Ich habe keine Frage….ich hatte aber ein doofer Abend und er wirkt immer noch nach, so dass ich das Bedürfnis es mir von der Seele zu schreiben.
Mein Vater ist…..schwierig. Als wir Kinder waren, war er sehr, SEHR streng. Er ist so erzogen worden, dass Kinder gesehen aber nicht gehört werden sollen. Er war auch lustig und spaßig, aber er konnte eben auch richtig schimpfen. Ich war ein total braves Kind und hatte warum auch immer ein Gespür dafür was ihn triggert und was nicht. Mein armer Bruder eher nicht. Als wir mal
essen waren, starrte er mal zu einer anderen Familie ständig rüber und mein Papa ist Ausgeflippt weil sowas so unhöflich ist. Oder als er mit den Nachbarskinder beim spielen im Garten mal auf die Blumen getreten ist, ich dachte ernsthaft er bringt sie alle um.
Naja, irgendwann trennten sich unsere Eltern (übrigens war er meiner Mama gegenüber nie wütend) und wir sind weg gezogen weil meine Mama sich beruflich weiterentwickelte. Sind einmal quer durch Deutschland gezogen also gab es nie dieses Wochenend-Modell bei uns, sondern wir sind 2-3 mal im Jahr in den Ferien zu ihm für 2 Wochen und er auch 2 mal im Jahr zu uns für eine Woche oder so.
Da war er plötzlich nicht mehr streng, wahrscheinlich weil wir immer älter wurden und er war nur noch spaßig, lustig und cool eigentlich. Je älter wir wurden desto weniger haben wir uns gesehen, der Kontakt war sehr sehr wackelig, was für meinen Bruder und seine Psyche sehr schwierig war. Für mich war es ok und ich hab nie ein großes ding draus gemacht oder es persönlich genommen. So war er halt und wenn er sich mal meldet, umso schöner. Gesehen haben wir uns nur noch 1-2 mal im Jahr. Als ich 18 wurde hatte er wohl ein kleiner midlife Crisis und er war dann mit mir und meiner Clique ein Wochenende lang feiern und trinken in Clubs - das war damals total cool. Aber auch danach verschwand er wieder aus meinem Leben so mehr oder weniger.
Viele viele Jahre vorgespült und ich habe zwei Kinder. Beim großen war die Interesse nur so lala seinerseits aber seit die kleine vor 3 Jahren geboren wurde will er seine Enkelkinder sehen und kommt 2 mal im Jahr für zwei Wochen zu Besuch. Er wohnt nicht bei uns wegen Platzmangel aber kommt dann immer bei meinem Bruder und seine Frau unter. Jetzt komme ich zum eigentlich Punkt.
Ich bin grundsätzlich eher streng in der Erziehung meiner Kinder und lege viel wert auf Ordnung und gutes Benehmen (woher wohl) aber wirklich in einem normalen und gesunden Maß. Ich bin vielleicht strenger wie andere Freundinnen von mir aber nicht unfair und nicht übertrieben (in meinen Augen und auch anderer sehen es nicht negativ, hole mir grad wegen meiner Kindheit gerne Feedback vom Umfeld). Ich merke aber wie es in meinem Papa brodelt wenn die Kinder zu laut werden, oder wild sind….und ich kann es schon irgendwo verstehen weil es mir ähnlich geht, aber es triggert mich total wenn er dann mit ihnen schimpft (nicht wie er es mit uns gemacht hat aber trotzdem) oder laut ausatmet oder stöhnt. Zum einen setzt es mich unheimlich unter Stress weil ich das Bedürfnis hab dass sie schnell ruhig sind und ich dann auch immer sauer und wütend auf mein Mann bin dass er so locker ist und nicht für Ordnung herrscht in dem moment er findet es halt nicht schlimm. Und ich wünsche mir in dem Moment, dass er auch mal schimpft dass mein Papa sieht, dass wir die Kinder beide erziehen und net nur ich. Ich weiß wie er zum Beispiel über meine Stiefschwester (Tochter seiner Frau) immer herzieht weil sie das Kind nicht richtig erziehen und die zu faul sind und das Kind schrecklich ist. Ich hab immer Angst dass er so über uns denkt und redet. Dann bin ich auf der anderen Seite total wütend dass er zwei mal im Jahr auftaucht, meine Kinder ihn kaum kennen (weil wenn er da ist spielt er nicht mit ihnen oder sowas, hat er mit uns als Kindern auch noch nie (!!!)) aber er sich rausnimmt mit ihnen zu schimpfen. Vor allem
In Situationen, die für Kinder einfach langweilig sind und wir nur in solche Situationen sind für ihn! Wir stellen uns nicht aufm Spielplatz weil es ihm zu kalt ist und er ständig pinkeln muss, wir gehen nicht spazieren weil er Rückenschmerzen hat, spielen nicht im Garten weil er seine Schuhe nicht dreckig machen will. Aber dann regt er sich auf, wenn die Kinder sich beim Kaffee trinken langweilen und wild werden. Und glaubt mir, meine Kinder benehmen sich vergleichsweise sehr sehr brav, weil ich eben so bin wie ich bin……wegen seiner Erziehung.
Ja das musste alles kurz raus, ich kann und will mit niemand darüber sprechen und gestern Abend waren wir essen und das war echt alles zu viel für mich. Hätte man mir nicht angemerkt aber dementsprechend verarbeite ich die negativen Gefühle heute noch. Bin froh wenn er wieder heim fährt aber gleichzeitig wünschte ich, dass er öfters da wäre um eine richtige Beziehung zu den Kindern aufbauen zu können. Schwierig. Danke fürs Lesen.
Schwierig mit Papa/Opa
Kann dich sehr gut verstehen und deine innerliche Zerissenheit und Wut nachfühlen
Vor allem
《《《 In Situationen, die für Kinder einfach langweilig sind und wir nur in solche Situationen sind für ihn! Wir stellen uns nicht aufm Spielplatz weil es ihm zu kalt ist und er ständig pinkeln muss, wir gehen nicht spazieren weil er Rückenschmerzen hat, spielen nicht im Garten weil er seine Schuhe nicht dreckig machen will. Aber dann regt er sich auf, wenn die Kinder sich beim Kaffee trinken langweilen ....》》》
Genau das solltest du ihn wohl wissen lassen
Ich glaube, du solltest vielleicht mal deine Kindheit aufarbeiten. Kinder sind Kinder! Was nicht heißt, dass sie sich völlig daneben benehmen können aber ein Restaurantbesuch ist für meine Kinder (und mich) die Hölle. Dementsprechend wird das Programm mit den Großeltern angepasst, wir gehen in den Tierpark, auf den Spielplatz oder was auch immer. Natüel7xh mir pausen falls Oma und Opa nicht mehr können. Die Einschulungsfeiern haben wir gegen den Willen meiner Eltern auf dem Spielplatz mit Picknick gefeiert. Ihnen wäre ein Restuaranbesuch lieber gewesen aber es ist ja schließlich der Tag des Kindes!
In meinen Augen versucht du immernoch, es deinem Vater recht zu machen. Allerdings macht es dich auch nicht glücklich wie deine Wut zeigt.
Ich sehe das so: Dein Vater ist bei euch Gast und ich kenne es so, das ein Gast sich anpasst. Soll hießen, wir machen dann,was wir möchten/planen und der Gast (hier dein Vater) kann mitkommen. Geht doch trotzdem auf den Spielplatz, geht spazieren und lasst die Kinder im Garten spielen. Entweder er geht mit oder nicht.
Auf dem Spielplatz kann der Opa sich hinsetzen und den Enkeln vom Fenster aus beim Spielen im Garten zuschauen. Wenn ihr spazieren gehen wollt, dann soll er sich in der Zeit hinlegen und den Rücken ausruhen.
Ansonsten würde ich sachlich, aber sehr deutlich meinem Vater klar machen, dass es EURE Kddner sind, IHR sie nach euren Vorstellungen erzieht. Wenn es mit 2 Wochen Besuch seinerseits nicht klappt, weil IHM nicht gefällt, was er bei euch erlebt, dann stände es ihm frei, kürzer zu bleiben oder eben bis zu seienr Abreise nicht mehr zu euch kommen.
Du scheinst dich innerlich wirklich noch nicht von deinem Vater abgenabelt zu haben.
Wäre ich du - und mein Kind ist auch eher streng als larifari erzogen worden - würde ich ihm sehr deutlich sagen, dass er sich aus meiner Erziehung rauszuhalten hat und auch nicht demonstrativ ein-und ausatmen braucht. Wenn ihm was nicht paßt, kann er gehen. Würde ich tatsächlich so machen.
Und....ich würde mit den Kids aufn Spielplatz gehen, in den Garten und whatever wohin. Wenn er nicht mit euch mitkommen mag, bleibt er eben zu Hause.
Nee, ehrlich.....lös dich mal von dem
Alles LIebe
Anstelle deines Mannes würde ich das auch nicht einsehen, meine kleinen Kinder zu schimpfen, wenn ich gar nicht schlimm finde, was sie tun, nur damit dein Vater zufrieden ist.
Du bist erwachsen, du muss ihm nicht mehr gefallen. Er ist der, der was möchte. Ich würde ihm wohl mal sagen, dass die Kinder erzogen sind, so gut es in dem Alter möglich ist, und er, wenn ihm das nicht gefällt, auch gern zuhause bleiben kann.
Nur weil dein Vater zu Besuch ist, müsst ihr euch nicht 100% nach ihm richten. Ihr macht nichts, um die Kinder auszulasten, aber dann beschwerst du dich, dass sie drinnen toben wollen.
Ihr müsst doch auch nicht alles zusammen machen. Die Kinder können im Garten spielen, Opa kann seinen Kaffee im Wohnzimmer trinken. Oder einer von euch geht mit den Kindern auf den Spielplatz.
Davon mal abgesehen, bin ich bei deinem Mann. Ich würde auch nicht mit meinen Kindern schimpfen, wenn sie nichts falsch machen, sich vielleicht sogar so verhalten, wie sie es sonst auch tun, nur weil du deinem Vater etwas beweisen willst.
Erziehe deine Kinder so, wie du/ihr es für richtig haltet. Wenn das deinem Vater nicht streng genug ist, ist das sein Problem. Wenn er genervt ist, dann kann er nach dem Kaffee gern wieder gehen. Eltern müssen nicht alles toll finden, was die Erwachsenen Kinder machen.
"In Situationen, die für Kinder einfach langweilig sind und wir nur in solche Situationen sind für ihn! "
Da bin ich pragmatisch: Version 1: ich gestalte meine Bedürfnisse Kindgerecht. Also wenn ich mich mit Freundinnen getroffen habe, dann so, dass es auch für das Kind passt. Version 2: Kind bleibt bei einer Bezugsperson und ich mach meine erwachsenen Bedürfnisse ohne Kind.
Was die anderen denken? Ihr Problem.
Was die anderen zu mir (nicht zu anderen!) sagen: darüber bin ich bereit zu reden. Besonders wenn der Ton stimmt. Kompromisse: sehr gerne. Überlegungen, was besser passt "Version 1" oder "Version 2", gerne.
Sind es Vorwürfe und alles, was ich an Entgegenkommen bringe, wird abgeschmettert? Dann müsste die Person auf meine Anwesenheit verzichten.
Die Enkel dürfte er durchaus sehen in den zwei Wochen. Aber ich würde sie nicht mehr zum Vorzeigemodell seiner Bedürfnisse machen. Eigene Kinder müssen schon auch mal wohin mit (hierbei achte ich durchaus auf Zumutbarkeit), wenn es nicht geht. Von den Enkeln würde ich das nicht verlagen bzw. mich vor mein Kind stellen.
Wir fahren oft zu Verwandten, die durchaus schon älter sind und andere Bedürfnisse haben, als ein Kind. Wir sprechen vorher über das Programm. Entweder es klappt eine Mischung aus mehreren Bedürfnissen (jemand geht mit dem Kind spazieren, während die Erwachsenen reden; ich hab Location-gerechtes Spielzeug dabei; es sind noch andere Erwachsene dabei und jemand hat freiwillig Spaß sich mit Kind zu beschäftigen; es ist ein Spielplatz dabei usw.)
Da sprechen wir auf erwachsener Augenhöhe drüber.
Bei euch lese ich heraus, dass du in dir drin nach wie vor das kleine überangepasste brave Kind bist. Papa sagt, du machst. Hauptsache Papa ist nicht gereizt. Hauptsache Papa sagt nichts. Hauptsache Papa geht nicht weg irgendwie. Hauptsache er ist da und es klappt.
Die Wut kannst du nicht an ihm zeigen, weil er ja der Papa ist. Der wütende oder der weg. Da ist es logisch, dass sich die Wut an deinem Partner und anderen entlädt. Allerdings könnte ich als Partner das nicht aushalten und würde klar vor die Kinder stehen und o.g. vorschlagen. Ich würde mit den Kindern keinen Restaurantbesuch mehr mit ihm mitmachen. Dir die Papazeit ermöglichen, aber bei der Enkelzeit darauf bestehen, dass diese kindgerecht umgesetzt wird. Deine Wut würde ich dir auch zugestehen, aber darauf bestehen, dass du eine Stunde Auszeit hast, bevor du nach der Papazeit auf mich treffen würdest.
Ob generell zu locker oder nur, wenn Papa da ist, wäre ein extra Thema und in einem Zeitraum zu klären, wenn er lange genug weg ist, um es neutraler auf der Paarebene zu betrachten und nicht auf der Papa-Kind-Vater-Kind und eigentlich wo ist die erwachsene Mutter-Ebene ist. Sondern auf der Mutter-Vater-Kind-aktuell-Ebene.
Ergänzung:
statt mir Sorgen zu machen, was er denkt oder bei anderen über mich erzählt, würde ich klare Kante zeigen.
Papa, es ist ok, wenn du mit den Kindern von xy unzufrieden bist. Dann klär das bitte mit denen direkt. Sie können nur etwas ändern, wenn du es in angemessenem Ton bei ihnen ansprichst.
Ich möchte zu dem Thema nichts mehr wissen.