Hallo,
mich interessiert Folgendes:
Wie stellt ihr euch Zahlen vor?
Ich habe als Grundschulkind unheimlich viel mit dem sog. "Zahlenstrahl" gearbeitet (jedenfalls erinnere ich mich daran).
"Blöcke" in denen 100 Kästchen waren, jeweils 10 in einer Reihe, gab es aber auch.
Als ich das 1x1 gelernt habe, hat meine Mama immer gesagt "du musst dir die Zahlen vorstellen". Und tatsächlich habe ich einen Zahlenstrahl bis 100 vor Augen, an dem ich Ausschnitte betrachte und die Zahlen quasi "abhake". Beim 3er 1x1 habe ich also einen anderen Ausschnitt vor Augen als beim 7er 1x1. Und die Zahlen der entsprechenden Reihe stechen quasi hervor. (Oder nicht, wenn ich sie nicht auswendig kann...).
Und die 42 ist immer links oben (klingt verrückt, aber dort ist sie eben in meiner räumlichen Vorstellung), ein Stück vor der 50.
So, jetzt lernen meine Töchter das 1x1, bzw die Ältere kann es schon.
Und beide erklären einstimmig, sie könnten sich die Zahlen nicht vorstellen. Sie würden das "halt auswendig lernen".
Tatsächlich kam "Zahlenstrahl" bei beiden im Matheunterricht quasi nicht vor. Nur der 100er-Block.
Aber damit müsste man sich die Zahlen doch auch vorstellen können?
Bei der Großen habe ich im Lockdown ziemlich viel mit Zahlenstrahl gearbeitet; an ihrer Vorstellung der Zahlen hat das aber auch nichts geändert.
Also:
Wie stellt ihr euch Zahlen vor?
Auf einem Zahlenstrahl?
In einem 100er-Block?
Oder gar als Menge?
Oder gar nicht?
Für mich war das immer so selbstverständlich. Wenn die Zahlen "nebeneinander" in einer Reihe liegen, geht es nach 100 ja auch unendlich weiter, man muss nur den Zahlenstrahl verschieben.
Deshalb bin ich so irritiert, dass meine Töchter das ganz anders machen.
Und gerade die Kleine bräuchte noch Hilfe beim 1x1. Aber ich weiß gar nicht, wie man etwas erleichtern soll, wenn sie quasi die Wörter lernt. Und gleichzeitig muss ja irgendeine Zahlenvorstellung da sein, sonst könnte sie nicht 30+14 rechnen oder 90-12.
Hm. Wie macht ihr das? Wie stellt ihr euch Zahlen vor? Und: beim 1x1 genauso wie beim addieren und subtrahieren? Das interessiert mich einfach mal.
LG
Zahlen vorstellen? SiLoPo?
Sorry, das sollte eigentlich in Kids und Schule.
Kann man das verschieben lassen?
Hallo!
Ich denke mir dir Zahlen nicht im Strahl, sondern eher in Strecken, die an bestimmen Punkten die Richtung ändern. Also die Zahlen von 0 bis 10 gehen senkrecht nach oben. Von 11 bis 20 geht es dann waagerecht nach links, von 21 bis 100 wieder senkrecht nach oben, von 101 bis 1000 waagerecht nach rechts. Und von 1000 an geht es dann wieder genauso weiter, also von 1000 bis 10 000 senkrecht nach oben, von 10 001 bis 20 000 waagerecht nach links, von 20 001 bis 100 000 senkrecht nach oben u.s.w. Und so hat tatsächlich jede Zahl einen bestimmten "Ort" in meinem Kopf.
Die Woche stelle ich mir übrigens in einem Kreis im Uhrzeigersinn vor, das Jahr hingegen in einem Kreis gegen den Uhrzeigersinn. Und das Alphabet ist in meinem Kopf schlangenförmig. Da weiß ich tatsächlich noch, woher diese Vorstellung kommt. Ich habe das Alphabet aus einem Kinderbuch gelernt, in dem es auf einer sich schlängelnden Schlange abgebildet war.
Liebe Grüße!
Bei mir funktioniert es sehr ähnlich. Jede Zahl hat einen festen Platz, aber nicht alles auf einer geraden Linie. Ich war übrigens immer sehr gut in Mathe, besonders auch Kopfrechnen.
Die Zahlen 1 bis 10 gehen senkrecht hoch, die 11 ist rechts von der 10 und geht dann bis 20 wieder senkrecht hoch. Von 20 bis 100 ist ein waagerechter Zahlenstrahl. 101 bis 200 ist ein separater Zahlenstrahl und es geht dann alle 100 zahlen eine Stufe aufwärts usw. Wenn es um Tausender oder Millionen geht, geht's plötzlich von rechts nach links. Die Zahlen haben sich halt irgendwann so sortiert. Die Monate und Jahreszeiten sind in einem Kreis gegen den Uhrzeigersinn angeordnet, weil das in einem Buch so war. Die Woche ist ein platter Kringel, auch gegen den Uhrzeigersinn, mit den Werktagen unten (links nach rechts) und Sa, So oben (rechts nach links).
Ich glaube die festen Plätze für die Zahlen habe ich ohne besonderes Vorbild selbst irgendwann so entwickelt, weil mit mir in der Grundschule sehr viel sehr schnelles Kopfrechnen geübt wurde. Wenn man im Kopf in Hochgeschwindigkeit ständig die Zahlen entlang hangelt, ordnen sie sich immer mehr an.
Ach, spannend.
Ganz so "rechtwinklig" ist es bei mir nicht, aber dass die Zahlen einen festen Platz vor meinem inneren Auge haben kann ich bestätigen.
Monate und auch Wochentage liegen allerdings hintereinander, bzw nebeneinander.
Ich weiß nicht, wie es früher bei mir war, aber bei mir im Kopf gibt es kein System nachdem ich mir die Zahlen vorstellen.
Es sind einfach Zahlen die keine Verbindung zu etwas anderem haben.
Wüsste jetzt noch nichtmal ohne Google zu nutzen was ein Zahlenstrahl oder ein 100er Block ist.
Meine zahlen haben Farben im Kopf. Also ich rechne in Farben. Es sind nicht alle Farben sondern eher braun, orange und gelbtöne. Kann es gar nicht beschreiben 🤣
Ist bei mir genauso 😅
Bei mir hat jede Zahl eine Farbe, aber ich kann nicht sagen welche Farben, das ist ganz komisch 😅
Klingt nach Synästhie.
Davon habe ich gehört, ich finde das spannend. Und dir scheint es eher zu helfen, als zu hindern, oder?
So etwas krasses habe ich nicht, nur die 4 ist immer grün, bzw grün ist 4.
Bei einem Farbwürfel habe ich früher oft ganz überzeugt "4" gesagt, wenn ich grün gewürfelt habe - und war dann verwirrt, wenn ich nicht vier Schritte machen musste
Es gibt viele Kinder, die sich Zahlen nicht vorstellen können.
Eine Vorstellung zu haben ist sicherlich gut und vereinfacht die Sache, aber wenn diese fehlt. dann muss man es lernen.
Jetzt, am Anfang des zweiten Schuljahres wird der Hunderter Block eingeführt.
Oben in der ersten Reihe stehen 12345678910 und alle anderen Zahlen, die z.B. eine 3 am Ende haben stehen in der Reihe unter der 3 , die 53 in der fünften Zeile unter der 3. die Zeilen kann man ja abzählen, in der ersten Reihe steht immer die 1 vorne (außer bei der 20), in der achten Zeile steht immer eine 8 vorne außer bei der 90 etc. das System muss klar werden.
Und erst, wenn das verstanden ist kann man überhaupt mit dem rechnen anfangen.
Dann werden nämlich die vollen Zehner Reihen zu Strichen und nur noch die einzelnen Einer bleiben Punkte, beim Minus rechnen muss dann aus einem Strich wieder 10 Punkte werden.
Lies mal im Mathebuch deiner Kinder die Einführungsseite, wenn es so etwas gibt in eurem Lehrwerk. Da steht genau, wie sich die Macher des Lehrwerkes das gedacht haben. Ich rate dazu bei dem Verlag vom Schullehrwerk zu schauen, ob die Fördermaterial anbieten zu dem Lehrwerk, das ihr von der Schule habt. Das ist dann passgenau zu den Sachen, die in der Schule laufen.
Ja, auch Mathe kann man lernen. Aber das 1X1 kann nicht klappen, wenn ich nicht weiß wo die 42 im Hunderterblock steht.
Leider, leider ( und völlig falsch) sind die Kinder, die in Deutschland zur Schule gehen, auf ihre sozialen Ressourcen angewiesen. In diesem Fall: Wie gut kann man Mathe zu Hause erklären...
Ich finde das super, dass du dich da reinfuchst...
Also ich kann sehr gut mit Zahlen. Mathe und Physik waren mein Lieblingsfächer in der Schule.
Wo die 42 im Hunderterblock steht, weiß ich allerdings nicht und ehrlich gesagt interessiert es mich auch nicht. Wie oben geschrieben weiß ich nichtmal was das sein soll. Wüsste auch nicht für was die Position der Zahlen beim rechnen wichtig ist.
Es geht also auch ohne 😉
Wir bei allem: Jeder Mensch ist unterschiedlich 🙂
Mir geht es wie meiner Vorrednerin, ich habe ebenfalls keine konkreten Bilder oder Vorstellungen zu Zahlen im Kopf. Trotzdem hatte ich damit nie ein Problem, habe ein ingenieurswissenschaftliches Studium absolviert und selber Vorlesungen im Bereich Statistik gehalten. Es geht also auch ohne
Hallo,
ich habe keine "Vorstellung" von den Zahlen, zumindest keine bewusste. Die Zahlen bestehen für mich aus den Ziffern, aus denen sie zusammengesetzt sind, manchmal, wenn ich Zeit habe, zerlege ich sie in ihre Teiler, vergleiche, welche "verwandt" sind. Ich kann recht gut mit Zahlen umgehen. Aber ich kann sie mir nicht gut merken. (Da gibt's ja so Tricks, sich für ewig große Zahlen Geschichten zu zu überlegen. Kann ich nicht, bin ich zu phantasielos...)
Wir haben damals in der Schule auch mit Zahlenstrahl und 100er-Tafeln gearbeitet, und ich fand's langweilig, ich "brauchte" das nicht, weil ich zu dem Zeitpunkt schon ein umfassendes Zahlen- und Mengenverständnis hatte. Unverständnis hatte ich hingegen für meine Mitschüler, die das einfach nicht kapiert haben, wieder und wieder am Zahlenstrahl übten und scheinbar nicht schlauer wurden dabei.
Das 1x1 habe ich damals auch einfach auswendig gelernt. Das fällt meinem Großen (4. Klasse) viel schwerer, aber ich glaube, die Lehrer sind da auch weniger hinterher als bei uns damals (die Kinder heutzutage haben viel mehr Eigenverantwortung). Er muss immer noch überlegen, manchmal rechnen, was das Ergebnis ist, ich kenne das Ergebnis halt einfach (und konnte ich in seinem Alter auch schon).
LG
Dass die Lehrer nicht mehr dahinter her sind, dass das 1x1 gelernt wird, ist mir auch schon aufgefallen.
Ich dachte erst, es liegt an einem bestimmten Lehrer. Aber an der neuen Schule meiner Jüngeren ist es ganz ähnlich.
Da strahlt das Kind, wenn es 2 DinA4-Blätter mit "Umkehraufgaben" lösen soll - weil man da ja nur Zahlen abschreiben muss, die Lösung ist in der ersten Aufgabe schon enthalten...
Der bisherige Mathe-Lehrer meinte am Telefon wörtlich "die meisten Kinder schnappen das 1x1 einfach so auf. Und wenn nicht, kann man das ja in den Sommerferien noch lernen. Und im 3.Schuljahr wird's auch noch mal wiederholt."
Das mit dem zerlegen ist wirklich auch total wichtig, das habe ich auch schon gemerkt. Meine Große hatte im 1.Schuljahr so "Schüttelboxen". Da fallen einige Perlen auf die linke, die anderen auf die rechte Seite. So wird die Zahl zerlegt.
Wir spielen hier manchmal "shut the box" - das hatte meine Mutter für den Matheunterricht der Grundschule in ihrem Klassenraum und seit sie in Rente ist, fahren wir damit in den Urlaub . Die Kinder merken gar nicht, wie viel sie dabei rechnen...
Ich stelle mir Zahlen tatsächlich überhaupt nicht vor.
Ich glaube, ich brauche das gar nicht, es ist für mich so oder so logisch, wann und wo welche Zahl kommt, welche Zahlen zusammengehören usw. Zahlenstrahl oder Zahlenblöcke fand ich immer furchtbar nervig und langweilig.
Ich mag Zahlen und Mathe richtig gerne und es ist auch etwas, was ich kann und schon immer sehr gut konnte.
1x1 Reihen habe ich auswendig gelernt, bzw wusste ich es einfach, weil es für mich logisch ist. Plus und Minus ist im Prinzip genauso, vieles weiß ich da einfach.
Ich habe auch keine hohe Affinität zu Zahlen und Mathe war durch meine ganze Schullaufbahn hinweg ein schwieriges Fach für mich. Bei Zahlen habe ich mir noch nie was vorgestellt. Weder einen Zahlenstrahl, noch sonst was. Manche Zahlen finde ich sympathisch, andere weniger, aber mehr passiert da bei mir im Kopf nicht.
Hallo!
Ohje, ich mag Zahlen gar nicht und war immer nur unterer Durchschnitt in Mathe.
Ich habe auch keine besondere Vorstellung, sie schwirren einfach rum. Das 1x1 habe ich auch einfach nur auswendig gelernt.
Ich komme aber immer und immer wieder komplett durcheinander wenn man, wie im deutschen die hintere Zahl vor der ersten nennt, also 53 ist Dreiundfünfzig. Diktiert mir jemand die Zahl sieht mein inneres Auge sofort die 3 an erster Stelle und ich mache 35 daraus
Und selber lese ich auch manchmal dann die erste Zahl, also hier zB würde ich dann Fünfunddreißig sagen, was natürlich komplett falsch ist 😩
(Ich wäre so sehr für FünfzigDrei oder sowas, aber das klingt für meine Ohren dann auch seltsam…)
Das hatte ich schon immer, schon bevor ich mit anderen Sprachen, als erstes Englisch in Berührung kam und dort war es so einfach für mich, weil für mich „richtig rum“ gelesen wird.
Zahlen machen mich kirre
Zu deiner Beruhigung:
meine Mutter hat Mathe studiert und jahrelang als Grundschullehrerin unterrichtet.
Sie meinte, dass das vielen Kindern Probleme macht. Und es gibt wohl sogar die Theorie, dass das mittelmäßige Pisa-Ergebnis im Bereich Mathe in Deutschland davon teilweise beeinflusst ist..
Nicht, dass man das ändern könnte, aber zumindest kennt man das Problem...