Ich weiß nicht so recht wie ich diese Frage formulieren soll und in welches Forum sie passt. Meinem Gefühl nach ist es eine Partnerschaftsfrage auf der anderen Seite betrifft sie aber auch die gesamte Familie.
Ich wohne mit meinem Freund und unseren beiden Kindern im Kleinkindalter zusammen. Wir arbeiten beide mit derselben Stundenanzahl. Dennoch ist es nun so gekommen dass ich mich außen vor und ausgeschlossen fühle und nicht weiß wie ich aus der Situation rauskomme.
Wir bringen die Kinder wechselweise in die Krippe und holen sie ab. Er hat drei Nachmittage mit den Kindern, ich zwei. An seinen Nachmittagen komme ich erst zum Abendessen der Kinder nach Hause und habe demnach keine Zeit mit ihnen.
An den Nachmittagen die ich mit unseren Kindern habe muss er zwar arbeiten, ist aber dennoch immer da. Er arbeitet im HO und kann bei Bedarf seine Arbeitszeit auch in den Abend legen. Doof gesagt ist er an meinen Nachmittagen also auch da und ich habe keine Exklusivzeit mit den Kindern.
Die Wochenenden verbringen wir ebenfalls als Familie.
Die Situation ist weiterhin so, dass eines unserer Kinder sehr fordernd ist. Wenn wir den Wünschen nicht nachkommen wird es laut. Wenn das bei mir passiert, weil ich doch mal mit den Kindern alleine einkaufen bin oder er kurz nicht da ist, dann ist das für mich leicht zu händeln. Er hingegen gibt immer nach (Süßigkeiten, Fernsehen, auf den Arm nehmen). Ich bin, zumindest gefühlt, in der Rolle des Elternteils was meistens nein-sagt und dann auch nur seltener da ist. Unser eines Kind bevorzugt ganz klar ihn. Das ist für mich grundsätzlich OK, aber insgesamt habe ich da Gefühl, dass ich von meinem Freund ausgebootet werde.
Wie ich darauf komme? Wir haben vor einigen Wochen Erziehungshilfe in Anspruch genommen und dort wurde das Verhalten meines Freundes als problematisch eingeschätzt. Er würde plattgesagt keine Grenzen ziehen und erzieherisch nicht tätig werden. Dadurch wird unser Kind noch fordernder, weil sie merkt, dass sie so zum Ziel kommt. Diese Einschätzung der Pädagogin teile ich und habe ihn mehrfach in den letzten anderthalb Jahren gebeten weniger am Kind dran zu sein. Damit ihr euch vorstellen könnt, was ich mit „zu nah“ meine:
Wir haben gemeinsam besprochen, dass es einmalig am Wochenende Marmelade gibt. Er Fragt nicht, womit das Brot belegt werden soll, sondern hat an jedem Tag in der vergangenen Woche Marmeladenbrote ausgeteilt. Wenn wir unterwegs sind dann kauft er ganztägig Snacks, also Kekse. Kommen wir nach Hause und das Kind hat Durst, dann bietet er nicht den Tee vom Vormittag an oder Wasser, sondern macht einen Kaba. Es geht nicht nur um Süßigkeiten oder Essen. Wenn sie auf den Arm will, dann legt er sofort alles zur Seite und nimmt sie auf den Arm. Sieht sie ein Spielzeug und ist ihrer Mimik nach kurz davor Auer zu werden, nimmt er es mit nach Hause.
Das sind Situationen die mich stören. Wenn wir rechtzeitig planen loszugehen bereite ich natürlich Brote vor. Oft müssen wir aber so schnell wie möglich los, sodass dafür keine Zeit ist. In den anderen Situationen schnalle ich es oft nicht so schnell und merke erst was er gesagt hat, wenn das Kind sich schon darüber freut. Ich werde also in die Rolle des Elternteils gedrängt, das Nein sagen müsste. Mehrfach am Tag.
Die Erziehungsberatung hat mit ihm an drei Terminen (ohne meine Anwesenheit) Coachings durchgeführt. Anfangs hat sich die Situation gebessert, weil er einige Tage Grenzen aufgezeigt hat. In der Zeit konnte ich mit unseren Kindern auch etwas alleine machen. Nach anfänglichem Erfolg ist es aber schnell wieder in den alten Trott gekommen und die Situation ist aus meiner Sicht wieder so, wie sie früher schon war. Seiner Einschätzung nach hat es sich jedoch gebessert. Es ist aber so, dass ich aktuell wieder nichts mit den Kindern alleine machen kann, wenn er nicht dabei ist, weil sich unsere Tochter nicht von ihm trennen kann. Klar, denn ich trage sie nicht mehrere Stunden auf dem Arm herum, sondern sie kann laufen oder im Buggy sitzen (wie ihre Schwester auch).
Bin ich einmal mit einem oder beiden Kindern alleine haben wir keine Probleme. Ist er dabei wird immer seine (meiner Meinung nach extreme) Nähe eingefordert und er gibt sie. Immer.
Zusammenfassend habe ich das Gefühl in der Familie bei meiner Tochter keinen Fuß in die Tür zu bekommen. Dies liegt meiner Einschätzung daran, dass er einfach immer da ist. Ich hingegen bin oft weg und mache aber viel verborgene Arbeit und sorge quasi für die Infrastruktur der Familie. Ich organisiere Verabredungen, wo er dann hingeht, er also die gemeinsamen Erlebnisse mit den Kindern hat, ich gucke nach Spielzeug und kaufe es, er überreicht es den Kindern (teils auch wenn ich nicht da bin).. Es macht mich traurig, aber ich fühle mich seit Monaten nur als Statist. Ob ich da bin ist für die Kindern akut egal. Langfristig profitieren sie aber schon davon, denn wenn ich nicht da bin, lässt er sie auch unbeaufsichtigt in der Badewanne sitzen.
Habt ihr Ideen für mich wie ich das Gefühl kriege wieder Teil der Familie meiner Kinder zu sein? Ich nehme hier meinen Freund bewusst aus, denn ich empfinde sein Verhalten als ausgrenzend, dass ich sogar in Erwägung ziehe mich zu trennen.
Frage an Väter und Mütter die weniger Care-Arbeit leisten
Hey!
Die Marmeladendosierung kann ich auch nicht nachvollziehen.
"Ich nehme hier meinen Freund bewusst aus, denn ich empfinde sein Verhalten als ausgrenzend, dass ich sogar in Erwägung ziehe mich zu trennen."
Hättest du davon mehr oder bleiben die Kinder dann bei ihm und du bist komplett raus?
Ich würde mit ihm nochmal zur Erziehungsberatung gehen und ihm dann die Pistole auf die Brust setzen, dass du dich trennst, wenn er dich weiter ausbootet.
Ich kann auf jeden Fall nachvollziehen, dass du dich in dieser Konstellation unwohl fühlst.
Liebe Grüße
Schoko
>>>Die Marmeladendosierung kann ich auch nicht nachvollziehen.<<<
Ich nehme an, der TE geht es dabei um den hohen Zuckergehalt der Marmelade. Dazu noch ein Becher angerührter Kakao und dann hat das Kind zum Frühstück schon seine "Tagesration" Zucker intus.
Das ergibt für mich auch noch Sinn als Intention. Aber es spricht doch nichts dagegen, wenn die Kinder kein Übergewicht haben, täglich 1 Tl Marmelade aufs Brot zu schmieren. Ist die Alternative Käse? Oder Gurkenscheiben?
Viel gesünder wäre es, Kaba zu reglemtieren. An der Marmelade zu sparen, ist für mich die falsche Stelle.
Wie alt sind die Kinder? Könnte es nicht sein, dass er im Fall einer Trennung die Kinder bekommt?
Während seiner Home Office Zeit, sollte er sich zu 100% raushalten.
Könnt Ihr die Erziehungsberatung weiter führen?
Vielleicht kann man ihm erklären, dass er seinen Kindern damit schadet? Sie werden keinerlei Frustrationstoleranz lernen und später als Erwachsene wegen jeder Kleinigkeit kurz vorm Selbstmord stehen, wenn er Pech hat.
Sie sind 1 und 2. Und ja, davor habe ich Angst, gerade weil eines sehr an ihm hängt und sich von ihm nicht trennen kann. Ich bin Mittlerweile aber so frustriert von unserem Zusammenleben und gefühlt außen vor, dass ich von einem 14-tägigem Umgang wohl mehr hätte. Was besser für die Kinder ist kann ich nicht einschätzen.
Ich werde anregen die Erziehungshilfe weiter zu führen, auch weil ich bis auf das Erstgespräch gar nicht dabei war. Ich bin heute einfach sehr frustriert.
Er kennt identisches Verhalten von seiner Mutter und auch die Ausmaße die es bei seinem Bruder genommen hat. Er kennt auch die Theorien dazu. Allerdings sagt er, dass er in der Situation das Geschrei nicht ertragen kann und sieht auch die Häufigkeit nicht.
Guck an, dann hatte ich recht. Dein Partner sollte sich dringend professionelle Hilfe suchen. An deiner Stelle würde ich eine Familienhilfe über das Jugendamt anfragen.
1. Sitzt er beim HO mit am Küchentisch, oder wo ist sein Arbeitsplatz?
2. Was genau meinst du, wäre besser im Falle einer Trennung?
Sein Schreibtisch steht im Wohnzimmer. In der Küche wäre mehr Distanz. 😉
Ich könnte die Kinder zumindest zu meinem Umgang alleine, d.h. Ohne ihn, sehen. Ich wäre also den direkten Wettbewerb los. Zum anderen wäre ich nicht gezwungen zusehen zu müssen, wenn er handelt wie er handelt. Ja, das sind momentan egoistische Gründe. Dessen bin ich mir bewusst. Die Trennungsidee ist auch unausgegoren. Ich bin aber überrascht, dass ich hier nicht ganz auf Unverständnis stoße.
Hey
Also ich bin fast jeden Tag nachmittags alleine mit den Kids und kenne das, Zeiten, indenen man den Kindern Zuviel süßes gibt oder Zuviel Fernsehen lässt. Manchmal hat man einfach keine Energie, in anderen Zeiten läuft es dafür besser.
Und das mit auf dem Arm nehmen Mache ich auch, wenn ich kann…die Kinder schlafen auch mit uns im Bett wir geben ihnen die Nähe, die sie brauchen.
Wenn dein Mann seinen Kindern natürlich überhaupt garkeine Grenzen aufzeigt und ihnen nie die Möglichkeit gibt Probleme selbst zu lösen, dann ist es natürlich schwierig.
Aber alles in allem, höre ich noch nicht raus, dass dein Mann einen echt schlechten Job macht.
Warum fühlst du dich ausgeschlossen?
Wenn du Exklusivzeit mit deinen Kids möchtest, dann fordere sie ein.
Redet dir dein Mann im Homeoffice dazwischen? Kannst du ihn nicht zur Arbeit schicken? Ich finde es auch schrecklich, wenn mein Mann im Homeoffice sitzt, ich gehe dann meist mit den Kids raus - alles andere ist mir da zu anstrengend.
Aber in eurer Beziehung muss wesentlich mehr im Argen sein, wenn du an eine Trennung denkst…
Ich kann nichts ohne ihn machen, weil K1 dann protestiert, weil er nicht dabei ist. Wenn er zuhause ist, und ich sage sie soll runter vom Tisch kommen, dann rennt sie zu ihm und dort wird sie erst einmal auf den Arm genommen und getröstet und dann will sie von ihm nicht weg. Das Spiel spielen wir seit über einem Jahr. Er hinterfragt nicht was los ist, sondern sie zieht einen Flunsch, also muss ihr Unrecht getan worden sein.
Die Zeiten in denen man einen Fruchtriegel in den Buggy schiebt im Ruhe zu haben kenne ich auch. Es war hier letz Woche jedoch täglich so und trotzdem hat er einen Nachmittag an dem ich frei hatte noch mit den Kindern (ohne mich) verplant. Das passt doch nicht dazu mal Ruhe haben zu wollen? Ich fühle mich dadurch echt ausgegrenzt und so als ob wir in einer Partnerschaft Umgangszeiten planen müssten, weil es zusammen nicht geht.
Nach der Geburt unseres ersten Kindes habe ich ihn gebeten ins Büro zu fahren. Da war er drei Tage, dann wurde es aufgrund von Corona geschlossen. Irgendwann wurde es wieder aufgemacht, aber da war die Situation schon so vertrackt, dass wir beide zunächst gesagt hatten, dass es ganz gut ist, dass er auch zuhause ist. Seit der Geburt von K2 bitte ich ihn in unregelmäßigen Abständen nicht mehr Zuhause zu arbeiten. Das geht aus mir nicht bekannten Gründen nicht. Insgeheim denke ich dass er es mir nicht zutraut. Wenn ich ihn mit dieser Vermutung konfrontiere druckst er rum. Es scheint mir das bekannte Urbia-Problem zu sein, nur dass ich kein Vater bin.
Leider haben sich die Fronten so verschärft, dass ich aktuell mit einem schreienden Kind weggehen müsste. Das Ausmaß ist mir zu heftig. In Zeiten in denen er seinen Elan runterschraubt ist alles in Ordnung wenn ich etwas alleine mit K1 machen möchte. Mit K2 gibt es keine diesbezüglichen Probleme. Um sie hat er sich aber auch nicht gekümmert und sie kommt von seiner Seite aus quasi immer noch zu kurz.
Hi,
ich denke, es geht hier darum, dass sich der Freund generell null an gemeinsam getroffene Absprachen hält, ua aus Bequemlichkeit und sich TE verraten fühlt.
Er hat als Erziehungsberechtigter sich auch so zu verhalten und nicht als Dienstleister der Kinder, denn dadurch, dass er regelmäßig -täglich wie TE schreibt- rückt er sie in ein schlechtes Licht - sie ist der böse Cop, er der gute- und untergräbt ihre Bemühungen, die Kinder auch zur Selbstständigkeit zu erziehen.
Die Kinder merken nicht, dass sie die ganze mental load trägt (organisieren etc) und er sich den einfachen Teil (Süßigkeiten austeilen) aussucht. Dadurch stellt er sie ins Abseits und das ist nicht fair.
Ich wäre an ihrer Stelle stinksauer, wenn mein Freund unsere Abmachungen aus Bequemlichkeit sogar bis zur Fahrlässigkeit (das Badewannenbeispiel) ständig wissentlich missachtet.
Das ist auch eine Frage von Respekt ggü TE.
Er könnte, wenn ihm irgendwas nicht passt, ja andere Abmachungen vorschlagen.
Ich finde es echt schwierig, wenn sogar die Erziehungsberatung bei ihm anscheinend nicht gezogen hat.
Denn das Verhalten von ihm, da dauerhaft trotz Intervention, hat schon sichtbar negatives Resultat (Tochter schreit bis sie etwas kriegt und TE ist unten durch sobald er da ist).
Ich hoffe echt für euch, dass er das versteht und umsetzt.
Ich finde, du gehst über die Kinder an euren eigenen Beziehungskrisen vorüber.
Er hat ganz klar Probleme, sich an Regeln und Grenzen zu halten und du musst deinen Mann "erziehen".
Ihr wart in der Erziehungshilfe?
Ihr braucht dringend eine Paartherapie!
Den dein Lebensgefährte respektiert dich null. Und zeigt deinen Kindern genau dieses Verhalten.
Verantwortungslos ist er auch.
So, wie ich es verstanden habe sind beide Kinder unter 2 Jahre?
Wenn Sie in der Wanne aus rutschen oder Wasser verschlucken, kann das Folgen haben.
Ich wünsche dir viel Erfolg und gute Nerven!!
Ja, du hast recht. Meine Überlegungen sind absolut egoistisch motiviert, denn beide Kinder hätten mit der Situation aktuell keine Probleme. Ich kann auch nicht einschätzen, ob eine Trennung für die Kinder besser wäre. Dafür bin ich zu sehr gegangen in meiner Frustration.
Unsere Kinder sind beide gerade 1 und 2 geworden. Sachen wie mit der Badewanne hat er eigener Aussage nach nicht auf dem Schirm. Das kann ich mir aber eben nicht vorstellen? Ich weiß nicht ob ich es oben geschrieben hatte, aber es ging darum dass er einen Body brauchte und mal eben ins Schlafzimmer gegangen ist. Ich saß in der Küche und er hätte es mir auftragen können. Aber ich habe auch keine Ahnung was er mit den Kindern macht? Ich weiß es hört sich irre an, aber die Kinder spielen im Kinderzimmer, er geht hin und dann baden Sie spontan? Also ohne das irgendwie zu erwähnen. Die Große sagt sie will baden und schon baden alle.
Darf ich dich fragen woran du den mangelnden Respekt fest machst? Es fühlt sich für mich in der Tat so an, aber ich glaube würde ich da mit jemandem drüber reden, dann wäre das für Außenstehende schwer nach zu vollziehen.
Ich leiste zwar weniger Care-Arbeit, aber das Problem habe ich nicht. Dafür aber jemand in meiner unmittelbaren Familie. Der Vater arbeitet zwar Vollzeit, die Mutter befindet sich in Ausbildung, aber er hat auch viel HO und ist viel zuhause. In dem Fall wird das ältere Kind fast bevorzugt. Ist er dabei, kann es eine Katastrophe sein. Sie ist unausstehlich, verzogen, unangenehm, permanent am Schreien. Ist er nicht dabei, sind wir jedes Mal überrascht wie lieb und angenehm sie sein kann.
Dabei setzt er sich auch oft über die Anweisungen seiner Frau hinweg, Hauptsache der Prinzessin wird alles erlaubt. Es ist wie jemand schon geschrieben hat- er hat keinen Respekt vor ihr und untergräbt ihre Erziehung.
Ich denke auch Paartherapie wäre ein guter Weg.
Danke für deine Erfahrungen! Bei uns ist es auch das Erstgeborene. Wie versucht die Mutter mit der Situation umzugehen? Siehst du bei deiner Beispielfamilie noch einen anderen Ausweg außer, dass der Vater sein Verhalten ändert? Ich mag meinem Freund gar nicht den schwarzen Peter ausschließlich zuschieben und mich Reinemachen. Daher hatte ich auf Anregungen gehofft, wie ich das Verhältnis zu unserer Tochter verbessern kann. Aber die beiden sind gefühlt so eng, dass ich da nicht zwischen passe.
Es ist schwierig, weil ich schon sagen würde, in unserem Fall ist der Vater das Problem. Ich denke sogar, mehr als nur an eine Paartherapie. Der Mann bräuchte einen Therapeuten um aufzuarbeiten, weshalb er sein Kind so verzieht.
In unserem Fall ergeben sich dadurch auch einige wesentliche Probleme.
1. Die Frau selbst merkt gar nicht mehr, wie oft sie Nein sagt und er es trotzdem zulässt. Sie wirkt etwas resigniert, vielleicht auch weil Trennung absolut keine Option ist. Aber sind beide Eltern anwesend, ist sie so gar nicht von Bedeutung für das Kind.
2. Wir machen uns etwas Sorgen, hart ausgedrückt, dass das Mädchen kein wertvolles Mitglied der Gesellschaft wird. Irgendwann werden alle anderen Schuld sein, wenn etwas nicht passt. Probleme in der Schule, in der Arbeit,in zwischenmenschlichen Beziehungen. Sie ist erst 3 und trotzdem will man sie an Tagen mit dem Vater nicht länger als eine Stunde ertragen.
3. Das jüngere Kind wird zwar "richtiger" von ihm erzogen, es wird aber langsam älter und nicht umhin kommen zu merken, wie unterschiedlich er behandelt wird. Das kann auf Dauer nicht gut gehen. Es ist schon so schlimm, dass die Mutter das Gefühl hat, es ständig in Schutz nehmen zu müssen. Wie soll es so in einem gesunden Verhältnis aufwachsen?
Also mit Care Arbeit mehr da sein hat das in meinen Augen weniger zu tuen ich versteh aber das du dich ausgegrenzt fühlst. Nur ist das ein Grundsatzproblem in der Erziehung was zwischen euch Eltern besteht es ist klar das Kinder das sehr schnell raushaben wer mehr erlaubt und es teilweise auch ausnutzen . Bei dir wissen sie scheinbar genau das sie damit nicht durchkommen . Mit Großeltern ist das manchmal auch so das sie nachgiebiger sind , mehr Süßigkeiten erlauben usw. zu Hause versuchen sie das dann auch aber wenn sie merken das läuft nicht dann legt sich das auch schnell wieder . Die Psychologin hat nicht Unrecht mit dem was sie sagt ihr als Eltern solltet euch bei den grundsätzlichen Dingen was die Erziehung oder den Süßigkeiten Konsum angeht einiger sein . Kinder brauchen auch Grenzen nur weil du sie ihnen setzt haben sie dich aber nicht weniger lieb das ist Blödsinn . Mit der Care Arbeit mehr Zeit mit den Kindern verbringen ist es meistens so das der Part der weniger davon hat der „ bessere „ ist das liegt dann daran weil es weniger Berührungspunkte gibt . Bei unseren Kindern ist Papa auch oft der Liebe und ich die blöde Mecker Mama ( was nicht heißt das der Papa nicht meckert in der Erziehung sind wir uns einig ) nur er verbringt eben weniger Zeit mit den Kindern wie ich und muss sich dementsprechend weniger mit den unangenehmen Sachen auseinandersetzen .
In der normalen Rollenverteilung müsste derjenige, der mehr da ist tendenziell der mit der kürzeren Zündschnur sein und strenger handeln. Dann kann der Partner der weniger da ist die fehlende Zeit mit Großzügigkeit ausgleichen und so in weniger Zeit dennoch nette Erlebnisse schaffen.
Das klingt plausibel! Nur bin ich die strengere und dazu noch weniger da.
Bei den Großeltern habe ich absolut kein Problem damit wenn sie verwöhnt werden und den ganzen Tag nur Süßigkeiten essen. Das ist die Rolle der Großeltern und wir sehen sie auch nur alle 14 Tage, wenn es hoch kommt. Es ist also eher nicht so, dass ich der verkappte Öko-Spießer bin.
Wir haben Gespräche geführt über die wesentlichen Erziehungsideale, etwa Fernsehen, Süßigkeiten Selbstständigkeit. Und da wir diese Gespräche immer wieder führen haben wir sogar komplette Essenszeiten festgelegt, weil K1 ansonsten ganztägig mümmeln würde. Aber wenn sie sagt sie hat Hunger, dann springt er auf und macht für die drei Abendbrot und ich bin diejenige die dann einfach nur „Gast“ ist, weil laut unserem Plan das Essen eben erst eine Stunde später wäre. Es klingt nach solch banalen Kleinigkeiten. Es ist mir wirklich peinlich das aufzuschreiben, aber das Resultat belastet mich.
Hallo, das Problem könnt ihr nur gemeinsam angehen. Es handelt sich um ein System, da bedingt sich alles gegenseitig.
Meiner Meinung nach sollten folgende Themenbereiche bearbeitet werden (mit professioneller Unterstützung)
-Ursachenforschung: Wie kommt es dazu, dass Dein Freund so wenig Grenzen setzen kann? Verlustängste? Erfahrungen aus der Kindheit? Wie wurde er erzogen? Wie empfand er die Erziehung? Oder auch Überforderung? Weg des geringsten Widerstands?
-Konkurrenzdenken zwischen euch als Eltern: Auf Dauer ganz ungesund für Euch selbst, Eure Beziehung und Eure Kinder. Jeder soll seinen Platz finden in der Familie und sich gewertschätzt und bedeutsam fühlen. Ihr solltet Euch gegenseitig unterstützen und Euch bei den wichtigsten Erziehungsfragen einig werden (Sicherheit, Ernährung bspw.) --> Kompromisse finden
-Mutter-Kind-Beziehung: Dir fehlt exklusive Zeit mit Deinen Kindern. Schnappe Dir die Kinder an "Deinen" Nachmittagen (vom Papa verabschieden und dann konsequent gehen) und habt eine schöne Zeit am Spielplatz, im Hallenbad usw. Der Papa kann in der Zeit in Ruhe seine Arbeit erledigen und am Abend könnt ihr gemeinsam essen und erzählen, was ihr so erlebt habt.
Und was mir noch auffällt:
-Wieso übernimmst Du Aufgaben, die Dich nicht betreffen? Die Zeit, die Dein Freund mit den Kindern verbringt, sollte er selbst gestalten und organisieren
-Und zum Thema Nähe: Ich kann verstehen, dass es Dich nervt, dass er zu wenig Grenzen setzt usw.
Aber Nähe geben, wenn ein kleines Kind es gerade braucht, ist kein Fehler. Eure Kinder sind 1 und 2 Jahre alt. Sie sind super klein und so abhängig von der Feinfühligkeit der Eltern. Natürlich müssen auch die Bedürfnisse der Eltern berücksichtigt werden, oft kann man jedoch Kompromisse finden, vor allem wenn sie verständiger werden.
Liebe Grüße
Usable für deinen Input!
Mit der Kleinen meinst du die Tochter wegen der wir im Konflikt sind oder die jüngere mit der es keine Probleme gibt? Ich bzw wir beide planen immer Exklusivzeit für mich und die Kinder (bei K2 alleine kein Problem, problematisch ist es mit K1, egal ob mit K2 zusammen oder alleine). Gerade heute Morgen gab es die Situation, dass ich mit den Kindern Züge gucken wollte, damit mein Freund arbeiten kann. Er hat K2 auf dem Arm und wollte rausgehen, um beim Buggy zu helfen. Dabei kam K1 auf ihn zu und wollte auf den Arm. Das hat er nicht zugelassen (hatten gerade gestern aber auch darüber geredet) und dann wollte sie in die Trage (wenn sie nicht auf dem Arm kann folgen in der Regel, müde, Aua und Trage 😉) und er hat zu ihr gesagt sie kann bei mir in die Trage. Ich bin dann in der Situation dass ich zu ihr sagen muss, dass ich sie nicht in die Trage nehme (ist mir zu schwer, ich habe Rückenprobleme, die Schwester sitzt auch im Buggy und würde lieber getragen werden), beiße die Zähne zusammen und nehme sie dann um Ruhe zu haben in die Trage. Beim Abschied sagt er zu den Kindern, dass er zuhause bleibt, weil er Arbeiten muss und bei dem Wort Arbeit, was sie triggert, ist das Geschrei und Getose groß. Ich lockere die Trage, sie klammert sich an meine Schultern und ich versuche sie zu beruhigen und während dessen geht er mit ausgestreckten Armen auf sie zu und bietet ihr seinen Arm an.
Ich sehe mehrere Punkte wo er dazu beigetragen hat, dass es nicht klappt (Zusagen über meinen Kopf hinweg machen, Triggerwort nutzen, sie zum Trösten von meinem Arm pflücken), aber ich komme nicht drauf an welcher Stelle ich dafür hätte sorgen können, dass ich mit ihr losgehen konnte? Siehst du da einen Punkt, wo ich etwas hätte tun können? Auch wenn wir uns oben verabschiedet hätten, um das Abschiedsdrama und mögliche Triggerworte von ihm habe ich keinen Einfluss, solange er sich darauf beruft, dass er nicht dran gedacht hat. Ich sehe wir sind wahrscheinlich bei dem, was oben von zwei anderen als mangelnder Respekt bezeichnet wurde.
Das Planen von Verabredungen war wahrscheinlich falsch ausgedrückt. Wir haben eine Bekannte mit dessen Kind sich unsere gut verstehen. Das ist eigentlich ein Frauending zwischen uns (aus ihrer Sicht auch) mit dem Bonus dass sich unsere Kinder verstehen. Er wendet sich also für Verabredungen an sie, sodass sie für mich an anderen Tagen nicht zur Verfügung steht. Da wir über ein Familienhandy in Kontakt stehen ist es für sie nicht immer ersichtlich wer schreibt.
Ein anderes Beispiel war auch ein Besuch im Zoo oder im Schwimmbad. Ich plane, suche Verbindungen raus, packe Brotdosen,.. und am Ende steht er ganztägig mit K1 da, weil sie mit ihm losflitzt, während ich mit um unsere Kleine kümmere. Er selbst bringt sich mit deutlich weniger Ideen ein und ist durch Bundesliga am Wochenende auch verplant. Dann will K1 aber auch nicht mit mir raus, sondern hängt lieber mit Papa in der Bude. Ich sehe mich halt planen und tun und machen und bekomme dafür aber irgendwie keinen Lohn in Form von gemeinsamer Erlebnisse.
Mit unserer jüngeren Tochter ist das anders. Hier ist die Zeit, die sie mit beiden Elternteilen hat ausgeglichener, wobei ich ihre erste Bezugsperson bin.
Ich schreibe einfach mal auf, was mir auffällt.
Zum Thema Abschied:
K1 kann sich nicht lösen, weil es die Unsicherheit von Euch beiden spürt.
Dein Freund kann offensichtlich nicht loslassen (Gründe können vielfältig sein) und Du gehst natürlich auch schon mit einer Unsicherheit an die Sache, weil Du schon erwartest, dass es wieder "eskalieren" könnte. Das Kind spürt Eure Unsicherheit und Eure Unstimmigkeit.
Wir sind hier wieder auf der Paarebene, die sich auf die Elternebene auswirkt. Ich empfehle Euch eine Paarberatung.
Zu der konkreten Situation von heute:
Für K1 ist es nicht nachvollziehbar, wieso K2 auf den Arm des Vaters darf und es selbst aber nicht. Es fühlt sich ungerecht behandelt.
Hier hätte ich versucht, dass sich K1 nicht zurückgesetzt fühlt. Das war eine ungünstige Ausgangslage für den bevorstehenden Abschied.
K1 hat also klugerweise anderweitig versucht, die Nähe einzufordern (Trage).
Dein Freund wollte Dir den Ball zuspielen, indem er gesagt hat, dass sie bei dir in die Trage kommt. Natürlich nicht ganz ideal, wenn Du die Trage nicht gerne benutzt, könnte mir aber vorstellen, dass er sich nicht anders zu helfen wusste.
Du hast sie trotzdem in die Trage genommen (hätte ich auch so gemacht). Dann hat sie bei der Verabschiedung (hat sie vorher nicht gewusst, dass es ein Ausflug ohne Papa wird? Würde das tatsächlich vorher kommunizieren) angefangen, zu schreien.
Da hilft nur: Tschüss sagen zum Papa, umdrehen, gehen, trösten, ablenken. Da liegt es dann an Dir, es durchzuziehen. Das ist natürlich anstrengend, aber das Geschreie hört auf und dann habt ihr Spaß zusammen. Irgendwann entwickelt sich auch eine Routine fürs Kind und es wird nicht mehr schreien beim Abschied.
Dein Partner darf in solchen Abschiedssituationen nicht reingrätschen. Wie soll das Kind loslassen können, wenn der Vater klammert und suggeriert, dass es jetzt offenbar nicht okay ist, mit Mama mitzugehen.
Das würde ich mit ihm besprechen und ihm klar machen, dass er sich zum Wohle des Kindes in solchen Momenten zurückhalten muss.
Würde in diesen heiklen Situationen auch den Kontakt zum Papa aufs Nötigste reduzieren (also bspw. Tschüss sagen und winken, aber keine Hilfe beim Buggy, dann gibt es auch weniger Möglichkeiten, bei denen die Situation noch kippen kann).
Liebe Grüße