Schwieriges Verhältnis zum Vater

Hallo alle zusammen!

Vielleicht hat der ein oder andere Tips, wie ich über meinen Schatten springen kann und meinem Vater "die Stirn bieten kann"

Mein Vater und ich sind wie Feuer und Wasser.

Er ist laut (reißt Witze etc.) möchte im Mittelpunkt stehen, ist dominant - andere Meinungen werden klein geredet und er ist auch sehr aufbrausend und wird laut wenn es mal nicht nach seinem Kopf geht.

Ich bin schüchtern, habe mittelgradige Depression, bin allgemein eher ein ängstlich vermeidender Mensch.

Durch seine dominante Art, fällt es mir sehr schwer Kontra zu geben.

Wir hatten viel per privaten Whatsapp Nachrichten Kontakt, jedoch kamen immer wieder unterschwellige Bemerkungen oder Bilder wenn ich mal einen Tag nicht zurück geschrieben habe, a la "den wahren Charakter eines Menschen erkennst du erst wie er dich behandelt wenn er dich nicht mehr braucht" oder es wird mir vorgehalten "was er nicht schon alles für mich getan hat".

Damit ist Geburtstagsgeld gemeint, dass er mir schickt, über das ich mich freue und dankbar bin, aber bis jetzt hatte ich das Gefühl er schickt es mir gern und nicht um mir Schuldgefühle zu geben.

Urlaube werden von ihm beschlossen, wir werden halt gefragt ob wir einen Vorschlag haben, wo wir hinfahren können.

Wie unser Haus auszusehen hat das wir gerade renovieren, steht für ihn ebenfalls schon fest. Er weiß einfach viel besser was wir brauchen um glücklich zu sein (Ironie ;)

Die Liste wäre noch endlos fortsetzbar.

Der Haken an dem allen :

Ich schaffe es nicht, mich seiner Meinung und Ansichten entgegen zu stellen und bringe es nicht über die Lippen dass ich es eine Frechheit finde, dass er glaubt bestimmen zu können wie wir unser Leben verbringen. Dass wir eigene Vorstellungen von unserem Haus, den Urlauben etc. haben.

Für meine 31,fast 32 Jahre, verfalle ich jedoch wenn er mit Gattin da ist, in eine Art Kindmodus, so nenne ich es immer.

Bloß nichts sagen, das macht ihn nur noch wütender. Lieber Recht geben und ja sagen um den Frieden wahren.
Warum ich vor seiner Reaktion solche Angst habe, weiß ich selbst nicht genau.

Es ist jedenfalls bald soweit, am Sonntag kommen sie für eine Woche zu Besuch und mein Magen knotet sich bereits zusammen.

Bin für Meinungen, Anregungen und Tips offen und dankbar!


Danke fürs Lesen :)

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verbindest du noch irgendwas positives mit ihm oder bist sonst auf ihn angewiesen? Auch wenn er dein Vater ist, hat er nicht automatisch das recht gepachtet dich dein ganzes leben lang zu begleiten. als erstes würde ich theoretisch ein Gespräch vorschlagen. Vielleicht auch mit deinem Partner oder nur seiner Partnerin die im deine Gefühle übermittelt. es klingt aber eher so, als würde das nichts bringen. von daher würde ich in der Situation langsam den Kontakt in den Sand laufen lassen.

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Danke für die schnelle Antwort!

Das hört sich vielleicht gemein an, aber ich stelle mir mein Leben ruhiger und gelassener vor ohne ihn und kann auch nichts positives berichten.

Zumindest mit der Art die er an den Tag legt.

Da geht es eher um meine Kids:

Mein Sohn hat seinen "lustigen Opa" total lieb und uns trennt eine Entfernung von ca. 800 km (trotzdem habe ich das Gefühl eingeschnürt und erdrückt zu werden).

Den Kontakt abzubrechen wäre gegenüber meinem Sohn nicht fair.
Meine größere Tochter hat kein so gutes Verhältnis zu ihm.

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Ich verstehe, dass Dich das Verhalten Deines Vaters nervt, aber was ich jetzt nicht verstehe ist, Du bist 31 Jahre alt und lebst in einer Partnerschaft? Was hat Dein Vater denn mit Euren Urlauben zu tun?

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In die Urlaube plant er sich als festen Bestandteil mit ein.

Genau genommen sind wir zu 4. Meine Kids, mein Mann und ich und Opa&Oma in Spe im Schlepptau.

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Und dein Mann akzeptiert das so, dass Opa immer im Urlaub dabei ist und ihn euch vermiest?

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Ich hab vielleicht ein paar Tipps für dich. Denn dein Text hätte auch zu 100% von mir stammen können. Bis auf diese Urlaubssache, ist mein Vater nämlich genauso und ich war früher so wie du.

Ich denke, dass euch mal eine Zeit lang ein bisschen mehr Abstand ganz gut tun würde. Zeit, in der du dir darüber in Ruhe Gedanken machen kannst wie die zukünftige Beziehung zu deinem Vater aussehen soll.
Du bist jetzt 31 Jahre alt und kannst immer noch nicht richtig für dich einstehen, lässt dich von ihm immer noch manipulieren mit so einem Kram: "a la "den wahren Charakter eines Menschen erkennst du erst wie er dich behandelt wenn er dich nicht mehr braucht" oder es wird mir vorgehalten "was er nicht schon alles für mich getan hat"."... Ach wie gut ich diese dummen Sprüche kenne.
Du brauchst mal eine ganz gewaltige Portion Selbstbewusstsein, sorry, dass ich da so plump mit rausrücke. Aber ich denke, dass ist hier das Problem. Wieso spielst du die Duckmäuserin wenn dein Vater sich dir gegenüber so verhält? Warum lässt du das mit dir machen?
Irgendwann gab es einen Punkt in meinem Leben, an dem ich anfing meinem Vater Widerworte zu geben, für meine Positionen und Meinungen einzustehen. Und glaube mir, dass war am Anfang alles andere als einfach. Es gab sehr viel Streit, Geschrei, Beleidigungen, teilweise Funkstille etc. Einmal war er hier in meiner Wohnung zu Besuch und hat sich wie eine Pottsau verhalten. Weißt du was ich gemacht habe? Ich hab den rausgeschmissen. Der hat dann 30 Minuten vor der Tür gegrummelt, bis er dann wieder klingelte und sich sogar ENTSCHULDIGTE. Manchmal muss man diesen Menschen die Grenzen aufzeigen. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis mein Vater endlich geschluckt hatte, dass er nicht der König meiner Welt ist und ich ein eigenes, selbstbestimmtes Leben führe. Aber seitdem ist unser Verhältnis viel besser. Ich halte mit meinen Meinungen nicht mehr hinterm Berg, er respektiert meine Meinungen. Ja, manchmal fragt er mich sogar mittlerweile bei bestimmten Themen, was ich davon halte oder wie ich das sehe. Das hätte ich mir früher nicht mal im Traume vorstellen können bei diesem Menschen.
Was mir geholfen hat? Ich habe an mir gearbeitet, an meinem Selbstbewusstsein. Ich habe Therapie gemacht um meine verkorkste Beziehung zu ihm zu verarbeiten. Aber ich habe auch gelernt mich von ihm zu distanzieren, ein Teil meine Respektes vor ihm abzulegen, denn er hatte auch früher keinerlei Respekt vor mir und meinem Leben. Irgendwann hab ich gemerkt, dass ich das einfach nicht nötig habe. Deshalb hab ich alles darauf gesetzt es zu ändern. Ich hätte aber auch damit leben können, wenn es nach hinten losgegangen wäre. Dann hätte ich den Kontakt eben abgebrochen.

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Danke für deine Nachricht!

Dass ich kein Selbstbewusstsein habe, liegt für mich auch auf der Hand.

Wenn er da ist und seine Weisheiten heraus posaunt, fühle ich mich sehr klein und ohne jegliche Möglichkeit "mich zu wehren". Wie ein Kind eben.

Ich hätte nur gern einen Umgang auf Augenhöhe mit ihm, mehr nicht.

Aber mit seiner herabschauenden, "stichelnden" kritisierenden Art, findet der nicht statt.
Kritik ist ansich ja in Ordnung, aber das geht auch Respektvoll.

Ich bin bereits seit längerem in Therapie und gewisse Ängste lösten sich schon, nur diese (noch) nicht.

Ich hoffe es sehr, dass ich es dieses Mal schaffe und ein offenes Gespräch zustande bringe (das sage ich schon seit etlichen Besuchen aber so langsam ist es nicht mehr tragbar)

Danke dir für deine Geschichte :)

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Ein offenes Gespräch würde ich mir ehrlich gesagt nicht geben.

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Das klingt für mich alles nicht bösartig. Kann es sein dass du so selten entschieden kontra gibt dass dein Vater gar nicht realisiert dass seine Handlung als Übergriff und nicht als Hilfe wahrgenommen wird? Wäre ein moderierten Gespräch was? Jemand der/die bei dir bohrt bisnzu klar sagst was sache ist und dafür sorgt dass du auch die zeit bekommst?.
Vielleicht kann sich das Verhalten und damit Verhältnis ja verbessern .

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Von dieser Seite habe ich das Ganze noch gar nicht betrachtet.
Das ist mit dem moderierten Gespräch ist eine sehr gute Idee. Objektivität schadet da sicher nicht #danke

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Hallo du,
um über den Schatten zu springen kann es helfen, genau hinzuschauen, was da Schatten wirft. Du bist in Therapie, das ist sehr gut! Nimm das Thema dorthin mit. Ein paar Gedanken möchte ich dir mitgeben:
Elternschaft ist eine selbst gewählte Aufgabe, kein Verdienst. Du bist deinem Vater nichts schuldig, egal wie gut oder schlecht er seine Aufgabe als Vater bewältigt hat.
Du bist erwachsen und hast selbst Kinder, du weißt also wie sich das anfühlt. Verbindest du mit deinen Kindern auch solche Erwartungen, wie sie dein Vater an dich stellt? Ich denke nicht, oder? Dann weißt du auch sehr genau, dass dein Leben dir selbst gehört. Steh zu dir. Du bist die einzige Person, die das richtig gut kann.
Dein Vater entescheidet, was er tut oder nicht tut. Du entscheidest, was du tust oder nicht tust. Ich würde vieleicht beim nächsten Geburtstagsgeld fragen, ob das ein Geschenk ist oder ob und welche Gegenleitsung er erwartet. Geschenk - ja, Danke. Emontionaler Kaufmannsladen - nein.
Du brauchst den Urlaub mit Papa nicht und wenn ihr euch Urlaub alleine nicht leisten könnt findet ihr andere Möglichkeiten gute Zeit als Familie zu haben.
Die Entscheidung liegt bei dir! Jede Entscheidung hat auch ihren Preis, aber du bist frei.
Ich wünsche dir alles Gute und bitte, falls du mit meinem Galsber nichts anfangen kannst leg es einfach weg.

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Danke für deine Nachricht!
Ich bin "normalerweise" ein empathischer Mensch, der mit viel Feingefühl handelt aber in dieser verzwickten Beziehung zu meinem Vater absolut ratlos, vielleicht gerade WEIL ich an meine Kinder keine Erwartungen habe und ich nicht will dass er diese Erwartungen an mich hat.

Ich möchte dass sie glücklich sind.

Mir kam schon oft das Gefühl auf, dass ich in seine Fußstapfen treten soll, das typische "du musst hoch hinaus um jemand zu sein".

Ihm ist Materialismus und das Bild nach außen sehr wichtig.
Mir nicht und das sind Dinge die wir beide nicht ruhen lassen können.

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Mich würde mal interessieren, welche Position die - wie Du sie nennst - "Gattin" Deines Vaters einnimmt. Findet Sie es toll, mit der Familie Ihres Partners quasi jeden Urlaub zu verbringen?
Vielleicht gibt es von dieser Seite eine Verbündete, die auf Deinen Vater einwirken kann. Aber auch, wenn sie keine Hilfe sein sollte: Jeden Urlaub gemeinsam zu verbringen, würde ich als allererstes unterbinden. Urlaub ist kostbare Zeit für die Kernfamilie - und da gehören Opa nebst Gattin nicht dazu.
Das Ausmaß Eurer Passivität und Unterordnung macht mich fassungslos. Dass Du keine Grenzen setzen kannst, ist schlimm genug. Aber wo ist Dein Mann? Wieso sagt der nichts? Wie kann er es akzeptieren, dass der Schwiegervater aus 800 km Entfernung Euer Haus plant? Und was ist mit Deiner Mutter? Fragen über Fragen...

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Für meine Stiefmutter ist es Ok, die beiden haben nun mehr freie Zeit in Ihrer Pension. Da fällt es Ihnen leicht mal 1 Woche vorbei zu kommen.

Mein Mann ist mittlerweile konsequenter als ich, er antwortet auf Nachrichten nicht mehr. Ich schaffe es, dass ich mal ein paar Tage nicht antworte.

Das wird sicher zur Sprache kommen.

Meine Mutter ist vor 3 Jahren nach sehr langer Erkrankung verstorben.

Meinem Vater und mir fehlen meine ersten 14 Lebensjahre, da meine Mutter den Kontakt unterbunden hat.

Also um ehrlich zu sein glaube ich, dass genau da der Haken ist. Dass er das Gefühl hat so viel verpasst zu haben und das jetzt alles nachholen möchte.

Nur geht das halt nicht #gruebel

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Du bist nicht die mundtote 14 jährige mehr. Du bist erwachsen und selbst Mutter.
Er kann gerne an deinem Leben teilhaben aber mit Respekt.
Was treibt dich dazu auf Nachrichten zu antworten? Ihm zu sagen wann ihr Urlaub habt?
Das zu ergründen wäre in deiner Therapie interessant.

Versuche doch mal folgendes: Schalte seinen WhatsAppChat auf stumm, dann nervt das Handy nicht und widersteh dem Impuls zu reagieren. Keine Aktion notwendig, sstill halten genügt.

Was er macht ist emotionale Erpressung. Er ist dein Vater, du hast dir nicht ausgesucht geboren zu werden, das war die Entscheidung deiner Eltern. Du schuldest ihm daher nichts.

Er wird ohnehin tun was er nicht lassen kann. Entscheide du was gut für dich ist, sein Umgang damit ist nicht dein Problem.

Alles Liebe