Hallo ihr Lieben,
Ich weiß eigentlich gar nicht so recht, warum ich hier schreibe. Vermutlich suche ich die Bestätigung, egal welche. Ich bin jetzt einfach fertig und weiß nicht mehr wohin mit mir.
Meine Tochter ist 2 und ein sehr lebhaftes fröhliches und aufgeschlossenes Kind. Sie ist ein absolutes Wunschkind.
Seitdem sie auf der Welt ist, habe ich das Gefühl einfach nicht gut genug zu sein. Dieses Gefühl wurde sodann von meiner schwiegerfamilie bestätigt. Ich fühle much absolut wertlos, nutzlos und toxisch.
Mein Mann versucht zu unterstützen wo er kann, aber es reicht einfach nicht.
Ich kämpfte mich also das erste Jahr durch ein Familiendrama, welches mich fasz die Ehe kostete und mir jegliche Energie raubte. Mein Mann hat sich dann schließlich auf meine Seite gestellt und somit gegen seine Familie. Das führte jedoch nicht dazu dass ich mich besser fühlte, ganz im Gegenteil. Ich fühle mich schuldig. Die Elternzeit war vorbei und ich musste wieder arbeiten gehen. Die Tagesmutter machte uns ständig Vorhaltungen und wir kündigten. Sie ging zum Jugendamt, weil wir ihrer Meinung nach schlechte Eltern sind. Das mit dem Jugendamt klärte sich schnell. Aber mein Selbstwertgefühl war dahin. Im neuen Job war ich dann zu oft krank bzw. Fiel oft Kindkrank aus. Da ich mich überwiegend selbst um unserer Tochter kümmerte, war ich nicht emanzipiert genug und wurde gemobbt auf der Arbeit. Nun bin ich krankgeschrieben und versuche eine neue Arbeit zu finden. Das Geld reicht nicht mehr, also sollte es am besten vollzeit sein. Ich hab keine Ahnung wie ich das schaffen soll.... und mein Mann geht zusätzlich noch Samstage arbeiten.
Meine Tochter ist gerade sehr trotzig und schmeißt sich hin, schlägt um sich und kreischt und ist dann kaum zu beruhigen. Sie ist eben in der autonomiephase und ich komme kaum dagegen an geschweige denn klar. Ich bin gerade total überfordert... so passierte es heute, dass sie sich den Kopf stieß und ein blaues Auge bekam. Es war meine Schuld... Sie kam auf mich zugerannt und wollte mich schlagen, ich habe mein Arm gehoben um sie abzuwehren und sie prallte dagegen und fiel in die entgegengesetzte Richtung mit dem Kopf auf die lehne von der Couch... In dem Moment kam mein Mann nach Hause.. Wir fuhren in die Ambulanz. Zum Glück ist es "nur" ein blaues Auge.
Ich fühle mich nun hundsmiserabel und werde mir das nicht mehr verzeihen.
Im Wartebereich in der Ambulanz habe ich nur verständnislose Blicke kassiert, weil es meiner Tochter zu langweilig war und sie lieber spielen und toben wollte. Das hat die anderen gestört... immer wenn ich versucht habe, sie mit lesen oder film gucken zu beschäftigen ist sie durchgedreht, hat sich hingeworfen und geschrien. Als wir dann im Behandlungszimmer waren, selbes Spiel. Sie wollte alles anfassen, angucken und klettern. Wenn ich sie versucht habe daran zu hindern, hat sie sich direkt auf dem Borden geschmissen und geschrien. Dann sah es der Arzt, der mich dann anmaulte und mir sagte ich solle jetzt mein Kind nehmen und mich um sie kümmern. Der Boden ist dreckig und das Kind habe da nichts zu suchen. Ja ich weiß... aber soll ich jetzt sie nächste Verletzung riskieren? Das Kind war halt auch total müde und überfordert, was soll ich machen? Ich versuche alles was ich kann. Es reicht aber nicht....
Mein Mann sagt zwar nichts, aber er macht mir Vorwürfe,.. zurecht. Ich weiß nicht wie ich hier jedem gerecht werden soll.
Ich bin eine schlechte Mutter
Puh. Also zu der Sache mit der Tagesmutter, dem Jugendamt und den Schwiegereltern kann ich nichts sagen, weil ich die Situationen nicht kenne. Ob was dran ist an den Vorwürfen? Keine Ahnung.
Kleinkinder trotzen, sie toben und werden wütend. Das ist normal. Es gibt Wege diese Wutanfälle zu begleiten, damit umzugehen. Auch das Schlagen ist zeitweise normal, weil das Kind nicht weiß, wo es mit seinem Frust hin soll. Auch hier gibt es Wege. Es sollte immer der gleiche Umgang sein. Bei uns war es: "Nein, du darfst nicht schlagen, das tut weh." Und dann wurde eine Alternative angeboten. Zb ein Kissen.
Wenn du mit all dem so überfordert bist, gehe zu einer Erziehungsberatung. Sie haben dort sicher gute Tipps für dich.
Dass sich dein Kind weh getan hat, ist nicht schön, aber sowas kann nunmal passieren. Kinder stürzen.
Nebenbei: Wo war dein Mann im Krankenhaus als du überfordert warst? Wieso hat er nichts getan?
Unser Sohn war noch nie der Typ, der sich auf den Boden wirft und kreischt. Oder, der beim Warten ausflippt. Er ist da super umgänglich. Aber zur Not nimmst du einen Buggy mit und setzt das Kind da rein oder hast es auf dem Schoß/Arm. Es kann sich da nicht benehmen wie es grade will.
Hallo,
ich bin nicht die TE aber wollte einwerfen, dass ich mit unseren Kurzen während Corona auch ein paar Mal in die Notaufnahme/Station musste und es war nur ein Elternteil gestattet...und das war dann nunmal ich auch wenn ich mir Unterstützung gewünscht hätte (Grade auf Station)...
Ich habe beim Schreiben gedacht, der Vater wäre dabei gewesen. Jetzt lese ich grade, dass sie wohl allein war. Mein Fehler!
Nein, du bist vermutlich echt gestresst. Aber keine schlechte.
Mein Großer war auch so.
Geh zur Frühförderung.
Nicht nur dir steht der Streß bis zur Oberkante!
Das ganze kommt auch über dein Kind!!
Du liest dich sehr unglücklich, gestresst und ein Stück weit auch überfordert. Vielleicht kann dein Hausarzt/ärztin mit dir versuchen, für dich eine Mutter-Kind-Kur aufzutreiben?