Hey,
ich bin selbst sehr sozial isoliert aufgewachsen, deshalb weiß ich ganz oft nicht, wie man verschiedene soziale Situationen regelt, wo man Grenzen zieht, ... Damit meine Kinder eine schönere Kindheit haben als ich, versuche ich, ihnen viele soziale Kontakte zu ermöglichen.
Aber zu meiner Frage: wir haben drei Kinder (8, 5, halbes Jahr alt) und mein ältestes Kind spielt natürlich schon sehr frei mit Freunden. Das läuft meistens von selbst. Bis auf ein Kind, das will ich deshalb nicht mehr hier haben. Sie hat den kleinen Bruder getreten, versucht, seine Hand in der Tür einzuklemmen und sie hört nicht. Außerdem ist sie ständig hinter unserer Katze her, man könnte meinen, sie kommt eigentlich hauptsächlich wegen der Katze. Ich habe entschieden, dass mir dieses Kind zu anstrengend ist, ich kann nicht sicherstellen, dass sie keinen Schaden anrichtet, deshalb will ich sie hier bis auf weiteres nicht mehr beaufsichtigen.
Beim mittleren Kind hatte ich eine andere Situation: er hatte einen Freund zu Besuch, der ständig zu mir gerannt kam. Ich glaube, er ist es gewohnt, permanent von Erwachsenen bespaßt zu werden (Einzelkind, Mutter ist sehr vorsichtig). Das ist natürlich in Ordnung, er ist auch wirklich ein sehr nettes Kind, aber das fand ich trotzdem auch sehr nervig. Ich hab ja noch ein Baby hier. Und ich möchte eigentlich, dass die Kinder schon weitestgehend selbständig spielen, meine Großen tun das auch. Ich bin natürlich in Hörweite, aber mitspielen will ich nicht und alle 5 Minuten was gezeigt oder gefragt bekommen auch nicht.
So. Aber deshalb jetzt an euch: Wie macht ihr das so? Wieviel Zusatzstress nehmt ihr für Spielbesuche eurer Kinder in Kauf? Was lasst ihr durchgehen und was nicht? Was erwartet ihr von dem Besuch? Soll euch der Spielbesuch nur entlasten, weil eure Kinder dann beschäftigt sind oder seid ihr auch bereit, stressige Kinder auszuhalten? Wie oft haben eure Kinder Besuch?
Kinderbesuch ablehnen, wenn zu stressig?
Hallo.
Unsere Kinder sind 5 Jahre und 1,5 Jahre. Die Große trifft sich gerne und regelmäßig mit ihren Freundinnen. In der Regel 1 x pro Woche, mehr schaffen wir zeitlich nicht. Sie hat 2 Nachmittage die Woche mit ihren Hobbys und 1 Tag ist sie ganztags im Kindergarten. Bleiben nur 2 freie Nachmittag von denen sie meist einen mit Spielbesuchen verbringt. Meist sagt sie nach dem Kindergarten von sich aus mit wem sie gerne spielen möchte und das Versuche ich dann entsprechend möglich zu machen. Generell sehe ich Spielbesuche nicht als Entlastung für mich. Es ist toll wenn die Kids alleine zusammen spielen. Mit manchen Besuchern klappt das super mit anderen weniger. Da unterstütze ich dann eben. Knete klappt eigentlich immer gut und wenn gar nichts mehr geht gehe ich mit den Kindern raus. Ich achte auch nicht so streng darauf, dass die Spielbesuche abwechselnd bei beiden Familien stattfinden. Meist klappt das gut. Aber wenn Mal zwei Mal hintereinander bei uns gespielt werden soll finde ich das auch total ok. Hauptsache die Kinder haben Spaß. Ich bin kein Fan von dieser aufreichnerei...
Was ich allerdings auch nicht akzeptieren würde ist ein Kind, das mutwillig andere verletzt oder die Katze ärgert. Da wurde ich Spielbesuche auch nach Möglichkeit vermeiden.
Liebe Grüße
Vielen Dank für deine Antwort.
Ja, dass abgewechselt wird, ist mir auch nicht wichtig. Eigentlich finde ich das ja ganz gut, wenn die Besuche bei uns stattfinden, dann bekomme ich mit, was so los ist. Und ich muss auch nicht mit allen losziehen, um ein Kind bei Freunden abzuliefern. Das kollidiert nämlich oft mit Babys Schlafenzeiten. Da wir pro Woche auch drei feste Hobbytermine haben, ist das eh schon oft genug so.
Beim ersten Fall kann ich es gut nachvollziehen. Wenn bei jedem spielbesuch Geschwister und Katze drangsaliert werden, würde ich auch auf weitere Verabredungen verzichten. Wenn dein ältestes Kind weiter mit der Freundin spielen will und zwischen den beiden keine Probleme auftauchen, wäre es evtl besser, die beiden träfen sich bei der Freundin.
Den zweiten Fall kann ich auch gut verstehen. Meine große ist 4,5 und es gibt 2 Freundinnen, die immer Input von mir wollen. Unsere kleine ist 1,5 und ich finde das auch oft etwas nervig. Aber ich lasse sie trotzdem wieder kommen, denn meine Tochter spielt gerne mit den Mädchen. Ich sage nur immer wieder, dass die beiden gerne oben, unten, draußen spielen können, ich aber nicht die ganze Zeit den Animateur mache. Nach ein paar Verabredungen lief es jetzt schon deutlich besser und ich wurde nicht mehr so oft von den Mädchen aufgefordert, zu unterhalten.
Vielen Dank für deine Antwort.
Die Freundschaft mit dem Kind aus Beispiel 1 ist ein bisschen abgekühlt. Vielleicht auch, weil von uns dann eben keine Einladung mehr kam, ich weiß es nicht. Meine Tochter hat sich dann eher anderen Freunden zugewendet und ich fand das ehrlich gesagt gut so.
Das mit dem Freund von meinem Sohn, das war erst vor kurzem. Er hat ja eigentlich gar nichts Schlimmes gemacht, aber ich fand es sehr anstrengend und kannte das auch gar nicht, dass ein Kind ständig den Kontakt zu mir BRAUCHT. Es schien ihn noch ziemlich zu überfordern, plötzlich so "unbeaufsichtigt" zu sein (was er natürlich nicht war, ich war ja die ganze Zeit da, aber nicht immer im gleichen Raum). Dafür kann er ja nichts, er braucht wohl einfach noch Zeit. Vielleicht muss ich das wirklich vorher mal klar kommunizieren.
Wir hätten jeden Tag Spielbesuch hier, da wir Tür an Tür mit einem Kind wohnen, dass sein Zuhause gerne bei uns hätte 😅
Das habe ich Anfangs noch toleriert, aber inzwischen ist es sogar meinen Kindern schon zu viel.
Da dieses Kind wirklich immer, wenn es nicht im Kindergarten ist, bei uns klingelt, schicke ich es inzwischen auch weg („Die Kinder wollen heute nicht spielen/ Wir haben schon etwas vor…“) oder die Kinder spielen überwiegend draußen miteinander, wenn sie spielen wollen.
Die beste Freundin meiner Tochter ist ein sehr angenehmer Spielbesuch, da es ein Selbstläufer ist.
Generell finde ich Spielbesuch anstrengend.
Mich beruhigt das wirklich sehr, wenn auch andere schreiben, dass sie Spielbesuche anstrengend finden. 😄 Wirklich! Vielen Dank dafür!
Das mit dem Nachbarkind haben wir auch. Die beste Freundin meiner Tochter wohnt direkt neben uns und sie ist sehr, sehr oft hier. Das ist inzwischen (sie ist auch 8) auch total ok und unkompliziert, aber als alle noch jünger waren, fand ich es oft ganz schrecklich. Obwohl sie total lieb ist und auch immer war, aber es hat mich oft trotzdem sehr gestresst. Inzwischen zum Glück gar nicht mehr. Sie ist eigentlich das einzige Besucherkind, das ich wirklich als Entlastung wahrnehme, weil sie Kind 1 (und oft auch Kind 2) so gut beschäftigt hält😅
Hallo!
Während der Schulzeit gibt es bei uns in der Woche eigentlich keinen Spielbesuch. Die Kinder und ich kommen meistens erst zwischen 15.00 und 17.00 Uhr nach Hause und dann stehen noch Hausaufgaben und Hobbys auf dem Programm. Am Wochenende sind sie viel verabredet, entweder bei uns oder bei dem anderen Kind. Mittlerweile sind Spielbesuche bei uns total entspannt. Die Kinder sind aber auch schon 11 und 8. Da muss ich mich kaum mehr kümmern. Als sie kleiner waren, war es natürlich aufwändiger. Einmal kommen die Kleinen natürlich ständig an und möchten etwas. Dann musste ich regelmäßig auch mal Streit schlichten oder die Kinder fanden nicht ins Spiel und mussten animiert werden. Größter Nachteil ist bei uns der Garten gewesen. Der ist nämlich nicht kindersicher. Wir haben einen großen und tiefen ebenerdigen Pool, einen großen Teich und verschiedene Giftpflanzen. Und wenn die Kinder im Garten spielten, musste ich wirklich mit voller Aufmerksamkeit daneben stehen. Am nervigsten fand ich einmal den Besuch eines dreijährigen Jungen, der gerade trocken wurde. Zweimal ging das kleine Geschäft in die Hose, da habe ich ihn umgezogen. Weil er ohne Wechselsachen gebracht wurde, gab es natürlich Kleidung meiner Tochter. Als dann aber noch das große Geschäft in die Hose ging, habe ich die Eltern gebeten, ihn abzuholen. Das tat mir zwar leid, da die Kinder sehr schön gespielt haben, aber das überstieg leider meine Schmerzgrenze.
Jetzt in den Sommerferien hatten wir fast täglich volles Haus, bzw. vollen Garten. Das war richtig nett. Die Besuchskinder können jetzt aber alle schon sicher schwimmen und stecken sich natürlich auch keine Pflanzen mehr in den Mund. Kleiner, aber verkraftbarer Nachteil war, dass die Kinder oft schon um 8.00 Uhr morgens kamen, weil die Eltern zur Arbeit mussten. Das war natürlich abgesprochen und auch völlig ok, wenngleich ich lieber ein bisschen ausgeschlafen hätte.
Liebe Grüße
Das mit dem Garten klingt wirklich stressig (also früher, jetzt ist es bestimmt toll). Und das mit dem Dreijährigen ist ja wirklich krass. Was haben sich die Eltern denn dabei gedacht? Das war ja sicher auch für den Kleinen unangenehm.
Und echt, bei euch läuft das normalerweise am Wochenende mit den Verabredungen? Das wäre mir auch lieber, glaube ich. Dann ist auch mein Mann da und könnte auch ein bisschen beaufsichtigen. Aber hier gehören die Wochenenden irgendwie immer der Familie... Ändert sich das, wenn die Kinder älter werden?
Ich würde die beiden spielbesuche auch nicht hier haben wollen. Wenn mein Kind aber gerne mit den Kindern spielen möchte, würde ich wahrscheinlich mit den beiden einfach auf den Spielplatz gehen.
Ich habe hier oft Nachbarskinder zu Besuch. Sie sind auch anstrengend und fragen ständig nach Fernsehen und Süßigkeiten- gibt es bei uns nicht und wenn sie Fernsehen wollen, können sie das zuhause.
Ich hatte aber auch schon einfach keine Lust und sage dann, dass es heute nicht passt und dann wird das auch akzeptiert.
Zum Spielplatz bin ich mit dem Kind aus Beispiel 1 dann mal gegangen (sie war ungefähr 4 oder 5x zu Besuch, beim dritten Mal wusste ich dann schon, was da auf mich zukommt). Aber das war leider nicht besser, da hat sie sich dann gelangweilt. Und wollte zurück. Zur Katze.
Aber ansonsten ist das wahrscheinlich eine gute Option, wenn es mal so gar nicht läuft.
Liebet TE,
unser Großer hatte damals viel Spielbesuch bzw. er war auch selbständig woanders, also selber hingefahren. Und ich hatte auch mal einen Mitschüler aus seiner Klasse, der sehr anstrengend war. 1x bis 2x mal im Monat war ok, mehr wollte ich ihn auch hier nicht haben. Der übernachtete bei uns damals, war vorher ein paar Tage bei seiner Oma. Die Mutter war noch eingeladen zur einer Feier und fragte mich, ob er bei uns übernachten durfte. Ich sag mal so, dieses Kind tanzte teilweise seinen Eltern auf der Nase herum. Hatte das mal miterlebt, geht mich aber normalerweise nichts an. Nur versuchte dieses Kind es bei uns auch. Er benahm sich bis zum Einschlafen auch recht gut. Über das Babyphone (mein Großer und sein kleiner Bruder teilten sich ein Zimmer, war aber sehr groß, es konnte ein Kind noch zusätzlich übernachten) hörte ich ein weinendes Kind, das weder der Große noch der Jüngste war. Der Junge (damals Grundschulalter) weinte bitterlich. Ich nahm ihn mit in die Stube und fragte ob alles ok ist. Soweit ja, dann hatte er Durst und dann kam ein ganz böser Gesichtsausdruck,
ich soll ihn nach Hause zu seiner Mutter bringen. Sagte zum ihm seine Eltern sind eingeladen und ich weiß nicht wann sie wieder kommen. Dann kam du sollst gefälligst...... Dann war bei mir vorbei. Ich sagte zu ihm, du gehst jetzt ins Bett und ich möchte keinen Geschreie hier hören. Deiner Mutter werde ich erzählen wie du dich hier aufgeführt hast. Und nach Haus werde ich dich nicht fahren. Mein Haus meine Regeln fertig. Der besagte Junge übernachtete auch nicht mehr bei uns, weil ich das nicht mehr wollte. Das sagte ich auch der Mutter.
Da kann ich dich voll verstehen. Kinder sollten sich benehmen können. Und ja der Rest, es gab selten Probleme. Ich musste die Spielkameraden von meinem Großen nicht beschäftigen. Außer Getränke und mal ein paar Kekse bereitstellen. Den Rest erledigte der Große. Bis auf diesen obengenannte Fall musste ich nichts ablehnen.
LG Hinzwife
Oh je.
Vor Übernachtungsbesuch schrecke ich bisher auch noch zurück. Das würde ich gerade mit dem Baby auch wirklich nicht schaffen.
Aber mir fällt das auch total schwer, wenn Kinder irgendwie so fordernd sind, meine Grenzen klar zu machen. Bei meinen eigenen kann ich das sehr gut, aber bei fremden nicht. Weil ich irgendwie kein Kind verschrecken will und noch dazu Freunde von meinen Kindern. Am Ende wollen sie sonst vielleicht nicht mehr kommen und das würde mir sehr leid tun, wenn meine Kinder wegen mir einen Freund verlieren. Ich hatte als Kind selbst keine Möglichkeit, Freunde zu treffen und deshalb weiß ich, wie wichtig das ist. Aber so richtig finde ich da noch keine Balance, wie es für alle passt.
Wir haben drei Kinder. Die sind mittlerweile 9, 11 und 13 Jahre alt.
Wir haben täglich Besuch (vor allem zu kindergarten/Grundschulzeiten). Meistens sind die Kinder bei uns, meistens alle drei Kinder mit Freunden. Für mich war das nie Stress.
So ein Kind wie in deiner ersten Situation beschrieben hatten wir hier auch mal. Ich hab erst mit dem Kind geredet, als es keine Besserung brachte mit der Mutter…& dann wollte ich es nicht mehr hier haben. Mein Sohn allerdings auch nicht.
Wenn ein Kind mich als Animation brauchte hab ich das gesagt. Also dass es ja nun nicht mit mir verabredet ist und ich keine Zeit und keine Lust habe mitzuspielen. Vielleicht hab ich eine Idee in den Raum geworfen, mehr nicht.
Als Belastung hab ich ein volles Haus nie gefunden. Ich mag den trouble und wenn meine Kinder Spaß haben.
Ja, ich halte stressige Kinder aus, so lange sie nicht wirklich bösartig sind. Ich sage, wenn mich was stört. Und ich schütze unsere Tiere, wenn nötig.
Danke für deine Antwort. Wow, dann ist bei euch ja immer was los. Das finde ich auch wirklich schön. Also, so in der Theorie. In der Praxis muss ich es noch ein bisschen üben. Bzw üben, mich dabei zu entspannen. 😅
Ich hab überlegt, ob ich es der Mutter von dem Kind aus Beispiel 1 sagen soll. Aber ich hab mich nicht getraut. 😐 Sie ist eigentlich sehr nett, ich hab mich beim Bringen und Abholen immer lange mit ihr unterhalten und eigentlich dachte ich, dass sie es ja auch wissen sollte. Aber sie hatte mir erzählt, dass sich die Erzieherinnen im Kindergarten über das Verhalten ihrer Tochter bei ihr beschwert hätten. Bzw die haben sie auch schon darauf angesprochen. Und sie war völlig empört, als sie mir davon erzählte. Sie hat nichts davon geglaubt. Deshalb habe ich es doch lieber gelassen.
Hätte ich auch keine Lust drauf.
Vielleicht können sie beim jeweils anderen Kind spielen? Immer. 😅
Wie man das gut verpackt und überbringt weiß ich allerdings nicht.
Hahaha, ja, das wäre eine Lösung, mit der ich sehr gut leben könnte. 😅
:Sie hat den kleinen Bruder getreten, versucht, seine Hand in der Tür einzuklemmen und sie hört nicht. Außerdem ist sie ständig hinter unserer Katze her"
Da wäre auch meine Grenze erreicht.
Dem anderen Kind kann man ja erklären, dass es mit deinem Sohn spielen soll und dich nicht belagern.
Danke dir für deine Antwort.
Ich glaube, das Kind aus meinem zweiten Beispiel war überfordert damit, nicht so dicht beaufsichtigt zu werden. Ich bin mir nicht sicher, ob erklären da ausreicht, das braucht ja Übung, wenn er das bisher so gewohnt ist, dass immer ein Erwachsener um ihn herum schwirrt und mit ihm interagiert. Er kennt das wahrscheinlich nicht.