Mein Mann überfordert unser Familienleben

Hallo ihr,

mein Mann und ich sind nun seit 4 Jahren Eltern von 2 kleinen Jungs. Die beiden haben einen Altersabstand von 2 Jahren

Seit 4 Jahren ist immer mindestens ein Kind die Nacht wach. Seit 4 Jahren dreht sich unser Alltag nur um die Kinder.
Der Große ist ziemlich unselbstständig. Wahrscheinlich weil er sieht das der kleine noch mehr Hilfe von uns bekommt.

Wir räumen immer wieder das Spielzeug in die KiZi. Ein kleiner Teil darf im Wohnzimmer bleiben.
Trotzdem wird nur im Wohnzimmer gespielt, oder rumgegammelt weil einem langweilig ist
Auf jeden Fall fällt es keinem der Kinder jemals ein, mal 5 Minuten im KiZi zu spielen.
Nur wenn jemand von uns Eltern mitkommt.

Ich bin bis Ende des Jahres noch in elternzeit. Ich bin quasi 24/7 für die Kinder da. Es macht mir nichts aus. Ich persönlich bleibe zwar nun länger auf der Strecke, aber wenn die kinder noch so klein sind, finde ich das normal.

Mein Mann kommt mittlerweile täglich an seine Grenzen und Nervenenden. Er verbringt unter der Woche 3 Stunden mit den Kindern von Feierabend bis die Kinder ins Bett gehen.
Feierabend haben wir natürlich nicht, weil eins der Kinder theoretisch jeden Moment aufwachen könnte. Was auch regelmäßig vorkommt. Er kommt deshalb nicht zur Ruhe.
Ihm fehlt die Paarzeit, dass man mal essen geht oder allein spazieren oder das man einen Sonntag morgen zusammen einfach im Bett liegen kann.
Großeltern wohnen zwar nicht um die Ecke aber sind in ca 30 Minuten erreichbar. Von selber anbieten tut sich natürlich keiner. Und fragen mag mein Mann auch nicht.

Ich weiß nicht wie ich ihm helfen kann. Er ist unglücklich. Ich habe manchmal das Gefühl, er stellt sich unser Leben ohne Kinder vor. Er liebt sie sehr. Die Kinder sind aber eher Mamasöhnchen. Ihm geben sie nicht viel zurück. Auch das belastet ihn.

Ich möchte ihm helfen aus dieser Lage zu kommen. Ich weiß nur nicht wie.

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Hi,
dein Mann ist nicht dein Kind, deshalb ist es nicht deine Aufgabe ihm da „raus zu helfen“. Ich kenne deine Gefühlslage bezüglich dieser Befindlichkeiten deines Mannes nicht, aber ich wäre in erster Linie sauer und auch um unsere Ehe besorgt, wenn mein Mann sich da so kindisch aufführen würde. Man weiß ja, dass Kinder eine ganze Weile den Alltag bestimmen, entweder man nimmt das hin oder man ändert etwas daran - verkaufen kann man sie nicht, also muss man sich Unterstützung beschaffen.
Ihr habt Großeltern in der Nähe, es spricht also nichts dagegen, da ab und an mal nachzufragen, ob sie die Kinder mal übernehmen. So wie es sich liest, sind das seine Eltern. Ich würde ihm deutlich sagen, dass er sich mal zusammenreißen und seine Eltern fragen soll, ob sie mal auf die Kinder aufpassen wollen. Oder du fragst sie und planst eine Überraschung für deinen Mann. Wenn Ihr da keine Unterstützung bekommt, muss man halt einen Babysitter engagieren.
Ich kann schon nachvollziehen, dass dein Mann seinem kinderlosen Leben nachtrauert, wer tut das nicht ab und zu, aber damit die Familienstimmung auf Dauer zu vergiften, das ist einfach nur unreif.
Du bist nicht dafür verantwortlich, dass er wieder glücklich ist.

vlg tina

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Naja, sollte man in einer Ehe nicht einander unterstützen, füreinander da sein? Natürlich ist sie nicht „verantwortlich“ für sein Glück, aber sie trägt als Ehefrau und Mutter seiner Kinder doch schon einen maßgeblichen Teil dazu bei, oder nicht?

Auch finde ich es traurig, dass du die Befindlichkeiten des Mannes als kindisch und unreif abtust. Hier schreiben täglich Frauen, die sich in exakt der gleichen Situation befinden wie der Mann der TE. Sie fühlen sich vom Alltag überfordert, stecken in der Tretmühle fest und sehnen sich nach ihrem alten Leben. Meistens wird dann noch auf die Schwiegereltern geschimpft, denen sie die Kinder keinesfalls geben wollen. Und was passiert dann hier? In 9 von 10 Fällen wird der Mann als Verantwortlicher ausgemacht, der die Frau ja viel zu wenig unterstützt.

Liebe TE, ich finde es toll, dass du deinem Mann helfen möchtest. Ihr seid ein Team. Ich finde die Idee mit dem Babysitter nicht schlecht. Und auch wenn Paarzeit aktuell zu kurz kommt, wäre es vielleicht eine Idee, wenn ihr euch gegenseitig freie Abende verschafft? Einen Tag in der Woche bringst du beide Kinder ins Bett, so kann er etwas verschnaufen, am anderen Tag umgekehrt. Denn auch Auszeit für sich alleine ist so wichtig! Viel Erfolg!

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Hi,
doch, wenn man täglich an „seine Grenzen und Nervenenden“ kommt, aber nichts tut, um die Situation zu ändern, dann ist das im Falle eines erwachsenen Familienvaters kindisch und unreif.
Es geht nicht darum, dass er sich nicht überfordert fühlen darf, es geht um seinen Umgang damit. Seine Frau kann ihn dann unterstützen, wenn die Lösung für ihn z.B. ist, dass er mehr Freiraum braucht.
Aber bislang scheint er ja nur zu lamentieren, dass die Lage für ihn doof ist und „an die Nervenenden kommen“ deute ich als übelgelaunt und reizbar, es ist nicht Aufgabe der Frau etwas daran zu ändern, sondern seine.

vlg tina

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Hm...sucht euch doch einen netten, verlässlichen Babysitter, um mal Paarzeit zu haben.
Sonntag morgen im Bett wird eher nix, aber ein Spaziergang, mal Kino etc sind machbar.

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Das wäre aber die Aufgabe des Mannes so eine Lösung zu suchen. Nicht die der Frau, die ohnehin bereits alles an der Backe hat.

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Bester Mensch am besten Gerät.
Jede*r macht das, wofür die Ressourcen da sind.

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Warum ändert ihr nichts, wenn ihr euch mehr Paarzeit wünscht? Ich persönlich finde es enorm wichtig, sich als Paar nicht zu verlieren. Wir haben auch zwei Kinder im Abstand von 2 Jahren. Es war sehr anstrengend. Wir haben immer versucht uns Zeit nur für uns frei zu bekommen und einfach mal wieder als Paar Zeit zu verbringen. Großeltern fragen, Babysitter suchen.
Genießt Zeit zu zweit.

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Hallo,

Ich kann verstehen, dass deinem Mann Paarzeit fehlt.

Gäbe es die Möglichkeit eines Babysitters? Ich würde trotzdem die Grosseltern fragen, auch gegen seinen Willen. Man kann nunmal nicht alles haben. Je nachdem wie gut das Verhältnis zu den Grosseltern ist könnte man auch mit dem Zaunpfahl winken damit sie es anbieten, ich finde aber dass das eigentlich von den Eltern kommen sollte, denn die wollen ja schließlich auch was von den Großeltern.

Was das Problem der "Mamasöhnchen" angeht: mein Vater hat immer Schichtarbeit gemacht und war daher oft in unserem Alltag nicht da. Das ging sogar so weit, dass meine grosse Schwester nur geweint hat wenn er da war. Irgendwann hat er uns drei gepackt und ist 2 Wochen mit uns nach Belgien campen gegangen, dann war der Knoten geplatzt. Das haben wir dann jedes Jahr so gemacht, Urlaub alleine mit Papa. Und das sind einige meiner schönsten Kindheitserinnerungen. Vielleicht wäre das etwas für deinen Mann?

Räumt ihr euch Alleinzeit ein?

Alles Gute

Dragonflies 🌸

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Danke dir für die Antwort. Über babysitter müsste ich mich informieren. Wir wohnen sehr ländlich.

Bei den Großeltern handelt es sich um meine Eltern die ein ausgezeichnetes Verhältnis zu uns und unseren Kindern haben, aber sie trauen es sich nicht zu, beide Kinder zeitgleich zu betreuen

Er war schon öfter mit den Kindern einen Tag auf einen Ausflug. Vielleicht sollte er es mal wieder einführen. Er war frustriert, dass die Kinder kurz nach Aufbruch direkt nach Mama fragten.

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Nicht du musst das organisieren, sondern dein Mann. Schliesslich stört ihn die Situation. Du kannst ihm ja mal den Tipp geben.

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Und wieso fragst du nicht mal nach einem Babysitter? Wo könntet ihr euch mal Paarzeit einräumen?

Mit Kindern dreht sich natürlich fast alles um die Kinder und natürlich ist der Alltag davon bestimmt. Aber ich finde, er muss trotzdem nicht 100% davon bestimmt sein!

Motte ist 3,5; aber sie spielt auch eher bei uns und eigtl nie alleine im Kinderzimmer. Finde ich normal. Aber hier ist ne Regel: Spielzeug vom Kinderzimmer bleibt im Kinderzimmer und das vom Wohnzimmer im Wohnzimmer. Es wird immer zwischendurch aufgeräumt (wir helfen natürlich), aber wenn ein Spiel beendet ist, wird es weg geräumt, bevor das nächste kommt. Das machen wir eigtl schon immer so und zu 80% der Zeit, klappt das sehr gut.

Also grundsätzlich muss man natürlich akzeptieren, dass Kinder den Alltag bestimmen. Aber kleine Änderungen sollten schon möglich sein und Freiräume auch :)

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Ich bin ehrlich. Mit einem Kind war das Ganze easy peasy. Wir gaben dort noch in einer Wohnung gewohnt. Es war alles irgendwie einfacher. Dann kam das zweite Kind viel schneller als geplant und das 3te Lebensjahr vom großen welches echt nicht ohne ist 😆

Und schon wurde alles wesentlich komplizierter

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Möglich, dass es mit 2 schwerer ist. Werde ich dann auch bald sehen 😜

Trotzdem denke ich, dass Paarzeit wichtig ist. Dass das nicht jeden 2. Tag geht, ist mir klar. Aber alle 6-8 Wochen sollte doch gehen?

Niemand sagt, dass es einfach ist. Aber wenn du es wirklich willst, findet ihr bestimmt Lösungen :)

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Bieten sich Großeltern zum Babysitten an, sind sie übergriffig und die Mütter wehren empört ab (erst gestern so ein Thread eröffnet).
Bieten sie sich nicht an, ist es auch nicht recht. Natüürlich lässt es auch der eigene Stolz nicht zu, nachzufragen.....geht ja garnicht#klatsch

Mein Gott, macht den Mund auf und fragt Oma und Opa einfach mal, vielleicht warten sie nur darauf und trauen sich einfach nur nicht zu fragen.
Dann haben sie Freude, ihr habt mal Zeit für euch und alle sind zufrieden.
Man ist nicht nur Eltern sondern auch Paar - da hat er recht. Nicht recht hat er damit, dass er sich zu fein ist, die Großeltern einfach mal bei einem Kaffee zu fragen, dann mach es eben Du, was ist denn dabei?
Selbstgemachtes Problem.
LG Moni

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Seine Eltern haben her weniger Interesse an unseren Kindern und meine Eltern trauen es sich nicht zu beide gleichzeitig zu betreuen. Mehr Großeltern haben wir leider nicht.

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Rede mit den Schwiegereltern und ansonsten Babysitterdienst.

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Das wird noch einiges an Zeit brauchen, dass d. Kids in ihren Zimmern spielen.Ist auch völlig normal.
Wie wäre ein Babysitter am Abend ? Da wäre doch Kino oder essen gehen locker mal drin.

LG K

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Hallo
Unsere Kinder sind 14 und 3 Jahre alt.
Mein Sohn wollte früher auch nicht in seinem Zimmer spielen, nur wenn Freunde da waren oder ich mitkam. Sonst sind kleine Kinder lieber dort, wo die Eltern sind.
Wenn wir ungestört sein möchten, warten wir, bis der allabendliche Teeniehungeranflug vorbei ist, danach kommt er gewiss nicht mehr runter ;-)
Paarzeit im Schlafzimmer ist immer so ne Sache. Das Haus ist hellhörig und sein Zimmer ist direkt über uns.
Also was ich damit sagen will; Das bleibt noch lange so. Ihr habt eben jetzt Kinder.
Fragt doch einfach mal die Großeltern und sucht euch parallel einen Babysitter. Sollte ja kein Problem sein. Hab ich bei meinem Sohn früher auch gemacht. Er schlief ab und an bei meiner Mutter und ich hatte einen Babysitter. Lief wunderbar und für Paarzeit war gesorgt. Zwar nicht jedes Wochenende, aber ab und an zum Akku aufladen schon. Damit war alles gut.

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Hallo,

wir hatten vor ein paar Jahren genau die selbe Situation. Auch mit dem Schlaf.
Mein Mann wurde aggressiv, nörgelte ständig und war echt immer am Meckern und Motzen.
Ich weiß nicht mit welcher Vorstellung manche Männer ins Familienleben kommen aber ich meine da muss man sich auch mal zusammenreißen und selbst eingreifen.

Du kümmerst Dich eh schon um alles. Wenn er mal Paarzeit möchte warum kümmert ER sich nicht um einen Babysitter? Warum schreiben viele hier Du sollst das auch machen? Warum immer die Frauen?

Mein Mann hat das Spiel auch lange gespielt bis ich sagte es reicht. Er ist ja auch groß genug im Job Dinge zu organisieren, warum er nicht mal seine Eltern fragt ob sie Babysitten würden. Denn meine waren im Alltag unter der Woche schon immer dran.
Hat er irgendwann sogar hinbekommen. Aber erst als ich ihm die klare Kante gezeigt habe. Er hat sich davor benommen wie ein drittes Kind. Seitdem haben wir nicht nur die Babysitterfrage aufgeteilt: wer weg möchte organisiert es - sondern auch die Alltagsaufgaben. Jeder hat seinen Teil, den er am Familienleben beisteuern muss. Wenn er keine Lust hat, kann er ja alleine leben - sagte ich damals zu meinem Mann. Seitdem ist das kein Thema mehr.

Liebe Grüsse und binde ihn mehr mit ein.