Ich muss mich hier mal ausheulen.
Ich bin 37 und wohne 300km von meinen Eltern entfernt zusammen mit meinem Verlobten und meinem 8Monate altem Sohn.
Ich bin mit 16 zu Hause ausgezogen, hab mal hier gewohnt, mal da. Meine Eltern haben mich nie viel besucht. Sie waren immer hilfsbereit. Hatte ich Liebeskummer, kam Papa vorbei und hat mich abgeholt, er hat mir bei jedem Umzug geholfen (meine Mutter nie), mir wurde ein USA Aufenthalt für 1Jahr spendiert, 1. Auto bezahlt, die Wohnung während der Ausbildung, etc.
Vor 6Jahren kam ich mit meinem jetzigen Verlobten zusammen. Sie hatten ihn direkt ins Herz geschlossen. Alles Tutti. Irgendwann begann es dann bei mir im Job zu krieseln, ich bekam Zukunftsängste und wollte gern darüber mit meinen Eltern reden. Da kam nur „du und XY (mein Mann) ihr findet schon einen Weg“. Ja aber ich wollte mich über meine Gefühle unterhalten. Hmmm. So ging das immer. Am Telefon wurden Themen abgeklopft und rasch gewechselt. Über Gefühle wurde nie gesprochen.
Vor ein paar Jahren hatte ich einen Streit mit meiner Mutter weil ich gern an unserer Art und Weise zu kommunizieren etwas ändern wollte. Ich wollte einen Dialog und nicht länger einen Monolog. Sie erzählt was und ich gehe darauf ein, frage nach, geh ins Detail. Erzähle ich etwas, kommt, „aha“ oder direkt „ach was ich dir noch sagen wollte, der Nachbar ist ausgezogen“. Das ist doch kein Gespräch. In dem Streit wollte sie partout nicht verstehen worum es mir geht. Ein „Es kommt mir so vor als hättest du kein Interesse“ solle ich nie wieder nur denken. Ich sei ja die Tochter und deswegen habe man natürlich Interesse. Toller Grund.
Vor 8Monaten ist mein Sohn geboren und sie waren bisher 2x da. Sie lagen mit dem Wunsch nach einem Enkelkind Jahre lang in den Ohren. Dann war es da und man müsse es unbedingt direkt besuchen. Mein Wunsch nach „erst mal mit dem Baby zu Hause ankommen und erst mal eine Woche zu warten, wie es ihm und mir überhaupt so geht“ wurde mit „das kannst du mir nicht antun“ abgetan. Bei dem Besuch durfte ich (wie auch hochschwanger schon) fleißig bedienen und dann will ich den Moment genießen, wie mein Bruder das 1. Mal seinen Neffen im Arm hält, nimmt sie meinen Arm und zeigt mir irgend was was sie mitgebracht hat. Es kam dann auch kein Angebot mir vielleicht in Haushalt zu helfen. Naja muss sie ja nicht, aber das Angebot wär nett gewesen.
Jedenfalls wird seitdem immer erwartet, dass wir die 300km durch halb Deutschland fahren. Klar, sie haben dort ein Haus mit Grund und ein Zimmer für uns, was wir mehr oder weniger selbst umgestalten durften und sie das fast alles bezahlt haben (ihr Wunsch). Wir haben nur eine Wohnung und sie müssten ins Hotel (haben aber auch ein Wohnmobil). Die Gründe warum sie nicht kommen können sind „Hotel zu teuer“ (kennen aber auch nur das eine und es gibt einige und billigere hier außerdem haben sie ein WoMo), „wer passt auf den Hund auf“ (mein Bruder, Hundepension), „wir sind ja eh immer wieder bei ihnen zu Familienfeiern“ (deswegen kann man uns doch trotzdem besuchen). Letztens hatte ich eine tolle Idee. Meine Mutter hätte alleine kommen können, unter der Woche (sie sind Rentner) und auf unserer Couch schlafen können, sie hätte mit dem ICE anreisen und wir hätten in den Zoo etc gehen können… ich hatte es ihr vorgeschlagen. „Stimmt das könnte ich machen“. Ergo „äh nein danke“.
Heute rief ich sie an, ob sie dies und das mit meiner Oma geklärt hätte. Direkt danach kam „du und wegen Oma, die will euren Sohn auch mal wieder sehen, da müsst ihr schon mal wieder herkommen. Keine Rede mehr von ICE und Co. Jetzt schiebt sie meine Arme alte Oma vors Loch.
Ich bin immer wieder total enttäuscht und traurig. Video-Calls machen sie gerne und oft aber mal herfahren und mal Oma und Opa sein, den ganzen Tg mit ihm spielen etc, nein danke. Sie reden aber oft davon, dass er mal ein Baumhaus bekommt und einen Motorikwürfel (den ich mir von ihnen wünsche weil ich es toll fände, wenn Opa mal was für ihn baut). Bisher tut sich weder bei dem einen noch dem anderen was und Motorikwürfel eilt langsam. Fürs Baumhaus wird er irgendwann zu alt sein, wenn der Enkel es nutzen kann. Jedem erzählen sie von ihrem Enkel aber so richtig passiert leider nichts im Umgang mit ihm. Manchmal glaub ich sie wollen nur einen Enkel um zu erzählen, dass man einen hat.
Letztens war ich bei ihnen und musste zum Arzt. Ich solle den Sohn da lassen. Ich hatte schon ein ungutes Gefühl. Vom Arzt musste ich in die Apotheke, rief zwischenzeitlich an, ob alles gut sei. „Jaja alles gut“. Ich komm nach der Apotheke zu ihnen, sitzt mein Vater mit ihm vorm Fernseher und meine Mutter putzt das Bad. Ich dachte ich spinne. Ja der Kleine hätte so stark geweint, dass sie nicht wussten was sie machen sollten und haben den Fernseher angeschaltet und meine Mutter putzt fröhlich das Bad (in den 30min die ich weg war, hätte sie das nicht vorher oder danach machen können und ihren Enkel bespaßen können ohne dass die Glotze laufen muss? Sie wissen was ich von Fernsehen für Babies halte).
In der Zeit bei ihnen hatte ich einen Autounfall. Papa kam mit Mama und fuhren mein kaputtes Auto zu ihnen. Ich solle mit ihrem fahren. Nachdem ich einen Schock hatte. Sie hatte mir nicht mal angeboten ihr eigenes Auto heimzufahren.
Nur solche Sachen. Ich weiß langsam nicht mehr wie ich noch mit ihr umgehen soll. Freunde hab ich leider keine und umso mehr fehlt mir die Mutter, die ich mit 37 noch bräuchte.
Geht es wem hier genauso? Wie nennt sich das? Wie lernt man damit umzugehen? Sie ist doch meine Mutter.
Mutter hat kein Interesse an mir oder meinem Sohn
Hm, deine Eltern haben dich unterstützt, mögen deinen Partner und dein Kind, aber können nicht über Gefühle reden und besuchendich wenig. Wenn du versuchst, dass zu ändern, triffst du (oh Wunder) auf Widerstand.
Die Generation deiner (und meiner) Eltern wurde von der kriegsgeneration gross gezogen und ich kenne viele, die nicht über Gefühle reden können und eigene Schwächen (z.b. durch das Alter) nicht eingestehen können.
Daher heisst es eher "komm du und besuchen" anstatt "ich habe angst so lange zu reisen, weil ich mich nicht gut konzentrieren kann" oder "wenn ich auf der Couch schlafe, kann ich mich drei Tage nicht bewegen" oder "ich war mit dem Geschrei überfordert und habe es daher vor den TV gesetzt".
Deine Eltern werden sich nicht mehr ändern. Sie scheinen im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu tun, was sie können. Vielleicht versuchst du mal ihren Blickwinkel einzunehmen und ihre Grenzen zu akzeptieren, als ständig angepisst zu sein, das sie nicht alle deine Bedürfnisse befriedigen können - du bist schließlich nicht mehr 4, sondern erwachsen.
Das dachte ich beim Lesen auch. Ich bin auch so alt wie die TE. Meine Eltern sind Anfang 60, arbeiten beide noch Vollzeit. Man denkt noch nicht, dass sie "alt" werden, aber man merkt es beim genauer Hinschauen. WENN man genauer hinschaut
An die TE: Meine Eltern sind unheimlich engagiert, wohnen aber auch 200 km weit weg. Sie fahren noch oft, aber man sieht meinem Vater an, dass er zurzeit unheimlich müde ist, er wirkt jetzt mehr wie ein "alter Mann" als noch vor wenigen Jahren. Sie lieben unsere Kinder sehr, hatten sie jetzt auch eine Woche im Urlaub bei sich. Und so sehr meine Mama das genießt, sie sah komplett fertig aus, als ich die beiden geholt habe. SAGEN würde sie das wohl noch eine Weile nicht, aber es ist an uns, zu erkennen, wann manches eben nicht mehr so geht.
Mein Vater hat uns Geschwistern bei allen Umzügen quer durch Deutschland geholfen - jetzt würden wir ihn einfach nicht mehr fragen (oder stattdessen um eine andere/leichtere Hilfe bitten ) Auch sowas wie auf dem Sofa schlafen würden meine Eltern inzwischen nicht mehr so gerne mitmachen - in letzter Zeit bieten wir ihnen unser Schlafzimmer an, wenn sie hier sind. War früher bei meiner Oma so, jetzt ist es bei uns so.
Der "Generationswechsel" ist manchmal nicht leicht zu erkennen und noch schwerer zu akzeptieren. Aber es kommt der Zeitpunkt, an dem die ELtern eben nicht mehr die allzeit verfügbaren Kümmerer sind, sondern sich die Kinder mehr auf die Eltern einstellen müssen.
So schlimm finde ich jetzt eine halbe Stunde fernsehen auch nicht, wenn sie sich vielleicht nicht anders zu helfen wussten. War eine Ausnahme. Du warst ja keine 2 Stunden weg, und das Baby wird sich übermorgen schon nicht mehr dran erinnern. Da würde ich einfach mal die Kirche im Dorf lassen.
Und das "Die Oma vermisst den Kleinen" wäre bei uns erstens keine Ausrede gewesen (weil mein Opa zB ganz vernarrt in seine Urenkel war) und zweitens auch zwischen den Zeilen ein "WIR vermissen unseren Enkel" - ohne zuzugeben, dass man vielleicht die Fahrt nicht mehr schafft/möchte.
Sie fahren nach wie vor quer durch Europa mit dem Wohnmobil. Daran liegt’s nicht und ich hatte ihr ja angeboten mit dem Zug zu kommen.
Das Sofa war ein Vorschlag von Hunderten. Sie können im WoMo schlafen, im
Hotel direkt ums Eck oder wo auch immer.
Ihr Verhalten hat NICHTS mit ihrem Alter zu tun.
Manipulative Menschen kennst du nicht? Sei froh! Meine Mutter ist einer und dafür könnte ich zig Beispiele bringen.
"Freunde hab ich leider keine und umso mehr fehlt mir die Mutter, die ich mit 37 noch bräuchte."
Ich denke, du brauchst mit 37 Freunde und nicht eine Mutter. Freunde kann man sich aussuchen, Menschen auf der gleichen Wellenlänge, Menschen die einen verstehen.
Die Chemie zwischen dir und deinen Eltern stimmt einfach nicht, lass es gut sein. Überlege dir eher, wie du Freunde in der Nähe findest. Hat dein Mann auch keine Freunde (Freundeskreis?), über Geburtstage, Grillabende usw. kann man gut Menschen kennenlernen, Freunde von Freunden... So habe ich einige Menschen kennengelernt.
Hast du Hobbys, darüber kann man ebenso super Menschen kennenlernen...
Man kann es auch über Eltern-Kind-Veranstaltungen versuchen, da haben die Menschen Verständnis für den Elternaltag, das macht vieles einfacher.
Ich selber habe nicht viele Freunde, die wenigen sind dafür umso angenehmer und für 100 Freunde hat man mit Kind eh kaum Zeit.
Ja das stimmt natürlich, aber ich tu auch wirklich viel um Freunde zu finden. In Foren der Stadt hab ich ein paar Leute getroffen, ohne und dann mit Kind, dann bei Geburtsvorbereitungskurs, Rückbildung, Yoga, Babyschwimmen…. Da lernt man Leute kennen, aber die Kontakte verebben. Da hat wahrscheinlich jeder seinen Freundeskreis.
Hobbies kann ich mit dem Kleinen nicht nachgehen. Ich war früher joggen. Das kann man am besten alleine, im Fitnessstudio hatte ich auch niemanden kennengelernt.
Keine Ahnung was ich falsch mache.
Aber ich will diesem Satz von mir auch nicht so viel Bedeutung geben. Ich will in meiner Mutter keine Freundin finden sondern einfach nur mal liebe Worte und Interesse hören. Ist doch nicht zu viel verlangt.
Du hast gemacht was du wolltest, deine Eltern, hauptsächlich deine Mutter machen das jetzt auch so 🤷🏻♀️
Komischer Kommentar. Was mach ich denn was ich will? Und: Sie hat IMMET gemacht was sie wollte, nicht erst jetzt 😂 Papa war mit uns draußen, spielen, rodeln, im Wald, etc
Was ist denn da jetzt anders dran.
Dreh den Spieß doch mal um. Warum bist du so sehr drauf aus, das deine Eltern bestimmte Dinge machen, von denen du doch schon lange weißt, das da nichts kommen wird? Du forderst immer wieder etwas, was sie nicht wollen oder können.
Du bist fast 40 Jahre alt, mit 16 ausgezogen (damals haben sie dich ja noch unterstützt)....und ja, ab einem gewissen Alter regelt man sein Leben und die Probleme darin selber. Und genau dann kann man "damit" umgehen. Mit 37 freut man sich, wenn die Eltern noch gesund sind und es dreht sich langsam um....denn sie werden älter. Es fängt an, das man sich Gedanken um sie macht und man erwartet eigentlich nicht mehr, das sie sich für einen das Bein ausreissen.
Irgendwo hast du in deinem Leben den Absprung verpasst. Deine Erwartungen an sie klingen nicht wie die einer fast 40 jährigen Frau, die eine eigene Familie hat. Du setzt noch einen drauf und überträgst deine Erwartungen an sie auf dein Kind. Und nein, sie schieben jetzt nicht die "Oma vors Loch.....denn wenn sie schon Rentner sind, dann ist deine Oma ja nun auch junger Hüpfer mehr.
Deine Eltern sind kein Ersatz für Freunde, das hat doch noch nie funktioniert.
Sehe ich tatsächlich auch so.
Also ich glaub du verstehst da was falsch.
Ich will nicht, dass sie mich unterstützt. Ich krieg mein Leben freilich allein hin.
Ich will lediglich etwas Interesse an meinem Leben. So will sie es ja auch, dass ich mich für SIE interessiere.
Sie muss und soll meine Probleme (die ich nicht habe) nicht regeln 😂 wo liest du das denn raus.
Meine Mutter soll auch kein Freundeersatz sein. Hab ich nie geschrieben. 😉 ich erwarte das nicht.
Aber wenn ich von Problemen auf der Arbeit rede oder von der Hochzeitsplanung wär es doch einfach mal schön, wenn da Interesse, Mitgefühl, irgendwas käme. Und ja von einer Mutter (egal wie alt das Kind ist) erwarte ich das!
Ich glaube, du hast schon recht hohe Erwartungen und deine Eltern möchten diese nicht erfüllen, was völlig ok ist!
Sie ermöglichen dir ja schon relativ viel. Viele Eltern erwarten aber, dass man „zu ihnen“ kommt, fair ist das nicht, aber bei euch gibts ja auch noch logische Argumente (Zimmer für euch, Garten usw). Als ich Kind war, waren meine Großeltern vllt 5 mal bei uns. Wir waren eigtl immer bei ihnen. 🤷♀️
Deine Eltern möchten nicht alleine aufs Kind aufpassen, das ist okay! Und wenn sie es tun und den Fernseher anmachen ist doch ihr Bier. Deine Mutter kann auch das Bad putzen, wo ist da das Problem? Hätten sie zu 3. fernsehen müssen?
Deine Eltern können nicht gut über Gefühle reden. Das ist schade. Aber du solltest es mittlerweile wissen und akzeptieren. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten zeigen sie ja Interesse!
Also mein Rat: schraub deine Erwartungen runter, akzeptiere das, was sie geben können und erwarte nicht, dass deine Eltern fehlende Freunde ersetzen können. Mit 37 sollte man nicht mehr so stark auf seine Eltern angewiesen sein.
Nein sie hätten nicht zu dritt Fernsehen sollen, aber eine Oma weiß oft besser was ein Baby braucht als der Opa, der seine Kinder aus zeitlichen Gründen auch nie selbst beruhigen musste. Und ja ich frag mich warum sie gerade da weg ist, wo mein Kind die Oma gebraucht hätte. So wichtig war der Badputz nun auch nicht, dass er in der Stunde passieren musste, wo ich weg war.
Ich bin auch nicht ANGEWIESEN auf sie. Hä? Wo lest ihr das alle? Aber wenn ich ihnen mein Kind gebe, sie unbedingt den Kleinen so oft sehen wollen, ich von meiner Hochzeit und meinen Problemen im Büro erzähle, darf ich doch von meiner Mutter (egal wie alt ich bin) etwas mehr Interesse an mir und meinem Kind verlangen?!
Ok sie kann es nicht, aber ist die Erwartung grundsätzlich soooo grotesk, dass ich hier in jedem Kommentar die Blöde bin und sie alles richtig macht?! Wahnsinn!
Ich glaube, du verstehst die Kommentare nicht richtig. Natürlich ist das nicht schön, wenn die Großeltern wenig Interesse am Enkel (und vielleicht an der Tochter, das kann ich nicht so richtig beurteilen, denn ich finde das, was du beschreibst, gar nicht so wenig, bin aber wohl auch kein Maßstab) haben. Aber was dir hier versucht wird zu vermitteln, ist, dass man Interesse nicht einfordern kann. Und dass dir nichts anderes übrig bleibt, als das zu akzeptieren. Da kannst du dich auf den Kopf stellen, dich ärgern und aufregen, wie du willst, aber sie können dir scheinbar nicht die Eltern sein, die du gerne hättest.
Und so schlimm klingen sie übrigens gar nicht.
Ehrlich gesagt solltest du deinen Text nochmal in Ruhe selber durchlesen, denn dann erscheinen dir vielleicht manche Stellen im Leben nicht als „Ausrede“.
Wenn deine Eltern schon Rentner sind, kann ich deine Mutter voll verstehen, dass Sie nicht alleine mit dem Zug fahren möchte um dann bei euch auf dem Sofa zu schlafen.
Das deine Mutter nicht gut über Gefühle reden kann bzw da nicht immer „ Mitleid“ empfindet, ist ja grundsätzlich erst einmal nicht schlimm. Wenn es bei uns im Job kriselt, besprechen wir (mein Mann und ich) das auch alleine. Klar, erzähle ich dann meinen Eltern, dass es kriselt, aber Sie können mir dabei ja auch nicht helfen und ich möchte Sie auch nicht mit meinen „Problemchen“ belasten.
Warum musst du deine Eltern bedienen? Wo war denn dein Mann? Ja, es ist nett, wenn die Mama in den ersten Wochen evtl hilft und einem Arbeit abnimmt, aber Sie ist dem Fall ja auch nur Besuch. Wenn du zu kaputt bist, dann muss dein Mann diese Arbeit einfach übernehmen.
Bei dem Autounfall: Du schreibst selber, dass du unter Schock standes, verstehst dann aber gleichzeitig nicht, warum deine Eltern dir nicht Ihr Auto angeboten haben. Wenn du dich so eingeschätzt hast noch Auto fahren zu können, dann hättest du ja auch dein Auto fahren können und deine Eltern hätten Ihres genommen?
Wichtig wäre es, dass du dir Freunde suchst (was mit Baby ja nicht soo schwer sein sollte) und du Probleme mehr mit deinem Mann besprichst. Deine Eltern (und auch deine Oma) sind in einem Altern, wo Sie selber mal Unterstützung brauchen und sich die 300km Fahrt vielleicht nicht mehr immer ganz zutrauen. 🙂
Wer den Text noch mal lesen sollte, das bist du. Ich hab von meiner Mutter nie erwartet mir zu helfen. Weder bei den Problemen im Büro noch im Wochenbett. Etwas wie „oh hast du jetzt Angst um deinen Job“ oder „wenn du Hilfe brauchst, sag Bescheid“ hätten mir voll genügt. Und ja, sowas erwarte ich von einer Mutter, egal wie alt das Kind ist. Man bietet Hilfe an und ein offenes Ohr. Schade, dass wohl keiner hier, der kommentiert hat, diese Erwartungen an seine oder irgend eine Mutter hat und wahrscheinlich auch seinem Kind sowas nie anbieten wird.
Mein Mann hilft wo er kann, aber wenn er gerade im Keller ist und meine Mutter mich bittet ihr dies und das zu bringen, spring ich halt. So pflichtbewusst bin ich.
Mein Auto war kaputt und mit einem kaputten Auto (Spiegel weg und Frontscheibe kaputt) und mit Baby vorn auf dem Beifahrersitz war es mir zu heikel weiter auf einer Autobahn zu fahren.
Wieso wird hier alles kritisiert?
Ich unterstütze jeden und alle so viel und oft ich kann. Auch aus der Entfernung. Das wirf mir bitte nicht auch noch vor. Ich sehe meine Eltern auch nicht als Freundersatz. Aber mal ein „ich finde du bist eine tolle Mutter“ oder „wie gehts dir denn“ oder „wie plant ihr denn die Hochzeit“ … ist das echt zu viel verlangt von einer Mutter?
Ich suche immer Freunde. Über Foren, in Krabbelgruppen, beim Babyschwimmen. Lass dir gesagt sein, es ist schwer als fast 40jährige Freunde zu finden. Die haben alle Freunde. Und ich Versuch es trotzdem weiter, klar. Aber meine Mutter hat ja nix damit zu tun. Ich würde mir lediglich mal ein offenes Ohr wünschen. Und das hatte sie nie. Auch nicht früher als sie jünger war. Mit dem Alter hat das nix zu tun
Wenn du all das erwartest, dann solltest du deine Erwartungen einfach runterschrauben. Denn du weißt ja, dass deine Eltern deinen hohen Erwartungen nicht gerecht werden.
Wenn du zudem immer springst, wenn dich jemand um etwas bittet, dann ist das leider auch ganz alleine dein Problem. Dein Mann wird in dieser Zeit ja nicht 24/7 im Keller verbracht haben. Einfach demnächst sitzen bleiben und nicht direkt aufspringen 😉
Es ist leider sehr schade, dass du die Kommentare (die ja alle eher in die selbe Richtung gehen) nicht annehmen kann, sondern mit Sätzen wie „ Schade, dass wohl keiner hier, der kommentiert hat, diese Erwartungen an seine oder irgend eine Mutter hat und wahrscheinlich auch seinem Kind sowas nie anbieten wird.“ die Leute angreifst, nur weil, deine Erwartungen an andere wohl sehr hoch sind.
Guten Morgen,
Ich bin irgendwie hin und her gerissen zwischen "ich verstehe dich und muss es bei meinen Eltern auch gerade lernen" und "ich verstehe viele der Antworten hier".
Das "Fahrdilemma" haben wir auch und ich bin ziemlich regelmäßig gestresst davon mit Sack und Pack erst 2h Auto fahren zu müssen, dann das Kind in einer eher unbekannten Umgebung wieder zu beruhigen und einschlafen ist dann z.B auch oft Glückssache bzw dauert länger. Für mich wäre es auch deutlich einfacher, wenn die Großeltern kämen (wir haben auch ein Gästezimmer), aber für sie wird es auch zunehmend anstrengender, weshalb wir dann wieder in den "sauren Apfel" beißen und es vor Ort schwieriger ist, den Rhythmus mit kleinerem Kind einhalten zu können. Vermutlich gibt es da ab einem gewissen Alter keine wirklich gute Lösung für alle Seiten
Bei meinem Mann muss übrigens auch die Oma herhalten, die mal wieder die Urenkel sehen will- die Rhetorik kennen wir ebenfalls und gehen dann ins Hotel, weil woanders kein Platz ist Stressfaktor ist hoch, da man tagsüber dann doch die Familie abklappert und abends ein völlig überdrehtes Kind ins Bett bringt. Leider gibt es keine andere Alternative als diesen Ritt alle paar Monate zu machen.
Also du siehst, ich verstehe dich.
Bei anderen Punkten habe ich auch den Eindruck, dass die Erwartungen sehr hoch sind. Deine Mama wirkt in deinen Erzählungen etwas kälter, während dein Papa sehr net rüber kommt und schon immer derjenige war, der für dich da war.
Ich drücke die Daumen, dass er mit steigendem Alter deines Sohnes mehr mit ihm anfangen können wird und vielleicht die beiden ein gutes Team werden.
Und ansonsten würde ich auch dazu raten, etwas aktiver nach Freundinnen in deinem Umkreis und deinem Alter zu suchen - das hilft enorm, weil wir ja doch alle im ähnlichen Boot "Kind, alternden Eltern, Partner und last but not least sich selbst gerecht werden an einem Tag, der mit 24h hat" sitzen.
Alles Gute für dich
Ich suche nach Freunden, aber mit fast 40 findet man keine mehr so einfach. Is so. Schon gar nicht in einer Großstadt. People come people Go.
Ich lerne viele Leute kennen, aber keiner will den Kontakt halten.
Wurscht. Hier gehts eher um eine Mutter die Interesse zeigt.
Es liegt wie gesagt nicht am Alter, dass sie nicht kommen wollen. Sie fahren stundenlang im Wohnmobil durch Europa.
Naja, was soll ich zu deiner Antwort jetzt sagen?
Ganz ehrlich, "is so" ist halt ein Totschlagargument. Du schreibst, dass deine Mutter besonders wichtig wäre, weil du keine Freunde hast. Eltern werden älter und haben dann andere Probleme.
Daher halte ich es für wichtig, Freunde zu haben (meine kämpfen gerade alle damit, dass ihre Eltern auf die 70 zugehen und abbauen).
Und ja, ich bin dein Alter, letztes Jahr aufs Land gezogen und habe mittlerweile einige gute Bekannte gefunden, die hoffentlich zu Freundinnen werden.
Aber wenn du dich auf "is so" ausruhen möchtest, tu dies gerne.
Hallo,
Jetzt ist die beste Zeit Freundinnen zu finden. Muttifreundinnen. Mach Kurse mit deinem Sohn und suche dir nette Mütter mit Kindern im gleichen Alter. Auch online wie z.b. Hier im Freundschafts Forum kannst du nach ähnlich alten Muttis mit Babys im Alter deines Sohnes.
Deine Mutter eignet sich nicht als Freundin, du wirst sie auch nicht mehr verändern.
Alles Gute
Ja tolle Idee. Bin ich noch gar nicht drauf gekommen mit meinem Kind Kurse zu besuchen und dort Leute kennenzulernen. Ironie aus.
Ich hab 4Frauen kennengelernt zum Kinderwagen schieben, 5 im Babyschwimmkurs, zig andere in Rückbildung, Yoga, GKV. Kontakte halten einfach nicht, egal wie sehr ich mich bemühe, lustig, interessiert, höflich bin. Die haben alle Freunde und suchen keine weiter. Was weiß ich. Ich such natürlich weiter, aber je länger ich suche und je öfter ich abgewiesen werde umso schwerer fällt es mir natürlich auch authentisch zu sein.
Egal. Das war ein Nebensatz, den ihr hier alle viel zu viel Bedeutung schenkt. Ich will lediglich etwas Interesse an meinem Leben und dem meines Sohnes von meiner Mztter und keine Freundin in ihr.
Ich hoffe, du bist in deinen ganzen Kursen lustiger, interessierter und vor allem höflicher als hier. Denn bei deinem Auftreten hier hätte ich ehrlich gesagt auch wenig Lust, privat Zeit mit dir zu verbringen. Maximal wenn unsere Kinder super dicke Freunde wären.
Ich verstehe dich nicht. Scheinbar ist ja alles komplett falsch was deine Eltern tun. Alles. Sie machen und tun doch, was willst du mehr ? Mir scheint, du suchst ausschließlich Fehler bei ihnen. Du wirkst für mich sogar recht undankbar. Nö, ich sehe hier nichts falsches. Du könntest doch auch öfter zu ihnen fahren... mal willst du deine Eltern da haben, dann wieder nicht...
Die kann man es nicht recht machen
Wieso will ich sie nicht dahaben? Hä?
Ich bin alles andere als undankbar. Aber früher wurde ich bemuddelt und seitdem ich einen Mann habe, interessiert man sich nicht mehr.
Ich suche bei mir natürlich auch die Fehler, aber wer sagt, dass ich nie zu ihnen fahre? Wo steht das? Wir fahren alle 6-8Wochen hin und sie waren bisher nur 2x hier (wir 6x bei ihnen) seitdem der Kleine da ist
So ist halt der Lauf der Welt.
Als meine Schwester geheiratet hat, sagte mein Vater scherzhaft zum neuen Schwiegersohn: "So, jetzt isse Dein Problem."
Meine Mutter sagte auch mal sowas Ähnliches. Dass wir ja jetzt verheiratet sind und eigene Familien haben und deswegen nicht mehr Mutti und Papa bei allem zur Stelle sein müssen. Das ist doch auch die normale Entwicklung des Erwachsenwerdens.
Früher wurden wir auch "bemuttelt", und das nahm in dem Maße ganz selbstverständlich ab, in dem wir unser Leben aufbauten. Und gestehe ganz vorsichtig, dass es mich auch manchmal stört, wenn zB unser Besuch abgelehnt wird, weil sie Freunde zu Gast haben - aber das ist jetzt IHR Leben. Und wir haben unseres.