht kaufen7leisten kann.

> Diese Art von Erziehung ist doch bei jedem 15Jährigen notwendig, oder? <
Nein, das haben unsere schon Jahre vorher gelernt/mitbekommen.

121

Sicher lernen das andere Kinder eher.

Wir reden hier aber über ein Kind, das Kriegsflüchtling ist und in einer anderen Gesellschaft mit einer anderen Währung aufgewachsen ist.

2

Soweit ich das verstanden habe, bekommt ihr für das Mädchen 450 Euro im Monat. Davon erhält sie 30 Euro Taschengeld und ihr nutzt dann die restlichen 420 Euro für die Lebenserhaltungskosten? Wie berechnet ihr das? Teilt ihr die Miete, Nebenkosten, Lebensmittel etc. durch alle Personen, welche in eurem Haushalt leben? Habt ihr euch zusammen gesetzt und die einzelnen Posten besprochen?

Ein Handy für 400 Euro ist eine ziemlich hohe Ausgabe, auch ohne Hartz IV. Da wäre vielleicht ein Sparplan sinnvoll.

Ich finde es ein wenig traurig, dass deine Kinder scheinbar sehr auf Geld fixiert sind und Angst haben, dass das Gastkind finanziell bevorzugt wird. Wir reden hier immerhin von einer Jugendlichen, welche aufgrund von Krieg ihr Heimatland verlassen hat. Dein Kommentar bzgl. Weihnachten finde ich da auch ein wenig daneben. Bei uns gibt es zu Weihnachten für alle das gleiche Budget. Vielleicht ist das bei euch auch so und ihr legt etwas auch von dem Geld beiseite.
Ich würde meinen Gastkind an Weihnachten nicht aufs Brot schmieren, dass sie nur Gast ist und daher weniger Geschenke bekommt als die anderen Kinder.

11

Das Gastkind hat doch selber Eltern und Familie ! Warum sollte die TE ihr an Weihnachten das selbe Budget einräumen wie ihren eigenen Kindern ?🤷🏻‍♀️
Das Mädchen ist doch nicht ins Kind, sie darf dort zur Zeit wohnen bis der Krieg vorbei ist.

31

Weil das Kind zu Weihnachten eben nicht bei seinen Eltern ist sondern bei der TE.

Dir ist schon bewusst, dass in der Ukraine gerade Krieg herrscht und jeder Mann kämpfen muß? Soll er da kurz zwischendrin noch bei Amazon Shoppen oder wie?

weitere Kommentare laden
4

Wie halte ich es an Weihnachten? Ich sehe eigentlich nicht ein, dem Gastkind genauso viel zu geben wie meinen eigenen Kindern.

Sagt ja schon viel über euch als Familien aus. Auf mich wirkt es so, dass es für euch ja gut klang, das Mädchen aufzunehmen. Macht sich nach außen hin auf andere Guten Eindruck.
Aber sie lebt nicht mit euch, sondern von Hartz 4, ihr verwaltet es für sie, hast du ja deutlich gemacht.
Das Mädchen ist 15, musste ihre Heimat, ihr gewohntes Umfeld verlassen, weil ein durchknallter Typ auf die Idee gekommen ist, krieg zu führen. Sie ist bei euch, ohne bezugsperson, ohne Freunde. Sie bekommt mit, was in ihrer Heimat passiert, von der höchstwahrscheinlich je nach Region, bald nichts mehr übrig sein wird. Hinzukommt die Angst um ihre Mutter, andere Familienmitglieder, Freunde.
Man kann hier also schon von einer traumatisierten Situation sprechen.
Sie wird nicht dumm sein und schon bemerken, dass ihr sie anders behandelt.

In dem Moment, wo ihr euch entschieden habt, sie bei euch aufzunehmen, habt ihr euch entschieden, auch erzieherisch tätig zu sein. Dazu gehört auch, sie in Sachen Geld zu erziehen.
Aber sei doch mal ehrlich: wie viel Geld bekommen deine Kinder im Monat zur freien Verfügung?
Du warst auch mal 15, wärst du da mit umgerechnet 20 Mark im Monat hingekommen?
Und das deine Kinder darauf bedacht sind, ja finanziell nicht schlechter gestellt zu sein... na ja, da haben andere ja schon was zu gesagt

20

Sorry, aberbes sind ihre Kinder. Das ist doch was anderes!

42

Dann sollte man keine anderen Kinder aufnehmen. Unsere direkten Nachbarn haben über Jahre Pflegekinder gehabt.
Als der kriegt in ukraine losging hatten wir ein lange Gespräch dazu. Die Mama (heilerziehungspflegerin) hat damals sehr richtig gesagt, dass da jetzt genügend Familien meinen gutes zu wollen um sich zu profilieren. Aber ein traumatisierten Kind aufzunehmen bedeutet Arbeit, Verständnis und Demut. Ein fremdes Kind aufzunehmen bedeutet, ihm einen Platz in der Familie ein zurufen. Nichts davon sehe ich hier.

weitere Kommentare laden
5

Nur zum Verständnis...ihr "Mittelschichtler" nehmt ein Mädchen auf, dieses bezieht jetzt den Alg2-Satz für Erwachsene....ohne das ihr (bzw euer Einkommen) zur Berechnung hinzugezogen wurdet?
Ich würde mal sagen: Glück gehabt und durchs Raster gerutscht. Denn der altersentsprechende Regelsatz ist einiges weniger.

Von den 450€ stehen dem Mädel nur 30€ Taschengeld zur Verfügung....und was passiert mit dem Rest? Ich meine die Frage ernst. Wie berechnest du ihren "Verbrauch"? Drösel das doch mal auf.
Da das Mädel jetzt mehr als den Regelsatz erhält, sollte davon zumindest das Paket Bildung abgedeckt werden. Ob ihr sie mit in den Urlaub nehmt oder Geld zusteckt, das ist euer finanzieller Senf.

"Sie reagieren immer ganz geschockt auf die Forderungen des Gastkindes und achten immer mehr darauf, dass das Gastkind nicht besser behandelt wird als sie selbst." Öhm ja, schon frech. Denn sie ist eben kein(!) weiteres Familienmitglied und hat einen eigenen Topf hat, aus dem sie lebt. Also können sich deine Kinder gar nicht benachteiligt fühlen.

Ich finde es auch falsch, das das Geld auf euer Konto fließt, dort gehört es nicht hin. Da wäre vielleicht ein gesetzlicher Betreuer für die finanziellen
Dinge angemessen, da sie noch nicht voll geschäftsfähig ist udn ihr keine gesetzlichen Vertreter seid....oder wie ist euer Status in der Geschichte?

Schlußendlich denke ich,das ihr das von Anfang an falsch angegangen seid. Es ist kaum etwas im Vorfeld geklärt worden, auch mit der Mutter nicht. Und wer weiß, vielleicht hatte sie vor dem Krieg ein Leben, das sich doch von unserer hiesigen Mittelschicht abhebt. Darüber muß man sprechen, ihr klar aufrechnen was geht und was nicht. Ihr habt sie bei euch aufgenommen, aber finanziell müsst ihr sie abtrennen, das muß auch ihr und der Mutter klar gemacht werden. Ihr müsst euch und die Ausgaben transparent machen, das Mädchen hat eine Mutter und ihr nicht das Sorgerecht. Das Geld gehört mindestens auf ein Extrakonto.

13

Ursprünglich, bevor das Mädchen kam, war ja mit dem Jugendamt besprochen, dass wir Pflegeeltern werden. Nach meinem Verständnis geht das Pflegegeld ja auch an die Pflegeeltern und diese unterhalten davon das Pflegekind. Das Pflegegeld wird ja auch nicht an das Pflegekind ausgezahlt, oder? Beim JobCenter sind wir nur gelandet, weil das Jugendamt dann plötzlich nach mehreren Telefonaten mit uns seine Meinung geändert hatte. Meiner Meinung nach sind wir da falsch und ja, ich sehe es auch so, dass wir zuviel bekommen, denn es handelt sich um eine Jugendliche. Allerdings ist sie alleinstehend und deshalb wohl in die höhere Kategorie gerutscht. Ich lege aber das möglicherweise zuviel gezahlte Geld zur Seite, falls da doch noch eine Rückforderung kommt.
Jedenfalls haben wir eine mit dem Jugendamt abgestimmte Vollmacht der Mutter, die finanzielle Themen umfasst Das läuft schon alles korrekt, sonst würde das JobCenter uns ja auch gar nichts überweisen. Anders funktioniert es aber auch nicht, denn wie Du selbst sagst - wie soll ich ihren Verbrauch berechnen? Ich kann ihr ja schlecht das Hartz IV geben und ihr dann jedes Toastbrot zum Frühstück, jede Dusche und jedes Stück Toilettenpapier in Rechnung stellen. Wie soll das funktionieren? Ich denke auch, dass wir unterm Strich draufzahlen ,allein die Urlaube werden ja durch das Hartz IV niemals ausgeglichen und wenn jetzt die Schule wieder anfängt, wollen wir ihr einen Schreibtischstuhl kaufen und sobald der Winter beginnt braucht sie Kleidung und auch einen größeren Schrank. Das wollen wir ja alles gern zahlen und gucken auch nicht, ob das vom Hartz IV abgedeckt ist. Aber Luxuswünsche wie Kosmetikerin oder Handy passen einfach nicht in den Lebensstil unserer Familie. Da sind meine Kinder auch nicht materiell ,im Gegenteil. Sie kennen solche Dinge nicht und finden es verwirrend, dass nun jemand bei uns lebt, die wie selbstverständlich (mit 15 Jahren!) den Wunsch äußert, zum Waxing ins Kosmetikstudio zu gehen, 400 Euro für ein Handy zu bekommen oder ein Piercing für 100 Euro....

36

Für mich stellt sich nun die Frage: Was soll das Mädchen für euch sein? Ein Pflegekind, wie ursprünglich vereinbart? Damit bekommst du das Geld auf dein Konto, aber selbstverständlich bekommt sie dann z. B. zu Weihnachten ein gleichwertiges Geschenk wie deine Kinder! Da stellt sich die Frage gar nicht, ob und wie viel sie bekommen soll. Ein Pflegekind soll natürlich so behandelt werden wie ein leibliches Kind.
Oder ist sie vielmehr "nur" eine Mitbewohnerin?

weitere Kommentare laden
6

Also alles auf einmal geht nicht. Das Geld ist ja nicht nur dazu da, um es auf den Kopf zu hauen. Davon müsst ihr ja ihre komplette Verpflegung zahlen und eure Kinder bekommen sicher auch nicht mal eben zwischendurch ein neues Handy für 400€. Sowas kann man sich zum Geburtstag oder zu Weihnachten wünschen.
Wie ich das lese, wissen deine Kinder ziemlich gut, dass so teure Sachen nicht mal eben so gehen. Ich denke, da gehen die Vorstellungen etwas auseinander was das Leben in einem anderen Land kostet.
Ich würde auch sagen, rechnet das mal aus für Mutter und Kind. Ihr leistet da schon ne Menge, aber alles geht halt auch nicht. Stück für Stück und manches eben nur zu Feiertagen. So wie bei euren Kindern eben auch.

8

Danke, deinen Beitrag kann ich so unterschreiben. Bin auch für's aufrechnen. Den Rest - na ja, davon wird dann Mal ein Deutschkurs bezahlt, das ist ja auch für das Familienleben sinnvoll. Oder eben Kino, etc. Aber ein neues Handy müsste ja die Mutter selbst zahlen, wenn das Kind bei ihr geblieben wäre.

Außerdem hat das Mädchen eine Mutter, die wegen des Jobs nicht gehen wollte. Ist es denn ein Job, der bezahlt wird?

Und das Leben in Deutschland wird auch gerade jeden Tag teurer...

Ich kann die TE verstehen und finde das Verhalten der ukrainischen Mutter, nicht in Ordnung.

16

Die Mutter arbeitet in der Ukraine und verdient nach dortigen Verhältnissen sehr gut. Als sie uns ihre Tochter gebracht hat, ist sie erstmal in Deutschland shoppen gegangen. Sie ist zusammen mit der jüngeren Tochter und ihrem Mann (Stiefvater des Mädchens) in der Ukraine geblieben, weil es dort, wo sie sind ,bisher keine Bomben gab. Und sie hat sich noch nicht wirklich bei uns bedankt für das, was wir tun. Ihr ist am wichtigsten, dass ihr Kind bei uns gut Deutsch lernt, sie fragt regelmäßig nach den Fortschritten und gibt uns Tips, wie wir das Lernen beschleunigen sollen.

weitere Kommentare laden
7

Hallo,

was "kostet" sie euch denn tatsächlich? D.h., wie viel Strom, Wasser, Lebensmittel müsst Ihr mehr zahlen, weil sie da ist? Urlaub würde ich da nicht mit rein rechnen.

Ich habe gerade mal überschlagen: Stromvergleichsrechner rechnet bei 1 Person mehr ca. 700-1000kWh mehr pro Jahr. Wären also pro Monat bei 50ct/kWh ca. 40€
Wasser wird im Durchschnitt mit 127l / Person / Tag angegeben, im Monat also ca. 4qm, wären bei 7€ (Frischwasser + Abwasser) etwa 30€. Rechnen wir nochmal großzügig 15€ für Warmwasser oben drauf, dann wären wir jetzt bei 85€. Lebensmittel / Drogerie ca. 165€ im Monat. Macht 250€ die sie euch zusätzlich kostet. Das heißt, es bleiben vom ALG-II noch etwa 200€ übrig, die ihr "zur Verfügung" stehen sollten. Davon bekommt sie von euch 30€ Taschengeld. Evtl. könnte man das etwas aufstocken (dann könnte sie das Kosmetikstudio selber bezahlen). Das Geld, was noch übrig bleibt (ca. 150€ / Monat) kommt auf ein Sparkonto für sie, von dem sie sich dann ggf. einmalig oder laufend Wünsche (Deutschkurs / Gitarrenunterricht / Handy / besondere Kleidung) erfüllen kann, sofern das im vorhandenen Budget liegt.

Weihnachtsgeschenke würde ich keine großen Unterschiede zwischen dem Gastkind und den eigenen Kindern machen. Entweder bekommt jeder etwas weniger, oder ihr Geschenk wird halt teilweise vom "Sparkonto" bezahlt (das müsste dann aber vorher kommuniziert sein).

LG

25

Was ist mit Miete?
85 Euro im Monat für Essen und Trinken?
Bisschen wenig.

62

Miete habe ich mal nicht mit reingerechnet, weil die TE wird ja kein neues Zimmer für das Mädchen angemietet haben. Da fallen also keine Mehrkosten an.
Essen / Trinken / Körperpflege habe ich mit 165€ im Monat angesetzt.

weitere Kommentare laden
9

Hallo,

ich würde auch ehrlich gesagt mal ganz genau aufschlüsseln, wie schon mehrfach angedeutet, wie viel Mehrkosten ihr habt und was von dem Geld für das Mädchen übrig bleibt. Das würde ich absolut transparent offen legen, dem Mädchen ein eigenes Konto eröffnen und das, was vom Alltag gesehen übrig bleibt dort einzahlen. Also 450 Minus den Kosten für Kost und Logis, abzüglich Anteil Urlaub und Taschengeld, Geld für Kleidung etc.

Sehr wohl finde ich es richtig, dass Ihr das Geld grundsätzlich erstmal für Euch bekommt.

Auch mir stößt das Fordern von Mutter und Tochter schlecht auf und kann Dich verstehen. Ich würde hier wie mit eigenen Kindern verfahren: erklären wieviel Geld man zur Verfügung hat und nur das kann man ausgeben.
Alles was sie darüber hinaus benötigt könnte sie sich ja auch für eine14-jährige dazu verdienen. ZB im Haushalt helfen oder Rasen mähen, Babysitten bei Nachbarn.

Ich würde mir weder von Mutter noch von Tochter Vorschriften machen lassen.
Offen und transparent sein, Ihr engagiert Euch und habt sie aufgenommen. Das heißt aber nicht, dass man alle Wünsche erfüllen muss. Das Mädchen ist in eine Familie aufgenommen worden aber immer noch zu Gast und hält sich an die Regeln, die für alle gelten. Wenn es nicht passt dann müsste sie eben nach einer anderen Familie schauen.
Alles andere finde ich unverschämt. Das ist meine private Meinung.

LG

10

Ich kann dich gut verstehen, ich hätte damit auch ein Problem. Die Mutter lebt weiter so wie vorher, hat aber keinerlei Kosten mehr fürs Kind. Die könnt gerne was dazu geben. Sie hat ja anscheinend einen Job.
Und für die Weihnachtsgeschenke sehen auch ich sie in der Pflicht, es sei denn sie hat durch den Krieg Haus und Hof verloren.

26

Warum übernimmt die Mutter nicht die Koszrn für IHR Kind?