Hallo Ihr alle,
ich weiß nicht wie es euch so geht. Mich quält ein ständig schlechtes Gewissen meinen Kinder gegenüber.
Ich muss leider 26 Stunden die Woche arbeiten gehen, damit wir einigermaßen gut um die Runden kommen und Nein auch so sind keine großen Sprünge drinn und eigentlich müsste ich noch mehr Arbeiten.
Unsere Söhne sind 5, und 1,8 Jahre alt und gehen ca. 30 Stunden in die Kita in der Woche. Unser Alltag sieht so aus, dass ich die Kinder um 14 Uhr abhole, dann aber noch einige Dinge erledigt werden müssen ( Einkäufe, Termine, ein bisschen Haushalt) ich versuche schon die Haushaltszeit so gering wie möglich zu halten und das meiste spät Abends oder am Wochenende zu machen und auch mein Mann untersützt sehr, wenn er denn da ist...) Gefühlt habe ich nicht mehr als 2 Stunden täglich (wenn überhaupt) in RUHE mit meinen Kindern. Also ich meine das an Qualitytime, wo ich wirklich den absoluten FOKUS auf die beiden haben und wirklich mit ihnen Spiele. Natürlich bin ich ab 14 uhr den ganzen Tag in Ihrer Nähe, bin Ansprechbar und greifbar. In der restlichen Zeit müssen Dinge erledigt werden: Essen vorbereiten, die Kinder Baden, wäsche zusammen legen, mal eben die spülmaschiene leer räumen etc. Wenn ich dies nicht zwischendurch mache bin ich abends bis 22.00 Uhr beschäftigt (Wecker geht um 5:30 uhr) und ME Time oder gar PAARzeit gibt es überhaupt nicht mehr. Ich gebe mein Bestes, versuche die Nerven zu behalten (funktioniert lange nicht immer und dann wird auch noch geschimpft) aber ich habe das Gefühl es reicht nicht. Am nächsten morgen fahre ich zur Arbeit mit schlechtem Gewissen, wenn ich wieder erst was anderes machen muss nach der Kita statt ne Runde Uno zu spielen, habe ich ein schlechtes gewissen, Wenn ich abends dem großen nur 15 Minuten vorgelesen habe, (er hätte es gerne noch viel länger), liege ich mit schlechtem Gewissen im Bett.... wie macht ihr das? Gehts euch ähnlich? oder übertreibe ich? Zudem diese ganzen Sorgen auf der Welt und auch und vorallem finanzieller Art... ich Liebe nichts mehr als meine Kinder und ich habe das Gefühl mir läuft diese wichtige kurze Zeit weg, in der sie so klein sind und mich so sehr brauchen und ich kann einfach nicht immer da sein....für mein Gefühl zu wenig da....
Ständig schlechtes Gewissen. HILFE!!!!
Dazu muss ich ergänzen: Die meisten meiner Freundinnen belächeln mich ...Sie lassen ihre Kinder locker bis 15 uhr in der Kita obwohl sie spätestens ab 12 uhr zuhause sind, das würde mir nie im Traum einfallen, sie meinen sie wären in der Kita doch unter Kinder und damit viel besser beschäftigt und glücklicher. Außerdem wären sie Glücklicher weil sie dann schon alles erledigt haben am Tag...und selbst wenn sie dann erst gegen 16:30 Uhr zuhause sind, finden sie die 3 Stunden bis es schon wieder ins Bett geht als nicht zu wenig. Ich für meinen Teil hätte dann das Gefühl nur Beiwerk im Leben meiner Kinder zu sein!
PS: ich möchte hier niemanden angreifen, es geht um mein Anspruch und persönliches Gefühl. keine Wertung. Einfache Meinungsfindung und perpektivwechsel.
Ja, dann mach es so nicht, aber dann beschwer dich auch nicht, wenn dir alles zu anstrengend und zu viel ist und du ein schlechtes Gewissen hast, wenn du die Hilfen nicht annehmen willst.
ich habe mich überhaupt nicht beschwert, dass mir alles zu viel ist? wo liest du das?
ich habe gefühlt zu wenig zeit für meine Kinder, sie sind mir nicht zu anstrengend....
Naja an irgendwas wirst du Schrauben müssen. Entweder an deinen Ansprüchen, wie lange du aktiv mit deinen Kinder spielen willst, was fu im Haushalt machst oder wie lange du arbeitest.
Niemand wird dich verurteilen, wenn du die Kids eine Stunde später abholst und in der Zeit das nötigste im Haushalt machst. Oder die Kinder mit einbeziehst. Oder halt mal einen Tag nicht so viel mit ihnen spielst. Oder doch weniger arbeiten gehst. Oder eine Haushaltshilfe holst.
Möglichkeiten gibt es also viele. Musst nur gucken wie du das mit deinem Gewissen vereinbaren kannst. Wir z.b. sind beide vollzeit arbeiten und haben eine Haushaltshilfe. Klappt für uns alle super.
Hi,
Vielleicht hilft es dir das ganze mal anders zu betrachten.
Wärest du zu Hause mit den Kindern, müsstest du immernoch einkaufen oder Wäsche machen oder essen kochen.
Sogar 2 mal mehr die Küche sauber machen, weil die Kinder 2 mal mehr zu Hause versorgt werden. Und auch öfter aufräumen, weil ihr insgesamt mehr Zeit zu Hause verbringen würdet.
Ihr lebt euren Kindern vor, dass Frauen ganz normal berufstätig sind und Männer ganz normal im Haushalt arbeiten.
Zudem ist es ganz natürlich, dass Kinder ab einem gewissen Alter auch gerne mit Kindern in einer Gruppe zusammen sind. So lernen sie nämlich, sie schauen sich Verhaltensweisen von ihrer Peer ab.
Wärest du mit den Kids zu Hause hätten sie doch gar nicht diesen intensiven Austausch mit Gleichaltrigen.
Und ich denke Kinder empfinden eigentlich jeden liebevollen Kontakt zu ihren Eltern als Qualitytime. Sei es das An- Der-Hand-Halten aufm Aldi-Parkplatz oder das Fußnägellackieren nach dem Baden. Dabei finde ich 2 Stundenreines Spiel in der Zeit nach der Kita bis zur Abendroutine echt gut!
Also ich finde ihr acht das ganz prima.
Und du hast gar keinen Grund dich schuldig zu fühlen. d Das du müde bist und dir Paarzeit wünscht ist eh klar, da solltet ihr als Paar mal drüber reden, ob man nicht 1 Abend in der Woche für euch reservieren kann.
Liebe Grüße#
Toll gesagt! Und: Wäre sie zuhause, würde sie sich übers (fehlende) Geld vielleicht Sorgen machen, über nötige Ausgaben und hätte ein schlechtes Gewissen, dass ihr Kind nicht zum Turnen darf, weil das Geld zu knapp ist.
Hat halt alles zwei Seiten. Ein schlechtes Gewissen hat man als Eltern halt sowieso mal hier und da.
Und an die TE: Ich finde, bei Euch klingt die Balance zwischen Arbeit und Kindern, zwischen Pflicht und Spielspaß doch recht gut
Ein Hallo an dich!
So wirklich helfen kann ich dir nicht, nur sagen, dass es nicht nur dir so geht. Ich habe einen 4 Jahre alten Sohn und musste vor drei Jahren unfreiwillig meinen Job wechseln. Den neuen habe ich nur bekommen, weil ich das Pensum aufgestockt habe auf 3 anstatt 2 Tage. Wir haben ein grosses Haus mit viel Umschwung und ich war nur noch an Putzen, Einkaufen, Waschen, Gärtnern etc. und mein Sohn hat eigentlich nur "gestört". Ich hoffe, du verstehst, wie ich das meine! Mein Mann arbeitet oft sehr lange, wen er frei hat übernimmt er halt die Aufgaben, die ich nicht kann und ist damit auch recht ausgelastet. Abends lag ich dann im Bett und dachte mir; hättest das Kinder kriegen auch sein lassen können, hast eh kaum Zeit für ihn und bist nur noch genervt.
Mein Sohn diesen Sommer mit der Vorschule gestartet und ich war endlich in der glücklichen Lage, auf 2.5 Tage reduzieren zu können. Nun habe ich (ausser in den Schulferien) 2 Vormittage Zeit für Haushalt und für mich. An den freien Nachmittagen kann ich mich nun voll und ganz auf meinen Sohn konzentrieren.
Was ich damit sagen will, ich sehe ihn zwar stundenweise weniger, dafür bin ich in der Zeit voll und ganz für ihn da. Also Wualität vor Quantität. Gross Spiel-Verabredungen ausmachen mag ich auch nicht mehr so oft, da er seine Freunde eh in der Vorschule sieht.
Übrigens war heute Zahltag und mein ganzes Gehalt ging nur für Rechnungen drauf und ich habe praktisch nichts übrig für mich. Das ist dann die Kehrseite der Medaille.
Ich mein Qualität...
Ich kenne das Gefühl. Eine "richtige" Lösung habe ich nicht dafür, weil es mir auch oft so geht. Auch wenn ich gefühlt nur am Motzen bin mit den Kindern, obwohl die eigentliche Baustelle ganz woanders liegt... Das schlechte Gewissen kommt dann abends, wenn ich sie ins Bett bringe und denke "Ach Mann, sie sind doch noch sooo klein...!"
Die einzige Idee wäre von meiner Seite - einfach weil es für mich gut funktioniert: Ich hole meine beiden erst 15 Uhr aus der Betreuung. Dann sind sie ausgeschlafen, haben gevespert, eine Runde gespielt, der Große hat im Hort die Hausaufgaben fertig. Ich arbeite bis 14/14:30 Uhr. Dann wirble ich schnell einmal durch die Wohnung (Home Office), halte im Supermarkt an oder bringe ein Päckchen zur Post (was eben anliegt). Dafür habe ich DANN mehr echte Zeit für die Kinder. Klar, ein paar Termine bleiben, aber vieles kann ich in der kurzen Zeit schon erledigen. Ich stelle die Waschmaschine morgens an, dann kann ich nachmittags mit den Kindern zusammen aufhängen. Abendessen machen wir entweder zusammen oder sie spielen dann schon mit dem Papa.
Die Kinder merken diese halbe Stunde Mehrbetreuung kaum (sind ja gut beschäftigt), der Große beschwert sich sogar, wenn ich zu früh komme. Aber ich muss sie danach nicht noch in drei Geschäfte schleppen, sondern wir können direkt von der Kita aus noch einen Abstecher zum See und den Enten machen
Ansonsten: Ansprüche runterschrauben, Wochenplan fürs Essen und nur 1x Einkaufen, abendliches Aufräumen mit dem Mann teilen, die Kinder mit einbinden (Wäschelegen, Klammernreichen, Geschirrspüler, Fensterputzen, Gartenarbeit, zu Fuß zum Bäcker, zusammen Apfelmuskochen oder Kuchen backen - alles gemeinsame Zeit, auch wenn man alleine schneller wäre ) Machen meine total gerne.
Alles Liebe!
Hat dein Mann auch ein schlechtes Gewissen, der ist ja noch länger weg?
Ich finde es in dem Fall ganz einfach. Ihr müsst beide so viel arbeiten, damit das Geld reicht, da gibt es doch keine andere Option.
Würde das Geld keine Rolle spielen und du hättest ein schlechtes Gewissen, weil du gern arbeitest, dann bräuchtest du auch kein schlechtes Gewissen haben, dann könntet ihr ja beide teilzeit arbeiten.
Ich kann dich sehr gut verstehen. Unsere Kinder waren auch immer nur solange in der Betreuung so lange ich arbeitete. Wir wollten es auch nicht, dass wir zuhause sind unsere Kinder den ganzen Tag in der Betreuung sind. Versuche deine Ansprüche runterzudrehen. Unser Haus war in der Kleinkindphase auch nicht blitze blank. War uns aber egal. Kinder gehen vor. Die Kleinkindzeit geht so schnell vorbei. Nehmt euch auch unbedingt Paarzeit. Das ist enorm wichtig, sonst lebt ihr euch auseinander. Omas, Opas einspannen.
Alles Gute, die Kinder wachsen und werden älter, es wird leichter.
2 Stunden Zeit mit den Kindern pro Tag, finde ich persönlich viel und gut.
Dass du am Nachmittag Dinge und Haushalt erledigen musst, finde ich nicht von Nachteil für die Kids, weil sie dadurch lernen, dass dies auch gemacht werden muss und sich nicht alles von selbst erledigt.
Vielleicht finden sie es auch schön, wenn du sie entsprechend ihres Alters in Aufgaben mit einbindest.
Mein Kleiner hat es zum Beispiel immer geliebt, mit beim Kochen zu helfen, die Große legt gerne mal mit Wäsche zusammen.
Auch das ist wichtig fürs Leben, nicht nur Mama als Spielgefährte.
Es ist auch gar nicht notwendig noch länger auf sie fokussiert zu sein. Es ist wichtig und schön, wenn sich Kinder mal allein beschäftigen oder sich langweilen dürfen.
Dass das Vorlesen nie lange genug gehen kann, ist doch klar. 15 Minuten täglich ist doch schon prima.
Du machst alles wirklich sehr engagiert und machst dir viel zu viele unnötige Gedanken.