Hallo,
ich war bei meiner meiner Schwiegermutter mit meiner Tochter. Kaum komme ich in den Hausflur, rennt sie regelrecht auf mich zu und versucht mir die kleine aus dem Arm zu reißen. Sie fremdelt zur Zeit und drehte sich draufhin von der Oma weg und klammerte sich an mich fest.
Daraufhin habe ich ihr gesagt dass wir doch erstmal ankommen möchten.
Im Wohnzimmer sprach ich die Situation an da es mich eigentlich schon lange störte. Sagte ihr dass ich verstehe dass sie die kleine vermisst und gerne direkt in den Arm nehmen möchte aber dass ich nicht möchte das meine Tochter mitten im Hausflur (Mehrfamilienhaus) versucht wird aus meinem Arm zu reißen. Ich meinte noch dazu dass wir doch erstmal an der Wohnungstür uns begrüßen und kurz ankommen können. Sie stand einfach auf und ging aus dem Zimmer. Ich vermute dass sie im Bad geweint hat, danach schwieg sie einfach. Ich kann mit ihr nicht wirklich sprechen, da sie direkt emotional wird und weint. Ich möchte sie natürlich nicht verletzten und fühle mich jetzt deswegen irgendwie einerseits schuldig.
Anderseits denke ich aber..
Ist es echt zu viel verlangt, ganz normal an der Tür begrüßt zu werden und wenn das Kind sich dann
Bereit fühlt auf Omas Arm zu gehen dann erst genommen wird? Ich fand es auch irgendwie immer schon übergriffig das eigene Kind einfach aus dem Arm gerissen zu bekommen.
Zu all dem muss ich sagen, dass meine Schwiegermutter sich gerne als die „Mama“ ausspielt, Sachen sagt wie „meine Tochter“ „Mein Kind“ „bist du mein Kind“ „Bist du wirklich meine kleine Tochter“. Sie kennt kein Maß und akzeptiert keine Grenzen. Eigentlich tägliche Besuche einfordert, wenn nicht besucht wird wird angerufen (Videotelefonat) und wenn ich mal paar Tage Nein zu jeglichen Treffen sage, wird geweint und beim „Wiedersehen“ mit der kleinen so getan als hätte man sich 10 Jahre nicht gesehen. Zudem kommen dann noch Schwiegervater und Schwägerin machen mir Vorwürfe. „die Oma hat das recht das Kind täglich zu sehen, schließlich ist sie die GrossMUTTER“
Ich sage dann auch klipp und klar dass ich paar Tage meine Ruhe brauche und dass sie meine Grenzen akzeptieren müssen, jedoch habe ich das Gefühl dass ich auf taube Ohren stoße.
Wie seht ihr das? Wie geht ihr damit um? Hätte ich anders reagieren sollen? Habt ihr auch solche Erfahrungen machen müssen?
Baby aus dem Arm reißen(lassen)?
Ich sehe nichts Schlimmes darin, wenn Großeltern ihr Enkelkind auch als „mein Kind“,… titulieren. Ich erinnere Mich noch daran, dass meine Großeltern mich auch so genannt haben. Als Enkelin haben sie mich nie bezeichnet. Ich habe auch meine Urgroßeltern noch kennenlernen dürfen - auch hier wurde ich nie als Urenkelin tituliert.
Selbst meine Kinder bezeichnen heute ihre Großeltern väterlicherseits als Mama und Papa - nicht in Deutsch, sondern in der Muttersprache meines Mannes, insofern gibt es da keine Verwechslungsgefahr. Meine Kinder wissen zwar, was die Wörter bedeuten, sie wissen aber auch ganz genau, wer ihre Eltern sind.
Mein Neffe sagt gar nicht Mama/Papa, er ruft (seine Eltern) nur mit Vornamen.
Tägliche Treffen oder Zwangstelefonate mit Baby würde ich allerdings auch unterbinden. Macht euch feste Termine aus und trefft/telefoniert dann. Das ist viel entspannter. Frage die Oma, ob sie vielleicht mal allein kurz auf das Kind aufpassen will. Das Fremdeln kann ja kaum ein großes Problem sein, wenn sie bisher täglich präsent ist.
Gib der Oma Regeln und gleichzeitig mehr Freiheiten. Oft akzeptieren Menschen das viel besser als ein Verbot, weil vielleicht etwas über die Stränge geschlagen wurde, da man seine Enkelin liebt.
Ich finde du hast gut reagiert. Die Situation zeitnahe und in Ruhe angesprochen. Ich hoffe für dich es wurde auch verstanden und wird umgesetzt. Ansonsten müsstest du vermutlich nochmal zu nem klärenden Gespräch. Gegebenfalls mit deinem Mann falls du als Schwiegertochter nicht ernst genug genommen wirst.
Und ja ich finde es auch nicht in Ordnung wenn ein Kind aus der Hand gerissen wird. Egal ob von der Mama zur Oma oder auch umgekehrt. Ein Kind sollte sich ja auch auf den Wechsel einstellen können. Ablehnung oder Freude zeigen können und dann sollte auch vom Umfeld darauf reagiert werden. Ein Kind dass sowas schon zeigt sollte auch ernst genommen werden.
Ist nicht immer leicht für die Omas und Opas. Besonders in Phasen wo gefremdelt wird. Aber es geht nicht um sie sondern um das Kind!
Mein Vater leidet auch gerade sehr weil meine Kleine gerade alle Männer außer Papa nicht mag. Aber er gibt's nicht auf. Versucht so in die Nähe zu kommen. Und wir haben herausgefunden dass sie Männer mit Brillen mehr mag. Jetzt kommt er immer mit ner Brille in die Nähe. Das wird wieder. Gehört zur Entwicklung dazu. Meine Große hat auch viel gefremdelt (Corona Kind) und jetzt liebt sie Oma und Opa. Ich glaube auch weil sie sicher sein kann dass diese nach ihren Wünschen handeln.
Also zur letzten Frage: Nein ist bei uns unüblich ein Kind jemanden aus der Hand zu reißen. Und auch die traurigste Oma lässt und immer ausziehen bevor sie ihre Enkel bestürmt. Besagte Oma wurde jetzt aber auch von meinem fremdelnden Kind angelächelt und hat sich halten lassen ohne Geschrei.
Die Frau verhält sich absolut albern und unmöglich. Aber wieso ziehst du dir diese ganzen Schuhe an? Wieso sind das nicht die Probleme deines Mannes mit seiner Mutter? Du gehst sie 1x die Woche besuchen, dein Mann macht Samstag und Sonntag, und empfängt die Videoanrufe am Nachmittag/späten Abend. Ich wette das geht keine 4 Wochen und das Thema hat sich erledigt.
Da mein Mann viel arbeitet und zudem noch ein sehr schwieriges Verhältnis zu seiner Mutter hat und will er nicht freiwillig geschweige denn alleine mit unserer Tochter dahin gehen.
Ich werde die Treffen radikal einschränken und nur noch 1mal pro Woche dahin gehen bis sie es akzeptiert.
Danke für deinen Rat. Liebe Grüße
Hallo,
also Respekt ab dich, dass du trotzdem einmal die Woche kommen möchtest, selbst das wäre mir noch zu viel...
Ich hab auch so ein Exemplar...als mein großer Sohn noch ein Baby war gab's deshalb auch ein halbes Jahr Funkstille, da Grenzen überschritten wurden...seitdem ist es aber besser geworden auch wenn sie gerne noch theatralisch wird...
Als wir uns Mal so fünf sechs Wochen nicht geseheb hatten, hat sie angefangen zu weinen und meine Kinder waren maximal verwirrt (der große war so genervt davon, dass er sich aus der Umarmung wandte und das Zimmer verließ mit dem Kommentar "was ist mit der denn los"...der kleine ist jetzt ein Jahr und macht generell sehr lautstark und körperlich klar, wenn er was nicht will...das ist ihr zu viel und ich bin froh darüber, dass er so gut schon ausdrücken kann was er möchte und was nicht...
Generell liebt und braucht aber die Familie meines Mannes Drama (das ist auch herkunftsbedingt) und mittlerweile kann ich besser damit umgehen, als zu der Zeit wo mein großer noch ein Baby war.
Ich wünsche dir alles Gute!
Ich habe auch so ein übergriffiges Schwiegermutterexemplar. Bitte bleib deinem Gefühl treu. Deine Schwiegermutter ist eine erwachsene Frau und muss es abkönnen, dass du zum Wohl des Kindes handelst. Wenn sie das so verletzt und traurig macht, hat sie ein Problem mit sich selbst. Lass dir da bitte kein schlechtes Gewissen einreden.
<<<Eigentlich tägliche Besuche einfordert, wenn nicht besucht wird wird angerufen (Videotelefonat) und wenn ich mal paar Tage Nein zu jeglichen Treffen sage, wird geweint und beim „Wiedersehen“ mit der kleinen so getan als hätte man sich 10 Jahre nicht gesehen. Zudem kommen dann noch Schwiegervater und Schwägerin machen mir Vorwürfe. „die Oma hat das recht das Kind täglich zu sehen, schließlich ist sie die GrossMUTTER“
Ich sage dann auch klipp und klar dass ich paar Tage meine Ruhe brauche und dass sie meine Grenzen akzeptieren müssen, jedoch habe ich das Gefühl dass ich auf taube Ohren stoße.<<<
Liebe TE,
das was deine Schwiegermutter, Schwiegervater und deine Schwägerin da einfordern geht schon mal gar nicht. Für mich ist das schon emotionale Erpressung, besonders wenn die Schwiemu auf die Tränendrüse drückt. Und du hast überhaupt nichts verkehrt gemacht, sondern ehrlich deine Meinung gesagt. Das hat man einfach zu akzeptieren und du musst dich nicht schuldig fühlen. Und täglich zur Oma gehen oder fahren finde ich viel zu viel. Haben die alle Langeweile und können mit sich nichts anfangen? Hat deine Schwiemu keine Hobbies oder einen Beruf?
Ich würde an deiner Stelle lieber feste Termine machen, so das es für alle paßt. Und dann nicht jeden Tag, vielleicht alle 7 bis 10 Tage. Das reicht vollkommen. Und wenn das dann nicht auch nicht hilft, dann sollte dein Mann Klartext mit deiner Schwiegermutter reden. Ich würde mich an deiner Stelle auch nicht weichkochen lassen. Dann hat man eben mal noch andere Termine, um etwas zu erledigen, geht zur Krabbelgruppe oder ins Fitness-Studio (mit Kinderbetreuung natürlich).
Nein ich persönlich kenne so etwas nicht. Die Omas (meine Mutter und Schwiegermutter, die Opas waren schon lange tot)
waren nicht so. Im Durchschnitt war ich mit den Kindern so alle 10 bis 14 Tage da. Das reichte den Omas auch. Die, besonders meine Mutter, hatten auch genug um die Ohren und auch keine Langeweile. Und ich hatte auch genug um die Ohren. Termine mit den Kindern und andere Erledigungen zu machen.
LG und alles Gute
Hinzwife
Wer eine solche Familie hat, braucht keine Feinde mehr....
Die Zeit, die man qualitativ wertvoll verbringen könnte, nach einer angemessenen Begrüßung und Zeit des Ankommens, wird mit Heulen und Schmollen verbracht.
Tägliche Anrufe und Besuche würde ich mir verbitten, sie ist nicht die Mutter. Sie hat Kinder und du hast dein Kind nicht wegen ihr bekommen.
Wenn sie tägliche Beschäftigung sucht, muss sie sie anderweitig finden.
Wahre deine Grenzen und die deines Kindes. Wenn sie nicht berührt werden will, dann ist das so. Wenn sie das Kind wirklich so liebt, sollte sie empfänglicher sein für die Gefühle des Kindes und sich nicht so wichtig nehmen und schon gar nicht versuchen durch emotionale Erpressung ihren Willen durchzusetzen. War wahrscheinlich schon in der Vergangenheit ihre Taktik.
Wie steht dein Mann zu dem Theater? Unterstützt er dich? Kann er die Kommunikation mit seinen Eltern führen und eure Bedürfnisse durchsetzen?
Mein Mann steht komplett hinter mir und unterstützt mich. Da er viel arbeitet und sehr spät nach Hause kommt kriegt er vieles nicht live mit und kann daher nicht „einschreiten“. Er hat ein schwieriges Verhältnis zu seiner Mutter d.h die beiden können nicht wirklich „normal“ miteinander reden.
Danke für den Rat. Liebe Grüße
Ach herrje ... Einiges davon kommt mir bekannt vor.
Also, alles was jetzt folgt ist meine persönliche Meinung (heißt, ist weder richtig noch falsch, sondern einfach nur meine Meinung).
Ich finde gut, dass du die Dinge klar und freundlich, und vor allem gleich nach der betreffenden Situation, ansprichst. Das machen wenige Leute und so etwas führt im Nachhinein zu unnötigen Konflikten, bemerke ich zumindest oft. Ich finde auch gut, wie du es erklärst und ansprichst "lass uns doch mal ankommen ...". Ich finde auch gut, wenn du klare Grenzen setzt und auch mal um etwas Ruhe bittest bzw. sie dir nimmst.
Mir wurde mal von einer Freundin (Psychotherapeutin) erklärt, dass Omas - genauso wie Mamas - erst in ihre neue Rolle als Oma (und nicht mehr Mama) wachsen müssen. Das ist ein Prozess, der bei manchen schneller geht und bei anderen länger dauert und manchmal auch mit Konflikten verbunden ist. Das kann auch schwer und schmerzhaft sein. Man wird sich der eigenen Sterblichkeit bewusst, merkt, dass die eigenen Kinder nun auch richtig erwachsen sind, und und und... Ich verstehe daher auch, dass es für die ältere Generation schwer ist und sie mit Ängsten, ungebändigter Freude und vl auch Überforderung kämpfen. Dennoch braucht es klare Grenzen. MAMA ist MAMA, OMA ist OMA. Und OMA ist NICHT MAMA. Niemals.
Ich bin der Meinung, dass es derzeit deine einzige und wichtigste Aufgabe ist, dein Kind zu schützen. Alles was deinem Kind schadet muss ferngehalten werden und alles was ihm gut tut muss möglich sein. Wenn dein Kind im Moment fremdelt (und du kennst dein Kind vermutlich am Besten und kannst die Situationen gut einschätzen), dann muss das respektiert werden. Wenn dein Kind gezwungen wird auf den Arm einer anderen Person zu gehen, dann wird es sich das merken und in Zukunft noch mehr klammern und vielleicht auch Ängste entwickeln. Das gleiche mit dem Thema "gib XY ein Bussi". Nein, wenn das Kind nicht möchte, dann muss es auch nicht. Man kann auch Winken, Tschüss sagen, ein Bussi schicken oder auch nichts davon...
Und zum Thema „die Oma hat das recht das Kind täglich zu sehen, schließlich ist sie die GrossMUTTER“: Meiner Meinung nach hat die Oma dieses Recht eben NICHT! Auch wenn es hart klingen mag. Klar, man sagt "man braucht ein ganzes Dorf um ein Kind groß zu ziehen" ABER ich persönlich sehe das Konstrukt Familie wie die Ringe eines Baumes.
In der Mitte ist die Kernfamilie bestehend aus Eltern & Kind (& Geschwister),
danach kommt der nächste Ring mit Großeltern, Tanten, Onkel, Cousinen, ...,
der nächste Ring beinhaltet Großtanten, Großcousinen, etc.,
der weitere Ring beinhaltet Freunde, Bekannte, Nachbarn, usw ...
Omas sind wichtig für Kinder. Aber sie sind "nur" Omas und nicht die Mamas. Übergriffiges Verhalten darf nicht sein. Es bedarf klaren Grenzen und deutlicher Kommunikation seitens Kernfamilie. Alles zum Wohle des Kindes.
Ich hoffe ich war jetzt nicht beleidigend oder etwas in der Richtung.
Bei uns gibt es ähnliche Themen und möglicherweise habe ich mich hier etwas hinreißen lassen. Sollte dem so sein: SORRY
LG Marie
Ich finde, dass du gut reagiert hast. Persönlich finde ich, dass diese Verhaltensweisen, in dem andere unbedingt etwas erzwingen wollen, zu mehr Distanz führen.
Dass uns das Kind einfach aus der Hand genommen wollte gab es hier niemals.
Meine Mama kam mir häufig im Treppenhaus entgegen um mir was abzunehmen und meistens habe ich ihr dann die Maus überlassen. Aber eben freiwillig.
Auch bei der Schwiegerfamilien gab es dann nie. Wir haben alle sehr enge Verhältnisse, wohnen mit den SE zusammen, aber Grenzen und Privatsphäre wurde hier immer respektiert.
Ich persönlich finde auch, dass Großmütter die Mamakarte spielen immer ziemlich spooky. In meinen Augen versteht da jemand grenzen und seine Rolle nicht.
Auch das kenne ich überhaupt nicht und darüber bin ich sehr froh.
Deine SM scheint nur wenig kritikfähig zu sein. Ich entnehme Deinem Text das Du das ruhig, aber sachlich erklärt hast. Im sozialen miteinander muss man halt damit rechnen, dass jemand auch mal ehrlich konflikte anspricht. Dann heulend ins Badezimmer zum laufen, empfinde ich bei einer erwachsenen Frau schon kindisch.
Was sagt denn dein Partner dazu?