Kind 6 Bezugsperson wandert aus

Hallo liebe Community!
Ich wende mich an euch mit einer Angelegenheit die mich sehr bedrückt.
Ich habe eine 6 ( fast 7 ) jährige Tochter die ihre Tante ( meine Schwester) über alles liebt. Die beiden haben eine sehr Ende Bindung und zudem war meine Schwester auch ihre Erzieherin im KiGa.
Meine Schwester hat nach vielen Jahren ihr Glück gefunden und wandert demnächst aus nach Australien.
Ich mache mir Sorgen um meine Tochter. Es wird auch für meine Schwester sehr schlimm und allgemein für unsere ganze Familie. Allerdings war meine Schwester für meine Tochter wie eine zweite Mama. Ich habe furchtbare Angst davor das es ihr sehr schlecht gehen wird. Zudem kommen noch andere Veränderungen auf sie zu, sie kommt in die 1 Klasse und wir bekommen im Februar noch ein Baby. Ich bin selbst zur Zeit voller Trauer und die Hormone rund um die Schwangerschaft machen es mir nicht einfacher die Fassung zu wahren und ihre starke Schulter zu sein. Ich habe das Gefühl als Mutter sie nicht gut genug auffangen und/oder trösten zu können. Das belastet mich sehr.
Hat jemand hier Erfahrungen mit sowas?

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Hallo du Liebe,

wir hatten letztes Jahr eine ähnliche Situation. Meine Schwägerin ist in die Türkei gezogen. mein Sohn damals fast drei. Im selben Monat kam noch der kleine Bruder auf die Welt. Dann sollten mein Mann und mein großer seine Hala besuchen gehen kurz nach der Geburt...es kam wie es kommen musste Flüge gestrichen wegen Bränden. Ich dachte jetzt ist alles zu spät...seine geliebte Hala weg, blöder kleiner Bruder kommt und besuchen kann er sie auch nicht.

Ja er hat geweint, ja wir alle haben geweint ich han nicht Mal versucht die Fassung zu wahren...warum auch? Wir sind alle traurig, dass sie geht das darf auch ein Kind sehen und fühlen.

Heute ein Jahr später telefonieren sie oft über Videotelefonie oder besuchen sich, sofern möglich.

Ich wünsche euch alles Gute ♥️

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Wie wäre es mit einer Brieffreundschaft, zwischen der Tante und der Nichte? Ist auch ein toller Motivator fürs Schreiben lernen! Bei uns ist die Konstellation ähnlich, nur dass ich die Tante bin, und möchte das jetzt gerne anfangen.

Wir schicken uns bis jetzt immer wieder mal Sprachnachrichten und Bilder.

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Ich glaube das sind wirklich die Hormone. Klar wird dein Kind nicht super happy sein, aber es ist auch nicht dramatisch. Kinder nehmen Situationen so wie sie sind. Vermutlich wird sie nicht mehr Bezugsperson Nr.1-3 sein, aber dein Kind wird sie nicht vergessen und lernt damit umzugehen. Als meine Mutter ausgewandert ist, war ich ähnlich fertig wie du. Aber für meinen Sohn war es ganz klar, Oma X lebt jetzt in Y. Als meine Mutter dann ein Jahr später wieder zu Besuch kam nach Deutschland, war es für meinen Sohn als wäre sie einmal draußen den Müll wegbringen gewesen. Er ist erstens total vertraut und zweites total selbstverständlich damit umgegangen. Die Situation war wirklich nur für uns Erwachsene bzw. Mich überfordernd.


Er war da knapp 3 übrigens, deine Tochter ist ja sogar in einem Alter indem man Telefonieren kann etc. . Mach dir da mal keine Sorgen :-)

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Es gibt eigentlich keinen Grund für Trauer. Die Tante startet in ein spannendes Abenteuer, dein Kind auch, deine Familie (Baby) ebenso. Change is hard, aber das sind ja lauter letztlich gewünschte, schöne, aufregende Veränderungen. Ich glaube, du gibst dich da gerade deinen Hormonen hin. Dein Kind wird das gut verkraften, wenn ihr als primäre Bezuugspersonen das stabil und entspannt mit ihm durchlebt. Ist doch toll! Große Schwester, Schulkind sein, vielleicht alleine mit der Tante täglich kurz Videotelefonat führen dürfen, der Tante in wenigen Wochen erste Botschaften selbst tippen können... Sprich mit deinem Kind über solche Pläne, binde es ein, freut euch. Das wird schon!

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Hi,
da die Kleine in die Schule kommt, würden sie sich ja auch gar nicht mehr im Kindergarten sehen.
Also von täglich 4 - 7 Stunden, evtl. 15 min. auf dem Sprung, oder wohnt ihr auch zusammen?

Dann ist die Tante nur verzogen, nicht gestorben. Ihr könnt telefonieren, mailen, teamsen usw.

Ein Geschwisterchen bekommen viele Kinder, klar es ist eine Veränderung, aber sie ist ja auch schon 7 Jahre alt. Da ist das bei allen Bekannten, Freunden, Kollegen, Familie, super gelaufen. Da gab es keine Eifersüchteleien oder so. Ich habe alleine 3 im direkten Umfeld, die im 1. Schuljahr des/der Großen, Nachwuchs bekamen. Das läuft !!

Ich würde eher schlucken, aber da ich mit 27 Jahren, meinen Bruder beerdigen mußte, sehe ich das evtl. ganz anders. Ich würde sparen das die Schwarte kracht, und zusehen, das ich sooft rüber fliege, wie es geht. Es muß ja nicht immer die ganze Familie mit, aber Du und Tochter, evtl. die Oma noch mit.

Ich finde es toll, das sie das macht. Meine Freundinnen wohnen inzwischen 400 und 800 km, entfernt. Einmal Ostsee, einmal BW..................die sehe ich auch nicht jährlich.

Gruß

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Hey

Ich wanderte auch aus, Region Asien, als meine Nichte 6 Jahre alt war. Auch wir hatten eine sehr enge Beziehung, da sie bei uns - meinen Eltern und mir - wohnte. Heute ist sie 26, ich seit einigen Jahren wieder zurück, und ja, wir sehen uns nicht sehr oft (sie ist ja erwachsen), doch die emotionale Bindung ist immer noch stark! Damals besuchten sie uns einmal, und ich flog 1-2x jährlich nach Hause. Schrieben einander Briefe bzw. schickten einander Geschenke, Zeichnungen.. Für sie war es zugegeben schwieriger als für mich. Doch das sind einfach Veränderungen.. man kann im Leben nicht alle und alles unter Kontrolle halten. Wichtig ist die emotionale Ebene. Wenn dort alles gut ist, dann wird die Distanz nebensächlicher.

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Meine Eltern wohnen in Deutschland und wir in den USA. Meine Söhne (5J & 2J) haben trotzdem ein sehr enges Verhältnis zu meinen Eltern. Mein ältester Sohn telefoniert via Video mehrmals pro Woche mit ihnen und ansonsten sehen wir uns ca. alle 8 Monate für 4 Wochen.
Ich finde man kann trotz Distanz gut Kontakt halten und evtl. ergeben sich ja für deine Tochter aufregende Urlaube in Australien

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Hallo, ich schreibe mal aus der Sicht der Tante.
Meine Nichte war 4 als ich letztes Jahr nach Amerika ausgewandert bin. Wir haben auch ein sehr inniges Verhältnis, allerdings wahrscheinlich nicht so eng wie bei euch.
Sie hat anfangs oft nach mir gefragt und immer wenn die Sehnsucht groß wurde, haben wir per Videochat telefoniert oder uns, wegen der Zeitverschiebung Sprachnachrichten geschickt. Mittlerweile hat sie sich daran gewöhnt und freut sich schon wenn irgendwann der erste Besuch ansteht.
Außerdem seh ich es nur von Vorteil dass bei euch demnächst soviel ansteht. Die Einschulung und das Geschwisterchen sind aufregende Neuigkeiten, die Ablenken werden. Hab ein bisschen Vertrauen in deine Kleine und sei für sie da. Es wird wahrscheinlich gar nicht so schlimm wie erwartet.