Hallo meine lieben,
Ich muss meinen Frust und mein Unverständnis für die derzeitige Situation mal runterschreiben.
Kurz zur Vorgeschichte. Ich hatte immer ein gutes bis sehr gutes Verhältnis zu meiner Mutter. Sie leidet aber schon sehr sehr lange an Depressionen und diese haben auch meine Kindheit bestimmt denn ich wusste nie worauf ich mich bei ihr verlassen kann. Ich habe sie trotzdem als starke und liebevolle frau gesehen. Je älter ich wurde umsomehr ist mir dann aber aufgefallen wie manipulativ sie sein kann. Sie sieht sich selbst gerne in der opferrolle, verdreht Tatsachen, ist sehr rechthaberisch und hat extreme stimmungsschwankungen. Noch heute weiß ich nie wie sie drauf ist wenn ich mit ihr in Kontakt trete, was sehr belastend ist.
Ich habe mittlerweile Kinder, meine Mutter ist nach der sehr unschönen Trennung von meinem Vater 200km weit weggezogen. Mir tut der Abstand sehr gut, wir sehen uns nicht oft aber halten übers handy kontakt.
Jetzt habe ich sie mit meinen Kindern für ein paar Tage besucht und es ist völlig eskaliert. Wir kamen an (sie hat sich sehr sehr viel Mühe gegeben, super viel Verpflegung für die Kinder besorgt, Spielzeug, Klamotten etc.) Aber es kam schnell zum ersten Konflikt. Mein Sohn, grade 16 Monate alt (hat sie noch nicht oft gesehen) saß im Flur und hat geweint ich wollte zu ihm gehen. Sie war schneller streckte mir die Hand entgegen und sagte "nein, du brauchst nicht immer direkt zu kommen". Das war der Anfang vom Ende. Sie war super grenzüberschreitend, hat mich einfach super gestresst und war schnell beleidigt wenn es wegen den kindern nicht so lief wie es gerne wollte.
Grundsätzlich gibt sie mir immer das Gefühl das mit meinen Kindern etwas nicht stimmt, als wären sie irgendwie falsch. Obwohl sie einfach ganz normale Kinder in ganz normalen Entwicklungsphase sind die eben auch stressig sein können.
Sie hat sich ständig eingemischt wenn ich mit den kindern (virallem mit der großen) etwas besprochen habe. Als müsste sie mir mal zeigen wie man Kinder richtig erzieht. Und mich hat das total unter Druck gesetzt. Ich habe gemerkt das es ihr nicht genug ist was ich tue, das es für sie falsch ist und dann gerät man in so einen Teufelskreis wenn man es seiner mutter sein ganzes Leben lang schon immer nur recht machen wollte.
Wir haben heute einen Ausflug gemacht
Meine Tochter war irgendwann super schlecht drauf, hat viel gequängelt und war unzufrieden.da meine Tochter grade viel mit Wut zu kämpfen hat, habe ich mit ihr ausgemacht, dass sie mir bescheid sagt wenn sie so wütend ist das sie nicht weiß was sie machen soll. Sie sagte dann "Mama am liebsten würde ich dich grade hauen, aber ich mache es nicht." Und dann habe ich zu ihr gesagt das ich das gut finde. Das es gut ist das sie mir das sagt und es nicht macht. Aufeinmal dreht meine mutter sich um und sagt "also ich finde das normal. Ich finde es normal das man andere nicht schlägt" (sagt übrigens diejenige die selbst damals gerne mal Hand angelegt hat) und ich habe mich so geärgert weil sie mit der Situation garnichts zu tun hatte und niemand gefragt hat wie sie das findet. Normalerweise komme ich mit den wutphasen meiner Tochter gut zurecht, aber ich stand wieder unter diesem Druck es meiner Mutter recht zu machen. Und das ärgert mich im Endeffekt am meisten. Das ich nicht bei meiner Linie geblieben bin sondern viel strenger war als sonst weil ich unter diesem enormen Druck stand. Ich habe meiner Mutter dann gesagt wir dann nachhause fahren. Geplant war es eh für heute aber wir wollten noch einen halt woanders machen. Das macht aber mit einem müden und quengeligen Kind keinen Sinn. Sie sagte dann ja das sehe sie auch so. Dann meinte sie wir sollen schonmal vorgehen sie kommt gleich nach. Kam zurück und ich hsbe gesehen das sie geweint hat. Dann habe ich gefragt was los ist und sie meinte ne ist egal. Ich habe nochmal gefragt und dann meinte sie, sie weint ja garnicht. Aber so trotzig. So ... ich kann das garnicht beschreiben, dafür müsste man sie kennen. Jedenfalls ust mir dann nach 3 Tagen Stress, schlechter Stimmung und Druck der Kragen geplatzt und ich habe gefragt ob ich denn hier nur mit Kindern unterwegs bin. Sie hat mich und die Kinder dann im Wald stehen gelassen und ist gegangen. Einfach abgehauen. Ich hsbe versucht mir vor meiner Tochter nichts anmerken zu lassen habe den Ausgang gesucht und bin mit den kindern 2 Stunden nachhause gefahren.
Meine Nerven lagen einfach blank. Dann habe ich gesehen, dass sie mich überall blockiert hat. Das ist jetzt ihre Strafe, nichtachtung und liebesentzug. Kenne ich aus meiner Kindheit schon zu genüge.
Ich weiß, dass es schwer ist diese Situation aus der Ferne zu betrachten, wenn man die Menschen, die genaue Vorgeschichte nicht kennt. Aber ich Falle grade wieder in mein altes Muster zurück die Fehler bei mir zu suchen. Zu denken ich hsbe alles falsch gemacht und sie ist das "Opfer". Obwohl ich eigentlich weiß das es nicht so ist, aber ich habe es einfach so gelernt.
Das genannten Beispiele sind nur Bruchteile von allem was vorgefallen ist, aber es ist jetzt schon so lang das ich mal aufhören muss.
Ich würde einfach gerne wissen, ob ich diejenige bin die Mist gebaut hat. Ob es falsch war einfach zu fahren. Grade weiß ich es nämlich einfach nicht mehr ...
Schrecklicher "urlaub" bei meiner mutter (sehr lang)
Du hast nichts falsch gemacht. Überhaupt nichts. Deine Mutter verhält sich nicht erwachsen und schon gar nicht wie eine Mutter. Und es ist gut, dass du dir dessen eigentlich im klaren bist. Es tut mir leid für dich, dass du ihretwegen so an dir zweifelst, das musst du nicht. Du schätzt die Situation ganz richtig ein.
Dankeschön! Du weißt garnicht wie erleichternd es ist zu lesen, dass ich es richtig einschätze.
Du hast alles richtig gemacht!! Du bist eine sehr starke Frau und Mutter, die das beste für ihre Kinder will. Du trägst keine Schuld.
Du weißt, was das richtige für dich und deine Kinder ist und kannst das deiner Mutter genauso knallhart sagen. Es geht da um Eigenschutz. Aber ich verstehe deine emotionale Abhängigkeit und dass es unter diesen Umständen völlig normal ist, dass du jetzt so fühlst. Du liebst deine Mutter schließlich. Aber du schuldest ihr nichts. Bleib weiterhin so stark!
Danke!
"Dann habe ich gesehen, dass sie mich überall blockiert hat. Das ist jetzt ihre Strafe, nichtachtung und liebesentzug. Kenne ich aus meiner Kindheit schon zu genüge."
Das war für mich der Punkt wo ich es ihr gleich tat und es auch durchzog. Als sie das merkte versuchte sie mich mehrfach zu kontaktieren und zu Kontakt zu nötigen. Ich bekam immer wieder über verschiedene Kanäle Nachrichten, dass ich sie krank machen, weil ich keinen kontakt will. Gern wurde betont, dass sie nie was falsch gemacht hat und nun durch mich krank sei. Ich bin es ihr quasi schuldig... usw.
Ich bleibe hart und ich bereue es nicht. Es war dennoch scherzhaft, hatte am Anfang riesige Gewissensbisse. Ich habe monate gebraucht um den Kontaktabbruch so durchzuziehen.
Ich kann dir erzählen wie es bei mir war:
Meine Mutter war auch schwierig, meine Kindheit unschön. Ich habe jahrelang ausreden für sie konstruiert, dabei wurde ich von ihr nicht nur geschlagen sondern auch emotional Missbraucht.
Als ich auszog tat mir der Abstand auch gut, ich habe eine Therapie gemacht, vieles erfolgreich verdrängte und sie maximal 4 bis 5 Mal im Jahr besucht.
Alles kippt als mein Kind kam, vieles kam hoch, sie wurde sehr übergriffig, wollte plötzlich wöchentlich kommen und täglich Bilder und Videos, täglich telefonieren. Mischte sich ein, erzählte wie effektiv es war mich als quängelndes Kleinkind(!) im Supermarkt zu schlagen... und viele andere Prügel-Geschichten. Auch wurde in der Wohnung geraucht als ich mit meinem Baby(!) zu besuch war, obwohl ein Balkon und Garten vorhanden ist und ich bat es zu unterlassen.
Ich versuchte Grenzen zu setzen. Als ich wieder in eine Depression abrutschen bat ich um Abstand. Erst heuchelte sie Verständnis und versuchte dann alle 2 Wochen mich mit emotionaler Erpressung zu Kontakt zu nötigen. Darunter war dann auch das Geblocke, das war mir dann zu blöd und ich tat es ihr gleich - bis heute.
„ erzählte wie effektiv es war mich als quängelndes Kleinkind(!) im Supermarkt zu schlagen... und viele andere Prügel-Geschichten.“
DAS tat meine Mutter auch mit Vorliebe „Da habe ich ihr so eine in die Fotzn (bayerisches Schimpfwort für Gesicht) gehauen, dass ihre Brille 👓 geflogen ist“. Als sie dies wortwörtlich auch meinem Mann erzählte (ich saß daneben), sagte ich „Und bist du stolz darauf?“ und von ihr kam „Jetzt sei halt nicht wieder so empfindlich“.
Das ist ja furchtbar.
Hi, du hast nichts falsch gemacht. Ganz im Gegenteil.
Meine Mutter ist bipolar und mein Vater hat Depressionen mit Angststörungen. Mittlerweile sehen wir uns gar nicht mehr. Es ist einfach zu viel passiert und es wurde immer schlimmer.
Unser Sohn ist 16 Monate alt und wir erwarten ein 2. gemeinsames Kind.
Man lernt damit umzugehen und sich zu schützen. Du schaffst das auch. Gar nicht so leicht, ich weiß
LG:)
Ich hatte letztens erst einen Beitrag erfasst, wo es um Emotionale Erpressung geht.
Menschen die andere emotional unter Druck setzen usw.
Ich find's erschreckend, wie oft es sowas gibt. Hatte mich auch schon gefragt, warum sie so sind und ob ich später auch mal so werde, weil Gene...
Zu allererst dich trifft keine Schuld!! Deine Mutter spielt ein furchtbares Spiel mit dir. Ganz ehrlich das beste ist oft der Kontaktabbruch, weil sie nie aufhören wird.
Du musst dich jetzt schützen und darfst dann auch für dich einstehen. Ich weiß es ist schwierig.
Das du gefahren bist, war definitiv die richtige Entscheidung!
DU hast keinen Mist gemacht!!! Deine Mutter ähnelt meiner sehr. All das, was du schreibst, habe ich als Kind und als noch abhängige Erwachsene auch durchmachen müssen. Aber das ist nun vorbei 👍.
Bei uns ist es auch mal eskaliert (sie hat wieder mal gegen meinen Mann gestichelt, der Einzige der ihr Spiel nie mitgespielt hat, der sich nie was von ihr gefallen hat lassen) und danach hatten wir von MIR aus einen über 1-jährigen Lockdown.
War sehr heilsam sowie für sie als auch für mich 👍.
Google mal narzisstische Mutter (diesen Tipp bekam ich damals hier auch von einer Userin).
Gib nicht nach und komm angekrochen. Blockiere sie auch! Du bist die Einzige, die diesen Teufelskreis durchbrechen kann. Deine „Schuldgefühle“ vergehen!
Und es lohnt sich 1x hart zu bleiben und nur du bestimmst, wann es wieder zu Kontakt kommt (oder ob überhaupt).
Alles Gute für dich 🌹
Hallo du,
ich finde, du hast absolut richtig gehandelt, erstmal weg und raus aus der Situation. Kenne dieses Verhalten auch zur Genüge von meiner Mutter, deshalb bin ich zu 100 % bei dir. Lass dich bloß nicht emotional erpressen.
Ganz liebe Grüße
Bezüglich deiner Kinder würde ich sagen machst du alles richtig (soweit ich das aus der Ferne beurteilen kann 😉)
Dein Verhältnis zu deiner Mutter ist offenbar aufgrund der Depressionen schwierig. Ich verstehe, dass du da etwas gereizt auf ihr Verhalten reagierst. Aber vielleicht, nur vielleicht, versuchst du auch mal ihre Seite zu verstehen. Ich war nicht dabei und ich kenne deine Mutter nicht, aber ich versuche mal zu beschreiben, was ich aus deinem Text heraus gelesen habe.
Sie versucht dir Erziehungstipps zu geben, die (keine Frage) fehl am Platz sind, sie hat es aber vielleicht wirklich nur gut gemeint. Natürlich musstest du ihre Tipps ablehnen, aber auch wenn sie falsch lag, hat sie die Ablehnung sicher gekränkt. Das nur erstmal vorweg. Jetzt kommt der entscheidende Punkt, wie ich denke. Du kündigst an, den Besuch bei ihr früher abzubrechen, als geplant. Sie will sich nicht die Blöße geben und zugeben, dass sie das verletzt sagt daher, dass das wohl das beste sei. Sie schickt dich vor, weil sie nicht will, dass du mitbekommst, dass sie weint. Du merkst es trotzdem und sprichst sie darauf an. Sie will offenbar nicht darüber reden, muss vielleicht erst mit sich selbst ausmachen, was sie gerade fühlt, warum ihre Tochter sie gerade so ablehnt. Und anstatt, dass du es akzeptierst, dass sie gerade nicht darüber reden möchte, fährst du sie an, dass sie sich wie ein Kind verhält.
Wenn ich weinen muss, ziehe ich mich auch gern zurück. Wenn ich dann noch dafür angeflaumt werden würde, würde ich erst recht Abstand suchen. Und ich habe keine Depressionen. Dass sie euch im Wald stehen gelassen hat, kann ich irgendwie verstehen, auch wenn es nicht richtig ist, da ihr euch da nicht auskanntet.
Ich hätte mich wahrscheinlich für ein paar Minuten hinter den nächsten Baum zurück gezogen, hätte mich dann zusammen gerissen und hätte mir gesagt "nützt ja nichts. Ich habe Verantwortung. Ich habe euch hier her geführt, ich muss euch den Weg hier wieder raus zeigen. Gehen wir den Rest des Weges eben schweigend." Aber wie gesagt, habe ich keine Depressionen. Vielleicht konnte sie in dem Moment nicht anders reagieren. Dass sie dich jetzt überall blockiert hat, fände ich persönlich jetzt übertrieben, aber vielleicht braucht sie erstmal etwas Abstand. Gib ihr etwas Zeit. Ich wünsche euch, dass es sich wieder einrenkt und ihr normal miteinander umgehen könnt.
Ich kann dich verstehen. Vielleicht hätte ich in deiner Situation genauso reagiert, aber versuch doch mal im Nachhinein das ganze von außen zu betrachten.
Alles Gute für euch und mein herzliches Beileid für den Verlust deiner Tochter.
Wenn ich die anderen Beiträge so überfliege, habe ich das vielleicht auch falsch eingeschätzt. Ich kenne mich da nicht so aus. Habe nur meine Einschätzung dazu niedergeschrieben, aber vielleicht liege ich auch völlig falsch....
Hat natürlich keine Allgemeingültigkeit, aber ich habe (wiederkehrende) Depressionen und solche Situationen oft mit meiner Mutter oder meinem Mann gehabt.
Solche Muster zu durchbrechen sind super schwer, sowohl für Angehörige, als auch die Betroffenen selbst - und ich bin seit Jahren in Behandlung, das klingt bei der Mutter nicht danach.
Bei mir war es tatsächlich so, dass ich mir gewünscht habe, dass jemand nachfragt bzw mich "rettet" und einfach "weiß", was ich grad brauche. Ich bin bei Streit in mein Zimmer gelaufen und habe gehofft, meine Mutter liebt mich genug, um hinterher zu kommen.. Das klingt super dumm, hat aber natürlich auch seine Hintergründe.
Also bei "gesunden Menschen" ist es normal auf das Gesagte zu hören, bei psychisch kranken Menschen sollte man das Gesagte natürlich ernst nehmen, aber es ist auch viel "zwischen den Zeilen versteckt".
Ich denke, dieses Spielchen, sich zurück zu ziehen und zu weinen, damit die Tochter (Te) zu ihr kommt, wird wohl keine neue Art von der Mutter sein. Deswegen kann ich verstehen, dass ihr die Geduld gerissen ist.