Hallo ihr Lieben 🙂
mein Mann und ich haben einen 15 Monate alten Sohn und sind sehr glücklich.
Während ich aber langsam darüber nachdenke, ob wir noch ein zweites Kind möchten, ist das für meinen Mann gar kein Thema. Er ist selbst ein Einzelkind. Ich habe eine ältere Schwester und kann mir einfach nicht vorstellen wie es ist alleine aufzuwachsen.
Meine Eltern erzählen immer, wie toll es war zwei Kinder großzuziehen. Meine Mutter sagt auch, dass sie es mit zwei Kindern einfacher fand, weil wir sehr schön miteinander gespielt haben und sie dadurch entlastet war.
Allerdings war meine Schwester schon 7 Jahre alt, als ich geboren wurde und so eine große Altersspanne ist bei uns definitiv nicht möglich (ich bin 34 und mein Mann 39). Außerdem sagen meine Eltern, dass man in die neue Situation rein wächst und es mit zwei Kindern nicht viel anstrengender ist, als mit einem Kind (Ich habe nämlich Angst mit zwei Kindern überfordert zu sein)
Die Eltern meines Mannes sagen hingegen, dass sie es genossen haben sich nur auf ein Kind konzentrieren zu müssen. Auch hätten sie dadurch mehr Zeit für sich und als Paar gehabt. Für sie kam nie ein zweites Kind in Frage.
Natürlich müssen wir am Ende selbst entscheiden, ob wir ein zweites Kind wollen. Aber ich bin durch diese unterschiedlichen Aussagen hin und her gerissen.
Was für ein zweites Kind spricht:
- Es wäre schön, wenn unser Sohn die Erfahrung machen könnte, mit einem Geschwisterchen aufzuwachsen
- Geschwister lernen von einander und haben einander, wenn die Eltern nicht mehr sind
- Ich wollte eigentlich immer zwei Kinder (aber da wusste ich auch noch nicht wie herausfordernd es ist Mutter zu sein)
- Ich finde unsere Familie ist irgendwie nicht komplett (mein Mann findet schon)
- Da die erste Geburt traumatisch war und ich quasi kein Wochenbett etc. hatte, würde ich gerne noch einmal alles durchleben (und hoffentlich dieses Mal so wie es "sein soll") Das ist ein egoistischen Grund, aber ich kann ihn nicht weg leugnen.
Was gegen ein zweites Kind spricht:
- Die Schwangerschaft war anstrengend und ich kann mir nicht vorstellen, sie mit einem Kleinkind zu meistern
- Die Geburt war traumatisierend (inkl. schwerer Wochenbettdepression)
- Ich kann mit Schlafmangel nicht umgehen, aber unser Sohn ist ein guter Schläfer (was beim zweiten Kind ganz anders sein kann)
- Die erste Zeit mit Baby fand ich schrecklich (was aber auch den Umständen geschuldet war)
- Ich bin mit meinem Sohn eigentlich ausgelastet und froh, auch mal Zeit für mich zu haben
Warum habt ihr euch für (nur) ein Kind oder eben mehrere Kinder entschieden? Was wären für euch die ausschlaggebenden Aspekte?
Wie empfindet ihr das Leben mit einem oder mehreren Kindern? Würdet ihr euch rückblickend anders entscheiden?
Ich freue mich auf eure Antworten und den Meinungsaustausch.
Liebe Grüße 🤗
PS: Vielleicht musste hier jemand auch die Erfahrung mit einer Wochenbettdepression machen und hat sich dennoch für ein weiteres Kind entschieden? Kam die Depression dann wieder?
Einzelkind? Geschwisterchen? - Wie entscheidet man das nur?
Hallo
Ich kann dir sehr nachfühlen. Ich bin mir auch unsicher. Mein Mann will nur ein Kind zum geniessen und ist nicht wirklich für noch eins zu begeistern, auch wenn er sagt er überlässt mir die endgültige Entscheidung. Er hat aber auch bereits zwei Kinder aus erster Ehe und sein Fortpflanzungswille ist dementsprechend nicht mehr so gross. Zumal die grossen beiden oft streiten und sich regelmässig los werden wollen. Also keine guten Beispiele darstellen. Da sie nicht bei uns wohnen und 10 Jahre älter sind, wird meine Tochter wohl nie eine so tiefe Bindung zu ihnen aufbauen können, obwohl die Halbgeschwister sie schon jetzt heiss und innig lieben. Ich habe eine ganz tolle Beziehung zu meinen Geschwistern und kann es mir nicht vorstellen wie es ist als Einzelkind aufzuwachsen.
Aber finanziell würden wir halt nochmal mehr zurück stecken müssen und ich habe Angst, dass wir uns finanziell und Stress-technisch mit insgesamt 4 Kindern übernehmen und dass das unsere Beziehung nicht überlebt. Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett war jedoch alles top und würde mich nicht abschrecken...
Ich finde eine solche Entscheidung extrem schwierig und würde manchmal echt gern in die Zukunft schauen können. Irgendwie finde ich die Entscheidung sogar schwieriger als die, ob man überhaupt Kinder bekommen möchte oder nicht. Weil Mutter ist man so oder so, egal ob mit einem, zwei, drei oder mehr Kindern.
Vielen Dank für deinen Beitrag 😊 Ja, das sehe ich genauso. Ich persönlich finde die Entscheidung ob es ein weiteres Kind in der Familie geben soll auch schwieriger, als die, ob man überhaupt ein Kind möchte.
Man ist jetzt Mutter und weiß wie es mit einem Kind ist. Man kennt die Herausforderungen und auch die Kraft, die man mit Baby/Kind braucht. Und dann könnte auch noch passieren, dass das nächste Kind ganz anders ist. Das ist schon eine Herausforderung.
Ja und mein Mann hätte sehr Mühe mit einem behinderten Kind (und ich auch wenn ich ehrlich bin). Bis jetzt hatte er 3x Glück, wieso das Schicksal nochmal herausfordern, gell...
Ohje, ich glaub mein Beitrag gehört ins Kinderwunsch Forum. Sorry 😬
Liebes Urbia Team, könnt ihr den Beitrag bitte dort hin verschieben? Vielen Dank!
Das du mit Schlafmangel nicht umgehen kannst und mit deinem Sohn ausgelastet bist wäre für mich wohl ein Grund mich gegen ein zweites Kind zu entscheiden.
Unser erster Sohn war auch nicht einfach und das erste Jahr wirklich Hölle, aber ich wusste einfach egal wie das zweite Kind ist, ich will einfach noch ein zweites.
Ich finde Geschwister unglaublich wichtig und wertvoll. Einfacher mit zwei, mittlerweile drei Kindern finde ich es nicht. Aber das ist es mir wert. Gerade wenn ich sie alle zusammen sehe, weiß ich das es sich für mich gelohnt hat sich auch manchmal wirklich durch die Tage zu quälen.
Die schwierigen Zeiten gehen, aber Geschwister und die Lieben bleiben halt (so hoffen wir es 😅)
Vielen Dank für deine Nachricht 😊
Dieses "Egal wie es wird..." kann ich leider nicht unterschreiben. Die Zeit auf der Intensivstation mit meinem Sohn, die ständigen Sorgen um ihn und die, bis heute andauernden Arzttermine, möchte ich nicht unbedingt wieder. Von der Wochenbettdepression brauchen wir gar nicht erst reden. Deswegen auch meine Zweifel.
Aber es könnte dieses Mal ja ganz anders sein...vielleicht...oder auch nicht. Es ist eine schwierige Entscheidung finde ich.
Hallo Sissi
Ich bin der Meinung, man spürt es.
Nach der Geburt meiner ersten Tochter wollte ich keine weiteren Kinder. Das bliebt auch 9 Jahre so. Plötzlich hatte ich doch wieder einen starken Kinderwunsch. Dann kamen Kind 2, Kind 3 und jetzt bin ich schwanger mit Kind 4 und 5 (Zwillinge). Und ich bin überglücklich. Aber ich bin froh, dass ich gewartet habe und nicht "nur weil es sich so gehört" damals sofort ein weiteres Kind bekommen habe.
Wenn dein Gefühl noch nicht "ja" schreit, dann warte doch noch.
Ich bin überzeugt, dass du es deutlich spüren wirst, wenn du ein weiters Kind möchtest.
Danke für deinen Beitrag. 9 Jahre hab ich leider nicht mehr zum Warten, aber ich verstehe was du meinst. Vielleicht ist jetzt noch nicht der Zeitpunkt, um sich festzulegen.
Hallo Sissi,
ich finde das sollte eine emotionale, keine rationale Entscheidung sein und man sollte auf "seinen Bauch hören". Ich denke beides ist gut und nichts ist falsch. Ich bin als Einzelkind aufgewachsen und habe trotzdem keine sozialen Defizite davongetragen (finde ich zumindest). Das einzige Problem, was ich bei mir sehe ist, dass meine Eltern eben total auf mich fokussiert sind, was echt anstrengend sein kann. Bei mehreren Kindern hätte sich das wahrscheinlich etwas verteilt und würde nicht in dieser Intensität bei mir landen. Mein Mann ist ein Geschwisterkind, allerdings ist der Altersabstand so groß, dass beide Kinder auch Einzelkinder hätten sein können. Miteinander spielen war nicht, da waren die Interessen altersbedingt einfach immer schon zu unterschiedlich. Es ist nicht so dass die beiden sich nicht mögen würden, aber sie waren einfach nie besonders eng und sind es bis heute nicht. Was ich damit sagen will ist (auch wenn es sich blöd anhört), die beiden haben jetzt nicht wirklich etwas davon, jeweils einen Bruder zu haben. Das auch zu Deinem pro-Argument, Geschwister habe einander, wenn die Eltern mal nicht mehr da sind. Hängt stark davon ab, wie eng die Geschwister sind und darauf hast Du nur bedingt Einfluss.
Wir wollten immer gerne 2 Kinder (besonders mein Mann, aber dafür kam das erste einfach zu spät und ich finde es auch nicht schlimm, dass es jetzt wohl bei dem einen bleibt, obwohl ich echt eine unproblematische Schwangerschaft/Wochenbett hatte). In Eurer Situation, wenn Dein Mann findet eines reicht und Du Dir nicht sicher bist, ob ein oder zwei und zusätzlich die Schwangerschaft/Geburt/Wochenbett Dich sehr angestrengend war, würde ich es wohl dabei belassen. In unserem Bekanntenkreis war es zumindest immer "klassisch", das erste Kind war das "Anfängerkind", das zweite hat die Eltern in den Wahnsinn getrieben Beliebte Aussage: "Wenn das erste so wie das zweite gewesen wäre, hätte es nie ein zweites gegeben!"
Danke dir für deine Antwort 🙂 Ja, mein Mann fand es nie schlimm ein Einzelkind zu sein, aber da sind wir beide auch sehr verschieden. Vielleicht ist es für mich nicht nachvollziehbar, weil ich die jüngere Schwester bin. Meine Schwester war auch 7 Jahre lang ein Einzelkind und es war ganz normal für sie.
Na ja, euer Sohn ist ja erst 15 Monate, und auch wenn ihr schon über 30 seid, bleibt da trotzdem noch ein bischen Zeit zu warten.
Ich denke, man merkt ob man bereit ist für Nr. 2 oder nicht.
Ich konnte mir die ersten 13-14 Monate mit meiner Tochter auch nicht vorstellen nochmal schwanger zu sein, und ganz plötzlich hatte ich dann doch das Gefühl, jetzt können wir's probieren (und schwubs bin ich schwanger geworden und unsre Kids haben 23 Monate Abstand ).
Allerdings überwiegen in deiner Situation fast die contra Argumente.
Aber wie gesagt, ich würde mir da keinen Druck aufbauen und noch etwas Zeit vergehen lassen.
Und: ich hab mir als ich mit Nr 2 schwanger war auch ständig den Kopf zerbrochen wie ich das nur schaffen soll mit 2, aber: man wächst mit seinen Aufgaben. Die ersten 3,5 Jahre mit beiden waren super anstrengend, ja. Aber mittlerweile ist es echt super (Kids sind 6 und 8).
Danke für deine Antwort. Man wächst mit seinen Aufgaben - das stimmt wohl 😄 Aber anstrengend ist es trotzdem 😉
Hallo,
Schon kurz nach der Geburt meines ernsten Sohnes, habe ich an ein zweites Kind gedacht und das obwohl es anfänglich gesundheitlich mit dem ersten nicht leicht für mich war.
Mit der Zeit geriet es etwas in den Hintergrund und ich hatte alle Hände voll zutun mit meinem einen. Als der erste dann zwei Jahre alt war, packte es mich wieder. Ich fühlte mich nicht vollständig. Mein Mann wollte nicht- ich habe es erstmal wieder gut sein lassen.. ein halbes Jahr später wollte mein Mann doch und es passierte auch recht schnell. Das erste Jahr mit beiden war sehr hart, der zweite von uns war sehr anstrengend, hat viel geweint und furchtbar geschlafen. Jetzt ist er gute 1,5 und es wird wirklich von Tag zu Tag schöner!
Oft haben wir uns schon gefragt ob wir verrückt sind, mit einem war es so viel leichter und entspannter ABER: ich bin so dankbar für meinen zweiten Rabauken und du da wenn ich sehe genau weiß wie hart es war: ich würde jederzeit wieder zu entscheiden. Meine beiden machen mich und auch meinen Mann unglaublich glücklich.
Tatsächlich fängt es jetzt bei mir wieder an- aber wir haben leider keinen Platz für ein drittes Kind und die heutigen Gegebenheiten lasse ( finanzielle Unsicherheiten, Klima etc.) bin ich inzwischen zu ängstlich und hoffe einfach, dass meine beiden noch so gut durchkommen wie möglich …
Die Denke ist typisch deutsch.
Ich danke auch dir für deinen Erfahrungsbericht. Mein Mann wird von sich aus wohl nicht sagen, dass er ein zweites Kind möchte. Dafür ist er nicht der Typ. Da müsste ich dann schon durch eine Verhütungspanne schwanger werden...
Hallo,
Wir wollten immer 3 oder 4 Kinder. Das Schicksal hst dann leider anders entschieden. Nach 7 Jahren inkl. 2 Jahren kiwu Behandlung war ich endlich schwanger.
Zu Beginn war alles OK, ab der 13 ssw wendete dich das Blatt. Einer unsere Zwilling verstarb im Mutterleib, 3 Wochen Sorge ob Nummer 2 es schafft. Zum Glück ging es gut und mein Körper hat den verloren Zwilling eingkapselt und gab keine Blutungen. Dann kamen die Diagnosen Bluthochdruck und SSD dazu. Wir waren in der 16 SSW. Dann hatten wir nsch der Medikamenteneinstellung mal 8 Wochen gute entspannte Schwangerschaft. Dann der nächste Schlag meine Leber stand kurz vor dem versagen. Lungenreife, intensive Gespräche mit Ärzten und Seelsorgern und wochenlang Angst. Von der 24 bis zur 31 ssw wurde alle 24 Stunden entschieden holen oder nicht. Dann endlich dir rettende Diagnose, neben der Schwangerschaftsvergiftung, brachte mich der Blutdrucksenker um. Betrifft 1 von 550000 Schwangeren. Also auf Betablocker gesetzt worden, meine Leber erholte sich und ich durfte in der 32 ssw endlich nach Hause. Aber jede Woche zum Blutbild, ctg und Doppler die Klinik. Dann 35 ssw ctg beim Fa schlecht wieder Einweisung in der Klinik,wieder 3 Tage da. Und immer wieder das Mantra beten, bitte bis 37+0 durchhalten. Was wit dann auch schafften. Unsere Tochter kam zwar klein, aber gesund zur Welt. Dich sie wäre fast an meiner vollen Brust verhungert, weil sie zu schwach zum saugen war. Nach zwei Tagen minus 20 Prozent von Geburtsgewicht. Zu füttern, abpumpen versuchen an die Brust zu bekommen. Stillen hat nie geklappt. Also 6 Monate abpumpen und ab 7. Monat Umstellung auf Pre, da Muttermilch zu wenig.
In dieser Zeit sagen wir beide nie wieder schwanger werden. Der Schock und die Angst waren zu präsent.
Unser Tochter wurde älter und älter, dann plötzlich als sie 2,5 Jahre war kam der Kinderwunsch wieder auf. Aber unabhängig von einander. Sowohl mein Mann als auch ich dachte der andere will bestimmt nicht mehr. Dann kam es, dass wir Papierkram machten und uns die Rechnung der Kiwu Klinik in die Hände fiel, weil sie falsch abgeheftet war. Das war der Auslöser für das Gespräch. Und unsere Entscheidung nach tagelangen Gesprächen war, wir würde es in 5 Jahren mehr bereuen es nicht versucht zu haben. Also entstand der Plan. Genau einen Versuch, wenn es klappt super, wenn nicht dann ist das Thema durch. Der Wunsch nach eibem zweiten Kind war da, aber da wir um die Belastungen wussten, wollten wir feste Grenzen.
Heute bin ich in der 32 ssw und sehr glücklich. Wir fiebern dem ET richtig entgegen. Unsere 3,5 jährige Tochter versteht das due große Schwester wird und erzählt es einfach allen, die sie trifft. Alle Komplikationen aus der ersten Ss haben wir von Beginn an auf dem Schirm gehabt und alles medizinische getan um es zu verhindern bzw. haben sehr früh und öfters Untersuchungen gemacht. Bluthochdruck und SSD kamen trotzdem. Aber das habe ich mit Medis im Griff und es geht uns beiden gut. Was allerdings immer wieder hoch kommt ist die Angst.
Alles aber auch wirklich alles sprach gegen eine zweite Schwangerschaft. Trotzdem gaben wir es gewagt. Warum?
Es ist einfach eine Gefühlsentscheidung. Es war unserer Herzenswunsch. Aber auch eine Entscheidung wo beide Partner hinterstanden, ansonsten wäre es nicht passiert. Ein zweites Kind kam für uns nur in Frage, weil wir es uns beide von Herzen wünschten.
Wir wussten einfach, dass es die richtige Entscheidung war. Wir hatten da nie auch nur den Hauch eines Zweifels.
LG Morgaine
Danke, für die Antwort. Ohje, das klingt hart. Da habt ihr viel mitgemacht. Respekt, dass ihr trotzdem nochmal JA zu einem zweiten Kind gesagt habt.
Natürlich muss der Wunsch von beiden Partnern kommen. Vielleicht bin ich mir in ein oder zwei Jahren sicher noch ein Kind zu wollen und kann meinen Mann mit meiner Euphorie anstecken 😄 - so war es beim ersten Kind zumindest 😉