Rätselhafte Schwiegertochter

Ich bin mittlerweile ratlos. Hatte es selbst bis vor ein paar Jahren mit einer übergriffigen Mutter und Schwiegermutter zu tun. Beide hatten narzistische Persönlichkeitsstörungen. Deshalb versuche ich alles, um meinen Schwiegertochter nicht auf den Keks zu gehen. Ich mag beide und will sie aber auch nicht durch Verschlossenheit abschrecken. Mit einer Schwiegertochter gab ich einen lockeren stabilen Umgang, der uns beide nicht einengt und gut ausbalanciert ist. Bei der anderen Schwiegertochter will sie mal mehr Nähe, wenn sie Knartsch mit ihrer Mutter hat. Hat sich das gelegt, ist wochenlang Funkstille. Ich komme mir vor wie eine Puppe, die man bei Bedarf als Spielzeug aus dem Schrank holt. Diesen Jojoeffekt finde ich doof und überlege, ob ich mich als Selbstschutz nicht zurückziehe. Das Verhältnis zu beiden Söhnen ist unkompliziert und ich will nicht, daß da einer zwischen 2 Stühlen sitzt. Weiss nicht, was ich da machen soll.

1

Kommt Dein Sohn bei der wochenlangen Funkstille der Schwiegertochter trotzdem zu Dir ? Wenn ja, würde ich ihm vollkommen wertungsfrei sagen, dass er nicht böse sein soll, wenn Du Dich derzeit zurückhältst, aber Dich das Verhalten seiner Frau einfach verunsichert. Soll er mit dieser Info dann umgehen, wie er mag. Bei Bedarf hervorholen und wieder ins Eck stellen ist ja echt kindisch und darüber reden wird evtl. nicht helfen.
LG Moni

7

Ja er kommt, Verhältnis wie immer

2

Naja, Funkstille geht immer von beiden Seiten aus ;-).

Was bedeutet denn, sie möchte "mehr Nähe"?
Verabredet sie sich mit dir zum Eis essen, telefoniert stundenlang, kommt bei dir vorbei? Will sie Rat? Erzählt sie viel?

Wenn es um persönliche Treffen geht, kannst du ja auch mal auf sie zugehen:
Maria, du warst im August vier mal hier und im September noch gar nicht. Komm doch am Wochenende mal wieder vorbei. Oder ist es während der Woche besser?

Wenn es eher der Gesprächsbedarf ist, würde ich wohl akzeptieren, dass ein Telefonat mal eine Stunde, mal 10 Minuten dauert. Natürlich kann man sich mal wundern "hast du viel Stress zur Zeit? Du bist so kurz angebunden. Neulich hattest du doch so viel zu erzählen, ist im Moment nichts los?"

Grundsätzlich würde ich bei so etwas versuchen, meine eigene Erwartungshaltung anzupassen.
Freundlich Zuhören, wenn es nötig ist. Das tue ich auch bei entfernten Bekannten, wenn jemand plötzlich ein überraschendes Redebedürfnis entwickelt.
Aber innerlich etwas distanziert bleiben und beobachten, was von dieser sprunghaften Person ausgeht.
Aber eben auch durchaus "freundlich-naiv" davon ausgehen, dass es in diesem Monat genauso läuft wie im letzten. Und aufpassen, dass du vor lauter "will sie nicht nerven" nicht ins Gegenteil verfällst und von dir nie was kommt.

LG

3

Und aufpassen, dass du vor lauter "will sie nicht nerven" nicht ins Gegenteil verfällst und von dir nie was kommt.

Aber genau das ist leider der Tanz auf der Rasierklinge, bei dem man als Schwiegermutter fast immer verliert. Lieber dem Sohn sagen, dass man verunsichert, aber gerne da ist, wenn man gebraucht wird.
Ich möchte mich auch nirgendwo melden, wo ich davon ausgehen muss, gerade unerwünscht zu sein, da zieh ich mich auch lieber zurück. Die Menschen um mich herum wissen seit vielen Jahren, dass ich gerne für andere da bin, sie haben alle Telefon.....und ich habe auch eine Türklingel.
LG

4

Das würde ich meinem Sohn auch so sagen, der mit der dieser Frau verheiratet ist.
Er weiß dann den Grund. Kann dir vielleicht auch sagen, wie sie wirklich ist und im Grund hast du das Recht, dich zu distanzieren, wenn dir ihr Verhalten zu suspekt wird.

weitere Kommentare laden
5

Ich verstehe den Vergleich zwischen Mutter und Schwiegermutter nicht. Das sind zwei völlig verschiedene Beziehungen. Ich würde behaupten, dass ich ein gutes Verhältnis zu meiner Schwiegermutter habe, aber sie ist nicht meine Mutter und wird es nicht sein. Ich sehe meine Schwiegermutter viel öfter als meine Mutter, weil sie in der Nähe wohnt. Meine Mutter sehe ich vielleicht zwei Mal im Monat. Trotzdem ist sie mir emotional näher und wird es immer sein. Genauso ist es mit den Schwestern meines Mannes. Auch sie sind meiner Schwiegermutter viel näher als ich es je sein werde, obwohl sie weiter weg wohnen. Und das ist völlig okay so. Ich verstehe also nicht was deine Beziehung zu deiner Schwiegertochter mit ihrer Beziehung zu ihrer Mutter zu tun hat? Wenn meine Schwiegermutter Hilfe braucht oder Sorgen hat, dann wendet sie sich zuerst an ihre Kinder, erst wenn das aus welchem Gründen auch immer nicht möglich ist, kommt sie zu mir. Ich finde das ganz normal und fühle mich deswegen auch nicht ausgenutzt oder als zweite Wahl. Ich bin dann auch gerne für sie da und umgekehrt ist es genauso.

9

Grössere Nähe zur Mutter ist doch selbstverständlich. Ich habe damit kein Problem. Die Mutter hetzt gegen meinen Mann und mich und verbreitet Lügen. Manchmal kommt die Schwiegertochter und beschwert sich bei mir drüber, manchmal reagiert sie auf die Hetze ihrer Mutter und lässt irgendwas über den Sohn ausrichten. Schwiegertochter meint, ihre Mutter sei eine Narzistin und hätte sie in ihrer Jugend in die Psychatrie getrieben. Dann wieder darf ich nicht mal fragen, wie es ihr geht oder was der Job macht. Wobei ich nicht weiss, ob sie überhaupt einen hat. Frag ich nicht, ist es Desintresse, frag ich, ist es Kontrolle.

Ich hab mittlerweile von diesem JoJo die Nase voll, dass ist mir zu anstrengend und wenig wertschätzend. Bin mit ihr nicht verheiratet und hab noch andere in der Familie, mit denen ich erfreulichere, unkomplizierte Beziehungen habe. Habe mich zurückgezogen und kümmere mich um Wichtigeres nämlich um mich selbst, meinen Mann, die Söhne, die andere Schwiegertocher, Geschwister und gute Freunde. Ich bin nicht ihr Therapeut oder seelischer Abfalleimer, ihren Problemmüll soll sie da loswerden, wo er ihren eigenen Worten zufolge herkommt, bei ihrer Mutter.

Es gibt Menschen, mit denen ist der Kontakt unterm Strich negativ. Die halte ich, wenn es mir dabei meist nicht gut geht, aus meinem Leben raus oder gehe auf grosse Distanz. Der Kontakt zum Sohn ist nachwievor gut und stabil. Ich akzeptiere seine Frau mit grossem Abstand, sie ist wie sie ist, bekommt mir aber nicht. Ich gehöre auch nicht zu den Müttern, die alles aus dem Leben der Söhne wissen müssen, manchmal sehen wir uns oder telefonieren auch wochenlang nicht, weil wir alle viel zu tun haben. Wenns irgendwo brennt oder was besonders Gutes passiert, meldet sich jeder beim anderen. Augenhöhe und jeder hat sein eigenes Leben als Erwachsener.

6

Meldest du dich während der "Funkstille" bei ihr?

Offenbar kommt sie zu dir, wenn es Probleme gibt. Das würde ich nicht als unbedingt negativ werten. Sie vertraut dir.
Hintenrum über den Sohn würde ich nichts machen. Kommt durch einen Versprecher etwas raus wäre wahrscheinlich das Vertrauen dahin. Vertraut sich mir jemand an, bleibt das bei mir.
Ich würde einfach für sie da sein, wenn sie es braucht und mich gelegentlich auch bei ihr melden, falls du das nicht machst.
Sehen werdet ihr euch wahrscheinlich trotzdem, wenn sie und dein Sohn euch besuchen oder umgekehrt.
Oder gibt es ansonsten keinen Kontakt unter euch allen?

10

Ich spreche alles direkt an, wenn Kommunikation stattfindet, aber es gibt auch nicht viele Gemeinsamkeiten. Kenne ihre gesamte Vorgeschichte nicht, Vertrauen war bei uns da, ist aber mittlerweile sehr klein. Hintenrum über den Sohn mach ich nicht, der sitzt dann zwischen den Stühlen, dann mach ich mittlerweile lieber garnix, Bekommt mir auch sehr gut, bindet keine geistigen Ressourcen, die ich anderweitig besser und erfreulicher nutzen kann.