Hallo Zusammen,
die Beziehung von Müttern und Töchtern ist ja oft Konfliktgeprägter als die zu ihren Söhnen.
Leider war es bei mir und meiner Mutter immer sehr extrem.
Meine Mutter ist mit 4 Schwestern aufgewachsen und es gab viel Eifersucht und Zickenkrieg. Sie hat sich in der Schwangerschaft bis zum Ende einen Sohn gewünscht und tja leider kam dann ich :D
Sie war von Anfang an eifersüchtig auf mich und hat mich nciht als ihr Kind sondern als Konkurrenz gesehen. Sie konnte und kann nicht loben oder ehrlich wertschätzen solange das Lob nicht irgendwie auf sie zurück fällt. Hat kein Interesse an Themen meines Lebens, die sie nicht betreffen. Fühlt sich von allem angegriffen und ist gleichzeitig extrem auf meine Wertschätzung und auf Bestätigung fixiert. Mit emotionaler Manipulation und Kontrolle hat sie mich ewig dazu gebracht mich als die Böse in der Beziehung zu fühlen und auf meine Bedürfnisse zu verzichten.
Heute bin ich 24 und habe das nach einer Therapie weitgehend verkraftet.
Ich bin nun selber schwanger und sie kommentiert durchgehend mein Gewicht, meine Gangart usw. immer mit einem süffisanten, stichelnden Unterton. Als ich ihr sagte sie soll das lassen und nicht ständig ungefragt an mir herumfummeln wurde sie so böse, dass sie mich auf der Familierfeier zur Seite nahm, schmerzhaft am Arm packte und ganz nah an mein Gesicht kam. Sie sagte mir ich würde sie verletzen wenn ich sowas sage und gefälligst lieb zu ihr sein. Das alles mit drohender Stimme und bösem eindringlichen Blick.
Richtig Psycho. Anhand dem Beispiel kann man sich das alles vlt etwas besser vorstellen...
Ich weiß bei mir ist es extrem aber ich glaube bis zu einem gewissen Grad sind viele Mütter Tochter Beziehungen in so eine Richtung gestört.
Nun erwarte ich selber eine Tochter und will auf garkeine Fall so etwas entwickeln.
Hättet ihr vlt ähnliche Erfahrungen und könnt mir sagen wie ihr das verhindert habt? Was würdet ihr mir für Tips geben?
LG,
Emselinchen
Schwierige Mutter-Tochter-Beziehung
"Die Beziehung von Müttern und Töchtern ist ja oft Konfliktgeprägter als die zu ihren Söhnen."
Das hab ich ganz ehrlich gesagt noch nie gehört. Ich kann das auch so überhaupt nicht bestätigen und ich kenne das auch aus meinem Bekanntenkreis und erweiterten Familienkreis nicht.
"Sie war von Anfang an eifersüchtig auf mich und hat mich nciht als ihr Kind sondern als Konkurrenz gesehen."
Hier merkst du halt schon, dass das absolut nicht normal ist. Deine Mutter scheint psychisch nicht gesund zu sein. Wenn du dich um deine psychische Gesundheit bemühst, Therapie machst und dich bemühst, dass solch eine Problematik nicht entsteht, dann sehe ich da absolut keinen Grund, warum das bei dir und einer Tochter auch so werden sollte.
"Sie sagte mir ich würde sie verletzen wenn ich sowas sage und gefälligst lieb zu ihr sein. Das alles mit drohender Stimme und bösem eindringlichen Blick."
Ganz ehrlich, die spinnt ja völlig. Ich glaube ich würde Abstand von ihr nehmen und wenn das noch schlimmer wird sogar den Kontakt abbrechen. Hast du sie mal darauf angesprochen, dass sie ein Problem hat und vielleicht mal in Therapie gehen sollte?
"Ich weiß bei mir ist es extrem aber ich glaube bis zu einem gewissen Grad sind viele Mütter Tochter Beziehungen in so eine Richtung gestört."
Das glaube ich nicht. Ich glaube deine Mutter hat einfach ein psychisches Problem und du musstest darunter leiden. So leid es mir tut. Ich finde es total toll von dir, dass du eine Therapie gemacht hast. Das ist sehr reflektiert und zeigt, dass du verantwortungsvoller bist als deine Mutter.
Ich wünsche dir viel Glück in der Zukunft und ich glaube nicht daran, dass sich das Spiel wiederholen wird.
"Die Beziehung von Müttern und Töchtern ist ja oft Konfliktgeprägter als die zu ihren Söhnen."
Doch, das scheint tatsächlich so zu sein. Sagte mir zumindest meine Therapeutin. Sie meinte, Mutter-Tochter-Konflikte seien mit die häufigsten überhaupt.
Naja sie ist Therapeutin. Vielleicht meinte sie dass bei Therapien häufig Konflikte zwischen Müttern und Töchtern der Grund sind? Die Menschen die keine Probleme mit ihren Müttern haben sieht sie vielleicht nicht?
Ich denke auch nachdem du eine Therapie gemacht hast bist du bestens vorbereitet ein Kind egal welchen Geschlechts aufzuziehen und diese Probleme die deine Mutter hatte nicht weiter zu tragen. Wenn du unsicher bist kannst du ja wieder auf deine Therapeutin zurück greifen. Du wirst das gut machen.
Aber als quasi normal würde ich so ein Verhalten einer Mutter ihrer Tochter gegenüber niemals einschätzen. Ist mir auch noch nie im Bekanntenkreis untergekommen. Bitte schau auf dich und nimm dir Abstand wenn sie so mit dir umgeht.
Ich habe ähnliche Erfahrungen, auch wenn ich etwas älter bin als du und meine Mutter eine andere Generation als deine war. Sticheln, manipulieren, nicht wertschätzen, Geschwister versuchen gegeneinander auszuspielen, bis hin zu Schlägen in Kindertagen und Ohrfeigen in Jugendtagen, ist alles dabei gewesen. Im Grundsatz kann man sagen, im Vergleich zu anderen immer alles falsch und nicht gut genug, niemand konnte es ihr recht machen, schuld sind immer die Anderen gewesen. Am Ende ihrer Tage ist sie verrückt geworden. Freunde von ihr haben sie witzigerweise komplett anders beschrieben, wie eine andere Person.
Ich bin zum Glück mit meinen Brüdern zusammen sehr früh "aufgewacht", was das angeht und wir haben es alle geschafft uns zu distanzieren und unsere eigenen Leben zu leben. Für mich war das eher ein Ansporn, es bei meinen Kindern anders zu machen, ohne ins andere Extrem zu übertreiben, was auch ganz gut geklappt hat.
Man wird nicht automatisch genau so wie die Eltern, besonders wenn die sehr "speziell" waren. Musst halt nur aufpassen, nicht ins andere Extrem zu kippen, beides ist nicht gut. Da du dich aber reflektierst und dir Gedanken machst, wird das sehr wahrscheinlich auch nicht passieren.
"...wir haben es alle geschafft uns zu distanzieren und unsere eigenen Leben zu leben."
Wie hast du das geschafft?
Meine Mutter respektiert u.a. meine Grenzen nicht.
Wegziehen ist keine Option, sie ist uns schon nachgezogen.
Komplett den Kontakt einstellen, blockieren und ohne Ankündigung umziehen.
Same here - ich wollte auch auf keinen Fall so werden und merkte es dann eben DOCH an mir. Was mir geholfen hat? Den Kontakt komplett abzubrechen, nie wieder aufleben zu lassen und Therapie weiterzuführen - und reflektieren, reflektieren, reflektieren. Für die eigenen Fehler und für Kritik offen sein - mein Mann war mir die größte Stütze überhaupt.
Aber der Kontaktabbruch war ausschlaggeben und unabdingbar.
Was du über deinen Mutter schreibst, klingt genauso furchtbar. Und meiner Meinung nach kannst du nicht vollständig heilen, solange du dieser vergifteten Beziehung weiterhin asugesetzt bist. Man adaptiert, oft unbemerkt, die erlernten Beziehungsmuster und nimmt diese in die eigene Eltern-Kind-Beziehung mit. Das passiert unweigerlich.
Daher, ziehe für dich in Betracht, ob ein Kontaktabbruch möglich ist. Es klingt auch absolut nicht danach, als würde dir die Beziehung in irgendeiner Form etwas Positives geben.
würde auch als erstes den kontakt abrechen und wenn es geht ganz, ganz weit weg ziehen so dass man sich auch nicht mehr ausersehen sieht. klar wird sie dir dafür die schuld geben. aber wir wissen glaub ich alle hier, dass das absolut nicht an dir liegt.
sie ist zwar deine Mutter aber ansonsten scheint sie nichts sonderlich großartiges geleistet zu haben um weiter an deinem leben teilnehmen zu müssen.
und wie der Rest schon gesagt hat; Therapie weiter führen und immer reflektieren, was du tust.
Uha, klingt gruselig.
Ich kenne das nicht, weder als Tochter, noch als Mutter einer Tochter.
Für dich und deine Tochter: Hinterfrage dich, ob du in kommenden Extremsituationen, anders reagiert hättest, wenn es dein Sohn wäre. Und vielleicht auf dieser Welle die ganze Erziehung angehen.
Für dich und deine Mutter : Weiterhin deutlich und klar abgrenzen, verbal und u.U. auch durch Taten, ich würde nämlich meine eigene Tochter mit meiner Mutter, wenn sie so ticken würde wie deine, nicht alleine lassen. Ich eh verlangen, dass mit dem Kind so umgegangen wird, wie ICH es wünsche.
Das ist ganz und gar nicht normal. Ich glaube der Kontakt gibt dir nichts. Es wäre vielleicht eine gute Idee ihn ganz abzubrechen. Das kannst du leichter machen, bevor du Kinder hast, die sich an Oma gewöhnt haben. Und je nach dem ob du noch einen Vater hast, der ihr den Rücken stärkt und/oder Geschwister, die sie auch verteidigen. Ich hatte all das, deshalb hab ich den Kontakt nicht abgebrochen, aber sehr eingeschränkt und bin weit weg gezogen. Da kam man dann einmal im Jahr zu Besuch. Sonst nur Telefonate, und da hab ich auch in Therapie gelernt, mir nicht den Schuh anzuziehen, wenn sie da versucht hat, mir ein schlechtes Gewissen zu machen.
Ich glaub nicht, dass es dran liegt, dass du kein Sohn bist. Den hätte sie auch schlecht behandelt. Möglicherweise ein bisschen anders , aber nicht gut. Leider, du kannst von der Frau nichts Gutes erwarten, es sieht nicht so aus. Lass dir kein schlechtes Gewissen machen, zieh dich zurück von ihr. Mach gern auch Therapie. Das wird normalerweise die Beziehung zu deinem Kind nicht wesentlich beeinträchtigen.
Also es gibt auch einen kleinen Bruder und der wird Nie kritisiert, muss nichts im Haushalt helfen und wenn er einen "Fehler" macht den ich früher auch gemacht hatte wird es in etwas positives umgedeutet...
Das war als Kind ziemlich übel mitzuerleben aber du hast eigentlich recht.
Auch bei ihm ist sie manipulativ und klammert extrem.
Jetzt wo ich sehe wie unselbstständig und abhängig er sich entwickelt bin ich sogar fast froh, dass ihre ablehnende Art mir gegenüber mir die Möglichkeit gegeben hat früh aufzuwachen.
Du sagst es - er ist abhängiger. Sie kritisiert dich, weil du nicht so machst, wie sie will. Ich hatte auch eine jüngere Schwester und die war ganz abhängig von meiner Mutter. Natürlich wurde ich als die Böse hingestellt. Allerdings hat sich das auch noch geändert, weil ich natürlich ein besseres Leben hingekriegt habe als sie. Und wir wurden beide kritisiert, aber dann wieder dem anderen als Vorbild dargestellt. So hetzt man Geschwister gegeneinander auf. Natürlich muss es nicht genauso laufen. Es gibt auch Mütter, die den Sohn verziehen. Hast du noch einen Vater? Das interessante wäre ja seine Einstellung dazu. Und wenn du keinen mehr hast, dann könnte dein Bruder auch etwas Partnerersatz sein.
Hey!
Bei mir und meiner Mutter war es ähnlich. Meine Mutter ist eine oft sehr neidische Person, die mit ihren Geschwistern in Konkurrenz stand.
Sie wollte oft Wertschätzung von meinem Vater hören und reagierte wiederum mit Neid, wenn ich für etwas gelobt wurde. Für ein Mittagessen oder Kuchen bspw.
Für sie war ich früher häufig der Blitzableiter, Gewalt gab es auch. Das war ihr Erziehungsmittel. Meine Figur wurde kommentiert.
Eigentlich hat sie auch eine ganz andere Seite- sie ist auch warmherzig und aufopfernd. Je nach Stimmung.
Ich war allerdings das Mädchen, das sie sich wünschte.
Ich bin weggezogen und lebe nun mit großem Abstand zu meinen Eltern. Unser Verhältnis wurde damit besser.
Ich habe nun auch Kinder, bin gerade mit einem Mädchen schwanger. Dass ich so werden könnte wie meine Mutter, habe ich noch nicht überlegt. Ich finde, wir sind zwei ganz unterschiedliche Personen. Auch mit meinem ersten Kind ist es anders- wenn es lacht, könnte ich wegschmelzen.
Liebe Grüße
Schoko
Hallo emselinchen!
Ich möchte erst mal eine Gegenfrage stellen: Was gibt es für Gründe, dass du an der Beziehung festhälst?
Liebe Grüße Sternen-Himmel
Schwierige Frage...
Also es war schon früher so, dass wenn ich meine Meinung gesagt habe oder mich zurückgezogen habe die Folgen sehr gravierend waren.
Meine Mutter zieht sich dann lautstark weinend zurück. Sie macht ein riesen Drama, das die ganze Familie runterzieht.
Sie bearbeitet dann meinen Vater, dreht alles so hin, dass ich die furchtbar Gemeine und Böse bin und heult ihn jeden Tag voll bis er mich anruft weil er es nicht mehr aushält und mich bittet mich zu entschuldigen.
Meinen Vater und meinen Bruder könnte ich dann nicht mehr Besuchen ohne mich diesem Drama auszusetzen. Auch würde sie wohl Dokumente unterschlagen, das Kindergeld einbehalten usw.
Ich habe dafür einfach nicht die Kraft und ich will auch, dass mein Kind zumindest einen Großvater und einen Onkel hat den es besuchen kann...
Oh je, das klingt wirklich schwierig.
Traurig, dass sich die Nahestehenden (dein Vater zum Beispiel) sich so von ihr beeinflussen lassen.
Also, mit Rückendeckung kannst du anscheinend nicht wirklich rechnen, oder?
Vielleicht hilft es ein wenig, wenn du selbstbestimmt auftrittst und ihr die Grenzen aufweist (wenn du es schaffst). Das heißt, wenn bestimmte Themen aufkommen, dass du dieses nicht mehr kommentieren wirst. Gar nicht mehr. Und wenn sie körperlich übergriffig wird, zeige ihr auf, dass hier und jetzt eine Grenze überschritten wird und du es nicht mehr länger dulden wirst: Stoppende Hand und ein deutliches Nein.
Lass dich virtuell mal in den Arm nehmen.
Hi,
meine Tochter ist erst 3,5 aber jegliche Missgunst, Eifersucht oder sonstige negativen Gefühle ihr gegenüber fände ich völlig absurd. Ich wünsche ihr alles wunderbare, was die Welt zu bieten hat und würde alles für sie tun. Ich muss eher aufpassen, dass ich sie nicht zu sehr vergöttere😂
Also nein, ich finde das nicht normal, ich finde deine Mutter ehrlich gesagt etwas psycho. Dass du in Therapie bist oder warst ist ein wichtiger Schritt. Bleib einfach reflektiert, viele Verhaltensweisen gehen ja doch auf die Kindheit zurück. Hier kannst du aber ausbrechen, wenn du gezielt daran arbeitest.
Alles Liebe!